Donnerstag, 23. März 2017

Nichts mehr zu verlieren

Unsere Gesellschaft hat nun nichts mehr zu verlieren. Die Werte und Errungenschaften, auf die wir immer so stolz hinweisen oder hingewiesen werden sind eindeutig Vergangenheit.
Die Demokratie ist nicht mehr ein vehikel um zum Wohle des Volkes dessen Willen mittels Parteien in den Parlamenten umsetzen zu lassen, sondern eine sich selbst ernährende, realitätsferne Minderheiteninteressensvertretung geworden, denen das Los der Mehrheit wie des Einzelnen herzlich egal ist. Ob die ohne Sinn und Verstand gegen Expertenrat getroffenen Entscheidungen in Brüssel oder die widerliche Solidarisierung mit Islamisten am Platz eines islamistischen Anschlages, unsere Politiker zeigen immer wieder, dass es ihnen nicht um unser Wohl sondern um ihre Ideologie, Überzeugung und Brieftasche geht.

Sicherheit während uns Medien und Politiker erzählen, wie friedlich es in Wirklichkeit sei, hagelt es Einbruchsserien, sexuelle Übergriffe und Terroranschläge. Es ist erstaunlich wie viele Menschen angesichts von Meldungen wie der resignierenden Polizei in Sachen sexueller Attacken in Schwimmbädern oder Horden von "Antänzern" noch immer zustimmen, wenn jemand auf Statistiken verweisen, die besagen, dass all dies nur Einbildung sei. Währenddessen wird den Menschen dann noch die Mittel und das Recht genommen, sich selbst zu verteidigen. Wird jemand zusammengeschlagen oder vergewaltigt tauchen mittlerweile sogar wieder Worte wie "Provokation" oder "unangemessenes Verhalten" auf.

Die Freiheit, das einzige das zählt, wie man während der Wende begeistert sang, ist für jeden nachvollziehbar verloren gegangen. Wer mitliest, wie häufig Politiker der AfD nicht nur bedroht sondern real angegriffen werden ohne auch nur den kleinsten Schulterschluss der "echten Demokraten" zu erhalten, der ahnt, was ich meine. Allenthalben kann man erleben, wie mit kritischen Meinungen umgegangen wird, wie die gesamte Gesellschaft die Diskussion ebenso verlernt hat, wie die Toleranz anderer Meinungen. Im Notfall erklärt man diese einfach zu einer "Nicht-Meinung" und damit für verfolgbar.
Hass-Gesetze sollen nun in Kraft treten - natürlich so geschnitzt, dass sie nach Wunsch angewandt werden können. In Großstädten und mancher Kleinstadt kann man schon recht schnell mit einer unangenehmen Lebenswelt konfrontiert werden, wenn man, womöglich noch falsch bekleidet, um die falsche Ecke biegt.
Selbst an den Universitäten herrscht nicht mehr die Freiheit der Forschung. Kann die Atomforschung gerade noch an ein paar Ecken unbeachtet vor sich hin arbeiten sind andere "nicht-grüne" Zweige scharfem Druck ausgesetzt. Die Genderwissenschaften machen nicht nur allen anderen Studienrichtungen das Leben zur Qual sondern auch ihren Studenten. Wehe jemand kommt mit kalten Daten daher, welche die Gender Gap in Frage stellen...
Oder ein Historiker schreibt nicht beleidigend genug über Vertreter des dritten Reiches, stellt sogar die These auf, wir dämonisieren zu sehr um noch Lehren ziehen zu können - oder vergleicht die Vorgänge in der Türkei 2016 / 2017 im Ablauf mit jenen von 1934...

Gerechtigkeit, davon redet schon keiner mehr. Vergewaltiger und Mörder kommen nach wenigen Jahren wieder auf freien Fuß, manchmal sogar nach Monaten. Opfer werden mitunter nicht mal mehr genannt und Trauernde dürfen sich mitunter noch beschimpfen und diffamieren lassen.

Gleichheit. Ein Schlagwort, welches noch oft benutzt wird. Es hat aber in seinem ursprünglichen, positiven Sinne keineswegs gemeint, dass wir alle exakt gleich sein sollen geschweige denn wären. Starke und Schwache, Dicke und Dünne, Große und Kleine, Behinderte und völlig Gesunde verdienen nicht, dass man so tut, als gäbe es keine Unterschiede. Aber sie verdienen bspw. vor Gericht und bei der Bewerbung die gleiche Chance. Das bedeutet auch, dass ein weniger sportlicher Mensch bei einem Einstellungstest mit Dauerlauf und Weitwurf bessere Chancen haben kann - und das ist auch gut so, denn diese Tests sind nicht umsonst da.
Statt dessen herrschen Quoten - die so Arbeitsplätze eben nicht mit den besten Kandidaten belegen und Bewerbern die nicht in die berücksichtigten Gruppen fallen damit einen Nachteil bescheren.
Statt dessen liest man von Skandalurteilen und Vorgängen. Etwa der kurzzeitigen Inhaftierung einer jungen Mutter inklusive ihres Säuglings - wegen 400€ GEZ-Mahnung. Währenddessen wird ein Terrorverdächtiger wieder auf freien Fuß gesetzt und ein Jugendlicher der Bomben gebaut und gelegt hat wird mit nur einem Jahr "Jugenderziehungsanstalt" nicht wirklich bestraft bzw. die Gesellschaft nicht wirklich geschützt.

Gerade die Gleichheit in der Behandlung ist es, die negativ auffällt. Seit Jahrzehnten müssen sich Christen die schlimmsten Beleidigungen und Verhöhnungen in Theaterstücken, "Kunstobjekten" und Gemälden gefallen lassen - von Serien und Büchern ganz zu schweigen. Wer protestiert ist bereits Radikaler und Spinner. Jedes Jahr, seit über zwei Jahrzehnten brennen Kirchen, werden Denkmäler geschändet, Kreuze zerschmettert und Beichtstühle missbraucht. Die Zahl der Übergriffe ist kaum nachzuvollziehen, die der ernsthaften Versuche liegt aber bei ca. 30 im Durchschnitt. Und damit meine ich eben nicht mal ein kaputtes Fenster oder einen Eimer Farbe.
Darum wurde in meinem Lebenszeitalter kein Aufhebens gemacht. Selbst ein Raubzug von Islamisten zur Finanzierung des Terrors blieb relativ zurückhaltend beantwortet.

Ein weiteres gutes Beispiel bietet eine Protestaktion. Einwohner hatten eine Reihe von Kreuzen an (oder auf, je nachdem welche Darstellung man liest) dem Baugelände einer größeren Moschee aufgestellt. Diese wurden nun mit Baufahrzeugen umgerissen und zerstört.
Das Symbol des Christentums wurde auf diese Weise unsanft entfernt - und von Christen darf es da keinen Protest geben, sonst kommen atheistische Verbände und pseudo-christliche Politiker und mahnen oder warnen eindringlich - aktivieren vielleicht die Behörden um eine Nähe zu Verfassungsfeinden zu suchen.

Gleichzeitig wird andernorts immer mehr über Rücksichtsnahme, Integration und Bringschuld der Deutschen gesprochen. Ob Kopftuch oder auf der Strasse betende Muslime, ob Adhan (Gebetsruf) oder Islamistenstände in der Einkaufspassage. Da gilt Toleranz und Rücksichtsnahme.

Würde man es als konservativer Katholik nicht bereits wissen... wir haben nichts mehr zu verlieren. Es wurde bereits abgegeben oder genommen. Auch unsere Würde. Danke Kardinal Woelki und Marx...

Mittwoch, 8. März 2017

"als er attackiert wurde und sich verletzte"

Aus der Kategorie: "Opfer zu Tätern" die sich durch viele Vertreter in unseren Medien bemerkbar macht, stammt eine Einleitung, die der berühmten Silvesternacht nur wenig nachsteht.
Ein Fußballspieler und ehemaliger Nationalspieler wird angegriffen und verletzt. Er muss ärztlich versorgt und 24 h im Krankenhaus bleiben.
Und der Sportbuzzer ist sich nicht zu blöde die Tatsache umzudrehen, dass ein anderer Mensch, in diesem Fall ein jugendlicher Türke, den Sportler verletzte.
Sie schreibt:
UPDATE: Der 28-Jährige war offenbar angetrunken mit Begleitern aus der vereinseigenen U17 des VfB unterwegs, als er attackiert wurde und sich verletzte. Nun drohen Konsequenzen.
Viele Menschen sind genervt ob sprachlicher Pedanten. Nämlich mit h ist dämlich, ich weiß nicht ob du es "kannst", ist da ein S im Adventskranz, mir und mich verwechsle ich nicht und viele weitere sprachliche Spielereien und mehr oder mindere Finessen finden nicht immer Anklang.
Was unsere Presse aber macht geht darüber hinaus. Diese Menschen verdienen ihr Geld durch das Melden von Ereignissen. Dabei merkt man dann in Auswahl, Tonfall und eben auch Wortwahl wie es um die Haltung, die Meinung oder politische Richtung der Damen und Herren an den Tastaturen bestellt ist. Was an sich nicht schlimm wäre, diente es nicht gleichzeitig dazu, die Leser dazu bringen zu wollen, ebenfalls in den eigenen Kategorien und Strukturen zu denken.
Der Fußballspieler WURDE verletzt. Ein anderer schlug ihn. In der Folge kam es zu einer Kopfverletzung. Das ist nicht identisch mit: er betrank sich, stolperte auf dem Weg zur Toilette und schlug sich den Kopf am Schüsselrand.
Man kennt das aus anderen Zusammenhängen. Wenn etwa ein Opfer einer "Prügelei" ins Krankenhaus und die Schlagzeilen kommt - und man hinterher erfährt, dass nicht zwei Streithähne die Fäuste geschwungen haben, sondern ein ahnungsloser Passant von einer Gruppe nach kurzem Wortwechsel mit einem Hagel von Hieben und Tritten attackiert wurde.
Auch der Begriff "Schießerei" wird gerne verwendet - obwohl i.d.R. ein einzelner Krimineller auf sein Opfer oder die Polizei oder einfach in die Gegend schießt und niemand das Feuer erwidert.

Informationen werden schon lange vage wiedergegeben und seit geraumer Zeit schlicht mit den falschen Bezeichnungen versehen. Dazu kommt, dass Recherche gar nicht mehr statt findet, sondern nur noch wiederholt wird, was Agenturen vermelden - oft im direkten Wortlaut. Sei es die "gender gap" - die Ungleichbezahlung nach Geschlecht, oder die "rape culture". In diesem Fall beides feministische Themen, die ziemlich deutlich beweisen, wie es um den deutschen Journalismus bestellt ist. Im Kleinen, also Wortwahl und Formulierungen, wie im Großen, also Themenwahl und Informationsgehalt bzw. -gewinnung.

Es ist unschwer zu erkennen, warum so viele Menschen dem Slogan "Lügenpresse" folgen. Selbst wenn es sich meist nicht um Lügen handelt, so ist der Informations- und / oder Wahrheitsgehalt der Berichte zweifelhaft. Das hätte als Kritik zu einer Verbesserung führen können - hat die Sachlage aber nur intensiviert.
Kein Wunder also, dass die Menschen sich, statt einfach interessante Artikel per Links in den sozialen Netzwerken weiterzugeben, lieber "alternativen Medien" zuwenden. Das diese per se besser sind, wage ich ebenso zu bezweifeln wie die Behauptung, sie seien schlechter.

Sonntag, 5. März 2017

Gesprächsangebote von Politik und Medien?

Es ist ein paar Monate her, da wurde in der Presselandschaft ein "Gesprächsangebot" der Grünen Spitzenpolitikerin und stellv. Vorsitzenden des Bundestages Claudia Roth veröffentlicht und die Reaktion der rechten Demonstranten in Dresden darauf als "schockierend" oder "Trauerspiel" bezeichnet.
Ein Beispiel dafür fiel in der Diskussion der Journalisten von n-TV mit Henryk Broder:
Wer sich den Beginn dieses "Gesprächsangebotes" ansieht und nicht ignoriert wie das Frau Roth versucht den "Dialog" einzuleiten, der wird bemerken, dass Protestierende, auf solche Art "angesprochen" wohl kaum mit Jubelrufen und höchster Freundlichkeit auf jene reagieren, denen sie ohnehin schon Fehlverhalten vorwerfen - weshalb sie ja erst demonstrieren.
Frau Roth wählte eine Beleidigung. Und nicht nur verbal, sie fand es angemessen, dies, vor zwei Beamten als "Leibgarde" gedeckt, noch in Gestik zu untermalen.
Die von den Grünen von Polizei und Konservativen seit Jahrzehnten geforderte und in Bezug auf andere Gruppierungen praktizierte Politik der Deeskalation und dem respektvollen Umgang auch vor Andersdenkenden und -glaubenden entspricht dies nicht - und führt trotzdem nicht zu einer angemessenen Empörung sondern sogar einer Schützenhilfe der Medienwelt.

