Dienstag, 31. Mai 2016

Von Gorillas und Dompteuren

In den USA kletterte ein kleiner, vierjähriger Junge in das Gehege der Gorillas. Ein Silberrücken, in der Lage selbst ausgewachsene Menschen wie Zweige zu zerbrechen, sieht ihn, schnappt ihn und zerrt ihn zehn Minuten hinter sich her, wirft ihn sogar in die Luft. Die Wärter müssen handeln - auch wenn manche das Verhalten als "Beschützen" interpretieren. Betäubung würde zu lange dauern und man kann nicht vorhersagen, wie der 17jährige Gorilla Harambe auf den Betäubungspfeil reagiert. Darum entscheiden sich die Wärter, dass Tier, welches sie jahrelang gehegt und gepflegt haben, mit dem sie Umgang wie mit Haustieren oder, wie der Pfleger der das Männchen großzog sagte, wie mit einem Familienmitglied hatten, zu erschießen.
Harambe vor dem Jungen
Sie retten damit wahrscheinlich den Jungen, der mit ein paar Kratzern und blauen Flecken davon kommt.
Gegen die Eltern wird ein "shitstorm" losgetreten. Die Forderung nach einer Anzeige gegen die vierfache Mutter reichen von "Mord" bis zur Vernachlässigung. Morddrohungen erreichen die Familie.
Die Mutter selbst äußert sich über Facebook und spricht von einem "Unfall", und das solche Dinge eben "passierten".

Die Reaktionen sind gemischt. Aber selbst die erleichtersten dürften der Mutter wie dem Zoo gegenüber kritisch stehen. Da wurde nicht aufgepasst. Die Mutter hatte ihr Kind nicht im Blick, das sich so einfach in ein Gehege zwängen konnte und der Zoo hat hier eine Lücke offen gelassen, die es nicht geben sollte.

Es gibt nicht eine Stimme, die der Mutter zujubelt und auch der Trost, den die Familie zugesprochen bekommt hält sich in engen Grenzen. Eher bleibt auf die Reaktion der Justiz zu warten.

Wie anders verhält es sich in Sachen Mittelmeer und Flüchtlingen. Jüngst rollen wieder die Bilder, welche uns mit Menschen, vorwiegend jungen Männern, vollgepackte Seelenverkäufer zeigen. Oder ertrunkene Kinder und Babies. Vor allem die letztgenannten brechen mir das Herz. Kleine, unschuldige Wesen, die gerade erst die Welt entdecken sind tot.
Und sie sind nicht tot wegen uns. Nicht die Europäer haben diese Kinder auf hohe See gebracht, in einem viel zu kleinen, nicht mehr seetauglichen Boot bei unpassendem Wetter und ohne ausreichende Versorgung. Nicht unsere Küstenwacht und Marine hat den Menschen Geld abgenommen, damit sie diese Todesfallen betreten.
Verantwortlich sind nicht wir, weil unsere Vorfahren aus dem waldreichen und ressourcenarmen Europa mehr machten als eine Sammlung von Stammesgebieten. Selbst der Kolonialismus kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden, ist er doch seit vielen Jahrzehnten Geschichte und Vergangenheit und die Hilfen, welche die ehemaligen Kolonien mittlerweile erhielten übersteigen die Gewinne durch Ausbeutung und Raub um ein vielfaches.

Verantwortlich sind die Eltern, welche sich entscheiden auf der Suche nach einem besseren Leben ein solches Risiko einzugehen - mit kleinen Kindern und Schwangeren oder allein, die Familie auf sich gestellt zurücklassend.
Dieses Kind hatte "Glück" und wurde gerettet. Dank sei Gott.
Verantwortlich sind die Schlepper, die mit riesigen Gewinnen und völlig ohne jegliche Skrupel Fahrten in die Seenot anbieten und durchführen.
Verantwortlich sind die vielen europäischen Menschen, die glauben, durch Willkommenskultur, Fluchthilfe, Teddybären und die Vertuschung von Fakten "das einzig Richtige" zu tun.

Natürlich gibt es Leute, die auf der "Flucht" sind. Die vor Krieg in ihrer Heimat oder vor Verfolgung aufgrund von Religion, Ethnie oder Ansichten sind. Das gab es schon immer. Und bis auf die Palästinenser gab es dafür stets Lösungen. Und die waren i.d.R. lokaler Natur - nicht globaler.

Ein Problem löst man nicht durch Ausweichen und Verschieben.

Von jenen, die dort über das Meer kommen, das bestätigen unzählige Auswertungen der Asylverfahren aus Italien, Frankreich, Belgien, Holland, Schweden und Deutschland, sind die Wenigsten wirklich auf der Flucht. Die Mehrheit will lediglich migrieren. Dafür gefährden sie ihr Leben - und das ihrer Kinder. Und das lässt mein gebrochenes Herz über den Bildern vor Wut schneller schlagen.
Und wenn ich dann eine Predigt höre, in der ein ignoranter aber selbstgerechter Bischof über einem von Schleppern eingesetzten und von ihm für viel, viel Geld gekauften und transportieren Boot stehend erklärt, "selbst Jesus wäre in diesem Boot gewesen", hätte also Schlepper bezahlt und mit angesehen, wie Eltern ihre Kinder in einer Nussschale aufs offene Meer fahren lassen, dann frage ich mich, welche Dompteure diesem Zirkus solche völlig unlogischen Kunststücke beigebracht haben.


Wo sind die Zeiten hin, als ein Michael Jackson, der sein kleines Kind für ein paar Jubelrufe mehr aus dem Hotelfenster hielt, wegen Kindesgefährdung angezeigt wurde?
Kommt wieder zu Verstand Leute. Helfen: JA! Aber mit Verstand und nicht mit dem Herzen allein.

Ein Rettungsboot kann leben retten - außer man versucht ALLE damit zu retten. Dann wird niemand überleben...



Montag, 30. Mai 2016

Sexuelle Gruppenbelästigung und die Reaktion der Justiz - Irrenanstalt Deutschland

Nachdem an Silvester in diversen deutschen Städten Gruppen ausländischer oder bestenfalls gerade eingebürgerter Männer mit orientalischem, südländischem, nordafrikanischem oder sonstwie erläuterten Erscheinungsbild Frauen belästigten, begrapschten oder sogar vergewaltigten versprach der inkompetente Darsteller eines Justizministers Aufklärung und harte Reaktion - nur um dann zurück zu rudern, denn man konnte den gefassten Tätern nichts und war ohnehin mehr mit Beschwichtigung und Verschleierung beschäftigt.
So versucht die NRW Regierung, deren Ministerpräsidentin Hannlore Kraft MINDESTENS dafür verantwortlich ist, dass der in meinen Augen verfassungs-, demokratie- und freiheitsfeindliche Minister Jäger nicht gefeuert wurde, als der Skandal an die Öffentlichkeit drang, dass dank seiner Notrufumstellung über 500 000 Notrufe nicht angenommen wurden... Statt dessen wurden die Akten unter Verschluß gestellt, trotz der kraftschen Versprechung der lückenlosen und transparenten Aufklärung, und nunmehr deutlich intensiver nach dem Leck, gesucht, als nach den Tätern.

Aber natürlich wurde auch versprochen, dass es Aktionen und Initiativen gäbe um diese "Missverständnisse" zu beenden. So wurde zu Karneval eine Informationsbroschüre rausgegeben, die unseren südländischen Einwanderern erklären sollte, wie das so geht - mit dem Miteinander.
Die Gesundheitsbehörde hat online und in Druck Informationen zum Geschlechtsverkehr herausgegeben - in den Sprachen unserer Neuankömmlinge und natürlich so coloriert, wie man es sich nur wünschen kann... wenn man umgekehrten Rassismus mag.
Ansonsten trat der Justizlaie mit seinem Versuch nach vorne, "sexistische Werbung" zu verbieten, also eine Zensur einzuführen und seiner erfolgreichen Einführung einer Komission zur Verfolgung von "Hasssprache im Internet" - geleitet von einer ehemaligen Informantin der Stasi.

Und man arbeitet weiter fleißig an derlei - woran man nicht arbeitet ist offensichtlich das eigentliche Probleme. Nachdem es zum Karneval der Kulturen in Berlin wieder zu ähnlichen Szenen kam - Gruppen junger Männer belästigen und betatschen junge Frauen, ist es nun auch in Darmstadt während des Schlossgrabenfestes zu den gleichen Ereignissen gekommen (Kürzer und weniger informativ könnten die Artikel kaum sein....).
Und dies sind nur zwei der Beispiele, die es noch in größere Medien geschafft haben. Zahlreiche "Einzelfälle" darf man gar nicht mehr melden oder besprechen - aus Angst Unschuldige zu Opfern zu machen.
Das bereits Unschuldige zu Opfern wurden interessiert jene, die so denken nicht. Hier geht es nur um eine bestimmte Gruppe. Es ist nicht die eigene - und trotzdem ist dieses denken klar eines: Rassismus.
Herzlichen Glückwunsch, Deutsche. Ihr seid exakt dort, wo wir nie wieder hinwollten. Der weitere, bekannte Weg liegt vor euch, nur die Hecken wurden getrimmt, ein paar Bäume gesetzt oder gefällt und die Sonne scheint aus einer anderen Richtung. Werdet ihr ihn erneut gehen?


Jägers Versuch Innendienstler für den Außendienst frei zu machen und die Folgen - NACH dem eigentlichen Fehlschlag.

