Donnerstag, 23. März 2017

Nichts mehr zu verlieren

Unsere Gesellschaft hat nun nichts mehr zu verlieren. Die Werte und Errungenschaften, auf die wir immer so stolz hinweisen oder hingewiesen werden sind eindeutig Vergangenheit.
Die Demokratie ist nicht mehr ein vehikel um zum Wohle des Volkes dessen Willen mittels Parteien in den Parlamenten umsetzen zu lassen, sondern eine sich selbst ernährende, realitätsferne Minderheiteninteressensvertretung geworden, denen das Los der Mehrheit wie des Einzelnen herzlich egal ist. Ob die ohne Sinn und Verstand gegen Expertenrat getroffenen Entscheidungen in Brüssel oder die widerliche Solidarisierung mit Islamisten am Platz eines islamistischen Anschlages, unsere Politiker zeigen immer wieder, dass es ihnen nicht um unser Wohl sondern um ihre Ideologie, Überzeugung und Brieftasche geht.

Sicherheit während uns Medien und Politiker erzählen, wie friedlich es in Wirklichkeit sei, hagelt es Einbruchsserien, sexuelle Übergriffe und Terroranschläge. Es ist erstaunlich wie viele Menschen angesichts von Meldungen wie der resignierenden Polizei in Sachen sexueller Attacken in Schwimmbädern oder Horden von "Antänzern" noch immer zustimmen, wenn jemand auf Statistiken verweisen, die besagen, dass all dies nur Einbildung sei. Währenddessen wird den Menschen dann noch die Mittel und das Recht genommen, sich selbst zu verteidigen. Wird jemand zusammengeschlagen oder vergewaltigt tauchen mittlerweile sogar wieder Worte wie "Provokation" oder "unangemessenes Verhalten" auf.

Die Freiheit, das einzige das zählt, wie man während der Wende begeistert sang, ist für jeden nachvollziehbar verloren gegangen. Wer mitliest, wie häufig Politiker der AfD nicht nur bedroht sondern real angegriffen werden ohne auch nur den kleinsten Schulterschluss der "echten Demokraten" zu erhalten, der ahnt, was ich meine. Allenthalben kann man erleben, wie mit kritischen Meinungen umgegangen wird, wie die gesamte Gesellschaft die Diskussion ebenso verlernt hat, wie die Toleranz anderer Meinungen. Im Notfall erklärt man diese einfach zu einer "Nicht-Meinung" und damit für verfolgbar.
Hass-Gesetze sollen nun in Kraft treten - natürlich so geschnitzt, dass sie nach Wunsch angewandt werden können. In Großstädten und mancher Kleinstadt kann man schon recht schnell mit einer unangenehmen Lebenswelt konfrontiert werden, wenn man, womöglich noch falsch bekleidet, um die falsche Ecke biegt.
Selbst an den Universitäten herrscht nicht mehr die Freiheit der Forschung. Kann die Atomforschung gerade noch an ein paar Ecken unbeachtet vor sich hin arbeiten sind andere "nicht-grüne" Zweige scharfem Druck ausgesetzt. Die Genderwissenschaften machen nicht nur allen anderen Studienrichtungen das Leben zur Qual sondern auch ihren Studenten. Wehe jemand kommt mit kalten Daten daher, welche die Gender Gap in Frage stellen...
Oder ein Historiker schreibt nicht beleidigend genug über Vertreter des dritten Reiches, stellt sogar die These auf, wir dämonisieren zu sehr um noch Lehren ziehen zu können - oder vergleicht die Vorgänge in der Türkei 2016 / 2017 im Ablauf mit jenen von 1934...

Gerechtigkeit, davon redet schon keiner mehr. Vergewaltiger und Mörder kommen nach wenigen Jahren wieder auf freien Fuß, manchmal sogar nach Monaten. Opfer werden mitunter nicht mal mehr genannt und Trauernde dürfen sich mitunter noch beschimpfen und diffamieren lassen.