Wir können dieses Verhalten immer wieder beobachten. Aktuell geht eine Aktion des linken Welterklärers Sascha Lobo von sich - der nun auch nicht gerade ein Vorbild an Toleranz und Aufrichtigkeit ist, wie ich in einem früheren Beitrag kurz anschnitt. Dafür ist er ein Liebling der Öffentlichkeitsarbeit. Kaum eine Talkshow ohne ihn, das "Sturmgeschütz der Demokratie" Spiegel beschäftigt ihn seit Jahren und auf diversen Podien verkündet er ebenso seine "Weisheit" wie auf Fachmessen.
Nun hat er sich in eine Demo in Berlin gemischt, um "das Gesprächzu suchen". Weil er "die verstehen will". Die Demo richtete sich gegen die Einwanderungspolitik und speziell gegen Merkel. Wer sich die Bilder ansieht, erkennt verschiedene Fahnen der deutschen Geschichte. Von der Zeit des preußischen Hegemonialstrebens bis zu Kriegsflaggen unrühmlichster Momente unserer jüngeren Vergangenheit.
Herr Lobo hat sich also nicht die seit Jahren laufende, trotz stärkster Anfeindung friedlich laufende Demonstration in Dresden ausgesucht, um privat mit den Menschen zu sprechen. Er ist auch zu keinem Stammtisch oder privaten Gespräch unter vier Augen übergegangen, um eingehend Motive und Fakten auszutauschen, zu durchdenken und ggf. zu debattieren.
Er wählte eine sehr lautstarke und teilweise extreme Demonstration um mit einem Kamerateam an der Hand und gesalzener Gegendemonstration mit Gewaltpotential mitten in die Menschenmenge hineinzuplatzen und sich als Journalist aufzuführen.
Das Ergebnis ist nicht überraschend und nicht neu. Ablehnung bis offener Feindschaft wird dem Vertreter des deutschen Journalismus entgegen gebracht. Als "Verräter" wird er bezeichnet und der Slogan "Lügenpresse" wird skandiert.
Was neu ist: der Betroffene inszeniert sich als abgelehnter Friedensbotschafter.
Das ist in diesem Kontext, in dieser Inszenierung, mit diesen Protagonisten und Mitteln einfach lächerlich - und wird doch wieder genau so weiter gegeben.

Freitag, 3. März 2017

Probleme der "Gerechten"

Die deutsche Medienlandschaft ist alles andere als "Divers". Eine handvoll großer Zeitungen, ein paar Magazine und eine Reihe von öffentlich-rechtlich finanzierten TV Sendern neben schmalgeistigen Privatsendern bestimmen, was an Themen aufgegriffen wird. Zumindest die Zeitungen zitieren dabei liebend gerne die Meldungen einiger weniger Nachrichtenagenturen - oft im Wortlaut. Dann finden sich die nahezu identischen Worte und "Informationen" in mehreren Nachrichten wieder. Das ist einer der Gründe, warum ich neben dem Debattenmagazin Cicero auch die "Junge Freiheit" sehr schätze - nicht ohne kritisch gegenüber ihren Inhalten zu sein. Aber es wird hier oft vermeldet oder offen diskutiert, was andernorts gar nicht oder in einer sehr einseitigen Weise zu finden ist.
Gerade dieser Tage sind dies ein paar Meldungen, die beispielhaft dafür stehen, wie es um die Problemwahrnehmung unserer Gesellschaft oder großer Teile von ihr steht.
So etwa die Tatsache, dass einer von zwei in Endlosschleife auf dem Mahnmal für homosexuelle Opfer des Holocaust laufenden Filme abgesetzt wurde. Einer der beiden sich darin küssenden Schwulen, Jim Lyngvild, ist in Dänemark wohl aufgrund seiner mit harschen Worten gewählten Kritik an der Homosexuellenszene aufgefallen und wird nun als "homophob, sexistisch und rassistisch" verschrien. Das er dabei mit der Gründerin einer "rechtspopulistischen Partei" befreundet ist, wird nur als Krönung angeführt - dürfte aber der Grund sein.
Es werden nun öffentliche Fördermittel verlangt - denn nur ein Film reiche ja nicht aus. Das sind echte Probleme der ersten Welt. Ein schwuler Mann, von dem über Jahre niemand wusste, wer er ist und ihn lediglich als Homosexuellen wahrnahm, darf nun nicht mehr auf dem Mahnmal gezeigt werden - weil er Dinge sagte, die den Machern und "Gerechten" nicht gefallen.
"Sauberes" Statement - für das die Gesellschaft zahlen soll.
Der betroffene Künstler, der u.a. einen Odin-Tempel in Dänemark gebaut hat und die Gelegenheit nutzte, sich darüber aufregenden Rechtsradikalen medial eine Nase zu ziehen, hat ein paar klare Worte gefunden:
This is just wonderful. It proves to me that some people, especially homosexual men, have a tendency to be the worst bitches when it comes to feeling persecuted and assuming the roles of victims. Why would my friendship with Pia Kjærsgaard make me a worse homosexual? And furthermore I find it both funny and very puzzling that I as a homosexual man am being accused of homophobia”, said Jim Lyngvild in an interview with Ekstra Bladet after the movie had been removed

"Das ist einfach nur wunderbar. Es beweist mir, dass einige Leute, besonders homosexuelle Männer, eine Tendenz haben, die schlimmsten Zicken zu sein, wenn es um das Gefühl geht, verfolgt zu werden und die Rolle der Opfer anzunehmen. Warum sollte meine Freundschaft mit Pia Kjærsgaard mich zu einem schlechteren Homosexuellen machen? Und weiterhin finde ich es sowohl lustig als auch verwirrend, dass ich als homosexueller Mann der Hompophobie beschuldigt werde", sagte Jim Lyngvild in einem Interview mit Extra-Blatt / Extra-Magazin nach der Entfernung des Filmes.
Unser Bundestag wird sich in einem Ausschuss damit beschäftigen, ob und wie viel Fördermittel fließen, um einen anderen Film zu produzieren...


Währenddessen passierte ein Brandanschlag auf den Vorsitzenden der AfD-RP, genauer auf dessen am Haus geparkten Wagen. Ein Nachbar rief die Feuerwehr, die Kripo ermittelt. Das Opfer war letztes Jahr bereits körperlich attackiert und verletzt wurden (Jochbeinbruch).
Das führte soweit ich es überblicken kann bislang zu keinem Aufschrei und Aktionismus.
Völlig zu Recht kritisiert der Betroffene, dass mit entsprechenden Reden und einer aggressiven Wortwahl regelrecht "gehetzt" würde. Worte, die im Zusammenhang mit Migranten oder sonstigen "schützenswerten Minderheiten" sofort für Empörung über die Unmenschlichkeit und faschistoiden Züge der Sprecher hervorrufen, ja sogar zum Rauswurf aus Landtagssitzungen führen können, werden bei der AfD und deren Anhänger oder auch nur Gelegenheitswähler zustimmend nickend zur Kenntniss genommen.
Ich kann nur Vermutungen anstellen, wie viele Menschen sich von derlei davon abhalten lassen, politisch aktiv zu werden, ihre Meinung zu vertreten und eine sachliche Debatte zu suchen. Ich zähle mich aber auf jeden Fall zu diesen Leuten. Meine Hauptbefürchtung wäre die "Sippenhaft". Das meine Familie darunter leiden müsste, würde ich mich in dieser Partei engagieren - auch wenn dies bedeuten würde, das ich radikalen Strömungen innerhalb der Partei entgegen treten würde, so gäbe es den Druck auf meine selbstständige Frau und die Angst vor derlei Anschlägen, die, wie im Artikel in unvollständiger Listung zu lesen, doch öfter als wünschenswert vorkommen.

Das ist Deutschland 2017. Im Umgang mit der neuen Diktatur Türkei lau wie ein Darmwind, im Kampf gegen die eigene Opposition scharf wie eine zweischneidige Rasierklinge und in Richtung der Linksradikalen blind wie - eine politisch missbrauchte Justizia.

Montag, 27. Februar 2017

Geisteskrank am Steuer?

In Heidelberg rast ein Mensch in eine Menge und tötet mindestens eine Person. Anschließend steht er mit dem Messer den Beamten gegenüber und leistet Widerstand.
Kaum ist dieser Vorgang den Medien bekannt, da weiß die Heidelberger Polizei zwar nicht die Identität eindeutig zu vermelden, aber dass es sich nicht um einen terroristischen Anschlag handele, dass weiß sie. Es handele sich vermutlich um ein psychisches Problem.
Ich schenke mir Links, diese Meldung konnte man in allen Nachrichtenblättern und auf allen Kanälen finden.
Für mich ist nicht nur die Geschwindigkeit der Motivfeststellung beachtlich sowie der Ton der Heidelberger Polizei (die einen Filmenden aus der Distanz als "Ar*******" tituliert und kurz darauf "für alle" vermeldet, der Täter habe keinen Migrationshintergrund). Auch die Ähnlichkeit zu einer sehr langen Liste vorhergehender Ereignisse kann nicht geleugnet werden. Schon 2014 rasten in Europa mehrfach Männer in Menschenmengen, oft mit dem bekannten Schlachtruf einer orientalischen Religion auf den Lippen.
Hier eine Auswahl der Meldungen:
Frankreich - drei dieser Anschläge
Graz - drei Menschen sterben bei einem solchen Angriff
Nizza - 84 Menschen sterben, viel mehr werden verletzt, tausende traumatisiert
Berlin - Islamist rast in einen Weihnachtsmarkt
Israel - eine Welle von Anschlägem mit Autos, Messern und Brandsätzen überzieht das Land seit drei Jahren
 Las Vegas, USA - eine junge Frau rast mit ihrem Auto, in welchem sich auch ihr kleines Kind befindet, in eine Menschenmenge. Zeugen berichten vom bekannten Schlachtruf
Wien - ein Mann versucht Passanten zu überfahren. Auch er ruft dabei auf arabisch "Gott ist größer"

Es gibt zahllose weitere Fälle, die oft eben nichts mit dem Islam zu tun haben. Viele davon beruhen auf unfähigen Fahrern, medizinischen Notfällen wie Herzattacken, Trunkenheit (und / oder Drogen) am Steuer, Geisteskrankheit und nicht zu vergessen gezielte Mordversuche ohne Rücksicht auf andere.
Ein paar Beispiele:
Vielleicht hat der ein oder andere Leser mitbekommen, dass es einen ähnlichen Vorfall in Melbourne, Australien gegeben hat. Ein griechischstämmiger Australier stch erst jemanden nieder und fuhr anschließend durch einen Fußgängerbereich in der Innenstadt. Fünf Menschen, mindestens zwei davon Kleinkinder, starben, über 30 wurden verletzt.
Auch in Helsinki raste ein junger Mann in eine Menge. Hier gab es m.W. "nur" Verletzte.
Heute erreichte uns die Meldung aus New Orleans, dass auch hier ein "Betrunkener" in die Feierenden gefahren ist.
 Und am gleichen Tag rammte ein weiterer Betrunkener seinen Mercedes in England in eine Gruppe Menschen.

Verschwörungstheorien sind für mich immer ein Grund mit den Zähnen zu knirschen. Und so streiten sich auch in meinem Geist die Haltungen. Einerseits ist es schon sehr erstaunlich, dass an einem Tag in der westlichen Hemisphäre drei Fahrzeuge in Menschenmengen rasen - und das so kurz nach Nizza und Berlin und mit solch einer schnellen Reaktion der Behörden zur Erklärung, welches Motiv es NICHT sein kann.
Auf der anderen Seite passiert es in der Tat viel häufiger als man glauben möchte.

Ich weiß es nicht - aber ohne Skepsis nehme ich mittlerweile keine Stellungsnahme offizieller wie medialer Seiten mehr hin.