Die Geister, die ich rief

"Die Linke" bzw. einzelne ihrer Politiker erleben derzeit ein paar Momente der Wahrheit.
Ramelow und Wagenknecht, beides Spitzenpolitiker in hohen Partei- und öffentlichen Ämtern bekamen den Zorn der AntiFa zu spüren, jener Organisation, die behauptet, sich gegen Faschismus aufzulehnen und dafür dessen Methoden verwendet.
Ramelow hatte sich gegen eine Aktion ausgesprochen, bei der Aktivisten sich vor dem Haus eines AfD Politikers versammeln wollten und diesen wie auch seine Familie und Nachbarn damit unmittelbar unter Druck setzen wollten. Er nannte dies "Nazi-Methoden" und traf den Nagel auf den Kopf.
Dafür wurde er von AntiFa-Leuten und "Aktivisten" hart bedrängt, ausgebuht, beleidigt und angepöbelt, sogar mit "Aktionen" bedroht. Unsere Medien berichteten natürlich nur über seine Reaktion.


Wagenknecht brachte es fertig zu sagen, dass sie nicht glaube, unser Land könne unbegrenzt Flüchtlinge aufnehmen. Dafür bekam sie dann eine Torte ins Gesicht und eine Vielzahl an Beleidigungen und Drohungen sowie Rücktrittsforderungen. Vergleiche mit der NSDAP und der AfD wurden in den digitalen wie realen Raum geworfen.

So sehr es mir imponiert hat, dass beide Politiker kurzzeitig gesunden Menschenverstand bewiesen und diesen auch noch öffentlich vertraten, so vorhersehbar war die Nullreaktion auf das, was ihnen danach wiederfuhr. Statt nun in Selbstreflektion die eigene Bewegung zu überprüfen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen folgt nichts mehr auf den kurzen Moment der Empörung.

Wozu den Rechtsradikalen in unserem Land Organisation und Anzahl fehlt, das bringt nunmehr der äußerste linke Flügel fertig und die gemäßigten Linken sind zu verblendend oder begeistert, um dies zu erkennen bzw. verhindern zu wollen.
Den Weg, den unsere Gesellschaft hier einschlägt, führt nicht zu einem gemäßigten, demokratischen Miteinander.

Freitag, 27. Mai 2016

Eine Geschichte von Gewalt und europäischem Fanatismus

Er steht auf der Bühne und wartet auf seinen Takt. Vor ihm die feiernde Menge, neben ihm seine Bandkollegen. Neben und am Rand der Bühne warten Freunde, Manager, Tourbegleiter. Es läuft gut. Mehrere Lieder sind begeistert aufgenommen worden. Bis auf eine verstimmte Gitarre am Anfang kam es zu keinen Problemen.
Ein Geräusch dringt durch den Klang der elektrischen Gitarre und des Schlagzeuges hinter ihm an sein Ohr. Er erkennt es sofort, auch andere der Band. Sein Vater hat es ihm schon als kleines Kind zu Gehör gebracht und erklärt, was zu tun ist.

Er dreht sich um und springt von der Bühne in Richtung des Backstage-Bereiches. Die Tür steht sperrangelweit offen und so läuft er ohne zu zögern zur Umkleide, begleitet von Bandkollegen und auf der Suche nach seiner Freundin.
Währenddessen steht der Gitarrist noch auf der Bühne. Er steht unter Schock. Rufe reißen ihn aus der entsetzten Starre, verursacht durch das, was er gerade sah. Auch er flieht.
Hinter der Bühne begegnet der Sänger einem der Terroristen. Gerade rechtzeitig kann er in den Gang zurückweichen, der Terrorist selbst geht weiter Raum für Raum ab.
 Die Band animiert verängstigte Besucher und Mitarbeiter zu fliehen. Suchen dabei Freunde in der Menge.

Die Rede ist von Jesse Hughes und den Eagles of Death Metal. Die Band war in den letzten Jahren eher ein Insider, Fans und Kennern der Szene bekannt. Keine Band mit Hits in den Charts.
Im November letzten Jahres ging dann eine Welle der Sympathiebekundungen ein und ihre Konzerte einige Monate darauf sollten umjubelte Symbole werden. Islamisten hatten das Konzert angegriffen, ca. 90 Menschen abgeschlachtet. Der Ort und Zeitpunkt wurden als Symbol gewertet, als Angriff auf Musik, auf Bands die in extremistischer Sichtweise verboten seien. Umso mehr wurde begrüßt, dass die Band sich nicht unterkriegen ließ. Wieder auf Tour ging. Wow, was sind wir, was sind unsere Werte stark. Unsere Freiheit zu spielen, singen, zeichnen und sagen was wir wollen...

Dann gab Jesse Hughes seine Meinung zu Stift und Papier oder Mikrofon. Er gab mehrere Interviews in denen er seine ureigene Meinung und seine Erlebnisse frei von der Leber plapperte.
Beispiel
Nebenbemerkung: Hughes bricht beinahe in Tränen aus als er berichtet, wie sein Gitarrist, der in der Mitte der Bühne nahe dem Publikum stand sah, wie die ersten Opfer getroffen wurden - "Dinge, die er noch nie im Leben gesehen hatte".
Hughes beklagt, dass die Menschen angesichts des kommenden Todes nicht kämpften oder rannten sondern viele sich hinwarfen oder dachten, durch Unterwerfung überleben zu können.

Da hörte es dann auf mit der Begeisterung.
Die Band, deren Musik durch einen Anschlag beendet werden sollte, wurde nun deshalb von mehreren Konzerten ausgeladen und die ersten Boykottaufrufe laufen durchs Internet.
Was sagte er?
Zuallererst: wer sich zwei Minuten mit der Band auseinandersetzt, der weiß, dass sie eine Indie-Band ist, in deren Reihen sich mehrere Meinungen und Haltungen finden. Hughes aber gehört zur Kategorie der konservativen "Rocker" (nein, die Band spielt kein Metal - auch wenn der Name es impliziert).
Außerdem sagte er selbst, er leide unter PTSD (post traumatic stress disorder). Menschen unter diesem Einfluß werden "normalerweise" als Geschädigte gesehen und ihre Äußerungen aufgrund der psychischen Nachwirkungen mit Nachsicht betrachtet. Außer...

Was also hatte er gesagt und behauptet?
Seiner Aussage nach seien mehrere Sicherheitsleute nicht zur Arbeit erschienen und ein ihm suspekt erscheinender Mitarbeiter der Security hatte deshalb nicht ausgetauscht werden können.
Hughes wirft also eine "Verschwörungstheorie" in den Raum, die u.a. zur Anschuldigung führt, dass die sonst stets verschlossene Backstagetür bei seiner Flucht bereits offen war und bereits Schüsse in diesem besonders gesicherten Bereich fielen.
Für diese Äußerungen hat er sich mittlerweile beim Team entschuldigt, das Bataclan hat aber die Justiz eingeschaltet. Ein erneuter Auftritt der Band dort bei der Wiedereröffnung erscheint somit ausgeschlossen.

Schwerwiegender wurden nun seine geschilderten Eindrücke aufgenommen.
I saw Muslims celebrating in the street during the attack. I saw it with my own eyes. In real time! How did they know what was going on? There must have been coordination,” 
Seine Äußerungen werden als Verschwörungstheorien bezeichnet, manches ist nicht in Einklang mit den polizeilichen Ermittlungsergebnissen, anderes scheint nur auf den ersten Blick unmöglich.
So ist belegt, dass die Terroristen auch in den Backstagebereich kamen - ein Bereich der vom Publikumsareal nicht ohne Schlüssel oder Code betreten werden kann, jedenfalls nicht, solange ein Mensch der Security einfach die Türe schließt.
Auch im Backstage wurden Menschen ermordet, inklusive der Umkleide der Künstler, wo ein einziger junger Mann überlebte, der sich unter der Kleidung der Musiker verkroch.
Zeugenaussagen, Video und die Szenerie belegen, dass die Terroristen nicht auf die Bühne schossen, nicht auf die Künstler zielten, sondern so viele Opfer versuchten herbeizuführen als möglich. Und sie stießen erst auf Widerstand, als ein älterer, hochrangiger Polizeioffizier mit seinem Fahrer hereinstürmte und nach kurzem Schusswechsel, in welchem die beiden hoffnungslos unterlegen waren, sich wieder zurückziehen musste - mit einem achtungserfolg. Was folgte war eine lange Phase, in denen die Mörder tun und lassen konnten, was sie wollten, bis das Gebäude gestürmt wurde. Angeblich ging die Polizei von einer Geiselnahme aus - was eine offensichtliche Schutzbehauptung angesichts massiver Überforderung ist. Anschläge in der Stadt, Berge von Leichen und Verletzten im Eingangsbereich und was jener Offizier zu Gesicht bekam dürften belegt haben, worum es ging.