Gleichheit. Ein Schlagwort, welches noch oft benutzt wird. Es hat aber in seinem ursprünglichen, positiven Sinne keineswegs gemeint, dass wir alle exakt gleich sein sollen geschweige denn wären. Starke und Schwache, Dicke und Dünne, Große und Kleine, Behinderte und völlig Gesunde verdienen nicht, dass man so tut, als gäbe es keine Unterschiede. Aber sie verdienen bspw. vor Gericht und bei der Bewerbung die gleiche Chance. Das bedeutet auch, dass ein weniger sportlicher Mensch bei einem Einstellungstest mit Dauerlauf und Weitwurf bessere Chancen haben kann - und das ist auch gut so, denn diese Tests sind nicht umsonst da.
Statt dessen herrschen Quoten - die so Arbeitsplätze eben nicht mit den besten Kandidaten belegen und Bewerbern die nicht in die berücksichtigten Gruppen fallen damit einen Nachteil bescheren.
Statt dessen liest man von Skandalurteilen und Vorgängen. Etwa der kurzzeitigen Inhaftierung einer jungen Mutter inklusive ihres Säuglings - wegen 400€ GEZ-Mahnung. Währenddessen wird ein Terrorverdächtiger wieder auf freien Fuß gesetzt und ein Jugendlicher der Bomben gebaut und gelegt hat wird mit nur einem Jahr "Jugenderziehungsanstalt" nicht wirklich bestraft bzw. die Gesellschaft nicht wirklich geschützt.

Gerade die Gleichheit in der Behandlung ist es, die negativ auffällt. Seit Jahrzehnten müssen sich Christen die schlimmsten Beleidigungen und Verhöhnungen in Theaterstücken, "Kunstobjekten" und Gemälden gefallen lassen - von Serien und Büchern ganz zu schweigen. Wer protestiert ist bereits Radikaler und Spinner. Jedes Jahr, seit über zwei Jahrzehnten brennen Kirchen, werden Denkmäler geschändet, Kreuze zerschmettert und Beichtstühle missbraucht. Die Zahl der Übergriffe ist kaum nachzuvollziehen, die der ernsthaften Versuche liegt aber bei ca. 30 im Durchschnitt. Und damit meine ich eben nicht mal ein kaputtes Fenster oder einen Eimer Farbe.
Darum wurde in meinem Lebenszeitalter kein Aufhebens gemacht. Selbst ein Raubzug von Islamisten zur Finanzierung des Terrors blieb relativ zurückhaltend beantwortet.

Ein weiteres gutes Beispiel bietet eine Protestaktion. Einwohner hatten eine Reihe von Kreuzen an (oder auf, je nachdem welche Darstellung man liest) dem Baugelände einer größeren Moschee aufgestellt. Diese wurden nun mit Baufahrzeugen umgerissen und zerstört.
Das Symbol des Christentums wurde auf diese Weise unsanft entfernt - und von Christen darf es da keinen Protest geben, sonst kommen atheistische Verbände und pseudo-christliche Politiker und mahnen oder warnen eindringlich - aktivieren vielleicht die Behörden um eine Nähe zu Verfassungsfeinden zu suchen.

Gleichzeitig wird andernorts immer mehr über Rücksichtsnahme, Integration und Bringschuld der Deutschen gesprochen. Ob Kopftuch oder auf der Strasse betende Muslime, ob Adhan (Gebetsruf) oder Islamistenstände in der Einkaufspassage. Da gilt Toleranz und Rücksichtsnahme.

Würde man es als konservativer Katholik nicht bereits wissen... wir haben nichts mehr zu verlieren. Es wurde bereits abgegeben oder genommen. Auch unsere Würde. Danke Kardinal Woelki und Marx...

Mittwoch, 8. März 2017

"als er attackiert wurde und sich verletzte"