Dienstag, 21. Februar 2017

Klientelpolitik extrem in NRW

Ein Merkmal der Verblendung unserer Zeit ist die fast kultische Verehrung der Demokratie. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen, liebe Leser. Demokratie kann etwas wunderbares sein, ein Ausdruck einer Gesellschaft der Wertschätzung gegenüber den Bürgern des eigenen Landes und in seltenen Fällen auch die Form zur Umsetzung des Willens der Mehrheit der Bevölkerung.
Das macht diese Regierungsform aber mehr zu einem Ideal als zu einer unfehlbaren Lösung. Demokratien gab und gibt es von der Antike bis zur Neuzeit in unterschiedlichsten Ausprägungen, und das Ergebnis ist ebenso durchwachsen, wie in vielen anderen Formen.
Einer der Schwachpunkte und gleichzeitig eine Chance ist das Ringen um die Wählerstimmen. Idealerweise suchen die Kandidaten oder Vertreter eines Vorschlages mit Argumenten und Fakten die Menschen zu überzeugen. In der Realität herrschen Wahlversprechen ohne Aussicht auf Erfüllung, Traditionswählerschaften, rhetorische und ästethische Tricks sowie die gute alte Klientelpolitik vor.
Vor einigen Jahren hatten wir einen offensichtlichen Fall. Die FDP erhielt hohe Geldsummen von einem Hotelier und nach der Wahl wurde prompt die Mehrwertsteuer in Hotels gesenkt - was für die Gesellschaft zu dem Zeitpunkt kein brennendes Anliegen war und auch die nicht in der Krise befindlichen Hotels keineswegs "rettete" oder eine junge, bedrohliche Reform zurück nahm.
Ging es in dem Fall um Gelder, die dann auch im Wahlkampf oder für Parteifunktionäre genutzt werden konnten, so geht es aktuell in NRW eindeutig um Wählerstimmen.
NRW, dass ist nicht nur das bevölkerungsreichste Bundesland, es ist auch jenes mit der größten Zahl an Personen mit "Migrationshintergrund" nach den Stadtstaaten sowie das Land, welches knapp 27% der "Flüchtlinge" beherbergte. Wir haben also eine Menge Personen im Bundesland, die nicht als Bürger sondern als Asysuchende, Touristen, Gastarbeiter oder Illegale nicht Wahlberechtigt, sehr wohl aber Thema der Wahlkämpfe sind.
Und in diese Situation will nun eine Koalition aus SPD, Grünen und Piraten das Wahlrecht ändern. Man erinnere sich: es sind die drei Parteien, die gerade massive Stimmenverluste verzeichnen. Ihr Reformwunsch: Ausländer aus Nicht-EU Staaten die einen festen Wohnsitz in einer NRW-Region haben, sollten dort in den kommunalen Wahlen ihre Stimme abgeben dürfen. Das sei hilfreich für die Integration und würde die Spaltung verkleinern. Inbesondere die Tatsache, dass EU Bürger, die drei Monate einen Wohnsitz gemeldet haben bereits wählen dürfen wurde als Argument aufgeführt.

Der Versuch ist nicht aktuell aufgekommen, aber er ist seit etwa zwei Jahren präsent. Ein Schelm, wer da an demographische Veränderungen und Stimmenfang der Parteien denkt.
Klientelpolitik wie sie im Buche steht. "Wir setzen uns für euch ein, dann erhaltet ihr Stimmrecht und könnt uns wählen". Derlei kennt man seit der Römischen Republik.

Wir erleben gerade, wie die Türkei ihre Ausgewanderten als politisches Druckmittel und öffentlichkeitswirksam nutzt. Wie der IS durch Unterstützung auch aus EU Staaten einen ganzen Krieg finanziert und führt. Wie die Integration als Debatte nur durch Tabuisierung nicht ständig neue unschöne Details offenbart und Radikalisierung wie Islamisierung ein permanentes Thema sind - inklusive solch politischer Fehlgriffe wie der türkischen Religionsbehörde als Mitbestimmer in der Landespolitik (antisemitische, antiarmenische Haltung in türkischen Schulbüchern in NRW, Hetzprediger in den Moscheen, Imame als Spione, Anerkennung eines islamischen Verbandes als Körper des öffentlichen Rechts usw.).
Das alles im Schatten des Rechtsbruchs den wir heute als Flüchtlingspolitik Merkels bezeichnen.
Und genau da setzen sich jene drei Parteien für solch eine Änderung ein. Angeblich "für die Menschen und die Integration". Ich sage: aus fehlendem Verstand oder reiner Klientelpolitik.

Samstag, 18. Februar 2017

Berlins jugendliche "Flüchtlinge"

Eine meiner festen Überzeugungen ist es, dass viele deutsche Politiker an einer milden Form einer geistigen Störung leiden. Das soll nicht beleidigen, es ist lediglich die einzige Erklärung für Reaktionen und Programme, welche einige Politiker an den Tag legen. Vornehmlich gilt dies für Politiker der Grünen, aber auch Linke, SPD und CDU weisen immer mal wieder einen solchen Kandidaten vor.
Diesmal ist es die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres der SPD. Diese hat nun, als Reaktion auf höchst deutliche Zahlen, die im Widerspruch zu allen Behauptungen um Friedfertigkeit und Rechtstreue der Asylsuchenden stehen, ein Programm vorgelegt, welches die Jugendkriminalität und -gewalt durch jene Menschen vermindern soll.
Dabei geht es um mehr "therapeutische und soziale Hilfe", welche die Stadt weitere eine Million Euro kosten werden.
Meine Probleme mit dieser Nummer:
1. Die penetrante Behauptung vor allem linker oder "moderater" Politiker, man könne der Kriminalität durch mehr Sozialarbeit begegnen ist längst widerlegt. Ja, es gibt Kriminelle, die nur wegen Lebensumständen auf die schiefe Bahn geraten. Deutschland, Schweden, Norwegen und Holland fahren seit Jahrzehnten Resozialisierungsprogramme und ruhen sich auf den damit erzielten Erfolgen aus. Diese sind aber eben nur in jenen Bereichen zu finden, in denen der Grundsatz zutrifft.
Jemand, der Kinder und Frauen missbraucht, der andere grundlos zusammen schlägt, der seine Tochter oder Schwester aus vermeintlichem Ehrgefühl ermordet, jemand der sich in Banden organisiert die z.T. aus Familienmitgliedern bestehen, jemand, dem eine Chance auf ein besseres Leben als in den Slums von Bangladesh, Kabul oder Islamabad erhält und diese durch Kriminalität vergeltet um die Chancen durch Arbeit und Strebsamkeit auf einen guten Stand zu kommen zu ignorieren - all diese Menschen haben eben in den Erfolgsstatistiken keinen guten Stand, und um einen großen Teil solcher Menschen geht es hier.
Polizei- und Justizvertreter haben schon oft mehr als deutlich die eigentliche Lösung verkündet: schnelle und deutliche Konsequenzen. Erst wenn den Tätern klar wird, dass ihr Handeln ihr Leben verschlechtert oder zumindest die Chancen dafür gut stehen, werden sie Abstand nehmen und auch nach einem Jugendarrest oder gar einer Haft sich trotz Kontakten zum Milieu möglicherweise dagegen entscheiden.
Statt dessen sind Taschendiebstähle, Fahrradklau und Gewalt in Berlin florierende Zweige der Gesellschaft, ebenso wie Bandenkriminalität und die Übernahme ganzer Stadtviertel durch Clans. Das die Politik dann Hand in Hand mit ideologisch wieder gut eingestiegener "Forschung" Statistiken herausgibt, die der Lebensrealität auf der Strasse widersprechen ist ein weiteres Problem auf der Suche nach einer Lösung.

2. Jugendliche. Nachforschungen (diesmal klare Biologie) in England, Dänemark, Schweden und Norwegen haben von den "Jugendlichen" ein ziemlich deutliches Bild ergeben. In England waren es bis zu zwei von drei der Untersuchten, die über oder ganz deutlich über dem 18. Lebensjahr lagen und damit alles, nur keine Jugendlichen oder Kinder mehr waren. Berlin hadert um derartige Verfahren.
Lieber regt man sich in den Medien wie der Taz über die Begutachtung der Genitalien (skundär wie primär) zur Altersfestellung in Hamburg und Bremen auf. Das ist zwar freiwillig und nur ein einziger von einem guten dutzend Untersuchungen zur Bestimmung, darunter Röntgenbilder von Wachstumsfugen etc., aber es klingt halt nach einem guten Aufreger.
Dabei werden dann auch gerne "Zweifel" an der Altersfestellung als Begründung für die Festlegung als Jugendlicher angegeben. Es sind für gewöhnlich die gleichen Vertreter, welche für die Achtung von Sitten und Gebräuchen bis hin zur Kindesehe (wie die Integrationsbeauftragte der SPD so eindrucksvoll demonstrierte) einstehen, die nun ein Drama darum machen, ob der Betroffene (es geht in aller Regel um Männer) nun 16 oder 18 Jahre sei. In Afghanistan bspw. liegt zwar auch die Volljährigkeit bei 18 Jahren - aber die Eingliederung in die Welt der Erwachsenen erfolgt je nach Region deutlich früher.
Es geht also nicht mal so oder so. Entweder unsere Gesetze gelten und die Kultur muss zurück stehen, oder eben nicht. Dann wäre allerdings die Anerkennung und Kinderhilfe fragwürdig.

3. Kosten. Die ca.2 700 "Mufl" in Berlin kosten "irgendwas" zwischen 100 und 200 Millionen pro Jahr. Also rund 40 000 € pro Jahr und Kopf aus den Gelder, die Arbeitsnehmer, Industrielle und Selbstständige von ihrem erwirtschafteten Geld an den Staat (bzw. das Land) abführen oder dieser für Einkäufe und Besitzrechte einkassiert.
Da macht eine Million mehr oder weniger auch kaum noch einen Unterschied.
Allerdings: wenn man kein Geld hat, wie das "arm aber sexy" Land Berlin - woher kommt dann die Million. Das ist natürlich der SPD wie ihrer Politikerin völlig egal.
Gäbe es eine Erfolgsgarantie, würde ich mich der Haltung sogar anschließen. Aber hier geht es um Idealismus und Verblendung. Um Optimismus und Hoffnung die zur Naivität wird. Gebt die Million dem Staat bzw. dem Land für mehr Polizei und mehr bzw. bessere und schnellere Justiz.

4. Kriminell und illegal ist Berlin offensichtlich ganz egal. Deutschlands Kanzlerin diskutiert und vermittelt, dass eine schnellere Abschiebung (oder "Ausschaffung", wie es die Österreicher nennen) von abgelehnten und kriminellen Asybewerbern stattfinden soll. Berlin zählt zu den Widerständlern im Bund, die sich damit nicht nur nicht anfreunden können, sondern sich verweigern.
Unter den betreffenden Flüchtlingen sind es vor allem Afghanen und Nordafrikaner - deren Länder als "sichere Herkunftsorte" gelten. Das mag Manchem nicht gefallen, ist aber der Stand des Gesetzes.
Statt nun also mehr Gelder in die "Schwebe" zu investieren, die durch Duldungsverfahrend und versuche der Berufung den Menschen über Jahre im Ungewissen halten, um doch noch den eigenen Willen über das Gesetz zu hieven, wäre es doch sinnvoller lieber ein "schreckliches" Ende als einen Schrecken ohne Ende zu kreieren.
Denn man ist mit dieser Handlung kein "guter Mensch", kein "mitfühlender Helfer". Man entscheidet sich lediglich, die Bedürfnisse und Wünsche des einen über die vieler anderer zu stellen. Steuerzahler und Opfer der Kriminalität sind ebenso Menschen, deren Leid und Lebensumstände nicht weniger zählen, weil sie nicht aus weit entfernten Ländern unter abenteuerlichen Umständen kommen.

Es gibt also viel, was man tun kann und sollte. Was Erfolge verspricht und dem Allgemeinwohl dient, während des dem Individualwohl in der Regel nicht schadet.
Die Bildungssenatorin hat statt dessen eine aberwitzige und naive Idee, basierend auf einem fixen Gedanken. Nicht nur Autofahrer, Schusswaffenbesitzer und Piloten sollten bei Auffälligkeit untersucht werden dürfen...