Wenn also eine Seite aufgrund eines Traumas und der typischen Unklarheit eines nicht ausgebildeten Zeugen und die andere aufgrund eigenen Versagens und politischer Agenda nicht exakt sagen können oder wollen, was passierte, wer ist dann ein Verschwörungstheoretiker?
Es sind jene, die behaupten, es seien Menschen ohne Unterstützung in der muslimischen Gemeinde Frankreichs gewesen, die so etwas taten. Es sind eben genau jene, die nun gegen Hughes vorgehen und pöbeln.
Als Mohammed Merah 2012 mehrere Soldaten, Kinder und ihren Vater ermordete, davon ein Video hochlud wie er einem kleinen Mädchen erst Schmerzen zufügte und ihr dann in den Kopf schoss, weil sie Jüdin war, da gab es eine signifikante Bewegung von Anhängern, die ihm zujubelte, die den Staat als Mörder bezeichnete, weil sich Merah nicht ergab sondern erschossen werden musste als man ihn stellte, die zu seinem Grab pilgern und ihn in Wandschmierereien hochleben lassen.
Als eine Schweigeminute nach den Anschlägen von Charlie Hebdo und dem jüdischen Supermarkt in Paris ausgerufen wurde, waren es muslimische Schüler, Studenten und Lehrer, welche diese Schweigeminute nicht nur störten sondern für Sympathiebekundungen nutzten.
Als nach den Novemberanschlägen Täter flüchtig waren, da gab es dutzende von Unterstützern und hunderte von Moscheen, die durchsucht werden mussten. In einer großen Zahl der Moscheen wurde man fündig - in Form von Propaganda, Anwerbungsmitteln, oft auch Waffen.
Und der letzte Flüchtige wurde von Helfern bis nach Belgien gebracht, und als er dort nach Wochen der Suche verhaftet wurde, da sammelte sich eine Menge und griff die Beamten sogar mit Steinwürfen an.

Es sind JENE Leute, die behaupten, dass es völlig unmöglich sei, dass Muslime sich über die erfolgreichen Anschläge gefreut hätten, die Verschwörungstheorien verbreiten - denn es GIBT diese Radikalen und es sind eben nicht wenige.
Es sind jene, die behaupteten, es gäbe keine Gefahr, dass durch die offenen Grenzen und die Völkerwanderung auch Terroristen nach Europa gelangen und dort leichtes Spiel hätten - nur um dann zu erleben wie drei von sechs Terroristen mit eben diesem Strom von Menschen in Verbindung gebracht wurden.
Es ist völlig richtig zu sagen: es sind aber nicht alle Muslime. Absolut. Man kann nicht losziehen und einfach alle Muslime verhaften oder internieren, weil es solche Terroristen und Terroristenfreunde gibt oder sie vielleicht einige Gedanken teilen. Aber man kann auch nicht die Augen schließen und jeden, der unangenehme Dinge berichtet dämonisieren.

Viel schlimmer ist der Missbrauch der Eagles of Death Metal. Erst wurde ihr Konzert genutzt um Menschen, die eindeutig nicht der wörtlichen Befolgung des Islam angehörten in Scharen niederzumetzeln.
Dann wurden sie als Symbol für die Maxime benutzt "sich vom Terrorismus nicht unterzukriegen, das Leben nicht verändern zu lassen" - als seien vermehrte Sicherheitskontrollen, Milliarden Mehrausgaben und Beamte im Dauerstress ebensowenig Veränderung, wie die plötzliche Zurückhaltung beim Thema Islam und Muslime, bei der Einrichtung von Gremien welche Zensur ausüben, wo eben noch die Meinungsfreiheit und die angebliche Kultur des "alles sagen dürfens" herrschte.
Und jetzt werden sie wieder benutzt, von genau jenen Blockwarten, die alles eben doch dem Terror anpassen und politisieren. Von jenen die bestimmen, was "richtig" und was "falsch" ist, sogar, was die Zeugen und Opfer eines Anschlages erlebten und was nicht.

Hughes ist kein Politiker. Er ist Musiker. Und er hat eine Meinung - zu der nebenbei auch zählt, dass die strengen Waffengesetze Frankreichs im November nicht ein einziges Leben retten konnten.
Genauer sagte er: solange nicht absolut sicher ist, dass alle unbewaffnet sind, sollte jeder bewaffnet sein.

Er ist ein Opfer von Terroristen, der berichtet, was er gesehen hat oder glaubt gesehen zu haben.
Vielleicht stimmt es, vielleicht nicht. Ich war nicht dabei. Einiges klingt unglaublich - aber nichts davon unmöglich.
Solange er auf der Bühne aber Musik macht und keine Politik haben Konzertveranstalter ihn und seine Band verdammt noch mal nicht auszuladen.

Kurz nach den Anschlägen wurde zur Solidarität aufgerufen, zum Kauf des Songs "Save A Prayer" bei Amazon, einem Coversong von Duran Duran, welche alle Einnahmen den Opfern zugute kommen ließen.
Da die Musik bei Youtube eingestellt ist, gehe ich von der Klärung der Urheberrechte aus und verlinke hier erneut auf den Song - denn an meiner Solidarität hat sich nichts geändert.
Ich teile nicht alle Meinungen und Aussagen Hughes oder der anderen Bandmitglieder. Muss ich auch nicht. Aber er hat ein Recht darauf und was jetzt läuft ist genau das, was die Terroristen ebenfalls erreichen wollten. Radikale gibt es eben doch in vielen Formen.
Hier ein Interview mit der ganzen Band

Statt des angeblichen "Jetzt erst recht!" also nun ein "das dürft ihr nicht!" Da gibt es eine große Zahl Menschen, die dem zustimmen - und viele davon versklaven Nichtmuslime und ermorden Häretiker...

Dienstag, 24. Mai 2016

Privates: meine zweite Tochter ist da!

Vielleicht hat sich der ein oder andere Leser gefragt, warum so unregelmäßig und mit häufigen Pausen hier veröffentlicht wird. Der Grund ist in der gestrigen Nacht zur Welt gekommen. Gesund und munter aus der besten Ehefrau von allen.
Ich bitte um Verständnis, dass die Endphase der Schwangerschaft wie nun der Start ins Leben (inklusive einer "großen" Schwester) mir wenig Zeit lassen, weshalb meine Schreiberei ein wenig kürzer treten muss.

Samstag, 21. Mai 2016

Autos - Waffen der Strasse?

Als wäre der Artikel gestern über den couragierten Bürger mit seiner Schreckschusswaffe aus Hagen um eine tragische und traurige Antwort erweitert worden, meldet der Spiegel heute, dass in der gleichen Staat zwei Männer ein illegales Autorennen mit ihren Fahrzeugen fuhren. Dabei rammten einer der beiden das Auto einer Mutter in welchem sich auch deren zwei kleine Kinder befanden. Alle drei wurden schwer verletzt, das fortgeschleuderte Fahrzeug (hieran sieht man, mit welcher Wucht die Fahrzeuge aufeinander prallten bzw. welch hohe Geschwindigkeit einer der Täter hatte) prallte in ein weiteres Auto, dessen Insasse ebenfalls schwer verletzt wurde.

Meine Gebete sind bei den Verletzten. Mein Mitgefühl gilt den Betroffenen und deren Angehörigen.

Beide Täter flüchteten, keiner von beiden leistete Erste Hilfe. Der Betreffende stellte sich später mit seinem Anwalt.
Nach den beiden getöteten Radfahrern aus Köln, einem getöteten Rentner in Berlin uvm. sollte nun die Öffentlichkeit bemerkt haben, wie oft die tonnenschweren Automobile völlig rücksichtslos eingesetzt werden. Ein Gegenstand, der einem völlig anderen Zweck dient wird hier missbraucht und Menschen kommen um oder verlieren ihre Gesundheit.

Die Rufe nach strenger Limitierung einer Erwerbserlaubnis oder eingehenderer Prüfungen der Anwärter ist trotzdem gering, im Gegenteil werden bestimmte Käufe staatlich gefördert und das Führerscheinalter heruntergesetzt.

Wie verdreht muss eine Gesellschaft sein, um bei nahezu gleichen Verhältnissen einmal den benutzten Gegenständen und einmal dem eigentlichen Täter die Schuld zuzuschieben?

Freitag, 20. Mai 2016

Waffengesetze schützen Kriminelle

Unsere aktuellen Waffengesetze sollen verhindern, dass Waffengewalt in Deutschland herrscht.
Wer die Nachrichten der letzten Wochen aufmerksam verfolgte hat mehrere Schiessereien zwischen Rockerbanden und orientalischen Familienclans zu lesen bekommen - der Plan funktioniert also nicht.
Dabei kam es auch zu verletzten Passanten, da teilweise wild in die Landschaft geschossen wurde, ohne Gedanken an Unbeteiligte.
Das nicht Schlimmeres passierte war lediglich Glück und weder unseren Gesetzen, unseren Gesetzeshütern oder dem Zustand unserer Gesellschaft geschuldet.
Nun hat ein Mann polizeiliche Ermittlungen zu erdulden und möglicherweise sogar eine Anklage wegen des Verstoßes gegen die Gesetze, die ihm u.U. eine schlimmere Strafe einbringen kann, als die Kriminellen, denen er begegnete. Was war passiert?

Die Polizei in Hagen hat Ermittlungen gegen einen 35 Jahre alten Mann aufgenommen, der eine Frau mit einer Schreckschußwaffe vor fünf Angreifern verteidigte. Die 36jährige gab an, nach der Rückkehr aus einem Krankenhaus von den Angreifern „grundlos geschlagen sowie an den Haaren gerissen“ worden zu sein, teilte die Polizei mit. Die Frau wurde dabei leicht am Hinterkopf verletzt.Im Zuge dessen war der Zeuge der Attackierten zu Hilfe gekommen. „Er rannte mit einer Schreckschußwaffe in der Hand aus der Wohnung und schoß in die Luft. Daraufhin sind die Männer in mehrere Richtungen geflüchtet“, teilte die Polizei mit.

