Montag, 23. Januar 2017

Da ist sie wieder, die SED

Ein Mann bewirbt sich bei einer Universität. In seinen Unterlagen gibt er an, er habe bei der Stasi gelernt - aber eben nicht hauptberuflich. Ein paar Jahre später kommt heraus: er war Offizieranwärter und wollte hoch hinaus - und das in einer Zeit der massiven Proteste und Offenlegung der Machenschaften der Stasi.
Die Uni entscheidet, dass sie das bestehende Arbeitsverhältnis kündigt, weil sie betrogen worden war.
Nun kann man abwägen, ob es wirklich so einen Unterschied macht, ob der Mann Teilzeit oder Vollzeit für eine Diktatur als Unterdrücker und Spitzel arbeiten wollte, aber rein rechtlich hat die Uni hier recht. Es ist unglaubwürdig, dass jemand "vergisst" ober seine Bewerbung auf eine solche Ausbildung Voll- oder Teilzeitbeschäftigung erreichte.

Was aber noch viel imposanter ist: die Partei "Die Linke", ehemals "PDS" ehemals "SED" setzt sich jetzt zusammen mit Linksradikalen Studenten dafür ein, dass Andrej Holms betrügen darf. Die Studenten haben einen Fachbereich besetzt und geben ihn nicht wieder frei, stören also den Studienbetrieb für dutzende wenn nicht hunderte andere Studenten. Und "Die Linke" klatscht Beifall.
Es wäre für eine Partei, die sich zumindest vom geistigen Erbe der SED lossagen will hier eine gewisse Zurückhaltung angebracht - aber wer schon nicht das Vermögen zurückgibt...

Jedenfalls rangiert das mal wieder in der Kategorie: mitunter fallen die Masken. Und in diesem Fall kam die alte DDR-Regime-Partei eben mal wieder hoch.

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