Sonntag, 13. März 2016

Anti-Flüchtlingsdemo in Berlin?

Tausende von Menschen, so die Nachrichten, haben in Berlin gegen die Flüchtlingspolitik demonstriert. Die Bilder der Medien zeigen verschiedene Fahnen, vom Freistaat Sachsen und der BRD bis hin zu den Fahnenideen des deutschen Widerstandes 1944 und dem Balkenkreuz mit Sprüchen der gleichen Ära darauf. Gerade die letzteren Fahnen, zusammen mit (fast oder ganz) kahlrasierten Schädeln dürften ein ziemlich deutliches Statement der Betreffenden abgeben.
Umso mehr erstaunt es dann manchen, doch sehr bürgerlich wirkende Menschen, ganz normale Familien und augenscheinlich durchschnittliche Bürger in der Demonstration wieder zu finden. Wer sich die Videos aufmerksam ansieht, bemerkt auch manchen Blick solcher Teilnehmer zu den Erstgenannten. Diese wirken m.E. irritiert, besorgt, teils abgestoßen, manchmal aber auch interessiert, gleichgültig usw.
Vermutlich haben sich diese Leute nie träumen lassen mal als "Rechte" zu gelten oder mit wirklichen Rechtsradikalen in einer Demo zu laufen. Vielleicht bereuen sie es auch oder sehen diese plötzlich anders. Man kann in die Köpfe der Menschen nicht hineinsehen.
Was aber diese Situation beinhaltet, ist eines: hätte unsere Politik und Medienwelt nicht grandios versagt und gemeinsam mit der AntiFa gnadenlos jeden kritischen oder verängstigten Menschen in einen Topf mit Rassisten und Fremdenfeinden geworfen, wäre solch eine Mischung heute noch genauso selten, wie vor sieben, acht oder neun Jahren.
Wenn sich Bürger genötigt sehen, Radikale zu dulden, weil diese nötige Handlungsenergie und Aufmerksamkeit bringen, dann ist der nächste Schritt nicht mehr weit - Schuld daran sind aber jene Verantwortliche, die sie in diese Ecke gedrängt haben und ihnen nicht zuhörten, als sie zivil einen würdigen Dialog führen, einen Protest vorbringen wollten.

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