Zwar ist der Erwerb einer Schreckschusswaffe legal, sie außerhalb der eigenen Wohnung oder Geschäftsräume bzw. umfriedeten Gartenanlage zu "führen", also bei sich zu tragen oder gar zu benutzen ist verboten, so man keinen "kleinen Waffenschein" beantragt und bewilligt bekam.
 Der Mann tat, was die Politiker fordern: einzuschreiten und Courage zu zeigen, wenn Unrecht geschieht. Hier aber tat er dies mit einem zwar angemessenen und vermutlich auch nötigen Mittel - mit bloßen Händen wäre er wohl nur ein weiteres Opfer der Gruppe geworden - aber eben einem verbotenen.

Und das ist es, was strenge Waffengesetze letztlich bewirken. Die Unfähigkeit sich und andere zu verteidigen.
Waffengesetze sollen Menschen davor schützen, durch Waffeneinsatz zu schaden zu kommen.
In diesem Fall schaden die Gesetze einem Menschen, der mit einer Waffe einen anderen vor Schaden bewahrte.

Es wäre wirklich an der Zeit, die eigene Einstellung in Europa sachlich und tief zu diskutieren, statt nach jedem Terroranschlag blinden und sinnlosen Aktionismus walten zu lassen...

Donnerstag, 19. Mai 2016

Leseempfehlung: Broder und der Islam in Deutschland

H.M. Broder zählt zu den lautesten Provokateuren der Vernunft. Eher wegen seiner doch sehr eindeutigen Art und dem hohen Unterhaltungswert - obwohl das was er sagt fast immer die Stimme der Vernunft ist. Zumindest in Relation zum allgemeinen Tenor.
Nun hat er in der Welt einen Artikel veröffentlicht, der die Diskussion, ob der Islam zu Deutschland gehört oder nicht auf ein paar fundamentale und nicht zu leugnende Eigenschaften und Charakterzüge dieser Religion lenkt.
Der Artikel ist ausgesprochen kritisch ohne zu sehr ins polemische zu rutschen - jedenfalls angesichts der weltfremden heile-Welt-Predigten die sonst kursieren.

Samstag, 14. Mai 2016

Was schockt Sie mehr?

Die Frage lautet, sind Sie mehr schockiert über einen brutalen Mord an einem 17jährigen oder an Reden, die auf diesen Mord Bezug nehmen?
400 Bonner und andere Teilnehmer der Gegendemo sind offensichtlich mehr über Letzteres schockiert.
Ich über ersteres - darum ist mir der Gedanke zwei Tage nach seinem Tod zu demonstrieren völlig fremd.
Für oder gegen was auch immer.

Salomons Urteil, Augsburger Kreidekreis und "regretting motherhood" - mein "Kinder- und Elterntag"

Wir hatten nun Christi Himmelfahrt (oft als Vatertag umgetauft), wir hatten den Muttertag - ich mache heute meinen persönlichen "Kinder- und Elterntag".

Als jemand, der aus einer Familie kommt, deren Beziehung untereinander nur als defekt bezeichnet werden kann, stehe ich ständig im Konflikt mit den 10 Geboten - zumindest was meine Überzeugung angeht. Vater und Mutter ehren, das ist mir schlicht nicht möglich. Aus verschiedensten Gründen. Mein Beichtvater und ich haben schon einiges an Zeit über diesem Thema verbracht, aber so abgeschlossen der Fall für mich in der Realität ist, so sehr bewegt er meinen Wunsch, den Geboten meiner Religion nachzukommen.
Daher ist die Beziehung zwischen Eltern und Kindern für mich schon immer ein besonders heikles Thema gewesen, und ich neige dazu, einer Lesart zu folgen, die ich in der Bibel wie bei Brecht vorgefunden habe. Und der seltsamen Zusammenstellung bin ich mir bewusst, denn normalerweise mag ich Brecht absolut nicht.
Die meisten Leser dürften die Geschichte des salomonischen Urteils kennen, welches den Streit zweier potentieller Mütter über ein Kind beendete. Beide behaupteten die Mutter des Kindes zu sein, aber erst, als er drohte, das Kind zu halbieren und jeder eine Hälfte zu geben, offenbarte sich jene Frau, die nur von Eigennutz und ihren persönlichen Interessen getrieben das Kind bekommen wollte, während die andere aus Liebe zu dem Kind verzichtete und den Trennungsschmerz hinzunehmen bereit war.
Damit war klar, wer die "wahre Mutter" sein musste - ganz ohne Gentest und völlig gleichgültig, ob sie dieses Kind wirklich geboren hatte.
Der Augsburger Kreidekreis von Brecht ist sehr ähnlich aufgebaut. Ein nach damaligen Vorstellungen reicher Handwerker zur Zeit des 30jährigen Krieges wird bei der Einnahme der Stadt erschlagen. Er hinterlässt Frau, Kind und Gesinde, welche sich eigentlich hätten in Sicherheit bringen sollen. Da die Frau aber zu sehr an materiellen Dingen hing, dauerte der Aufbruch zu lang, so dass sie am Ende überstürzt mit Hab und Gut fliehen muss. Dabei lässt sie das Kind zurück, welches nun von der Magd, die sich ohnehin öfter um den kleinen Mensch gekümmert hat, aufgenommen und versorgt wird. Damit sie, die unverheiratete und nun arbeitslose Magd das leisten kann, kehrt sie zu ihrer Familie zurück, die eine unverheiratete Mutter nicht tolerieren mag, weshalb sie zuerst lügt und schließlich irgendjemanden heiratet, der wirkte, als würde er bald sterben, was natürlich nicht passiert und sie den unangenehmen Menschen ebenfalls erträgt. All dies für das Kind einer anderen Frau, welches sie angenommen hat, ohne je davon materiell profitieren zu können.
Wie zu erwarten kehrt die "Mutter" zurück und nimmt das Kind gegen den Willen der Magd und des Kindes selbst an sich. Die Magd zieht vor Gericht, der Richter läßt die Sache im "Kreidekreis" entscheiden. Das Kind wird in einen Kreis aus Kreide gestellt, welche Frau es über den Rand bringt soll die Mutter sein. Beide Frauen stürzen los, packen das Kind und ziehen. Der dabei verursachte Schmerz läßt das Kind schreien und weinen, worauf die Magd sofort losläßt, während die eigentliche Mutter triumphierend das Kind an sich nimmt - nur um vom Richter zu erfahren, dass sie damit bewies, nicht die richtige Mutter zu sein.

Für mich ist die Lehre daraus bzw. aus meinem Leben und solcherlei Erzählungen: Familie, das hat nicht zwangsläufig etwas mit Blutverwandtschaft zu tun. Familie kann auch jemand völlig fremdes sein, der sich letztlich aber wie ein Elternteil, eine Schwester oder Bruder verhält. Dafür können die eigenen Eltern oder Großeltern oder Geschwister als solche völlig disqualifizieren. Wer seine Kinder wie Ware behandelt, seine eigene Unterhaltung über das Wohl der Kinder stellt, Kinder überhaupt nur um des Erbes oder des eigenen Ansehens bekommt und auch nicht bereit ist, seine Fehler einzusehen, der verliert in meinen Augen das Recht diesen Familienrang zu behalten.

Aus der Perspektive habe ich ein wenig Verständnis für "bereuende Mütter" - ein wenig. Ich denke, alle Eltern kennen die Sorge, Nöte, den Zeitmangel, die Probleme die durch Kinder erstmal mitgebracht werden und wer kann sich freisprechen nicht einmal den Gedanken aus dem Kopf vertreiben zu müssen "hätte ich keine Kinder, wäre das jetzt völlig anders".
Aber genau an dieser Stelle kann man sich als Eltern beweisen. Wenn mir dieser Gedanke nach einer durchwachten Nacht oder einem "Spieltag" voller kleiner Bisse, Pitscher und Hiebe, möglichst stets dort wo es weh tut oder Folgen hat, durch den Kopf schießt, dann erinnere ich mich bewusst und sofort an das warum. Und das sind nicht materielle Dinge, nicht die Alterversorgung oder die helfenden Hände.
Das ist das Gefühl, welches einen überkommt, wenn ein kleiner Mensch in strahlendes oder glucksendes Lachen der Freude ausbricht, wenn er einen sieht. Der auf wackligen Beinen in mühsam erlernten Schritten und mit ausgebreiteten Armen auf einen zukommt, um sich voller Vertrauen fallen zu lassen. Das ist der Wunsch, die Zahl der Liebsten zu vergrößern, Liebe in sein Leben zu lassen, es besser zu machen als die eigenen Eltern und neuen Menschen einen guten Start ins Leben schenken zu können.
Und vermutlich noch vieles mehr. Und mitunter sehr individuell (wie bei mir eben das "besser machen").
Wer sich dagegen aufhält mit: "früher habe ich um diese Zeit entspannt" oder "das Geld reicht jetzt hinten und vorne nicht" oder "wieder kein Urlaub in Südafrika dieses Jahr" und dem stets beliebten "Stress, Stress, Stress. Immer auf den Beinen" usw. der KANN kein Glück finden und fühlen.
Kinder sind ein Segen, ein Glück und eine Bereicherung. Natürlich bringen sie auch Probleme mit sich, man muss auf vieles verzichten und oft genug danken sie es nicht.
Aber wenn man seine Kinder als Menschen erzieht und sich gegenseitig auch später als Mensch begegnet, dann ist der Gewinn, wenn auch nicht materiell, um einiges größer als der Verlust.