Feministin veröffentlicht Dokumentarfilm über Männerrechtsbewegung

Cassie Jay hat sich seit einiger Zeit gefragt, wie sie als Feministin die Männerrechtsbewegung besser verstehen könnte. Sie hat ein heute leider seltenes Experiment gewagt: sie ist mit Vertretern der Männerrechtsbewegung und der Anti-Feministen in Kontakt getreten, hat sich ihre Meinungen und Erklärungen angehört, ihre Daten angesehen und Fakten überprüft. Herausgekommen ist dabei zweierlei: eine stark veränderte Cassie Jay und ein Dokumentarfilm der Feministin.
Dieser heisst: The Red Pill und ist ab März in England und den USA zu sehen. Ob und wann er bei uns herauskommt, kann ich nicht sagen.
Hier ein Trailer (englisch, bei Bedarf übersetze ich gerne):

Mittlerweile ist der Film vor ausgewähltem Publikum gezeigt worden und es gab auch Publikumsdiskussionen. Frau Jay gibt an, auf viel Kritik, Drohungen und Proteste von Feministinnen gestoßen zu sein. So viel, dass auch dies ihre Haltung beeinflußte.
Im Anschluß an eine der Vorführungen gab es ein offenes Podium, also eine Diskussion mit Personen des Filmes (Regisseurin, gezeigte Aktivisten) und Vertretern der Ideologien und Ideen um den Film herum. Dabei waren auch zwei Frauen und ein Transsexueller, die sich als Feminstinnen verstehen (plus Frau Jay).
Die Diskussion ist natürlich auf englisch und leider ohne das wir den Film gesehen hätten, aber ich fand sie trotzdem bemerkenswert. Zu Beginn steht die Anerkennung der im Film gezeigten Probleme und der berührenden Thematik der Suizide und tödlichen Arbeitsplatzunfälle, welche den "priviligierten Männern" völlig unangefochten anzuhaften scheinen. Aber schon bei der ersten Publikumfrage wird deutlich: die Damen und der Transsexuelle behaupten zwar, berührt zu sein, stellen ihre Position aber nicht völlig in Frage, rücken nur auf eine moderate Position. Nicht mehr "alle Männer" sind schuld, nur ein bestimmter Teil. Auch an der miesere der Männer. Als der altgediente Männerrechtler auf dem Podium Themen wie "Aufopferung" und "geschlechterbezogene Bezahlung" mit klaren Worten anspricht, kann man gut die verdrehten Augen seiner feministischen Nachbarin sehen.
Eine sehenswerte Diskussion, mit vielen Höhen und Tiefen.
Ich für meinen Teil harre gespannt auf den Film.

Montag, 13. Februar 2017

Präsident Steinmeier

Da ist es nun geschehen. Deutschland hat seinen 12. Bundespräsident. Frank-Walter Steinmeier. Genau der Mann, der sich nicht nur weigerte, dem US Präsidenten Trump zur Wahl zu gratulieren und damit als Außenminister eine Weltmacht und einen Verbündeten vor den Kopf stößt.
Nicht nur dies, er hat es zudem kaum rational begründet. Seitdem munkelt man auch hierzulande von den Problemen der Fake News, der russischen Hackereinmischung und natürlich der unsauberen Wahlkämpfe wie auch der Zahl der Stimmen des Volkes.
Moment. Wahl der Stimmen des Volkes? Steinmeier ist ja nun unser Präsident der, wenn auch mit deutlich weniger Macht und Befugnissen, keineswegs ausschließlich das Aushängeschild des Staates ist. Durch die Unterzeichnung - oder eben nicht - der vorgelegten Gesetze werden diese erst gültig - oder eben nicht. Begnadigungen von Verbrechern, die in die bundesstaatliche Zuständigkeit fallen sind ebenfalls in seiner Macht. Darum sind bspw. einsitzende RAF Terroristen auch gerne an unsere Präsidenten herangetreten. Und wenn Minister oder Bundesrichter einzuberufen sind, so ist er derjenige, der diese ernennt. Oder sich eben weigert.
Und dieser Posten wird natürlich völlig demokratisch gewählt - vom Volk, also seiner Mehrheit.
Wie die meisten Leser wissen werden, ist das in Deutschland nicht der Fall. Frank-Was-ist-mir-ist-Demokratie-so-wichtig Steinmeier bekam einen Posten, der durch Parteiklüngel und Mauschelei sowie sorgsam durch die Parteien im Bundestag ausgewählten "Volks"vertreter. Die sogenannte "Bundesversammlung" ist dabei längst ein Hohn geworden, denn zwischen der Volksmeinung und den Vertretern der Öffentlichkeit, heute auch gerne "Promis" oder "celebrities" genannt, herrscht wieder eine tiefe Kluft von Lebensrealität und Verständnis, und die Vertreter von Bundes- und Landtagen werden wie gehabt ihrer Parteilinie folgen, und nicht "bestem Wissen und Gewissen".

Auf den Bildern dieser Tage sieht man einen fröhlich strahlenden Steinmeier. Keine Scham, keine Gewissensbisse sind erkennbar - auch wenn ich natürlich nicht in seinen Kopf bzw. sein Herz sehen kann. Ich habe aber gute Gründe zu glauben, dass es dort so aussieht, wie auf der Vorderseite seines Schädels. Freude und Stolz.
Hoffentlich hat er von Letzterem noch so viel, sich nicht selbst zu gratulieren oder die Hand zu geben. Von wegen Demokratie und so.

Freitag, 10. Februar 2017

"Keine unschuldige Stadt" - das "Gedenken" in Dresden - und die Busse

Achtung: am Ende werde ich Bilder aus der zerstörten Stadt Dresden anhängen. Diese zeigen die Opfer, an die es zu erinnern gilt. Die Bilder sind drastisch und eindeutig. Sollten Sie derlei nicht vertragen, scrollen sie bitte nicht weiter als bis zur ersten Bildkante.

Dresden ist eine architektonisch und landschaftlich wunderschöne Stadt - und eine Stadt des Leids, des Missbrauchs.
Über das nunmehr aufgestellte "Denkmal" für den Bürger- und Religionskrieg in Syrien vor der Frauenkirche pünktlich zum Gedenken an die Zerstörung der Stadt und Ermordung bzw. Vertreibung seiner Anwohner habe ich bereits geschrieben. Neu ist die Meldung, die Errichter des Originals seien eine islamistische Kampffraktion gewesen, und nicht die Bürger auf der Suche nach Schutz.

Vor dem Bekanntwerden hatte sich aber der FDP Bürgermeister der Stadt zu Wort gemeldet und verkündet:
Wir sehen immer wieder – und gerade in dieser Zeit – Versuche, Geschichte umzudeuten, Dresden im Opfermythos dastehen zu lassen (...) Dresden war alles andere als eine unschuldige Stadt

Nicht, dass der Missbrauch nicht existierte. Allerdings von beiden Seiten. Die einen überbieten sich mit den Opferzahlen - die anderen fordern, auf nackter Brust geschrieben, den damaligen Befehlshaber dieser verhängnisvollen Angriffe auf, es nochmal zu tun oder danken ihm sogar - ein Dank für die Ermordung Tausender. Während Zweitere aber sogar eine politische Karriere verfolgt und vom Bürgermeister ohne sorgenvolle Worte bedacht weiter agieren darf und wohl die nähe zur AntiFa nicht ablegen wird, so ist der erstere Teil Ziel der Rede des BÜRGERMEISTERS, also desjenigen, der sich vor allem um die Bürger seiner Stadt sorgen sollte. Lebend, ungeboren oder schon verstorben.
Statt dessen denunziert er quasi nachträglich die Stadt als "nicht unschuldig". (Und wälzt dies als Feststellung einer Forschungsgruppe auf die Fachleute ab - was lediglich in Sachen Opferzahlen machbar erscheint)
Das ist wahrhaftig widerlich. Ja, es gibt die Formulierung, die dies wörtlich behauptete ("eine unschuldige Stadt") und man kann sich gerne im historischen Diskurs darüber auslassen, wie dies zu verstehen und wie es gemeint war, wie "unschuldig" heute zu interpretieren ist.
Aber so, wie es der Bürgermeister formulierte legt es Dresden, seiner Bevölkerung und der gesamten Stadt eine Schuld an und stellt die Auslöschung im Flammenmeer quasi als gerechtfertigte Strafe dar. Auch wenn es der Bürgermeister vermutlich nicht so gemeint haben will, dass ist die Konsequenz, die man aus so einer Formulierung ziehen kann. Die Rede war vorbereitet und nicht spontan - also auch ziehen sollte.
Im Zusammenhang mit dem Gedenken an mindestens 25 000 im Bombenhagel und Flammenmeer ermordete Menschen, fast alles Zivilisten und nicht wehrfähige Menschen, ist die Formulierung untragbar. Selbst wenn aus Dresden die Regierung gestellt worden wäre, selbst wenn die in den Krieg gezogenen Männer Kriegsverbrecher wären - ist die Bombardierung dann als Strafe gerechtfertigt?
Nein - und sie war niemals so gemeint. Sie gehörte zum Jahre andauernden Versuch, die Moral der Bevölkerung zu zerbrechen. Im Februar 1945 hatte die Wehrmacht keine Kraft mehr. Was folgte waren Rückzugsgefechte und der Kampf ums Überleben. Bombardierungen der Zivilbevölkerung hatten bis zu diesem Punkt am Kriegsverlauf nichts geändert und es gab keinen Grund anzunehmen, dass der Untergang Dresdens daran etwas änderte.
Davon abgesehen ist die gezielte Tötung von Zivilisten sonst ein rotes Tuch für jeden Politiker und Historiker, der sich angeblich für Menschenrechte und Mitgefühl einsetzt. Das ausgerechnet der Dresdner Bürgermeister dies hier mit seiner Wortwahl hintenan stellt ist unerträglich.

Dafür müssen wir dann fragen: woran nicht unschuldig?  Ist die ganze Stadt schuld, dass die Nazis trotz der gerade keineswegs höheren Stimmenanteile als heutige "Volksparteien" die Macht unter Ausnutzung von Zeitereignissen ergriffen haben? An den Deportationen, als Dresdner Juden verschleppt, gequält und ermordet wurden? Auch jene, die nicht die NSDAP wählten? Die nicht denunzierten oder dabei halfen oder profitierten? Jene, die versuchten zu helfen? Denn auch das gab es. Oder jene, die versuchten nichts von der Welt mitzubekommen, um nicht in Streit gezogen zu werden, Freunde nicht zu verkrätzen und keinen Ärger zu kriegen? Oder jene, die überzeugt waren, dass "Gute und Richtige" zu tun, denn die anderen waren ja von Grund auf Böse und verdienten gar keine Rechte - was so formuliert so merkwürdig vertraut klingt.
Waren die Ungeborenen, die Babies und Kleinkinder, die dort umkamen an irgendetwas schuld?

Vermutlich sind es jene die nicht einschritten, aufstanden, halfen, welche eine Flammenbombardierung verdienten. Denn, das haben wir mittlerweile ja gelernt: Widerstand ist Bürgerpflicht, ist so einfach. Jedenfalls Jahrzehnte nach dem Ende des Regimes und mit großem Rückhalt. Es sind die gleichen Menschen, die sich über Ungerechtigkeiten beklagen, wie den Bürgerkrieg in Syrien mit all seinen Verbrechen aber nichts unternehmen, um das zu beenden, um einzuschreiten, die nicht vor Ort dem IS mit ihren Protesten zeigen, was sie von ihm halten. Es sind jene, die nicht nach Darfur flogen, um den Völkermord dort zu verhindern oder in Mauretanien Sklaven befreien. Es sind die Helden der Pressekonferenzen in Dresden, auf den Strassen von Hamburg und Leipzig, die sich erlauben mangelnde Gegenwehr als Kooperation und Übereinstimmung, mindestens aber Feigheit zu verurteilen und eine ganze Stadt über derlei zu "Schuldigen" erklären und damit statt Opfermythos von einer verdienten Strafe berichten, wenn sie von jenen Tagen im Februar sprechen.

Würden diese Menschen wirklich einfach der Toten gedenken wollen, dann könnten sie dies. Ohne syrische Künstler, ohne Zahlendebatte, ohne moralischen Zeigefinger und ohne politische Agenda von heute gleich welcher Ausrichtung.

Achtung, es folgen nun die Bilder.

