tag:blogger.com,1999:blog-3684956485600223798.post3788287542216653948..comments2023-04-06T12:03:10.591+02:00Comments on Theodreds Schicksal: Der Fall Zimmermann in einer VariationTheodreds Schicksalhttp://www.blogger.com/profile/17164536771922905946noreply@blogger.comBlogger3125tag:blogger.com,1999:blog-3684956485600223798.post-800906423236052492014-03-19T19:37:54.873+01:002014-03-19T19:37:54.873+01:00Zu 2. "unverhältnismäßige Gewalt" geht b... Zu 2. "unverhältnismäßige Gewalt" geht bereits von einem bewussten Treffer des Knies gegen den Kopf aus. Das kann man so sehen, sollte m.E. dann aber die schwere Diskrepanz zur sonstigen Verhaltensweise erklären. Wieso hält er sich bei allen sonstigen Griffen zurück? Brüllt ihn nicht aus Leibeskräften an, schlägt nicht auf ihn ein oder später zurück, lässt nicht wenigstens dem Knietreffer weitere Folgen, umso mehr als der Treffer nicht saß? <br />Die Auslegung, dass der Kontakt zwischen Knie und Kopf ungewollt war, schlicht beiseite zu räumen sondern eine bewusste Gewalttat anzunehmen erfordert dann doch einen Kontext, umso mehr als sonst zugunsten des Erschossenen bestimmte Details interpretiert oder ausgelassen werden. So beinhaltet passiver Widerstand lediglich Untätigkeit, Bruno jedoch zog die Arme weg, nach Hubbards Schilderung bereits unmittelbar bevor das Video einsetzt (und auf diese Weise vermutlich in jener dort zu sehenden Körperhaltung endete), und stemmt sich gegen den Beamten. Das ist zwar nicht als Gewalt zu interpretieren, "passiv" ist dies jedoch ebenfalls nicht.<br /><br />Alkohol bzw. der Verweis auf Zurechnungs- und Schuldfähigkeit spielen für den Verlauf insofern eine Rolle, als das dies die Berechenbarkeit minderte und das Gefahrenpotential erhöhte (wie man von der ersten Gewalt bis zum zerschmettern des Schädels sehen kann). Das ein gewaltätig Gewordener also Widerstand leistet, selbst wenn dieser zunächst passiv wäre, und dies unter Alkohol macht die anfängliche Zurückhaltung nur umso erstaunlicher.<br /><br />Es gab keinen Freispruch, sondern eine Untersuchung und der Fall wurde vor die Grand Jury gebracht. Das ist keine Verhandlung sondern ein juristisches Verfahren um festzustellen, ob ein Verbrechen oder Fehlverhalten vorliegt. <br />Hier wurde eindeutig bestimmt: das Verhalten lag im Rahmen. Der einzige Kritikpunkt, das Knie, ist nicht als eindeutige, bewusste Gewalt zu beurteilen.<br /><br />Zu verhindern wäre das Vorkomnis übrigens durch das exakte Gegenteil: hätte der junge Mann statt für eine spätere Verhandlung gegen den Polizisten zu filmen diesem seine Hilfe angeboten und einen Arm Brunos festgehalten, wäre es vermutlich nicht zu jenem Knie-Kopf-Kontakt gekommen. Hätte die Situation dann trotzdem eine Eskalation erlebt wäre sie durch nichts zu vermeiden gewesen.<br />Theodreds Schicksalhttps://www.blogger.com/profile/17164536771922905946noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3684956485600223798.post-40179494739435667802014-03-19T19:37:09.279+01:002014-03-19T19:37:09.279+01:00Die strikte Trennung ist nicht möglich. Ein Polize...Die strikte Trennung ist nicht möglich. Ein Polizeibeamter, zudem noch ein langjähriger (in diesem Fall 17 Jahre), trainiert und kultiviert Verhaltensweisen, die ihm und anderen das Leben erleichtern und retten sollen. Bekannt ist da bspw. die Verkehrskontrolle, herantreten, auffordern etc. Dr. Richard Weinblatt, ein in den USA arbeitender Polizeipsychologe nannte das "Polizei rennt nach vorne, wenn alle anderen Flüchten".<br />Die Anforderungen an Polizisten besteht in den USA zudem, dass die Pflichten keineswegs mit Dienstschluss enden. Das Handbuch der Washingtoner Polizei nennt bspw. ausdrücklich verpflichtende Situationen, in denen ein Polizist automatisch wieder als "im Dienst befindlich" angesehen wird. Die Verpflichtung bei Verbrechen und Vorkomnissen einzuschreiten besteht sogar in Europa. Dadurch wird die klare Trennlinie "außer Dienst" verschwischt, umso mehr, als das Engagement zur Sicherung der Umwelt außdrücklich erwünscht ist.<br />Und letztlich, würde ein Polizist außer Dienst daneben stehen und gewähren lassen gäbe es hinterher nicht wenige Beschwerden und Anzeigen.<br />Aber auch andersherum wird ein Schuh drauß. Die Schlägerei fand unmittelbar vor dem Hotel statt, es waren Gäste des Hotels involviert. Damit war die Security per se zum eingreifen verpflichtet. Von State zu State unterschiedlich ist die Gesetzeslage der Kooperation privater Sicherheit mit offiziellen Sicherheitsbehörden, aber mitunter wird erwartet, dass die Sicherheit Verdächtige in ihr "secure" nimmt oder sie wenigstens festhält.