Und während ich dies schreibe, hat meine Erstgeborene es sich anders überlegt und den Nachmittagsschlaf, obschon eben noch im Bettchen eingekuschelt, abgesagt. Nicht toll, ich wollte diese Freizeit nutzen, etwa mit diesen Zeilen und längst nötigen Arbeiten am Haus. Aber: meine sonst sehr redefaule Tochter ruft mit einem zarten, vollendet formulierten "Paapi" (kein Schreibfehler, so betont sie) nach mir. Da schmilzt ein Elternherz und man kann sich gar nicht ärgern.
 Bleibt die Hoffnung, es nicht zu versauen, wie meine Eltern. Obwohl deren Fehler zu vermeiden einfach ist, aber es gibt ja genug andere...


Freitag, 13. Mai 2016

Die ZEIT spricht Kommentarempfehlung für Relativierung aus

Wie oft hatten wir das in den letzten Jahren?
Als eine Synagoge angezündet wurde rief der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder zum "Aufstand der Anständigen" gegen die bereits feststehenden Täter aus, nämlich gegen Rechtsradikale und die hinter ihnen stehende Ideologie.
Es stellte sich alsbald heraus, dass die Tat von orientalischen Migranten begangen worden war - allerdings mit einer sehr ähnlichen Ideologie. Statt nun die vorschnelle, wenn auch logisch erscheinende Verurteilung in Frage zu stellen oder, in meinen Augen richtiger, betreffende Problematik mit in Angriff zu nehmen, blieb man beim eingeschlagenen Kurs.

Als eine Imbißbude eines, wenn ich mich richtig erinnere, türkischen Besitzers vandalisiert und mit Hakenkreuzen an den Wänden Schlagzeilen machte, war klar, wer der Täter war. Ein ganzer Stadteil veranstaltete eine Solidaritätskundgebung, eine Demo und eine Sammlung. Am Ende kam heraus, der Besitzer war es selbst gewesen und hatte einen Sündenbock gebraucht.

Eine türkische Familie verbrannte in ihrer Wohnung, nur wenige Mitglieder überlebten. Sofort wurden Rechtsradikale verdächtigt. Erdogan persönlich reiste an, "spendete Trost" und Aufrufe für Gerechtigkeit für diesen feigen Mord. Am Ende kam eine Überlastung des Elektronetzes aufgrund unsachgemäßer Benutzung (Überlastung aufgrund Personenanzahl) heraus.

Als in Dresden ein afrikanischer Asylsuchender ermordet aufgefunden wurde, gab man sofort Pegida und deren "geistigen Kindern" die Schuld. Rufe nach Gesetzesänderungen hallen seitdem durch die Medien. Der Mord wurde allerdings von dem zuvor als "verängstigt" beschriebenen und interviewten Mitbewohner begangen.

Wann immer ein konservativer Mensch den Mund aufmacht wird ihm jedes Wort möglichst menschenfeindlich und rassistisch ausgelegt, sei es in Sachen Schusswaffeneinsatz von Grenzbeamten oder der Trennung von christlichen und muslimischen Flüchtlingen (an dieser Stelle bewusst das Wort).

Und ausgerechnet in einem Fall, in dem die Zeugen eindeutig auf eine bestimmte Tätergruppe hinweisen, der Ablauf völlig klar und ausgesprochen brutal ist und das Leben eines 17jährigen forderte, der in seinen letzten Sekunden geleugnete Gewalt und vermutlich Schmerz und Panik durchleiden musste, wird wieder die political correctness angelegt und "man möge nicht vorschnell urteilen, so wie es unserer Zivilisation gebührt". Das gleiche erlebten wir beim "wir wissen nicht, wer die Täter sind, aber Flüchtlinge waren es nicht" - nachdem aberdutzende von Zeugen "Nordafrikaner" benannten...

Es geht um einen Artikel bzw. den Kommentarbereich der ZEIT. Obwohl die Tat und ihr Verlauf bzw. ihre Folgen völlig unstrittig sind, kommentierte ein Benutzer unter dem Pseudonym "Sonnenstaub"
Man sollte auf keinem Fall jetzt zu Kurzschlusshandlungen neigen oder zu voreiligen Schlüssen gelangen wollen, bevor die detaillierten Obduktionsberichte und eingehenden Ermittlungen der zuständigen Behörden vorliegen. Alles andere wäre auch im Sinne des Opfers und der mutmaßlichen Täter nicht fair bzw unangemessen.

Dieser Kommentar wurde von der ZEIT-Redaktion zur Leseempfehlung gekürt.
Warum wohl? Ist die Zeit gegen Vorverurteilung oder Schnellschüsse?
Wir erinnern uns an die Fälle Johnny K. und die Tugce. Beim ersten war auch die ZEIT schnell dabei auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund zu tippen (was auch stimmte, nur waren es nicht Deutsche) und bei Tugce wurde ein Heldinnenkult mitgegründet, ein Mörder erklärt, welcher sich hinterher als unbegründet erwies.
Es müssen halt die "richtigen" Verdächtigen sein.

Ein weiterer Kommentator erbost sich über jene Diskussionsteilnehmer, die Sonnenstaubs Kommentare als zynisch, unangemessen oder relativierend empfinden, die darauf verweisen, dass es nicht mehr viel ungeklärtes oder unklares an Details gibt, die man "nicht vorschnell einordnen" kann.
Und darüber schreibt jener Kritiker der Kritiker dann:

Wissen Sie, das Problem sind Menschen wie Sie. Der Forist Sonnenschein hat den Kern getroffen. In einem Rechtsstaat schickt es sich an, Ergebnisse abzuwarten.
Menschen wie Sie sind es, die genau dieses Gerüst zerstören. Sie vorverurteilen. Wenn es nach Leuten wie Ihnen ginge, bräuchte es keinen Rechtsstaat mehr.
Und was die Täter angeht. Jeder hier weiß, was Sie sagen möchten. Sie unterstellen einen Migrationshintergrund. Das ist selbstverständlich möglich. Es ist nur leider so, dass Menschen wie Sie es sind, die solche Milieus der Nichtteilhabe und Ausgrenzung erst möglich machen. Man bemängelt die fehlende Bereitschaft zur Integration, lässt dieser aber überhaupt nicht zu. Menschen wie Sie tun immer so, als ginge es Ihnen um die Opfer, in dem man sagt, der Staat konzentriere sich zu sehr auf die Täter, dabei sind es die mit Vorurteilen, die in gesamten gesellschaftlichen Milieus nur Täter sehen.

Natürlich. Die brutalen Mörder sind nur deshalb existent, weil es Stimmen gibt, die einen Frosch einen Frosch nennen, wenn sie ihn hüpfen, quaken und laichen sehen....

Ein 17jähriger wird brutalst und öffentlich ermordet. Die Täter sind flüchtig und auch nach Tagen noch nicht gestellt. Jeder, der die Täterbeschreibung sieht und die Vielzahl solcher Fälle kritisiert (es sind nicht DIE Einwanderer, die in der Kritik stehen, sondern eine bestimmte Gruppierung, die in den Statistiken auch besonders auffällt) wird nach diesem Kommentator zum Mittäter, ja zum Verursacher erklärt.
Und diese Denkweise ist "die gute Seite" - von der Redaktion der Zeit empfohlen...

Godesberger Opfer gestorben - Mord.

Der junge Mann, der hinterrücks niedergestreckt wurde und anschließend mit einer Brutalität bearbeitet, die selbst die Polizei erschreckte, ist nun seinen Verletzungen erneut und endgültig erlegen.
Ich bete für die Angehörigen und hoffe, Niklas (17 Jahre jung) findet Frieden.

Was nun folgt ist wieder ein Zeichen unserer erbärmlichen Republik. Ein Junge wird totgeprügelt, die Täter werden als "südländisch" beschrieben - in Bonn Bad Godesberg trifft dies auf einen signifikant hohen Teil der Bevölkerung zu, immerhin ist der Stadteil bekannt für seine Migrationsproblematik und sogar ein Untersuchungssausschuss beschäftigte sich mit der zu großen Teilen arabischen Beschriftung der Läden. Mancher spricht von "Little Dubai" - natürlich fand der Untersuchungssausschuss nichts Anstößiges, da Zweisprachigkeit herrsche, außer u.a. bei einem Italiener. Immerhin ist riesige arabische Schrift und ein in der Ecke angebrachter deutscher Schriftzug nicht so schlimm wie ein riesiges "Ristorante"...
Und statt nun dies, die Fahndung nach den Tätern, Trauer und Entsetzen über die Tat, Mitgefühl mit Opfern (zwei weitere Opfer haben überlebt) und Angehörigen zu üben, nutzen einige Bonner bzw. Mitbürger ihre Zeit lieber, um eine Gegendemonstration der Organisation "Bonn stellt sich quer" anzuleiern. Gegen den Mißbrauch des Mordes zur Fremdenfeindlichkeit.

Mir ist nicht bekannt, dass irgendjemand nun irgendetwas fordert, dass die Einwohner mit Migrationshintergrund diskriminiert - aber das eine erkennbare Tendenz in der Kriminalität und Gewaltkriminalität konsequent beantwortet wird und dies angesichts eines ermordeten 17jährigen zu fordern - das ist weder "rechts" noch "rechtsradikal" - sich hier aber wieder aufzuführen, wie am 1. Mai und vielen anderen Gelegenheit - das ist unwürdig.
Wenn die Veranstalter dies wirklich als Problem sehen - und das sei ihnen unbenommen, dann sollen sie eine Solidaritätsveranstaltung machen, die sowohl die Opfer als auch die Migranten einschließt - wenn Trauer und Empörung sich gelegt haben und man Zeit hatte zu verarbeiten.
Aber Würde ist mittlerweile so vielen ein Fremdwort oder ein Privileg weniger.