Ich möchte dies versuchen. Die Bilder im Anschluss zeigen die Menschen, um die es rund um den "Valentinstag" im Gedenken für Dresden gehen sollte. Es sind Bilder von Toten, umgekommen durch Bomben, Trümmer, Splitter, Flammen, Hitze und Sauerstoffmangel. Es sind dies die gleichen Qualen, die heute in Syrien, Somalia, Sudan, Mali, Nigeria und so unendlich vielen anderen Orten Menschen aus dem Leben befördern - nur in geballter Form und mit einer deutlich höheren Opferzahl.
Diesen Menschen wünsche ich eine friedliche Ruhe und gerechtes Urteil am Ende aller Tage.
Den heute Lebenden wünsche ich, einen Gedanktag an ein Verbrechen auch als solches behandeln zu können - und weder das Verbrechen aufzublähen noch zu verharmlosen oder umzuwidmen, ja die Opfer sogar regelrecht zu überdecken.
Ob 25 000 oder 35 000 Tote ist nicht völlig irrelevant, aber es ist im angesicht des kollektiven Gedenkens erstmal Nebensache. Alle mögen in Frieden ruhen und die letzten Momente des Lebens vergessen können.
Angeblich erst 1947 entdeckter Bunker voller Opfer


Verbrennung von Leichen zur Seuchenverhinderung

Leichenkrematierung






Donnerstag, 9. Februar 2017

Trump, AfD und Boykott

Heute war mal wieder ein der Tage, in denen ich bereits früh am Morgen in den Geschäftsräumen eines Partners gezwungen war, dass Radio anzuhören, welches über die Lautsprecheranlage in allen Räumlichkeiten ausgegeben wurde. Hätte ich Zweifel gehabt, dass ich meine Entscheidung sowas nicht mehr anzuhören korrekt sei, ich hätte sie heute ausgeräumt bekommen. Nicht nur, dass mir am frühen morgen Musik um die Ohren gehauen wurde, die vielleicht in einem Nachtclub zur Partybefeuerung gepasst hätte, es kam auch wieder eine satte Portion: wir sind viel aber nicht neutral - News.
Trump hat einen Tweet über die Tatsache abgesetzt, dass eine Kaufhauskette die Kollektion seiner Tochter aus dem Programm genommen hat. Das wurde angekündigt unter der Rubrik "Trump-Politik". Nun hat der Mann ein Kommunikationsverhalten wie ein frisch verliebter, egozentrischer Teenager der glaubt auch Bilder von seinem Frühstück würden die Welt entzücken. Und das er diesmal für die Angelegenheit den offiziellen Twitter-Kanal des Präsidenten statt seines privaten benutzte kann durchaus kritisiert oder diskutiert werden - aber was daraus gemacht wird, oder besser versucht wird zu machen, ist ein handfester Skandal.
Dabei bleibt eines festzuhalten und wird auch nicht geleugnet: es gibt massiven Druck auf alle Kaufhäuser und Filialen die Produkte von Donald Trump ODER seiner Familienmitglieder verkaufen. Das diese Form sozialer Sippenhaft eine Grenzüberschreitung ist, die einer Demokratie absolut unwürdig ist sollte eigentlich mindestens ebenso deutlich kommuniziert werden.
Da gibt es Boykottaufrufe die mit Begriffen wie "toxic" also "giftig" oder "verseuchend" nicht geizen - und die werden Medienschaffenden der Mainstreammedien interessiert es nicht.

Im aktuellen Fall bestreitet die Kaufhauskette, dass der Rauswurf mit den Demonstrationen oder Boykottaufrufen zu tun habe. Das kann man glauben, muss man aber nicht. Ich persönlich neige dazu, dies ebenso kritisch zu sehen, wie Trumps Äußerungen. Noch Mitte des letzten Jahres hieß es, ihre Kollektion verkaufe sich blendend und darum sei Kritik an den Herstellungsorten China und Vietnam angebracht.
Buzzfeed, also die Unterhaltungsfirma, die auch die "Gold Shower" Episode über Trump verbreitete, obwohl zu dem Zeitpunkt die Ungereimtheiten in dem Bericht aufgefallen waren, hatte noch im Juli 2016 vermeldet, dass die Firma so gute Absätze generiert, dass womöglich bald die 100 Millionen $ Grenze geknackt würde.
Und nun soll das anders sein, die Mode sich so schlecht verkaufen, dass man sie aus dem Programm nimmt - obwohl der Vater gerade Präsident wurde und einiges an kostenloser Werbung zu erwarten war.
Diese, in meinen Augen berechtigten Zweifel an der Darstellung der Firma spielen in der öffentlichen Darstellung keine Rolle. Nicht ein einziger Journalist stellt die Frage: darf der Präsident, wenn gegen ihn und seine Familie zu Protesten und Boykotten aufgerufen wird, wenn Dinge die den Geruch der Agitation tragen nicht als Präsident reagieren? Ist die Nutzung des Twitter-Tweets dann wirklich der Kern der Nachricht? Oder ist es nicht viel mehr die Frage, wie Gegner und Trump miteinander umgehen und klar kommen?


Und passend dazu hat sich heute Beatrix von Storch über den Boykottaufruf der Kölner "Toleranten" berschwert. Von Bernd Stelter über die üblichen Verdächtigen wie "Höhner" hatten diverse Künstler vom Maritim-Hotel gefordert, ihre Räume nicht der AfD zur Verfügung zu stellen. In einer "gemeinsamen Erklärung" wollen sie im Namen der "Weltoffenheit & Toleranz" verhindern, dass die AfD "im Schatten des Domes an der Spaltung unserer schützenswerten Gesellschaft arbeiten kann".
Das sich diese Aussagen im Kern widersprechen, merken die Unterstützer wie Ersteller nicht - und werden darum von der Besagten als "Erbärmliche antidemokratische Gutmenschenfanatiker" beschimpft. Das ist zwar harter Tobak, trifft es aber selbst für mich, der ich die Dame ebenfalls unsympathisch und oft polemisch finde.
Denn ganz offiziell zu und im Namen der Toleranz zu fordern, eine demokratisch legitime Partei aus einer ganzen Großstadt zu verbannen und ein Hotel sogar erpressen zu wollen, dass es unmittelbar vorher den Vertrag bricht ist genau das: erbärmlich und verheuchelt. Wer einer Partei, der im Durchschnitt 15% der aktuellen Stimmen geschenkt wurden als Feind im eigentlichen und aktiven Sinne entgegen tritt und nicht als Wahlkampf- oder inhaltlicher Gegner, der hat mit Demokratie nichts zu tun und spaltet mit einem Aufruf zu demonstrativer Missachtung von Grundrechten und Gesetzen selbst die Gesellschaft.
Und wer dabei den "Schatten des Domes" als Symbol anführt, der hat offensichtlich keine Nächstenliebe für jene, die in eben jenem Schatten ein Symbol für die gewollte Machtlosigkeit des Staates gegenüber migrantischen Sexualverbrechern und Kriminellen sehen, nachdem an Silvester 2015/2016 das bekannte Unglaubliche dort geschah und genau ein Jahr später nur durch massivstes Polizeiaufgebot verhindert wurde.

Es spricht absolut nichts dagegen für sich eine festzulegen, wo man kaufen will. Ich persönlich lehne es ab Apple-Geräte zu kaufen und folglich auch in deren digitalen Angeboten zu stöbern. Zum einen, weil deren Kundenpolitik sich an Steve Jobs "wenn das Gerät nicht funktioniert wenn man es normal hält, dann sollen die Leute es halt verkrampft anders in die Hand nehmen" orientiert und die Geschäftsidee mit dem Wort Monopolismus bestens zusammengefasst werden kann, sondern auch, weil sie mit starken Spenden und Beteiligung an Kampagnen in verschiedenen politischen Fragen mitmischen.
Ich diskutiere darüber auch mit Freunden und Bekannten, mit Mitgliedern von Gruppen die davon betroffen sind schon deshalb, weil sie es vielleicht gar nicht wissen.  Nicht im Leben aber käme ich auf den Gedanken zum Boykott aufzurufen. Die Bilder, in denen Männer in Pluderhosen und braunen Hemden, mit einem Koppelriemen quer über der Brust und einem Tschako auf dem Kopf mit Schildern vor kleinen Läden stehen, deren Fenster beschmiert sind, haben sich fest in meinem Kopf eingebrannt und wiederholten sich in der Neuzeit bereits, wenn es um israelische Ketten oder Produkte ging in der moderne. Das diese Methoden der Nazis unhinterfragt wieder populär werden ist für mich ein Skandal, der durch die Tatsache, dass sie diesmal angeblich gegen Nazis und Rassisten gebraucht werden auch noch eine Tendenz zum Wahnsinn haben.
 Und wenn dann, wie bei Trumps, auch noch deutlich die Sippenhaft dazu kommt ist jeder Leserkommentar, der behauptet, nur so könne man "Zustände wie im 3. Reich" verhindern an Idiotie nicht mehr zu überbieten.

Demokratie, Toleranz und Nächstenliebe leben davon, das Gespräch zu nutzen und Aktionen nur dann zu suchen, wenn absolut kein anderes Mittel mehr zur Verfügung steht, vorhergehende Versuche fehl schlugen und die allgemeingültigen Gesetze gebrochen werden. Absolut nichts von all dem geschieht derzeit - weder in den USA noch bei uns oder der EU. Und trotzdem sehen wir diese Art politischen Aktivismus' aufblühen und wachsen. Unwidersprochen und immer heftiger werdend.
Berkeley, NYU, Harvard und viele andere Plätze der wissenschaftlichen Bildung, Forschung und des freien Meinungsautausches sind zu Orten der Denkverbote und Vogelfreiheit für Konservative und Rechte geworden.

Ein youtuber, Kraut and Tea, hat dies mit einem Verweis auf die unruhige Zeit im Italien der 70er und 80er Jahre ziemlich gut verdeutlicht. Auch damals wurde mit Terror und Entführung und Mord, mit Gewalt gegen Andersdenkende gearbeitet. Bis die so attackierten mehr und mehr Sympathie gewannen und aus der Bedeutungslosigkeit aufstiegen.
Wir können jetzt ähnliches beobachten. Dass die Parteien in Deutschland nach links triffteten und es niemanden störte, dass die Rechten verschwanden und Rechtsradikale in der Bedeutungslosigkeit versanken - das war die Folge der Geschichte und des weitum abgelehnten Fremdenhasses der Letzteren. Aber das sich nun ausgerechnet die Linksextremen und Linksgerutschten genauso verhalten, nur eben gegen andere Ziele, hat die beinah untergegangene Rechte wiederbelebt und leider auch den Rechtsextremen neuen Zulauf beschert - letzteres aber eher nicht auf dem politischen Parkett.

An die Kölner Künstler: Ihr wollt eine Spaltung verhindern? Dann hört auf genau diese zu betreiben. Ihr wollt politisch aktiv sein? Dann geht in die Politik und setzt euch inhaltlich auseinander. Widerlegt mit Fakten und Argumente und nicht mit Boykotten, Plattitüden und Gewaltverharmlosung.

im Schatten des Doms an der Spaltung unserer schützenswerten Gesellschaft arbeiten kann – Quelle: http://www.ksta.de/25686472 ©2017im
im Schatten des Doms an der Spaltung unserer schützenswerten Gesellschaft arbeiten kann – Quelle: http://www.ksta.de/25686472 ©2017
im Schatten des Doms an der Spaltung unserer schützenswerten Gesellschaft arbeiten kann – Quelle: http://www.ksta.de/25686472 ©2017

Freitag, 3. Februar 2017

Berkeley, New York University und Redefreiheit

Hier in Deutschland erleben wir gerade, wie Schritt für Schritt wieder die Meinungs- und Redefreiheit eingeschränkt wird. Bestimmte Themen werden wieder Tabu, Haltungen werden kriminalisiert. Wir sind dabei noch relativ weit am Anfang, aber stetig wachsen die Bemühungen. Ob Lesungen von Autoren der rechten Meinungsrichtung, Protestierende gegen unkontrollierte Grenzen und Massenimmigration oder Professoren mit unbequemen Forschungsergebnissen, öffentliche Auftritte werden schnell erst zur von Gegendemonstranten unter Silvesterkracher- und Steinbeschuss liegenden Tortur und dann zur Grundlage zahlreicher öffentlicher Diffamationen. Wer sich beklagt wird dadurch nur noch zur Heulsuse erklärt.
Aber auch in den USA laufen die Bestrebungen gegen die Redefreiheit trotz des Abtritts von Präsident Obama, der diese Bewegung nicht nur nicht stoppte sondern über den Klee lobte, weiter. Eines der jüngsten Beispiele konnte man an der Universität von Berkeley in Kalifornien erleben. Dort hatte eine Gruppe konservativer Studenten den Redner, Breitbart-Autoren und enfant-terrible Milo Yiannopoulos eingeladen vor jedem, den es interessierte zu sprechen. Dazu mussten sie nicht nur sein Honorar bereitstellen, sondern auch bestimmte Grundbedingungen einhalten. Unmittelbar vor der Veranstaltung verlangte dann die Universitätsleitung einen nicht unerheblichen Geldbetrag als Zusatzleistung für erweiterte Sicherheitsvorkehrungen.
Der Redner ist Engländer, bekennend homosexuell und promiskur. Man sollte meinen, dieser Hintergrund würde ihn vor dem Schlimmsten bewahren. Aber weit gefehlt. Bei einer seiner vorhergehenden Veranstaltungen wurde ein Mann von einem seiner Besucher angeschossen - wie sich nun mehr und mehr herausstellt in Notwehr. Auch an jenem Tag wurden die Möchtegernbesucher des Events von einer linksradikalen Front aus AntiFa, Feministen und BLM-Aktivisten erst abgeblockt und beschimpft und anschließend mit Steinen beworfen und aus "Markern", also Waffen aus dem Paintball Bereich, beschossen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Auf Videos ist auch direkte körperliche Gewalt dokumentiert, wie in Berkeley ebenfalls.
In beiden Fällen trifft die Polizei erst nicht und dann viel zu schwach und zu spät ein, um eine Eskalation zu verhindern. In Kalifornien jedoch wurde die Notbremse gezogen und dem Begehren der Demonstranten nachgegeben: aus Sicherheitsbedenken konnte die Veranstaltung nicht stattfinden, die ein anonymer Spender überhaupt erst möglich gemacht hat. Dafür wurde ein Dieselbetriebener generator angezündet und mehrere Scheiben eines Gebäudes zerschlagen, welches den Namen eines Aktivisten der Free Speech Bewegung trägt.