<br />Polizisten außer Dienst wie Security sind ausgenommen, wenn sie ihre Sicherheit nicht gewährleisten können.<br />Entsprechend den in den Links zu erreichenden Protokollen wurde Hubbard vom Taxifahrer informiert, der Flüchtende hätte ihn geschlagen und hätte sein Geld. Der Stand der Dinge für ihn war also ein anderer, als für uns in nachträglicher Lektüre. Da Hubbard die Flucht noch mitbekam passte dies ins Bild.<br />Nun tat er das, was Sie von ihm verlangen: er hielt sich zurück. Laut seiner Aussage folgte er dem Verdächtigen, nachdem er zu diesen aufgeschlossen und dieser das Tempo zu normalen Schritt drosselte. Der Verdächtige drehte sich aber um und rannte in Richtung zum Hotel zurück - und Hubbard sah nun ein Gefahrenmoment. In seinem Protokoll findet sich folgender Verlauf: er stoppt und spricht den Mann auf die Vorkomnisse an und sagt ihm, dies müsse geklärt werden, daher nehme er ihn nun "in custody", also in Gewahrsam.<br />Ab diesem Zeitpunkt kennen wir den Verlauf durch das Video.<br />Das "mutmaßlich" ist für Hubbard durch den Zustand des Taxifahrers und die Zeugenaussagen ein "mit hoher Wahrscheinlichkeit", für uns durch das Video der Überwachungskamera, die Aussage des Taxifahrers, der Ehefrau und die Untersuchung erledigt. Es besteht kein Zweifel am Angriff.<br />"Anstatt auf die Polizei zu warten" ist somit nicht richtig und nicht angebracht.Theodreds Schicksalhttps://www.blogger.com/profile/17164536771922905946noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3684956485600223798.post-53751054036902209492014-03-19T10:24:19.821+01:002014-03-19T10:24:19.821+01:00Naja, es ist ja nicht so, als wäre die amerikanisc...Naja, es ist ja nicht so, als wäre die amerikanische Polizei generell trigger happy....<br />Allerdings verstehe ich nicht, warum man sich auf dessen Hauptberuf so einschießt, schließlich war er als Security-Mann vor Ort und hätte auch demgemäß handeln sollen (dann gäbe es jetzt keinen Toten und Schwerverletzten), denn dessen Aufgabe ist der Schutz der Einrichtung und der Kunden. Der Taxifahrer wurde nicht weiter verprügelt und unmittelbar ging keine Gefahr von Bruno mehr aus. Wenn die Leute zusammen gefahren sind, kann man davon ausgehen, dass die Identität des Mannes bekannt ist (und sich ggfls. über das Hotel herausfinden lässt). Eine Verfolgung bzw. Ausfindigmachung der Person bleibt insofern der Polizei überlassen, die man ohnehin bereits verständigt haben sollte. <br />Was zu dieser ganzen tragischen Situation geführt hat, ist der anscheinend auch außerhalb seines Jobs herrschende Gottkomplex des Polizisten, der seine eigene Kraft überschätzte, mit fataler Folge. Tatsächlich darf man auch als Bürger Personen, die bei Straftaten beobachtet wurden unmittelbar Festsetzen, allerdings wird selbst den Polizisten davon abgeraten Festnahmen im Alleingang zu unternehmen.... Das wird insbesondere dann wichtig, wenn man weiß, daß niemand zur Kooperation mit der Polizei verpflichtet ist! Zudem ist es ein natürlicher Reflex, dass bei der ungewohnten, groben Verdrehung des Arms eine Gegenwehr erfolgt, da damit zumeist Schmerzen verbunden sind. Die Punkte müssen m.E. also korrigiert werden: <br />1. Bruno schlägt mutmaßlich auf einen Taxifahrer ein und verlässt bei Ankunft eines Wachmannes den Tatort. Dieser verfolgt in eigener Initiative den Beschuldigten, anstatt auf die Polizei zu warten. <br />2. Bruno leistet passiven Widerstand, bis ihm unverhältnismäßige Gewalt angetan wird (Knie gegen Kopf, selbst bei leichter Tangierung ist in keinem "Polizeigriff vorgesehen; im Gegensatz zum Knie im Nacken zur Fixierung des Delinquenten); seine Zurechnungs- und damit Schuldfähigkeit war durch Alkoholmissbrauch zu diesem Zeitpunkt sichtlich eingeschränkt, wie der spätere Bluttest ergab. <br />3. Daraufhin befreit sich Bruno mit Gewalt, wirft den Polizisten zu Boden und bricht ihm Knochen am Kopf.<br />4. In dieser Lage, fürchtet der Polizist um sein Leben, schießt und trifft tödlich.<br /><br />Der Freispruch ist sicher gerechtfertigt, insbesondere, da der Staat das stand-your-ground-law kennt, trotzdem wäre wohl ein Disziplinarverfahren angemessen, um solche Vorkommnisse in Zukunft zu vermeiden. Gibt/gab es denn Anstrengungen in diese Richtung? edhttps://www.blogger.com/profile/03821046884056572006noreply@blogger.com