Aus der Kategorie: "Opfer zu Tätern" die sich durch viele Vertreter in unseren Medien bemerkbar macht, stammt eine Einleitung, die der berühmten Silvesternacht nur wenig nachsteht.
Ein Fußballspieler und ehemaliger Nationalspieler wird angegriffen und verletzt. Er muss ärztlich versorgt und 24 h im Krankenhaus bleiben.
Und der Sportbuzzer ist sich nicht zu blöde die Tatsache umzudrehen, dass ein anderer Mensch, in diesem Fall ein jugendlicher Türke, den Sportler verletzte.
Sie schreibt:
UPDATE: Der 28-Jährige war offenbar angetrunken mit Begleitern aus der vereinseigenen U17 des VfB unterwegs, als er attackiert wurde und sich verletzte. Nun drohen Konsequenzen.
Viele Menschen sind genervt ob sprachlicher Pedanten. Nämlich mit h ist dämlich, ich weiß nicht ob du es "kannst", ist da ein S im Adventskranz, mir und mich verwechsle ich nicht und viele weitere sprachliche Spielereien und mehr oder mindere Finessen finden nicht immer Anklang.
Was unsere Presse aber macht geht darüber hinaus. Diese Menschen verdienen ihr Geld durch das Melden von Ereignissen. Dabei merkt man dann in Auswahl, Tonfall und eben auch Wortwahl wie es um die Haltung, die Meinung oder politische Richtung der Damen und Herren an den Tastaturen bestellt ist. Was an sich nicht schlimm wäre, diente es nicht gleichzeitig dazu, die Leser dazu bringen zu wollen, ebenfalls in den eigenen Kategorien und Strukturen zu denken.
Der Fußballspieler WURDE verletzt. Ein anderer schlug ihn. In der Folge kam es zu einer Kopfverletzung. Das ist nicht identisch mit: er betrank sich, stolperte auf dem Weg zur Toilette und schlug sich den Kopf am Schüsselrand.
Man kennt das aus anderen Zusammenhängen. Wenn etwa ein Opfer einer "Prügelei" ins Krankenhaus und die Schlagzeilen kommt - und man hinterher erfährt, dass nicht zwei Streithähne die Fäuste geschwungen haben, sondern ein ahnungsloser Passant von einer Gruppe nach kurzem Wortwechsel mit einem Hagel von Hieben und Tritten attackiert wurde.
Auch der Begriff "Schießerei" wird gerne verwendet - obwohl i.d.R. ein einzelner Krimineller auf sein Opfer oder die Polizei oder einfach in die Gegend schießt und niemand das Feuer erwidert.

Informationen werden schon lange vage wiedergegeben und seit geraumer Zeit schlicht mit den falschen Bezeichnungen versehen. Dazu kommt, dass Recherche gar nicht mehr statt findet, sondern nur noch wiederholt wird, was Agenturen vermelden - oft im direkten Wortlaut. Sei es die "gender gap" - die Ungleichbezahlung nach Geschlecht, oder die "rape culture". In diesem Fall beides feministische Themen, die ziemlich deutlich beweisen, wie es um den deutschen Journalismus bestellt ist. Im Kleinen, also Wortwahl und Formulierungen, wie im Großen, also Themenwahl und Informationsgehalt bzw. -gewinnung.

Es ist unschwer zu erkennen, warum so viele Menschen dem Slogan "Lügenpresse" folgen. Selbst wenn es sich meist nicht um Lügen handelt, so ist der Informations- und / oder Wahrheitsgehalt der Berichte zweifelhaft. Das hätte als Kritik zu einer Verbesserung führen können - hat die Sachlage aber nur intensiviert.
Kein Wunder also, dass die Menschen sich, statt einfach interessante Artikel per Links in den sozialen Netzwerken weiterzugeben, lieber "alternativen Medien" zuwenden. Das diese per se besser sind, wage ich ebenso zu bezweifeln wie die Behauptung, sie seien schlechter.

Sonntag, 5. März 2017

Gesprächsangebote von Politik und Medien?

Es ist ein paar Monate her, da wurde in der Presselandschaft ein "Gesprächsangebot" der Grünen Spitzenpolitikerin und stellv. Vorsitzenden des Bundestages Claudia Roth veröffentlicht und die Reaktion der rechten Demonstranten in Dresden darauf als "schockierend" oder "Trauerspiel" bezeichnet.
Ein Beispiel dafür fiel in der Diskussion der Journalisten von n-TV mit Henryk Broder:
Wer sich den Beginn dieses "Gesprächsangebotes" ansieht und nicht ignoriert wie das Frau Roth versucht den "Dialog" einzuleiten, der wird bemerken, dass Protestierende, auf solche Art "angesprochen" wohl kaum mit Jubelrufen und höchster Freundlichkeit auf jene reagieren, denen sie ohnehin schon Fehlverhalten vorwerfen - weshalb sie ja erst demonstrieren.
Frau Roth wählte eine Beleidigung. Und nicht nur verbal, sie fand es angemessen, dies, vor zwei Beamten als "Leibgarde" gedeckt, noch in Gestik zu untermalen.
Die von den Grünen von Polizei und Konservativen seit Jahrzehnten geforderte und in Bezug auf andere Gruppierungen praktizierte Politik der Deeskalation und dem respektvollen Umgang auch vor Andersdenkenden und -glaubenden entspricht dies nicht - und führt trotzdem nicht zu einer angemessenen Empörung sondern sogar einer Schützenhilfe der Medienwelt.