Mittwoch, 11. Mai 2016

Welches Geschlecht haben Sie denn heute? - ein Klokommentar und Toilettengespräch...

In den USA hat die Obama-Regierung bzw. deren Justizministerium, welches unter Obama einen deutlichen Kurswechsel zu verzeichnen hat, nun Klage gegen den Bundesstaat North Carolina wegen Verstoßes gegen das Anti-Diskriminierungsgesetz.
Was war passiert? North Carolina hat per Gesetz den Menschen vorgeschrieben jene öffentlichen Toiletten zu benutzen, die mit dem eingetragenen Geschlecht in ihrer Geburtsurkunde übereinstimmen.
Dies wäre eine Gefährdung der Transgenderleute - sie würden sexuellen Übergriffen ausgesetzt., behauptet u.a. das Justizministerium der USA. Diese Diskussion ist in den USA nun kontrovers geführt worden und eskaliert derzeit. Dabei wurde u.a. angeführt und ignoriert, dass diese Behauptung Millionen von Menschen zu Sextätern machte - so als würde in den öffentlichen Toiletten eine Stimmung sexueller Gewalt leben, die nur darauf wartet, dass jemand eine Kabine in der falschen Kleidung betritt. Natürlich geht es hierbei eigentlich um Männer und dementsprechend um jene Umgewandelten, die sich als Frau geben oder als solche leben.
Was es allerdings weit häufiger gibt, sind sogenannte Spanner, die mitunter persönlich, oft aber mittels angebrachter Kameras eine Toilette, Dusche oder Sauna beobachten um sich ihre persönliche Befriedigung durch den Anblick der nichtsahnenden Opfer zu holen. Und Pädophile, die sich Kindern nähern und sie unsittlich berühren oder verwundbare Momente für Schlimmeres nutzen (Beispiele aus dem anglo-amerikanischen Raum und aus Deutschland bzw. Österreich). Öffentliche Toiletten sind oft Tatort solcher Vorfälle
Das ist der Hintergrund, warum North Carolina besorgter darüber ist, dass Perverse die Möglichkeit ausnutzen, sich ihre Toilette auszusuchen als die zudem bislang ohne Beispiele vorgebrachte Behauptung, Transgender würden einer Gefahr ausgesetzt. Darüber hat die Regierung erst mit Entzug der Förderungsgelder für die Universitäten und kulturellen Einrichtungen gedroht (was ihr gar nicht zusteht) worauf North Carolina den Bundesstaat verklagte (was hierzulande wenig berichtet wurde) und nun hat das Justizministerium Anzeige gegen NC eingereicht (was breit berichtet wird).

Ich persönlich habe zu Studiumszeiten mehrfach die Erfahrung gemacht, dass eine junge Dame ungeniert in die Herrentoilette kam, weil vor der weiblichen Entsprechung eine Schlange stand. Während aber dort eine Reihe von Pissoirs steht und man, wie bei diversen Freilufteinrichtungen, erwartet, dass die Herren dort mit ihrem besten Stück in der Hand klaglos hinnehmen, dass auch mal eine Frau oder ein Kind vorbeigeht und Dinge sieht, die auch heute noch eigentlich der Schamhaftigkeit unterliegen, sind die Damenklos trotz höherer Frequentierung nicht auf auf Quantität sondern Intimität ausgelegt - also alle in Kabinen.
Und nein, das soll nicht verschweigen, dass es auch echte Ferkel gibt, die sich nicht zu schade sind, irgendwo "wild zu pinkeln" oder Perverse die ihr "bestes" Stück präsentieren, ob frau und kind will oder nicht.

Nie aber wurde in meiner Anwesenheit eine Frau, und kam sie noch so aufreizend gekleidet herein (Studentinnen in der Sommerzeit in alten Schlössern oder 70er-Jahre-Bauten setzen nicht zwangsläufig auf Körperbedeckung, was ihnen unbenommen sei und hier lediglich wegen des Kontextes erwähnt wird), Opfer sexueller Übergriffe. Bis auf ein einziges Exemplar war es eher umgekehrt, dass die anwesenden Herren sich oft peinlich berührt gaben und plötzlich vor unangenehmen Folgen (Verkrampfung in just diesem Moment....) standen, meist eifrig bemüht mit ihrem Körper abzuschirmen, was die junge Frau nicht sehen sollte.
Vielen aber war es völlig egal. Lediglich der Versuch einer jungen, stark angetrunkenen Frau, ihrerseits ein Pissoir zu nutzen (die Kabinen waren alle besetzt) führte zu generell verdutzten Blicken und einer Reihe von Lachern - und ein oder zwei die lieber die Räumlichkeiten verließen.

So unangenehm oder vulgär dieses Thema und die Erzählungen sind, sie illustrieren, dass hier etwas zu einem Problem gemacht wird, was keines ist, während ein existierendes ausgeblendet wird. Wir sprechen eben nicht über Strafanstalten, in denen Menschen mit einem hohen Gewaltpotential, niedriger Hemmschwelle und möglicherweise Erfahrung in sexueller Kriminalität teilweise auf Jahre ausschließlich mit Vertretern ihres eigenen Geschlechtes eingesperrt werden. Die Gefahr für Transgender in diesem Fall ist unbestritten - auch in North Carolina.
Wir sprechen hier über reguläre Toiletten und eine doch recht überschaubare Zahl an Personen, die ihr Geschlecht ändern und/oder anders empfinden. Die Verbrechen, die dort geschehen werden durch erleichterten Zugang zu sonst vor allem für Männer gesperrte Räume gefördert, während die behaupteten Verbrechen faktisch nicht existieren. Und während man kein Problem hat vor allem allen Männern erstmal die Neigung zu Sexualverbrechen anzudichten ist dies im Falle echter oder vorgetäuschter Transgender scheinbar jenen Kreisen undenkbar. Die Diskriminierung liegt hier also eher auf Seiten der Masse.

Schade das dieses unsinnige Thema dazu führte, dass Unterhaltungsgrößen wie Bruce Springsteen und der Cirque du Soleil ihre Auftritte in diesem Bundesstaat mit mehreren Millionen Einwohnern absagten. Sie glauben damit ein Zeichen zu setzen, in Wirklichkeit bestrafen sie ihr Publikum, die mit der Sache vermutlich gar nichts zu tun haben. Solidarität sieht anders aus.

Pressekodex und das Schweigen

Im Nachklang der Massenbelästigung und -vergewaltigung an Silvester in Köln und vielen anderen Stellen wurde der Presse wie der Polizei, Politik und Justiz vorgeworfen, "zu schweigen". Oder, ausführlicher, Informationen entweder nicht zu melden, weiterzugeben, zu unterschlagen  bzw. zu verschweigen. Besonders die Presse wehrte sich und eine Diskussion entbrannte um den Pressekodex, welcher gebietet, Herkunft, Religion usw. nur dann zu nennen, wenn dies im Kontext zur Meldung relevant ist.
Nun sind aber weder Kontext noch Relevanz klar definiert, und so darf unsere schreibende Gilde munter selbst bestimmen, was wann wie relevant ist. So weit, so problematisch. Würde man dies bis zum Ende verfolgen und die heutigen behaupteten Maßstäbe und Werte anlegen (modernes Geschlechterbild, Migrationsfreundlichkeit usw.) so würden Meldungen sich zukünftig so lesen:
"Ein Mensch schlug einen anderen Menschen von hinten nieder und trat mit weiteren Menschen auf den am Boden liegenden ein, bis dieser Mensch an seinen Verletzungen verstarb."

oder eben
"Unter zweiwörtrigen Rufen stach ein Mensch auf andere Menschen ein, tötete dabei einen Menschen."

Denn nur so würde sichergestellt, dass keine Information, die für irgend ein Anliegen pauschalisiert werden kann(!), in die Hände anderer geriete. Das ist angeblich das Anliegen.
Bestimmte Informationen scheinen aber nicht darunter zu fallen und werden entsprechend genutzt.
So sind die Geschlechtsangaben scheinbar kein Problem - denn, so lernen wir in der dritten Welle des Feminismus pausenlos, Gewalt und Kriminalität ist männlich. Natürlich ist damit, auch das lernten wir dank genau der gleichen Feministinnen, der weiße Mann gemeint. Der Europäer, der US-Amerikaner, der Kanadier und Australier.
Das führt dazu, dass Feministinnen in westlichen Ländern nunmehr von "rape cultur" salbadern dürfen, ohne dafür die gleiche Erfahrung machen zu müssen wie jene, die den Orientalen eine solche zusprechen. Im anglo-amerikanischen Raum gibt es sogar eine solide Bewegung, die fordert, Jungs zu "lehren, nicht zu vergewaltigen" - als würde dies bislang nich
Auch das Alter wird gerne mitgegeben. Wenn in der JVA Wuppertal ein Häftling den anderen wegen eines Kartenspieles erwürgt, dann erfahren wir selbstredend deren Alter (18 und 20) und am Ende der Berichterstattung, die sich vorwiegend mit der JVA und nicht mit Täter und Opfer beschäftigt, auch deren Inhaftierungsgrund. Wer also in Richtung einer bestimmten, markant vertretenen Altersgruppe losziehen will, kann sich die Informationen jederzeit aus der Zeitung besorgen. Wie verläßlich solche Eindrucke und Daten aus den Zeitungen sind, das bewies ja vor einigen Jahren die TAZ (mit besagtem Oktoberfestzitat) und jüngst eine Reihe von Zeitungen, die irgendwelche Leute zu Wort kommen ließen, ohne deren Behauptungen zu überprüfen - sei es das "rape cultur" Festival Oktoberfest oder die "Sportmordschützen" mit ihren kruden Thesen und Verdrehungen.

