Donnerstag, 2. Januar 2014

Köln, die Medien und angemessene Reaktion

Weihnachten war dieses Jahr ein Fest, auf welches ich mich besonders freute. Wie man an diesem Blog erkennen kann, waren die letzten Wochen und Monate für mich schlicht kein Leben. Es blieb keine Zeit für irgendetwas erbauliches und nichtmal der angelesene Frust konnte hier abgeschrieben werden.
Also nahmen meine Frau und ich die "Auszeit-Karte" - Weihnachten im kleinsten Kreis der Familie, besinnlich beschallt durch klassische Weihnachtslieder vor einem Weihnachtsbaum, bei dem die Krippe zentrales Element war.
Neben ein paar Schicksalsschlägen in der Familie zum Fest traf mich dann aber in der gerade einsetzenden Erholung die Meldung im Kölner Dom habe eine Femen-Aktivistin in der mittlerweile ausgeleierten Weise mit dem Spruch "I am God" die Weihnachtsmesse am 25.12. mit einem Sprung auf den Altar massiv gestört. Mittlerweile ist sogar der SZ klar, dass es sich hierbei um eine gut durchkalkulierte, um Aufmerksamkeit heischende Medienaktion der Femen handelt.
Damit war das Fest für mich endgültig vorbei, die erhoffte Stimmung und Erholung unerreichbar.
Zwar ist dies nicht das Schlimmste, was sich in den letzten Wochen ereignete, aber es ist Signal, welches von den Medien selbst getragen und vermittelt wird. Anders ist dies im Falle der Brandstiftungen - diese werden von Politik, Polizei und Medien gemeinsam kleingeredet oder verschwiegen - insofern sind sie zwar auch ein Signal, aber eben ein umgekehrtes, ein nicht sichtbares Signal.
Dazu nur mal ein paar Beispiele:
Garbsen Juli 2013
Eimeldingen November 2013
Aschaffenburg Dezember 2013 (es wird u.a. deshalb Brandstiftung vermutet, da es zuvor zu wiederholten Vandalismusakten u.ä. kam und danach wohl bestimmte Kreise im Netz ihren Triumph feierten)
Birkendorfhttp://www.suedkurier.de/region/hochrhein/uehlingen-birkendorf/Birkendorf-Brandstifter-in-der-Kirche;art372622,6550763 (Dezember 2013)

Das sind nur die Fälle, welche mir google in kurzer Recherche nannte. Wie viele dahinter stehen lassen drei Meldungen ähnliche Meldungen aus Österreich erahnen.
Wer es genauer wissen will und wie viel Schaden derzeit ungeahndet und ungemeldet an christlichen Symbolen und Eigentum verübt wird, der sollte mal einen Blick auf die Links in der Liste von Tobias Heinz werfen - und da sind die Übergriffe auf andere Konfessionen nicht mal dabei.
Auch die koptische Seite Kopten ohne Grenzen hat das Thema aufgegriffen, anders als besagte Medien. Immerhin: der WDR thematisierte die massive Zerstörungswelle an christlichen Bildelementen, inklusive solcher auf Friedhöfen - wohl weil an einem einzigen Wochenende sieben solcher Fälle dokumentiert wurden und selbst der WDR das nicht mehr totschweigen konnte.
An der Stelle sei auch auf eine der Ausnahmen unter Politikern verwiesen: der CDUler Ismail Tipi ist sich des Problemes bewusst und versucht es in die Öffentlichkeit und das politische wie soziale Bewusststein zu bringen. Vergelt es Gott.

Wie also soll man Weihnachten feiern, wenn man vor der Tür ein stressiges Geschenkefest erleben muss, bei dem man selbst auf "Weihnachtsmärkten" (so sie nicht bereits umbenannt wurden) ewig oder gar erfolglos suchen muss, bis man etwas christliches in den Auslagen findet, sich dies dann zumeist auf extrem kitschige "Engelchen" oder den entfernten Verwandten des Nikolaus bezieht, und obendrauf der Staat in enger Kooperation mit den Medien deutlich macht, dass Religionsfreiheit mittlerweile Christen nicht mehr mit einschließt?


Und als Sahne auf diesen Mist liest man dann dieser Tage, dass ein Mann im Dom jene Protestierende geohrfeigt habe und dafür von seinem Opfer angezeigt wurde wegen Körperverletzung - ja die Polizei sogar "entsprechende Verletzungen" festgestellt habe.
Daran ärgert mich mehreres und ich kann nicht sagen in welcher Wertigkeit. Zum einen ist zwar der Ärger, der zu diesem Akt führte verständlich - als Christ ist solche Gewalt abzulehnen, auch als Gentlemen und zu guter Letzt als jemand, der versucht den Menschen von heute die frohe Botschaft zu verkünden und sich mit dieser Tat in den Rücken gefallen fühlt.
Zum anderen aber von jener Aktivistin - die just aus nordafrikanischer Haft mit dem Geld der gleichen Steuerzahler befreit wurde, denen sie an einem ihrer heiligsten Momente an einem ihnen wichtigen Ort auf einem ihnen heiligen Ort ganz massiv den Mittelfinger zeigte und ihre Grundrechte absprach, Tatsachen verbog und bei der aus ihrer Provokation erfolgten unangemessenen Tat sofort ein riesen Drama macht.
Umgekehrt sollte nun jeder Wachmann, der jemals von einer Femen einen Tritt bekam (denn sie sind angehalten beim Abtransport mit aller Kraft zu strampeln) sofort Anzeige erstatten. Wenn bereits eine Ohrfeige von Femen als anzeigenswert erachtet wird, was ist dann ein Tritt aus voller Kraft in einer Region die mindestens ebenso sensibel ist?
Am Ende, so meine Befürchtung, wird die eine Tat als Nickelichkeit fallen gelassen, während die Ohrfeige strafrechtliche Konsequenzen haben wird.

Aber wehe, jemand legt ein Borstenvieh auf einer Baustelle einer Moschee ab - dann trabt die Politprominenz zum Aufruf zur Toleranz und zum Widerstand an und die Medien lichten brav ab um zu berichten.


Bleibt die Frage: was ist eine angemessene Reaktion? Das zeigte Kardinal Meisner: er schloss die Frau ins Gebet ein und würdigte die Tat sonst keines Wortes in der Hoffnung der Rechtsstaat werde sich dessen annehmen.