Eine Rede, die in keiner Weise zur Gewalt aufruft (man kann sich seine oft provokanten aber nie aufwiegelnden, auffordernden Reden auf youtube ansehen) wurde also verhindert.
Ironisch ist es, dass ausgerechnet diese Uni mit einer ähnlichen Haltung bereits 1964 die "Free Speech" Bewegung verursachte, als sie starke inhaltliche und formelle Rahmenbedingungen aufstellte, die es auf dem Campus zu erfüllen galt, um zu Wort kommen zu dürfen oder öffentliche Proteste auf dem Gelände abhalten zu können. Diese Einschränkungen können im Rahmen der Kommunistenverfolgung im vorhergehenden Jahrzehnt und der fortbestehenden Rassendiskriminierung gesehen werden. Dagegen lehnten sich Studenten auf, forderten erfolgreich das Recht ihre Meinungen frei zu äußern, Reden und Rednern einen Platz einzuräumen, auch wenn sie den Ansichten der Universität oder größerer Gruppen entgegen standen. Ebenso ging es um freien Meinungsaustausch und die Freiheit der Lehre und Forschung, nach der Professoren und Dozenten nicht nach politischer Ansicht ausgewählt oder entlassen werden durften und ihre Forschung keine derartigen Einschränkungen erhielt.
So profan vieles für Manchen heute klingt, so war dies seinerzeit keineswegs der allseits anerkannte beste Weg der Forschung - und heute wird dies nur mehr behauptet aber nicht mehr eingehalten, wie Berkeley eindrucksvoll gezeigt hat. Nur etwas um die 50 Jahre hat es die Rede-, Meinungs- und Forschungsfreiheit an den US Unis geschafft zu überleben, bevor sie wieder in den niedergehaltenen Status verfiel, nur diesmal auf die andere Seite verlagert.

Das dies kein Einzelfall ist, zeigt ein Vorfall vom gestrigen Abend. Gavin McInnes sollte eine Rede in den Räumen der Konservativen Studentenvereinigung halten - woraufhin massive Proteste ausbrachen und McInnes mit Pfefferspray attackiert wurde. Auch hier wurden Besucher vom Betreten abgehalten und angegriffen, die Rede selbst immer wieder unterbrochen.

Das hat System und ist mit Vorfällen in Deutschland absolut vergleichbar. Wenn das nun nicht von führenden Politikern linker Ausrichtung massiv verurteilt und auch aktiv bekämpft wird, ist der Fortgang historisch gesehen eindeutig. Hier wird Gewalt ausgeübt und zur "politischen" Bekämpfung Andersdenkender genutzt. Ein friedliches Miteinander sieht anders aus.

Donnerstag, 2. Februar 2017

Dresdner Frauenkirche und der Krieg in Syrien

Wir leben im Zeitalter der "Zeichen", der "Entrüstung" und des Shitstormes. Seit einiger Zeit gehören auch die "Proteste" scheinbar zum Inventar unserer Zivilisation. Es wird aber nicht mehr um die Möglichkeit demonstriert, ausreisen zu können, wenn man will oder als Frau nicht nur nicht wählen sondern auch nicht über sein eigenes Einkommen zu bestimmen und Verträge zu schließen. Wie auch. Alles erledigt. Mittlerweile wird gegen "rape culture" und das Patriarchat demonstriert. Gegen Trump und die Populisten. Natürlich nicht gegen Islamisten oder Linksradikale, aber schon irgendwie so richtig "divers" und so.
Wem das nicht reicht, der kann sich die vielfältigen Ergebnisse deutscher Kunstförderung ansehen, die scheinbar vor allem politische Kunst mit Geld versorgt. In Dresden führte dies dazu, dass der deutsch-syrische Künstler Manaf Halbouni drei Busse nahm, sie ausschlachtete und die drei verbliebenen Karosserien aufs Heck stellte. So weit, so gut. Wenn er damit meint die Schrecken eines Bürgerkrieges mit starkem Hang zum Religionskonflikt einzufangen und wiederzugeben, so mag er dies tun.
Laut der dazugehörigen Information der "Kulturpaten Dresden" will er damit einen Sichtschutz imitieren, welcher in Aleppo steht. In dramatischer Beschreibung liest man dort:
Der Tod kommt als tödliche Fracht per Flugzeug oder durch Scharfschützen.
Aus dieser Not heraus haben die Bewohner von Aleppo drei zerstörte Linienbusse, von denen seit Beginn der Kämpfe viele in der Stadt stehen, nebeneinander aufgerichtet, um das Sichtfeld der Scharfschützen ins Viertel und in die Einkaufsstraße zu blockieren. Ein Monument des Widerstandes und des Schutzes ist so entstanden.
Da wäre dann zunächst einmal wieder der "Fake News"-Anteil zu benennen.
Wer sich vor Scharfschützen durch eine Sichtbarrikade schützt leistet damit keinen "Widerstand", er schützt sich und mehr nicht. Das diese "Barrikade" auch wirklich nur ein Sichtschutz ist, ein höchst fragwürdiger dazu, kann jeder aus der vorhergehenden Zeile erlesen.
So sieht es, veröffentlicht vom Time Magazin 2015, aus. Der Sichtschutz ist lückenhaft, die Karrosserien ausgeschlachtet, Befestigungen sind nicht zu erkennen. Das bedeutet, Scharfschützen haben ein vermindertes Sichtfeld, die Busse stoppen keine Projektile und sollten Sprengstoffe eingesetzt, wie sie in Syrien dieser Tage überall zu finden sind, bspw. von einer RPG, einem raketengetriebenen Granatwerfer, dann fallen diese Busse wahrscheinlich ebenso um, wie bei einer Explosion aus einem Flugzeug abgeworfener "tödlicher Fracht".
Es spricht also für Verzweiflung der Menschen, gibt aber sonst keine verlässliche Auskunft über die Lage.

Die Seite der Förderer aber geht noch einen Schritt weiter, als nur über einen Ort zu schreiben, den weder seine Autoren noch Künstler im betreffenden Umstand besucht haben.
Dresden steht wie kaum eine andere Stadt für massiv in der Öffentlichkeit zur Schau gestellte Fremdenfeindlichkeit und Hass gegen das Fremde und gegen jene, die für eine Aufnahme von Flüchtenden plädieren. Auf der anderen Seite gibt es eine von vielen freiwilligen Helfern getragene Willkommenskultur.
 Ich vermute, gemeint ist damit die Pegida-Bewegung. Diese hat sich meines Wissens zwar nie gegen Asylrecht, also die Aufnahme von "Flüchtenden" ausgesprochen, auch hielten Personen arabischer und afrikanischer Abstammung medienwirksam und viel beklatscht Ansprachen, aber "Hass gegen das Fremde"kann man pauschal trotzdem erstmal in den Raum stellen. In seiner plakativen Verallgemeinerung liegt immerhin der Charme der AntiFa offen vor. Hier geht es also nicht nur um ein "Zeichen" zur Erinnerung an den Krieg im Sudan, nein, Somalia, nein, Yemen, auch nicht - ach ja die Gewalt gegen die eigene Bevölkerung in Nordkorea Syrien! Vorgebracht von einem Mann im wehrfähigen Alter in sicherer Zuflucht in England Deutschland!
Weder haben wir so etwas im Kampf gegen die Kurden in der Türkei erlebt, noch in Bezug auf die Schreckenstaten der Familie Kim in Nordkorea, die immerhin schon einige Jahrzehnte anhalten und solche "nie wieder" Monumente wie Konzentrationslager für Kritiker und Religiöse beinhalten. Im Gegenteil. Organisationen wie die Gesellschaft für bedrohte Völker oder die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte kämpfen einen endlosen und scheinbar aussichtlosen Kampf um die Grausamkeiten die in vielen Ländern dieser Welt passieren der Öffentlichkeit bewusst zu machen. Da diese aber keine Scheu haben auch unbequeme Dinge an- oder auszusprechen, wie die Rolle des Islam oder die Verfolgungs- und Diskriminierungssysteme in islamischen Kulturen während sie für das angebliche Patriarchat keine Zeile frei haben, verlässt man sich lieber auf AI und Co.
Und natürlich wird weiterhin den Sachsen, besonders den Dresdnern der ausgestreckte Finger entgegen gehalten. Auch wenn die meisten Teilnehmer der Pegida-Spaziergänge von auswärts kommen und Dresdner zusammen mit Bussladungen angekarrter Protestler nicht nur verbal dagegen halten. Dafür hat man dann zwar kein Wort, aber immerhin für die vielen Einwohner, die sich in der verordneten Willkommenskultur berufen fühlten.

Was bleibt ist die Absicht des Mahnmales:
Mit der temporären Arbeit „MONUMENT“ möchte Manaf Halbouni an einem zentralen und bedeutsamen Ort in der Dresdner Innenstadt ein weithin sichtbares Zeichen für Frieden setzen, ein Zeichen dafür, dass Schutzsuchende in Dresden willkommen sind.
Der "Deutsch-Syrer" stellt seine Bussimitation eines Sichtschutzes aus einem Kriegsgebiet als Zeichen für Frieden und Willkommen für "Schutzsuchende" auf. Genau vor der Dresdner Frauenkirche, die ihrerseits ein Symbol ist. Eigentlich sogar eine Reihe.
Falls es jemand nicht weiß: die Frauenkirche war und ist wieder eine richtige Kirche der Protestanten. Es wurde also ein Mahnmal für einen Krieg in dem besonders Christen verfolgt und massakriert werden als Sichtschutz vor eine christliche Kirche gestellt.
Und nicht irgendeine. Die Frauenkirche ging in einem der sinnlosesten Gewaltakte des Zweiten Weltkrieges außerhalb der deutschen Kriegsverbrechen und Massenmorde unter. Bomberverbände der Westalliierten hatten die bis dahin verschonte Stadt zum Ziel eines Feuersturmes gemacht und sie im Februar 1945 regelrecht niedergebrannt, wobei durch die ausgeklügelten Bombenkombinationen teilweise 1200 Grad erreicht und Schutzsuchende Menschen von den Flammen regelrecht angesaugt wurden.
Und während das MONUMENT von Ablehnung von Schutzsuchenden durch Dresdner und der Willkommenskultur berichten soll, war es der dafür gewählte Ort Dresden, in dem damals zehntausende Familien, vornehmlich nicht wehrfähige Menschen, aus dem Osten vor der Roten Armee geflohene Schutzsuchende unter- und im Flammenmeer umgekommen waren.
Dabei ist die Frauenkirche dafür ein besonderes Symbol. Sie stürzte am Morgen des 15. Feburars nach langem Brand komplett ein und bildete dabei einen weithin sichtbaren Rauch- und Rußpilz über der Stadt. Das Trümmerfeld blieb Jahrzehnte liegen und wurde in den 60er Jahren von der DDR zur Erinnerungsstädte erklärt.
Womit wir bei der dritten Symbolwirkung sind. Während die meisten Dresdner darauf hofften, aus den Trümmern wieder ihre Kirche zu erbauen, hatte die DDR und deren politische Führung vor Ort andere Pläne, missbrauchte die konservierte Bausubstanz für andere Projekte und bezog eine Wiederrichtung der christlichen Kirche gar nicht in betracht. Somit wurde die Trümmerlandschaft auch zum Symbol für die Haltung der kommunistischen DDR gegenüber dem Christentum und der deutschen Geschichte.
Nach der Wende wurde Dresden "wieder in Schuss" gebracht. Milliarden wurden für Sanierung, Renovierung und natürlich Restaurierung von Zwinger, Frauenkirche und Brücke aufgewendet, wie für vieles andere auch. So erstrahlt die Elbmetropole wieder als eine der schönsten Städte Deutschlands, des wiedervereinten Deutschlands und darf, vielmehr muss, als Symbol für das langsame aber stetige Vereinen der beiden Deutschlands angesehen werden. Das nunmehr besonders die Medienwelt, mehrheitlich nicht im Osten der Republik zu finden, Sachsen erneut, nach einem Vorfall Anfang des Jahrtausends und von Amts wegen bestätigt zu Unrecht, des pauschalen Rechtsradikalismus unterstellt könnte direkt aus den Zeiten des Schwarzen Kanals stammen. Manche Wortwahl erinnert in ihrer Gewaltigkeit und Umkehrung des geistig gesunden Verstandes gegen sich selbst stark an Karl-Eduard von Schnitzler.
Auch hierbei spielte die Frauenkirche zweifach die Symbolrolle. Als Ort der Feierlichkeiten rund um Wiederaufbau, Wiedervereinigung etc. auf der einen, der politischen Entscheidungen auf der anderen Seite.
So verzichtete man darauf, dass Gedenkkreuz für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges neu zu errichten. Zwar haben diese Toten absolut nichts zur deutschen Geschichte nach 1918/19 beigetragen und ihr gewaltsames Ableben in der "Urkatastrophe des 20. Jh." sollte also problemlos und würdiger Weise betrauert werden, aber es symbolisiert natürlich ein ungewolltes Deutschland, einen ungeliebten Teil der Geschichte und Realität und mit seiner ursprünglichen Einweihung 1933 hatte man natürlich einen plausibel klingenden Grund zur Ablehnung.