Das die Unterschlagung, Verzeihung, die Auslassung von Informationen irgendeinen anderen Grund haben kann, als die Wirkung von Meldungen zu manipulieren, der Bevölkerung also zu erklären, was sie zu über die Dinge, welche man ihnen zeigt, zu denken hat, dies darf getrost bezweifelt werden.
Es kann also nicht um Wahrheiten gehen, sondern um Denkweisen, mitunter um Ideologie.
Letzteres drängt sich auf, betrachtet man die getroffene Wortwahl genauer. Namen werden entfremdet - dies gebietet angeblich mitunter der Persönlichkeitsschutz. Dann steht dort oft etwas von "Benjamin K." oder Sebastian N." - nur ist dies nicht der Austausch von typischen Namen mit ähnlichen typischen Namen und somit sind wir nicht mehr im Bereich der Auslassung und des Persönlichkeitsschutzes, sondern in der Entfremdung und Bevorzugung einer Gruppe, wenn aus Mohammed, Ahmed, Nasril oder Ochuko dann kein Abuyami, Samir, Mahmut usw. gemacht wird. Denn hier wird die Herkunft nicht nur nicht genannt, sondern es wird so getan, als handele es sich um jemanden anderer Herkunft.

Die typische, mittlerweile vom Bürger durchschaute Methode ist die der freundlichen Umbenennung. So wird aus einem Syrer, Türken, Algerier einfach ein "Südländer" - ein Begriff, der bescheuerter und schwammiger kaum sein könnte.
Oder "junge Männer" - wie jüngst in Bad Godesberg, als ein 17jähriger ermordet (und von den Rettungskräften reanimiert) wurde. Die Täterbeschreibungen lassen gepflegt aus, welchen Typ man sucht - lediglich einer habe "dunklere Haut" und bei zweien scheint die fließende Beherrschung der deutschen Sprache erwähnenswert.

Mit einer dreisten Falschbehauptung wurden wir heute wieder konfrontiert, und sie ist das reale Gegenstück zum zweiten oben genannten "gereinigten" Bericht. In einem Vorort von München stürmte ein Mann mit einem Messer und dem bekannten islamischen Ausruf auf den Lippen auf die nichtsahnenden Passanten. Er erstach einen 54jährigen Mann während er brüllte "Ungläubiger, du musst jetzt sterben" und verletzte mehrere andere, bevor er überwältigt werden konnte.
Die Meldung der FAZ ist beispielhaft, besonders in einer bestimmten Formulierung für die Reaktion der Medienwelt.
Am S-Bahnhof Grafing bei München hat ein Mann offenbar wahllos auf Pendler eingestochen. Der mutmaßliche Täter ist ein 27 Jahre alter Deutscher. Die Polizei prüft einen möglichen islamistischen Hintergrund der Tat.
Die FAZ hat sich seit Sonntag mit mehreren Artikeln um den Islam verdient gemacht. Ich habe vier Artikel geschafft, in denen mir erklärt wurde, dass Deutsche keine Muslime kennen und darum nichts über den Islam wissen können, dass der Islam eine große Integrationskraft sein kann, dass der Islam völlig missverstanden wird, sich derzeit reformiere, die Mehrheit der Muslime friedliche Menschen seien die Terror ablehnen und das der religiöse und der politische Islam trennbar sind.
Da ist es nur ein weiterer Eindruck, wenn jemand, der den Rufen und Taten nach ins Bild dessen passt, was wir in England und Frankreich der letzten zwei Jahre mehrfach erlebten (bspw. zum Jahrestag des Charlie Hebdo-Massakers) direkt (mal wieder) für geistig verwirrt erklärt wird und in den Medien ausdrücklich als "Deutscher" bezeichnet wird. Mittlerweile schwirren mehrere Behauptungen durchs Netz, die anderes vermuten lassen und auch die Polizei äußert sich selbst nicht eindeutig, auch auf Nachfragen nicht, was bislang stets einen Schluss zuließ.

Und kaum ist die Leiche des Opfers abtransportiert, kaum die Rufe des Mörders kolportiert, da tritt Ayman Mazyek, der Opferankläger Nr. 1 der Republik vor die Presse und meint sich beschweren zu müssen, weil sofort ein "unbegründeter Generalverdacht" fallen gelassen würde - natürlich gegen den Islam. Wenn die heutigen Muslime sich gerne mit den Juden im 3. Reich vergleichen, da würde ich gerne wissen, womit sie solche Konferenzen und Statements in der damaligen Zeit vertreten sehen, angesichts der i.d.R. frei erfundenen Vorfälle, die seinerzeit die extra gegründete Hetzpresse füllte...



Kurzum, der Pressekodex ist in dieser Sache nicht zu rechtfertigen, aggiert angesichts der überlicherweise durch die Presse gelieferten Informationen rassistisch, sexistisch und voreingenommen wenn man die Worte streng auslegt und angesichts der gelieferten Desinformation ist die Sache eigentlich bereits im Bereich der Propaganda angekommen. Man mag mich dafür der Übertreibung bezichtigten, ich lausche gerne den Gegenargumenten.

Will man den Pressekodex erhalten, so muss streng definiert werden, was "relevante Informationen" sind - und sie auch aus allen anderen Berichten raushalten.

Dienstag, 10. Mai 2016

Mordversuch auf 17jährigen in Bonn, Christen bedroht und angegriffen, Gedenkfeiern gestört

Bonn war mal Bundeshauptstadt, war mal eine schönsten und kulturellsten Städte des Landes. Eine hohe Zahl an Schlössern und "Schlösschen", der alte Pater Rhenus welcher sich in Wurfweite vom Stadtzentrum dahinschlängelt und eine relativ intakt gebliebene Baustruktur vergangener Jahrhunderte und Jahrzehnte, die das Auge sehr erfreuen kann.
Eine gewisse Eitelkeit, das Brüsten mit Beethoven, der inhaltsleere Verweis auf die sakralen Bauwerke, die aus althistorischer Sicht dank politischer Wilkür zur Peinlichkeit verkommene 2000 Jahrfeier (es gibt immer noch kein Jahr 0!) waren die unangenehmeren Seiten - als nichts, womit man nicht leben könnte.
In den letzten ca. 10 Jahren hat sich Bonn aber tiefgreifend verändert. Ganze Stadtteile sind ab bestimmten Uhrzeiten "nur noch auf eigene Gefahr" zu betreten. Generell nicht mehr allzu sicher, aber dank völlig verfehlter Personalführung (auch hier ist die Politik wieder verantwortlich, lokale wie landespolitische Arroganz und Ignoranz) fehlt es an Präsenz in den Nächten.
So ist es nicht verwunderlich, dass nach dem lange Zeit als Selbstmord ausgegebenen Mord (und mittlerweile eingestelltem Verfahren) an einem jungen Jurastudenten vermutlich in der Folge seiner Intervention bei einer Drogengeschichte nun eine brutale, unprovozierte Attacke erfolgte.
Auch der Fall des indische Austauschstudent passt, welcher bei der Bonner Polizei angab, von Islamisten gestoppt und zur Konversion aufgefordert worden zu sein um dann bei der Verweigerung schwer an der Zunge verletzt zu werden. Natürlich wurde nach seiner Abreise dann behauptet, der geschilderte Vorgang sei zweifelhaft.
 Und nun wurde eine kleine Gruppe junger Leute, zwei Jungen (17 und 18) und ein Mädchen (17) von einer Gruppe angepöbelt, ließ sich, wie gelernt, nicht provozieren nur um zu erleben, wie drei aus der sie beleidigenden Gruppe ihnen hinterher gingen und den 17jährigen von hinten niederschlugen um am Boden weiter auf ihn einzuprügeln und -treten. Auch die beiden anderen wurden verletzt. Erst mehrere Zeugen konnten die Angreifer verscheuchen aber nicht festhalten. Die gerufenen Rettungskräfte mussten den Jungen vor Ort wiederbeleben, sein Zustand ist bis zur Stunde lebensbedrohlich, es gibt auch Tage nach dem Vorfall keine Entwarnung. Selbst wenn er es überleben sollte, gebe es Gott, so wird die Attacke ihn körperlich wie psychisch auf ewig zeichnen.
Gefahndet wird nach einem jungen mit "dunklem Hauttyp", bei zwei von den Tätern hielt man es nötig anzufügen, dass sie fließend deutsch sprächen. Alle drei haben schwarze und lockige Haare...
Bei diesen Beschreibungen ist auffällig, welche Worte NICHT fallen.

