Freitag, 24. Mai 2013

In memoriam

...an den Ehemann, Partner, Vater, Sohn, Bruder und Kameraden Lee Rigby. Er wurde mit nur 25 Jahren Opfer zweier Islamisten, die ihn auf offener Strasse erst anfuhren und dann mit Messern auf derart grausame Art umbrachten, dass die ersten Berichte von einer Dekapitation sprachen.



Da sich in Medien und Politik vor allem die Stimmen durchsetzen, welche das Opfer und die Tat kleinreden während für die Täter oder ihre Gemeinschaft Entschuldigungen gesucht werden, wie etwa der ZdM, finde ich es angebracht zumindest in Blogform des Opfers zu gedenken.

Er starb nicht durch einen Unfall oder "außergewöhnliche Umstände" wie es in manchem anglo-amerikanischen Blatt heisst. Er wurde in herausragend grausamer Art und Weise umgebracht und dies war auch als Botschaft gemeint. Wer immer versucht, dies herunterzuspielen, der versündigt sich an diesem armen Mann. Sein Leid, die Qual und die Angst seiner letzten Augenblick verdienen Mitleid und Beachtung. Keine Verleumdung.

Seine Familie verdient Mitgefühl, Respekt und angesichts des Motives der Täter und seiner eigenen Tätigkeit auch die Unterstützung des englischen Staates. Die Tat hätte bei einem ehrlichen Umgang mit der Problematik verhindert werden können.

Tiefen Respekt verdienen all jene Menschen, die in der Annahme, ein Unfall sei geschehen helfen wollten und inesbesondere jene junge Frau, die sich dabei mutig den Mördern in den Weg stellte um danach noch Zeugen der anschließenden Schiesserei zwischen den Schlächtern und der Polizei zu beruhigen.
Ich werde des Trommlers Rigby am Sonntag gedenken und eine Kerze für ihn aufstellen. Möge er in Frieden ruhen.


Mittwoch, 22. Mai 2013

Tagesmeldungen - sieht noch jemand einen Zusammenhang?

Da haben wir zum Beispiel die Ermordung eines britischen Soldaten in unmittelbarer Nähe seiner Kaserne auf offener Strasse. Die BBC berichtet u.a. über Zeugenaussagen, welche die Täter in die Nähe der bekannten Täter rücken.
Randbemerkung: während ich den livestream der BBC ansehe äußert eine Kommentatorin: vielleicht könne man dieses Ereignis zu etwas Nützliches für die Gemeinschaft machen (to turn this happening to etwas useful for the community).
Sie wird daraufhin sofort von der Nachrichtensprecherin danach befragt und erzählt, wie toll nach 9/11 die Menschen zusammen gerückt seien und dies vielleicht auch jetzt die Menschen einander näher bringe.
Ich finde das zynisch.
Im Netz findet sich zudem ein Video des Täters, der mit blutverschmierten Händen und einem Messer in den Händen islamische Hassparolen und "Rechtfertigungen" in die Kamera ablässt. Ich verlinkte es mit Absicht nicht, es lässt sich schnell finden unter den Stichworten Woolwich und Terrorist.

Zweite Meldung: seit drei Tagen tobt im Stockholmer Stadteil Husby ein Strassenkampf zwischen Polizei und "Migranten". Unsere Presse verliert darüber kaum ein Wort, das Wallstreet Journal schreibt:
"mostly immigrants and refugees from Turkey, Lebanon, Syria and Somalia "
Und während der die Polizei interne Ermittlungen einleitet wegen des auslösenden tödlichen Schusses von Polizeibeamten auf einen jener Migranten während dessen versuchter Festnahme äußert Schwedens Ministerpräsident folgende bemerkenswerte Sätze:
Schweden sei "ein Land, das große Gruppen von Menschen aus anderen Staaten aufnimmt, und ich bin darauf stolz. (...)Jeder muss dafür Verantwortung übernehmen, dass wieder Ruhe einkehrt"
Das er somit die gesamte Gesellschaft anspricht, in einem Land, welches europaweit die höchste Vergewaltigungsrate hat - und jeder darf selbst nach Informationen über die dominierende Herkunft der Täter suchen (aber vorsicht, das Netz ist voll von den Berichten der Opfer und ihrer Vertreter, diese Geschichten können einem ans Herz gehen) - finde ich eine Schweinerei.

Mittlerweile steht nahezu fest, dass der Bombenleger vom Bonner Bahnhof auch für den Anschlag auf den Pro-NRW Chef Beisicht verantwortlich ist und es sich somit um einen Salafisten handelt. Gerade wer den General-Anzeiger, die Regionalzeitung von Bonn verfolgt wird sich vielleicht erinnern, wie oft versucht wurde, genau von dieser Schlussfolgerung wegzulenken.