Wir können dieses Verhalten immer wieder beobachten. Aktuell geht eine Aktion des linken Welterklärers Sascha Lobo von sich - der nun auch nicht gerade ein Vorbild an Toleranz und Aufrichtigkeit ist, wie ich in einem früheren Beitrag kurz anschnitt. Dafür ist er ein Liebling der Öffentlichkeitsarbeit. Kaum eine Talkshow ohne ihn, das "Sturmgeschütz der Demokratie" Spiegel beschäftigt ihn seit Jahren und auf diversen Podien verkündet er ebenso seine "Weisheit" wie auf Fachmessen.
Nun hat er sich in eine Demo in Berlin gemischt, um "das Gesprächzu suchen". Weil er "die verstehen will". Die Demo richtete sich gegen die Einwanderungspolitik und speziell gegen Merkel. Wer sich die Bilder ansieht, erkennt verschiedene Fahnen der deutschen Geschichte. Von der Zeit des preußischen Hegemonialstrebens bis zu Kriegsflaggen unrühmlichster Momente unserer jüngeren Vergangenheit.
Herr Lobo hat sich also nicht die seit Jahren laufende, trotz stärkster Anfeindung friedlich laufende Demonstration in Dresden ausgesucht, um privat mit den Menschen zu sprechen. Er ist auch zu keinem Stammtisch oder privaten Gespräch unter vier Augen übergegangen, um eingehend Motive und Fakten auszutauschen, zu durchdenken und ggf. zu debattieren.
Er wählte eine sehr lautstarke und teilweise extreme Demonstration um mit einem Kamerateam an der Hand und gesalzener Gegendemonstration mit Gewaltpotential mitten in die Menschenmenge hineinzuplatzen und sich als Journalist aufzuführen.
Das Ergebnis ist nicht überraschend und nicht neu. Ablehnung bis offener Feindschaft wird dem Vertreter des deutschen Journalismus entgegen gebracht. Als "Verräter" wird er bezeichnet und der Slogan "Lügenpresse" wird skandiert.
Was neu ist: der Betroffene inszeniert sich als abgelehnter Friedensbotschafter.
Das ist in diesem Kontext, in dieser Inszenierung, mit diesen Protagonisten und Mitteln einfach lächerlich - und wird doch wieder genau so weiter gegeben.

Freitag, 3. März 2017

Probleme der "Gerechten"

Die deutsche Medienlandschaft ist alles andere als "Divers". Eine handvoll großer Zeitungen, ein paar Magazine und eine Reihe von öffentlich-rechtlich finanzierten TV Sendern neben schmalgeistigen Privatsendern bestimmen, was an Themen aufgegriffen wird. Zumindest die Zeitungen zitieren dabei liebend gerne die Meldungen einiger weniger Nachrichtenagenturen - oft im Wortlaut. Dann finden sich die nahezu identischen Worte und "Informationen" in mehreren Nachrichten wieder. Das ist einer der Gründe, warum ich neben dem Debattenmagazin Cicero auch die "Junge Freiheit" sehr schätze - nicht ohne kritisch gegenüber ihren Inhalten zu sein. Aber es wird hier oft vermeldet oder offen diskutiert, was andernorts gar nicht oder in einer sehr einseitigen Weise zu finden ist.
Gerade dieser Tage sind dies ein paar Meldungen, die beispielhaft dafür stehen, wie es um die Problemwahrnehmung unserer Gesellschaft oder großer Teile von ihr steht.
So etwa die Tatsache, dass einer von zwei in Endlosschleife auf dem Mahnmal für homosexuelle Opfer des Holocaust laufenden Filme abgesetzt wurde. Einer der beiden sich darin küssenden Schwulen, Jim Lyngvild, ist in Dänemark wohl aufgrund seiner mit harschen Worten gewählten Kritik an der Homosexuellenszene aufgefallen und wird nun als "homophob, sexistisch und rassistisch" verschrien. Das er dabei mit der Gründerin einer "rechtspopulistischen Partei" befreundet ist, wird nur als Krönung angeführt - dürfte aber der Grund sein.
Es werden nun öffentliche Fördermittel verlangt - denn nur ein Film reiche ja nicht aus. Das sind echte Probleme der ersten Welt. Ein schwuler Mann, von dem über Jahre niemand wusste, wer er ist und ihn lediglich als Homosexuellen wahrnahm, darf nun nicht mehr auf dem Mahnmal gezeigt werden - weil er Dinge sagte, die den Machern und "Gerechten" nicht gefallen.
"Sauberes" Statement - für das die Gesellschaft zahlen soll.
Der betroffene Künstler, der u.a. einen Odin-Tempel in Dänemark gebaut hat und die Gelegenheit nutzte, sich darüber aufregenden Rechtsradikalen medial eine Nase zu ziehen, hat ein paar klare Worte gefunden:
This is just wonderful. It proves to me that some people, especially homosexual men, have a tendency to be the worst bitches when it comes to feeling persecuted and assuming the roles of victims. Why would my friendship with Pia Kjærsgaard make me a worse homosexual? And furthermore I find it both funny and very puzzling that I as a homosexual man am being accused of homophobia”, said Jim Lyngvild in an interview with Ekstra Bladet after the movie had been removed