Und ausgerechnet vor dieses Gebäude stellen Künstler und Paten nun ausgerechnet solch ein Denkmal. Statt Miteinander wird klar: es gibt eine gute Seite und die Böse, und vor Letzteres stellen wir eben die Busse.
Es hätte auch gleich ein Stinkefinger in Gold sein können. 

Dienstag, 31. Januar 2017

Vaticarstens Patriotismus

Der Blogger Vaticarsten hat auf seiner Seite darüber nachgedacht, die Kernbegriffe der AfD "zu übernehmen", also der Partei ihr Programm zu nehmen und es besser auszufüllen.
Es geht dabei eher um ein paar Schlagworte als das Programm. Namentlich sind dies "Patriotismus, Heimat, christliches Abendland und Alternative.

Nun gibt es natürlich mehr als einen Weg, die Deutungshoheit über einen Begriff zu erlangen. Der Feminismus und die Anti-Rassismus Bewegung machten dies ja bereits vor, indem die einen den Namen ihrer Bewegung unabhängig von Handlung und Agenda definieren (lassen) und  die anderen gleich die Definition von Rassismus in eine neue, nicht zu beweisende, Abhängigkeit setzen (in dem Fall wird Rassismus eklusiv vom "System" oder "den Machthabern" abhängig gemacht und Minderheiten per se ausgenommen, sind also zu Rassismus unfähig - warum und wie auch immer).

Nun möchte also Vaticarsten die o.g. Begriffe gleichsam aus den Händen der AfD befreien. Dafür orientiert er sich dann nicht an jenen, die sich bislang davon angesprochen fühlen, befragt und diskutiert dies aus und sucht den Kompromiß in der Deutung sondern liefert ebenfalls einfach neue, fertige Definitionen.

Wir könnten zeigen, dass wahrer PATRIOTISMUS sich für ein Land stark macht, das bunt und offen ist. Dass wahrer Patriotismus für ein Land steht, welches der Welt zeigt, was Menschlichkeit und Einsatz für Benachteiligte bedeutet – und darauf mit Recht stolz sein kann.
Nur ist das nicht mal nahe dran an den Inhalten des Patriotismus. Wenn man die Kirche neu definieren will um die Kirchgänger für sich zu gewinnen, so geschieht dies sicherlich nicht, indem man erklärt dort die Steuerbescheide versenden zu lassen. Patriotismus ist eben keine Bewegung, die eine Neuordnung oder gar einen partiellen Austausch mit teils Integrationsunwilligen und herkunftslandtreuen Menschen anstrebt oder anstreben KANN. Denn wer stolz und treu zu seinem Land, dessen Kultur, Sitten und Gebräuchen steht, der IST PATRIOT. Und wenn dies ein nach Deutschland eingewanderter Türke dadurch ausdrückt, dass er sich auch nach 30 Jahren Türke nennt, die Staatsbürgerschaft behält, dort wählt (auch wenn es eine dem "neuen" Land feindliche Regierung ist, die er damit wählt), die Sprache beibehält und nur das allernötigste der neuen erlernt... dann ist der Mann ein Patriot, aber eben ein türkischer.
Und das ist kein Hirngespinst, sondern Realität, wie man immer wieder erleben kann. Sei es bei Fußballspielen, in denen sich regelrechter Hass gegen die Nationalmannschaft des eigenen Landes entlädt und jeder Spieler mit türkischem Hintergrund für eben jene Truppe als "Verräter" beschimpft und bedroht wird. Sei es durch zahllose Fahnen oder eben die hörbare Verweigerung der Spracherlernung.

Darum wäre es, lieber Vaticarsten, vielleicht erstmal wichtig, die aktuelle Definition von "Patriot" zu erfragen und ggf mit jener der AfD zu vergleichen. In ersterem geht es nämlich nicht darum, einen Kleks Farbe im eigenen Land zu vermeiden oder die Grenzen hermetisch zu verriegeln. Und das ist genau, was Sie behaupten. Beim Patriotismus geht es um den Erhalt des Traditionellen, des Bewährten, der Werte und der Formen, des Systems und einer Gemeinschaft.  Das dort auch Neue willkommen sind und gerne auch beitragen können wird kaum ein Patriot verwehren. Wer aber radikale Änderungen wünscht oder regelrecht bewusst aneckt, provoziert, der kann kaum darauf hoffen, mit großem Hallo willkommen geheißen zu werden. Eine Lektion, die mancher Bahnhofsbegrüßer mittlerweile gelernt haben dürfte.
Und darum werden Sie bei dem Thema von der AfD eben weder Touristen noch legale Einwanderer mit Integrationswillen ausgeschlossen finden. Und darum fordern Sie die völlige Neudefinition des Wortes als Versuch, der AfD diesen Begriff zu nehmen - nur werden Sie damit nur mehr Menschen überzeugen, NICHT auf Sie zu bauen, wenn es um Freiheit, Menschlichkeit und die Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung geht.

Wir könnten zeigen, dass unsere HEIMAT so schön, reich und groß ist, dass wir sie gerne mit Menschen teilen, die ihre Heimat verloren haben und nun Zuflucht suchen. Dass Heimat nur dann wirklich schön und reich und groß ist, wenn sich Freunde und Fremde willkommen und sicher fühlen.
 Das ist schon, verzeihen Sie mir bitte, lächerlich. Ist Ihr Zuhause mittlerweile mit Flüchtlingen geteilt worden? Immerhin ist es IHR HEIM. Und als solches bestimmt so schön, reich und groß, dass es nur durch "teilen" ein Heim wird...
Heimat und Heimatliebe (die mit dem Oberbegriff gemeint ist) knüpft an den Patiotismus an und erneut ist dies kein "Ausschluss" von "Neuem" oder "Neuen". Aber die Heimat nur auf der Basis seiner Vergabefähigkeit zu definieren, nur als ein Objekt der Nützlichkeit, der Teilbarkeit zu betrachten ist eben nicht Heimat. Und gerade der Begriff Heimat ist ein extrem vielfältiger. Mir fehlt da aber angesichts der sehr flachen Neudefinition ohne jegliche Argumentation des Verstandes der Elan das auszuführen. Lediglich auf den Zirkelschluss muss ich hinweisen. Wenn unsere Heimat nur dann schön und reich und groß ist, wenn sich Fremde willkommen und sicher fühlen und wir nur dann diese Heimat auch teilen können, dann ist unsere Heimat aus Ihrer Perspektive doch derzeit nicht schön und reich und groß und kann auch nicht geteilt werden...

Wir könnten zeigen, dass das CHRISTLICHE ABENDLAND den Bezug zu seinen Wurzeln – zur Frohen Botschaft – nicht vergessen hat. Dass wir den Auftrag Jesu, unseren Nächsten zu lieben, ernst nehmen. Auch, wenn’s nicht immer leicht und bequem ist.
Wenn man die Hälfte des Begriffs einfach auslässt, mag diese Definition mehr oder minder stimmen. Allein, die Frohe Botschaft (und auch hier dann wieder die Definitionsfrage), also allein der Glaube, macht das Christentum nun nicht aus. Auch Überlieferung, Riten und Traditionen (in unterschiedlichen Ausprägungen und Maßen) spielen da eine Rolle. Jesus hatte zudem mehr Botschaften als ausschließlich die Nächstenliebe - und keineswegs immer nur jenen Glücksbärchi-Charakter (Tempelszene, Ehebrecherin, Synagoge in Kapernaum), der hinter einer solchen Forderung steht. Jesus sah immer, soweit ich als Laie das verstehe, immer die Menschen. Nicht nur die Bittsteller und Sünder und Hilfsbedürftigen, sondern auch "die anderen".
"Auch ich verurteile dich nicht" ist dabei ein Haltung, die absolut NICHT aus Ihren Worten, Vaticarsten, zu lesen ist, wenn Sie über die AfD und deren Anhänger schreiben und darum wäre es wohl geraten nicht zu versuchen anderen Christlichkeit an oder abzuschreiben.

Und wo bei Ihnen das Abendland, mit all seiner Grausamkeit und Gnade, mit all seinem guten Willen und seiner Verblendung, mit all seiner Kunst und all seiner Zerstörung geblieben ist, auf das eben die AfD Bezug nimmt und weshalb Sie schreiben können und das auch noch, was Sie möchten wäre eine drängende Frage.

Wir könnten zeigen, dass es ALTERNATIVEN gibt zu verschlossenen Türen und Herzen. Zu Fremdenhass, Angst vor der Zukunft und platten ideologischen Parolen.

Entschuldigung, aber Sie liefern nichts von dem. Da sind keine Worte der Vereinigung, da sind keine Kompromiße, keine Nächstenliebe für die Verängstigten und Besorgten. Da sind keine tiefgreifenden Erklärungen und keine Inhalte, kein Plan und kein System, keine Beachtung existierender Probleme wie Terrorismus, Kriminalität und Asylbetrug. Kein Hinweis auf Belastung und Hygiene und reale Opfer außerhalb der kleinen Gruppe von Fremdenhassgetroffenen.
Das ist keine Alternative zu dem von Ihnen gemalten Bild - es ist nur der von Wunschdenken getriebene, auf hoffnungslos idealistischen Träumen gebauter, durch Vorurteile und Eigendefinition geprägte Text aus ebenso platten, ideologischen Phrasen, wie sie jede Partei dieser Tage um sich wirft

Montag, 30. Januar 2017

Lindenstrasse - Fake News

Eine Bekannte schaut sich seit vielen Jahren die Lindenstrasse an und schwärmt regelmäßig davon, wie sehr das dort gezeigte doch auf der Realität basiere. Ich kann da nicht widersprechen, denn ich habe bis auf einige Folgen als "Passivschauer" in den 80ern diese Serie nie gesehen und habe auch nicht vor, dies zu ändern.
Nun aber sprach sie heute morgen an, wie das eigentlich sei mit den Illegalen in Deutschland. Wie würden die von den Behörden behandelt und wie würde eine Erkrankung die Chancen verändern.
Am Ende habe ich erfahren, dass in einer der letzten Folgen eine Ärztin eine Familie illegaler Einwanderer versteckte und von einer Bewohnerin angezeigt worden wäre.
Meine Bekannte hatte das Bild vermittelt bekommen, dass den Menschen "Übles" drohe, mindestens die sofortige Deportation oder drastische Isolierhaft (oder gar Schlimmeres). Es hat mich einiges an Zeit gekostet, zumal das Gespräch via social media verlief, ihr erstmal zu vermitteln, dass Deutschland kaum abschiebt, geschweige denn in Haft nimmt. Auch "erwischte" illegal eingewanderte Familien werden nicht in eine dunkle, nasse Zelle geworfen und dort vergessen, sondern in Unterkünften einquartiert, bekommen Beratung über ihre Situation (meist von NGOs) und ihre Optionen und die Chance mehr als einmal vor Gericht gegen eine mögliche Ablehnung und Abschiebung vorzugehen.

Ich habe keine Ahnung, ob ich meine Bekannte überzeugen konnte. Aber neugierig bin ich natürlich auf die Suche nach mehr Informationen gegangen. Anscheinend handelte es sich um die gestrige Folge unter dem Titel "Fehlkonstruktion". Und was man dazu liest erscheint mir die große grobe Kelle der politischen Korrektheit.
Abtreibung, Geschlechtsumwandlung und illegale Einwanderung scheinen die Themen gewesen zu sein. Sollte dann der Eindruck meiner Bekannten allgemein vermittelt worden sein, kann man davon ausgehen, dass die Autoren hier eine Agenda vermitteln wollten.
Da mich Seifenopern extrem abstoßen, habe ich lediglich kurz über die Kommentare gelesen, und dort scheint dies auch zu fruchten. Das "Abtreibung das Recht jeder Frau ist, über ihren Körper zu bestimmen", obwohl das Ungeborene ein eigener Körper mit eigener DNA und eigener Zukunft ist steht scheinbar unstrittig bei den Fans fest. Gegner, sowohl in der Serie als auch im Kommentarbereich werden gnandelos als Personen diffamiert, die lediglich über andere bestimmen wollen.
Transsexualität wird schlicht als gegeben hingenommen, die Thematik der Suicide (die sich auch nach der "Umwandlung" in den Zahlen nicht ändert und unverändert hoch bleibt) dient offensichtlich lediglich einem Spannungsbogen.
Und natürlich die Geschichte der Verfolgten, die gleichsam wie Anne Frank oder Teile der Familie Weiß oder so viele andere Juden während der Naziherrschaft aufgenommen und versteckt und dann denunziert werden.