Das erste Urteil im sogenannten Solinger Salafistenprozess wurde gesprochen. Ein Jahr auf Bewährung - Reue wurde wohl keine festgestellt, wohl aber eine plötzliche und schlagartige "Abkehr" von Gewalt. Das dies ausgemachter Humbug ist beweist Suleiman selbst. Er kommt zu spät zum Prozess, beklagt das ja er das Opfer sei und findet kein Wort der Entschuldigung oder Reue. Wohin diese Reise geht kann sich jeder ausmalen.

Ein Freund des Bostoner Bombenlegers Tamerlan Tsarnaev wurde in den USA bei einem Verhör gewaltätig. Da er, wie Tsarnaev Kampfsportler war, sahen sich die Beamten gezwungen auf ihn zu schiessen. Mit tödlichem Ausgang.

Und die Aktivistin Amina wurde in Kairouan, Tunesien, festgenommen, nachdem sie eine (fast) typische Femenaktion durchgeführt hatte und dabei von einem spontan zusammengekommenen Mob bedroht wurde. Der zuständige Polizeibeamte äußerte dabei Verständnis für die Einwohner.
Dies nur wenige Tage, nachdem sich Polizei und Soldaten eine Strassenschlacht mit Salafisten geliefert hatten.

Es gab noch einige mehr, meine Zeit, Energie und Nerven reichen momentan aber nicht für mehr.

Gleichzeitig wurde in Göttingen wiedermal von deutschen Tätern Gewalt ausgeübt. Allerdings anders als es die Presse gerne berichtet.

  
Angesichts der Omnipräsenz der NSU in unseren Medien (3 Täter und 10 Opfer - ohne Frage schlimm und ein Skandal) frage ich mich schon, wie solche Berichte bei der vielfachen Zahl an Tätern und Opfern unter "ferner liefen" abgebucht werden können.

Montag, 13. Mai 2013

Die eigenen Probleme einordnen

Momentan geht es bei mir ziemlich drunter und drüber. Gesundheitlich, Arbeitsplatzmäßig, kaum Zeit mit der über alles geliebten Ehefrau und Sorge um ihre Gesundheit und ihr seelisches Wohlergehen.
Das belastet, vielleicht kennt das ja der ein oder andere Leser. Wenn es mir zu viel wird suche ich mir Stimmungsaufheller. Manchmal sehe ich mir ein paar Minuten Comedyshows an oder versuche mit Freunden zu plaudern, gehe extra lange mit den Hunden raus... sowas eben. Auch beten oder ein paar Minuten stille Aussprache in der Kirche oder ein paar ergreifende Choräle haben mir schon oft geholfen.
Momentan reicht mir das alles nicht. Was aber gut funktionierte waren die sogenannten "Homecoming surprises", Videos von Familien die aufnehmen, wie ein lange im Einsatz fern der Heimat festsitzendes Mitglied nach Hause kommt. Wer in die Augen von Kindern blickt die ihren "Daddy" oder "Mommy" oder "brother" oder "sister" nach Monaten (oder noch länger) endlich wieder sehen dürfen ahnt, wie diese unter dem Verlust gelitten haben. Tränen der Freude, des Glückes - wer da nicht wenigstens feuchte Augen bekommt, dem ist nicht zu helfen. Mir hilft das, selbst ehemaliger Soldat, mitzufühlen wie diese Männer und Frauen sich weit weg von der Heimat fühlen, oft in der Gefahr von Menschen, denen sie helfen wollen und sollen hinterrücks ermordet zu werden, leiden und welches Glück die gemeinsame Zeit mit den Kindern, der Frau, der Familie bedeutet.
Und dann bin ich wieder dankbar für jede Minute mit meiner Frau und jedes Lachen, dass wir teilen dürfen.
Glauben Sie mir nicht? Testen Sies, vielleicht fühlen Sie ähnlich.
 

Und für alle im Einsatz: Gott behüte und beschütze euch, schenke euch eine sichere Heimkehr und eure Lieben mögen euch bald wieder in die Arme schließen.
God bless you.

 

Dienstag, 7. Mai 2013

Richte nicht...

Die letzten Tage hatte ich gesundheitsbedingt viel Zeit (und wenig Lust) zu lesen. Die dominierenden Themen in den Nachrichtenblättern dieses Landes waren währenddessen: Fußball, Tappert, NSU und Syrien - in wechselnder Wichtung.