"Das ist einfach nur wunderbar. Es beweist mir, dass einige Leute, besonders homosexuelle Männer, eine Tendenz haben, die schlimmsten Zicken zu sein, wenn es um das Gefühl geht, verfolgt zu werden und die Rolle der Opfer anzunehmen. Warum sollte meine Freundschaft mit Pia Kjærsgaard mich zu einem schlechteren Homosexuellen machen? Und weiterhin finde ich es sowohl lustig als auch verwirrend, dass ich als homosexueller Mann der Hompophobie beschuldigt werde", sagte Jim Lyngvild in einem Interview mit Extra-Blatt / Extra-Magazin nach der Entfernung des Filmes.
Unser Bundestag wird sich in einem Ausschuss damit beschäftigen, ob und wie viel Fördermittel fließen, um einen anderen Film zu produzieren...


Währenddessen passierte ein Brandanschlag auf den Vorsitzenden der AfD-RP, genauer auf dessen am Haus geparkten Wagen. Ein Nachbar rief die Feuerwehr, die Kripo ermittelt. Das Opfer war letztes Jahr bereits körperlich attackiert und verletzt wurden (Jochbeinbruch).
Das führte soweit ich es überblicken kann bislang zu keinem Aufschrei und Aktionismus.
Völlig zu Recht kritisiert der Betroffene, dass mit entsprechenden Reden und einer aggressiven Wortwahl regelrecht "gehetzt" würde. Worte, die im Zusammenhang mit Migranten oder sonstigen "schützenswerten Minderheiten" sofort für Empörung über die Unmenschlichkeit und faschistoiden Züge der Sprecher hervorrufen, ja sogar zum Rauswurf aus Landtagssitzungen führen können, werden bei der AfD und deren Anhänger oder auch nur Gelegenheitswähler zustimmend nickend zur Kenntniss genommen.
Ich kann nur Vermutungen anstellen, wie viele Menschen sich von derlei davon abhalten lassen, politisch aktiv zu werden, ihre Meinung zu vertreten und eine sachliche Debatte zu suchen. Ich zähle mich aber auf jeden Fall zu diesen Leuten. Meine Hauptbefürchtung wäre die "Sippenhaft". Das meine Familie darunter leiden müsste, würde ich mich in dieser Partei engagieren - auch wenn dies bedeuten würde, das ich radikalen Strömungen innerhalb der Partei entgegen treten würde, so gäbe es den Druck auf meine selbstständige Frau und die Angst vor derlei Anschlägen, die, wie im Artikel in unvollständiger Listung zu lesen, doch öfter als wünschenswert vorkommen.

Das ist Deutschland 2017. Im Umgang mit der neuen Diktatur Türkei lau wie ein Darmwind, im Kampf gegen die eigene Opposition scharf wie eine zweischneidige Rasierklinge und in Richtung der Linksradikalen blind wie - eine politisch missbrauchte Justizia.