Wäre doch mal interessant, die Lindenstrasse einem "Realitätscheck" zu unterziehen. Aber dann müssten die maaschen Kohorten der Kontrolle dort aktiv werden, wo sie es nicht wollen...

Donnerstag, 26. Januar 2017

Zwei Meldungen

Eine junge, minderjährige Muslima sticht auf einen Bundespolizisten ein, verletzt ihn schwer am Hals. Verhaltene Empörung bei den Islamverbänden, die sich nicht so sehr um den radikalislamischen empören mögen, sondern eher auf "Verallgemeinerungen und Vorurteile" warten, die sie an den pranger stellen können. Denn was ist ein fast toter Polizist durch Kinderhand im Vergleich zu Facebookkommentaren. Maasvoller Vergleich, ich weiß.
Heute wurde das Urteil verkündet, und die mittlerweile 16jährige soll tatsächlich für 6 Jahre in Haft gehen. Ihr türkischstämmiger Anwalt hält unterdessen die Tötungsabsicht nicht für erwiesen und will in Revision gehen.
In Revision zu gehen ist für mich völlig in Ordnung - aber die Begründung ist ein Schlag ins Gesicht der Gesellschaft. Keine Tötungsabsicht? Ein Stich in den Hals ist kein Hinweis darauf, dass man jemanden umbringen will?
Nun gut, ich hatte ja schon gelernt, dass ein Fuß, der auf einen Kopf getreten wird von einem Springerstiefel bekleidet sein muss, der von Nazihänden gebunden wurde, um bei einer solchen Tat erwarten zu dürfen, dass man dem Täter zutraut zu wissen, wie gefährlich die Verursachung eines Schädelbruches ist...

Die zweite Meldung kommt aus Spanien. Vor mehreren Jahren ging schon einmal das Gerücht um, dass der madrider Fußballverein Real das Kreuz aus seinem Logo entfernen werde. Damals wurde lächelnd über diese "Fake News" hinweggewedelt. Nun aber will man zumindest beim Verkauf von Fanartikeln im islamischen Raum genau das tun, denn "man muß sehr vorsichtig mit anderen Golfstaaten umgehen". Tja, schade das dies nur einseitig gilt. Wieder ein Beispiel der wunderbaren Toleranz und Vielfalt die aus jenen Regionen kommt.

Montag, 23. Januar 2017

Da ist sie wieder, die SED

Ein Mann bewirbt sich bei einer Universität. In seinen Unterlagen gibt er an, er habe bei der Stasi gelernt - aber eben nicht hauptberuflich. Ein paar Jahre später kommt heraus: er war Offizieranwärter und wollte hoch hinaus - und das in einer Zeit der massiven Proteste und Offenlegung der Machenschaften der Stasi.
Die Uni entscheidet, dass sie das bestehende Arbeitsverhältnis kündigt, weil sie betrogen worden war.
Nun kann man abwägen, ob es wirklich so einen Unterschied macht, ob der Mann Teilzeit oder Vollzeit für eine Diktatur als Unterdrücker und Spitzel arbeiten wollte, aber rein rechtlich hat die Uni hier recht. Es ist unglaubwürdig, dass jemand "vergisst" ober seine Bewerbung auf eine solche Ausbildung Voll- oder Teilzeitbeschäftigung erreichte.

Was aber noch viel imposanter ist: die Partei "Die Linke", ehemals "PDS" ehemals "SED" setzt sich jetzt zusammen mit Linksradikalen Studenten dafür ein, dass Andrej Holms betrügen darf. Die Studenten haben einen Fachbereich besetzt und geben ihn nicht wieder frei, stören also den Studienbetrieb für dutzende wenn nicht hunderte andere Studenten. Und "Die Linke" klatscht Beifall.
Es wäre für eine Partei, die sich zumindest vom geistigen Erbe der SED lossagen will hier eine gewisse Zurückhaltung angebracht - aber wer schon nicht das Vermögen zurückgibt...

Jedenfalls rangiert das mal wieder in der Kategorie: mitunter fallen die Masken. Und in diesem Fall kam die alte DDR-Regime-Partei eben mal wieder hoch.

Erdogan wird halboffiziell Diktator - aber Trump ist in den Medien

Nicht wirklich still und heimlich hat sich Erdogan in der Türkei nach Amt und Palast eine Verfassung geschneidert, die ihm passt und die Macht widmet, die ihm passt. Im Grunde vereint er damit das Amt des Kanzlers, Ministerpräsidenten oder Premierministers (je nachdem wie man es lieber nennen will) und des Präsidenten. Kennen wir als Deutsche eigentlich recht gut, vor allem wenn damit die Befugnis einhergeht, das Parlement nach belieben einzuberufen und aufzulösen. Auch die Postenverteilung bis hin zu detaillierten Weisungsbefugnissen liegen jetzt in der Hand des Präsidenten, der auch noch erheblichen Zeitraum im Amt bleiben kann.
Gleichzeitig wendet er sich gegen Europa und die USA, die ihm bis dato in Nato und EU-Partnerschaft viel Geld und Fördermittel zur Verfügung gestellt haben - allein die BRD hatte viele Jahre lang mindestens 100 Millionen € pro Kalenderjahr "verschenkt". Neuer Partner wird scheinbar Putins Russland. Erste gemeinsame Flugeinsätze sind angeblich bereits absolviert. Vergessen die Tage des abgeschossenen russischen Piloten.
Auch das ist eine historische Wiederholung.
Währenddessen halten Ausnahmezustand, Inhaftierung von Journalisten, Justizbeamten, Polizisten, Lehrern und Oppositionellen weiter an. Auch mehrere Parlamentarier sitzen in Haft.
Es ist, um es kurz zu nennen, eine Farce. Nicht mal versteckt wird eine Diktatur Erdogans aufgebaut die so viele Parallelen zum Aufstieg der Nazis und der Umwandlung der Weimarer Republik hat, dass es schmerzt - nicht zuletzt, weil man als Historiker nicht zustimmen will, wenn Menschen behaupten, dass sich die Geschichte exakt wiederholt...

Und was war und ist das dominierende Thema der Medien in jener Republik deren Motto gleichsam lautet "nie wieder!" und die "AntiFa" wegen ihres wichtigen Einsatzes fördert? Trump. Ein Schwallkopf unter blonder Wuschelmähne mit Hang zur Übertreibung und Dramatik.
Bravo. Nimmt man noch dazu, dass wir uns in Syrien und dem Irak seit Monaten gegen den IS zugrunde siegen (der mittlerweile wieder Palmyra eingenommen hat und sein Zerstörungswerk dort erneut aufnimmt), dann kann man nur zwei Dinge sagen: 1. die AntiFa ist so dämlich, dass sie ihr Versagen nicht bemerkt, weil sie Geister mit Flammenwerfern jagt und 2. absolut nichts gelernt, deutsche "Eliten". Respekt.

Bleibt zu hoffen, dass Europa und die Nato im Zeitalter Trumps lernt, Bündnis und Verträge wieder ernst zu nehmen und Griechenland nicht wie im Falle Zypern hängen zu lassen.

Samstag, 21. Januar 2017

Selbstmorde und Geschlecht

Frauen werden so stark diskriminiert und unterdrückt, dass es nicht nur recht und billig ist, ihnen Posten per Quote zu reservieren, Frauenbeauftragte als Posten an allen Arbeits- und sozialen Plätzen einzurichten und, selbstverständlich, besondere Fördermittel für Organisationen und bemühte Einzelpersonen einzufordern. Obendrauf rechtfertigt das natürlich, den Staatschef einer anderen Nation schon bei Amtsantritt aus dem Amt mobben zu wollen, weil man ja weiß, dass dieser alte, weiße Mann mit einer jüngeren Frau, mehreren Scheidungen und Affären und einem heimlich mitgeschnittenen und im Wahlkampf veröffentlichten unschönen Privatgespräch von vor 11 Jahhren ein absoluter Frauenfeind ist, der sich bemühen wird, ihnen das Leben zur Hölle zur machen.

Klingt wie eine Übertreibung, ist aber letztlich nur straff ausformuliert. Es gibt nicht eine Frauenrechtsorganisation, die sich über die Geschlechterkluft bei der Müllabfuhr oder auf dem Bau beschwert. Und auf den Gedanken, endlich einen fairen Ausgleich bei der Todesrate durch Arbeitsplatzunfälle zu fordern würden selbst jene nicht kommen, die auch nach einem dutzend Klarstellunge noch immer am Mythos der "Gender pay gap"festhalten.

Genau diese Ungleichheit in der Gefahr das Leben zu verlieren (nebenbei auch in Sachen Gewaltopfer sind Männer deutlich vor den Frauen platziert, was nicht daran hindert, nur deren Leid und Schicksal zu thematisieren) ist es, die mich von jemandem, der sich in der Tat noch vor einigen Jahren selbst als Feminist bezeichnete und durchaus kein Problem mit der Diskussion um besagte unterschiedliche Bezahlung der Geschlechter hatte vom einen abgebracht und beim anderen nachforschen lassen.
Das Ergebnis war erschreckend. Ich hatte hier durchaus schon darüber geschrieben, welch Ungleichheit hier herrscht. Aber wann immer ich denke, irgendwann wird sich diese Ungerechtigkeit in der Wahrnehmung der Ungerechtigkeit legen, wird noch einer drauf gepackt.
Nach dem der Wahnsinn der deutschen Feministinnen dank der Veröffentlichung der Kölner Silvesternacht offengelegt wurde (von diesen selbst) und ihre eindeutig nicht auf das Wohl der Menschen ausgelegte Gesinnung durch Lügen und Phrasen nicht mehr überdeckt werden konnte, dachte ich, nun würde es einen Wechsel geben. Im Ausland ist das auch durchaus der Fall (wenn auch aus anderen Gründen, nehme ich an). In England identifiziert sich ein Rekordtief an Frauen und Mädchen als Feministinnen.
Aber dieser Tage sind es nicht nur die Massenproteste der Feministinnen (so demonstrierten in England bspw. 100 000ende davon gegen die Amtseinführung Trumps - also eines demokratischen gewählten Präsidenten eines anderen Landes - viel arroganter geht es nicht mehr) die mir wieder jede Hoffnung rauben.
So wurde bekannt, dass an einer einzigen Schule in England innerhalb eines Jahres zwei 13jährige und ein 15jähriger Selbstmord begingen. Alle drei wurden Opfer massiven mobbings. Normalerweise würde dies zu einem nationalen Aufschrei führen. Schon nach dem zweiten Opfer wären, wenn es keine Jungs gewesen wären, wohl die Behörde und Organisationen aktiv geworden. So aber gibt es an der Schule Misshandlungen und Morde.
Jetzt wird sich vielleicht der ein oder andere Leser denken: das ist doch Spekulation.
Mitnichten. Selbstmorde sind unter Männern und Jungs in der Pubertät um ein vielfaches häufiger, als bei Frauen und Mädchen. Schauen Sie mal nach. Wenn Sie mir bis hierher nicht geglaubt haben, dann lesen Sie selbst ein wenig - das Phänomen ist bekannt. Es wird nur nichts dagegen unternommen und Öffentlichkeit oder Aufmerksamkeit wird ebenfalls keine darauf gelenkt. Es wird nicht verschwiegen - es interessiert nur keine der führenden Stimmen und ganz bestimmt nicht jene Organisationen und Aktivist_Innen*X die sich angeblich für mehr Gerechtigkeit unter den Geschlechtern einsetzen.
Diese geben einen Dreck, ja einen feuchten, kalten Dreck, auf das Schicksal der Jungen und Männer. Gaben Sie immer und werden Sie wohl auch immer.

Darum, und das ist nur einer aber der dringendste Grund, kann man Feministinnen von heute nur noch in die Ecke der Egozentriker und Ideologen stellen, die es vermögen, würde man sie weiter gestalten lassen, ja nur auf sie hören, ganze Gesellschaften von innen heraus zu zerstören.
Es wird Zeit den Egalisten das Wort zu erteilen. Jenen, die wirklich für Chancengleichheit und Gleichberechtigung im Wortsinne sind. Da fallen dann Schranken - aber auch Quoten und die Anforderungen ändern sich nicht. So einfach könnte es sein.