Heute meldete sich eine Betroffene im Fall Tappert, nämlich seine Frau. Sie stellte klar, dass der spätere Krimischauspieler mit 19 Jahren gezogen worden sei. Das dies bislang von keinem Redakteur erwähnt oder von Kritikern angesprochen wurde finde ich bezeichnend. In Details hält man sich vornehm zurück, in der Verurteilung keineswegs. So wurde über einen posthumen Entzug der Ehrenkommissar gesprochen, Wegbegleiter wenden sich öffentlich ab. 
Der Grund: wird über die SS gesprochen zeichnen sich einer uniformierten Schlägertruppe ab, die zum härtesten und mitleidlosesten gehörte, was die vor sich hin revoluzernden Nazis zu bieten hatten. Denkt man an die SS nach der Machtergreifung kommen einem vor allem jene gewissenlosen Mörder vor Augen, die in verschiedenen KZs Menschen misshandelten und ermordeten wie man es vorher noch nicht gesehen hatte. Etwas eingelesene lassen dann noch marodierende und exekutierende Horden von handverlesenen Soldaten durch die eroberten und besetzten Gebiete toben.
All das entspricht leider auch der Wahrheit. Die frühen SS Leute waren buchstäblich treu bis in den Tod und von den Nazilehren überzeugt bis zum Fanatismus. Schon die Männer und Frauen der organisierten Menschenvernichtung sind aber keineswegs mehr jene "deutsch-arischen" Überzeugungstäter. Viele von ihnen hinterließen Dokumente, die sie in keinem besseren Licht als ihre Mitverbrecher dastehen ließen, aber durchaus darlegten, dass es hier weniger um Überzeugung als vielmehr Vergünstigungen und Karrierestreben ging.
Etwas genauer sollte man aber hinsehen, wenn es um die Soldaten der Waffen-SS in den 40er Jahren geht.
Nicht, dass die Anschuldigungen falsch wären: die Waffen-SS ist verantwortlich für unzählige Kriegsverbrechen, meist Exekutionen von Geiseln oder der Racheaktionen in französischen, italienischen u.v.a. anderen Dörfern. Es stimmt, dass sich i.d.R. in den Reihen der SS deutlich mehr "richtige" Nazis fanden, als irgendwo sonst.
Es stimmt aber auch, dass von den hunderttausenden Soldaten mit der doppelten Rune auf dem Kragenspiegel und der Tätowierung ein großer Teil nicht freiwillig in ihre Reihen aufgenommen wurde. Es gibt sogar SS-Einheiten, die sich aus (politischen) KZ-Häftlingen und disziplinarisch bestraften Wehrmachtssoldaten zusammen setzten. Wie viele Waffen-SS-Männer an Verbrechen beteiligt waren ist bis heute nicht ermittelbar. Diesen Männer also per se zu unterstellen, sie wären nicht nur Nazis sondern so begeistert von deren Wahnsinn, dass sie sich der größten Verbrechertruppe anschlossen um selbst solche Verbrechen zu begehen grenzt in meinen Augen an Verleumdung.
Es sagt mehr über diejenigen aus, die heute richten, als über all jene, über die gerichtet wird.

Und während man einen Toten posthum entehren will, darf ein Grass, der nach jahrelangem moralisieren zugab selbst bei der SS gewesen zu sein, Dinge schreiben, die so daneben und im unterton den Geschmack des Antijudaismus tragen. Solch einer wird weiter geehrt und verteidigt statt geächtet.
So macht man deutlich: vor den Moralgerichten dieser Gesellschaft geht es nicht um Taten und ihre Auswirkungen - es geht darum wer wird da beschuldigt.

Mittwoch, 1. Mai 2013

Toleranzedikt - Märtyrer

Gestern jährte sich zum 1702 mal der Jahrestag des Toleranzediktes, welches 311, von allen vier Regenten unterzeichnet, im heutigen Izmit (Türkei), damals Nikomedia, ausgerufen wurde. Damit endete die Christenverfolgung im römischen Reich, leider bis zum heutigen Tag nicht die Christenverfolgung allgemein. Die ersten Christen, die im Reich so vieles erlitten haben wurden damit zum Fundament einer Gemeinde, die bis heute bestehen durfte und, so Gott will, noch lange bestehen wird.
Leider scheint dieses Ereignis heute in Vergessenheit geraten zu sein.

Dagegen wird die Motivation dazu unter Historikern anhaltend diskutiert. War es eine Besinnung des Augustus Galerius kurz vor seinem durch Krebs verursachten Tod, war es ein politischer Schachzug? War es ein göttliches Eingreifen, wie es viele damalige Christen sahen?

Was immer es war, ich finde, ein Moment um an diejenigen zu denken, die für ihren Glauben einen qualvollen und nicht selten demütigen Tod fanden, nicht selten zuvor gefoltert, vergewaltigt oder versklavt wurden - diesen Moment sollte man sich Zeit nehmen. Das sind wir ihnen schuldig. Sowohl denen, die wir heute namentlich verehren, jenen, die wir zwar kennen aber kaum noch anrufen und vor allem jenen unzähligen, deren Namen und Schicksal wir niemals genau kennen lernen werden.

Gustav Dore - Die christlichen Märtyrer

Randnotiz: ausgerechnet in der Türkei liegt ein Ort, in welchem das Ende der Christenverfolgung verkündet wurde. In jenem Land fanden vor wenigen Tagen eine Reihe von Kundgebungen statt, die an den Völkernmord an den christlichen Armeniern und Assyrern erinnern sollten, der vor 98 Jahren geschah. Bis heute sind die Zustände für Christen nichts anderes als eine Unterdrückung, Diskriminierung und der Versuch, sie auszulöschen.
Und just vor vier Tagen griff ein Mob eine Gemeinde in Istanbul an.