Viele Menschen, inklusive der Polizei, reagieren erstaunt. Brutale Übergriffe dieser Art kennt man doch eigentlich gar nicht, denkt dabei eher an Rostock oder andere ostdeutsche Städte die man schnell und einfach mit Rassismus und Rechtsradikalismus in Verbindung bringen kann. Nicht nur, dass Solingen solcherlei in Westdeutschland bot - diese Art der Gewalt ist eben nicht ausschließlich eine Sache weißer, nationalistischer und fremdenfeindlicher Rechtsradikaler. Sie existiert in allen Lagern, unter allen Nationen, Völkern und Hautfarben. Die Versteifung unserer Gesellschaft auf die eigenen Radikalen und die geradezu zwanghafte Leugnung der Tendenz zu solchen Dingen unter einer unangenehm hohen Zahl unserer Migranten und deren Nachfahren kostet Menschen Gesundheit und Leben.

Aber selbst dann... So griff die AntiFa inWien(!) mit großem Aufgebot heute eine winzige Gedenkveranstaltung für die von einem längst zur Abschiebung bestimmten Afrikaner ermordete 54jährige Putzfrau Maria E. an, deren Tod nicht nur brutal sondern auch völlig ohne jeden Anlaß erfolgte.
Egal wer es veranstaltet, eine Gedenkstelle anzugreifen, an der ein Mensch mit einer Eisenstange  (oder mit irgendwelchen Methoden) ermordet wurde, das ist derart infam...

Und auch die nächste Meldung passt zu der Haltung wie die Faust aufs Auge. Zwar waren die Teilnehmer der aktuellen Umfrage in der Zahl recht klein, aber die Auswertung passt zu dem bislang gezeichneten Bild durch Zeugenaussagen und Anzeigen. In unseren Flüchtlingsunterkünften, wo wir nicht nur einfach Schutzbedürftige sondern schlicht jeden der kommt unterbringen müssen, werden Christen diskriminiert und verfolgt. Insbesondere Konvertiten. Von ihren muslimischen "Mitflüchtlingen" ebenso, wie vom Securitypersonal, welches häufig einen ähnlichen Hintergrund aufzuweisen hat.
Bis zu Morddrohungen (und in Einzelfällen Mordversuchen und realen Morden) geht diese Sache.

Suchen Sie eine sichere Umgebung? Nicht in Deutschland, nicht in Bonn. Verteidigen dürfen wir uns nicht, wir könnten es ja übertreiben. Dafür werden die Zustände schön geredet, solange es geht.



Montag, 9. Mai 2016

Ungewöhnliche J.R.R. Tolkien Ehrung

Es gibt viele Gründe J.R.R. Tolkien zu bewundern und für seinen Einsatz dankbar zu sein. Als Literat, als Sprachforscher, als Katholik. Sein Werk umfasst nicht nur den Herrn der Ringe und den Hobbit, sondern eine Vielzahl weiterer Werke in dieser Fantasy-Welt. Eine regelmäßige Radiosendung über den Glauben, tiefe Gespräche mit C.S. Lewis, die dessen Werke maßgeblich mit beeinflußten u.v.m.
Ein paar Youtuber, die in einer Serie berühmte (lebende oder verstorbene) Persönlichkeiten nach Publikumswunsch gegeneinander in Sprechgesängen antreten lassen, haben sich nun diese Größe der Literatur vorgenommen und gegen den noch aktiven Goerge R.R. Martin aufgestellt, der mit seiner Reihe "Die Legende von Eis und Feuer", als erfolgreiche Serie verfilmt unter dem Namen "Game of Thrones" derzeit viel Geld und Ruhm einfährt. Die Serie besteht zwar nahezu ausschließlich aus "Sex & Crime" und castet für die Umsetzung im TV extra Porno-Stars, aber findet trotzdem oder vielleicht gerade deshalb so viel Anerkennung. Ich habe es nie über das erste Buch hinaus geschafft und schon dies war mir zu einseitig.

Normalerweise ist auch Rap nicht meine Musikrichtigung. Wenige Titel die mir gefallen, meist sind die Inhalte kaum zu ertragen und die Künstler wie Vortragsweisen zu simpel oder verkorkst.
Dies ist aber eine Ausnahme. Filmisch sehr kreativ und ansehnlich untermalt, mit verschiedenen Anspielungen die sich in den Texten natürlich deutlich markanter fortsetzen. Zwar gibt das Bild selbstverständlich nichts wieder über den Charakter von Tolkien, der uns ohnehin schwer fassbar ist, und mitunter wird dieser "Rap Battle" wie solch eine "musikalische" Auseinandersetzung genannt wird beleidigend oder geht unter die Gürtellinie, nichts desto trotz ein unterhaltsam gemachtes Video in welchem der Sieger ziemlich eindeutig erkennbar ist - wie könnte es auch anders sein.

Vielleicht gefällt es ja auch jemandem unter meinen Lesern.

Volker Beck wieder im Amt - Verantwortungsgefühl ist was für Bürger ohne hohes Amt

Volker Beck wurde mit Drogen erwischt. Ob er sie für sich selbst oder für andere bei sich trug, spielt für mich dabei erstmal keine Rolle.
Er zeigte sich zuerst uneinsichtig ("ich warb immer für eine liberale Drogenpolitik"), dann reuig und gleichzeitig verleugnend ("die waren nicht für mich, aber ich habe einen Fehler gemacht").
Er trat aus allen parteipolitischen Ämtern zurück "um die Partei vor Schaden zu bewahren") - nicht aber von seinen Ämtern in der Bundes- bzw. Lokalpolitik. Hier interessierte ihn potentieller Schaden nicht die Bohne.
Nunmehr ist er nach einer Vergleichszahlung und einigen Wochen "Auszeit" aus der Parteipolitik wieder in alle Ämter eingesetzt. Nachdem sich eine große Zahl an Politikern (auch anderer Parteien) für ihn aussprachen.
Fataler geht es nicht. Das Signal oder besser die Signale, welche hier gesendet werden, lautet: Drogen sind halb so wild, Politiker kratzt nicht die Bohne, was den kleinen Bürger hart treffen kann und scheinheillige Reue reicht völlig - selbst wenn man vorher klar gemacht hat, dass man nicht findet, etwas falsch gemacht zu haben.
Und für jene die genauer hinsehen: Parteienpolitik ist das einzige, das zählt. Nicht für das Volk, für die eigene Partei und Position arbeiten unsere Politiker.

Da sitzt jemand in einer der wichtigsten und bestimmendsten Einrichtungen unseres Landes, wird mit Drogen erwischt und bis auf ein paar Euro passiert nichts.
Ein Autofahrer, Sportschütze, Pilot, Polizist, Rettungssänitäter usw. die sich derart überführt finden haben nicht die Chance mit einer halbherzigen bis verlogenen Entschuldigung und der Sympathie der eigenen Kreise ihre Verantwortung zu behalten. Im Gegenteil, bei den meisten führt ein Verstoß zu ernsten Konsequenzen, bei den Sportschützen zum Verlust der "Zuverlässigkeit" (ein gummiartiger Begriff, der dazu dient, den Charakter eines Menschen in die Erlangung eines Rechtes einfließen zu lassen) - und somit zum Verlust seines Sportgerätes.

Volker Beck sitzt da in etwas viel gefährlicherem. Einzelne Autofahrer, Sportschützen, Polizisten usw. können unter Drogen einem oder mehreren Menschen Schaden und viele traumatisieren.
Ein Politiker in unserem Parlament kann Entscheidungen mitbestimmen, die für Millionen Folgen haben und diese schädigen, ja sogar umbringen können. Das zählt nichts?

Sonntag, 8. Mai 2016

Berichterstattung deutscher Medien - Parteilichkeit ohne Ende

Jetzt geht es mal wieder gegen die Apotheker. Obwohl wir in den letzten Jahren verschiedene Dinge erlebten, die auf einem freien Markt eigentlich unmöglich sind, neigen unsere Journalisten dazu, sich vor allem auf die Apotheker selbst einzuschießen. Wir haben zwar ein Apothekensterben in Deutschland bei gleichzeitigem Wachstum des Bedarfs und die bestehenden Apotheken gehören mehr und mehr zu Ketten, die es im Gesundheitswesen ja eigentlich nicht geben darf aber deren Existenz durch Nischen trotzdem toleriert wird (und man stelle die Frage, warum), obwohl unter U. Schmidt (und ihren Nachfolgern) als Gesundheitsministerin eine Zwangsabgabe in Höhe von tausenden eingefordert wurde, die nicht, wie ursprünglich behauptet einmalig oder stark begrenzt war, sondern über Jahre lief), obwohl Apotheken wie Tankstellen von den Zusatzverkäufen leben (da sie eine Preisvorgabe und eine maximale Gewinnspanne bei Medikamenten einhalten müssen) halten unsere Medienvertreter weiterhin am Narrativ fest, die Apotheker hätten eine sehr effektive und starke Lobby, die ihre Interessen mit allen Mitteln erfolgreich vertritt.
Das dies Schwachsinn ist, kann man an den oben genannten Tiefschlägen ablesen, welche die eingetragenen Kauflaute (denn dies zu sein erfordert das Gesetz von einem selbstständigen Apotheker) einstecken mussten.
Nun geht es aber weiter. Die Welt am Sonntag brachte heute einen Artikel, in welchem sie behauptet, "Apotheker betrügen Kassen um Millionen" - und glücklich springen andere Zeitungen auf (an dieser Stelle beispielhaft die Süddeutsche). Nur wer die ganzen Artikel liest (und dies gründlich), also gefühlt weniger als 20% der Leser, stößt dabei auf relevante Informationen. So geht es nicht um "DIE Apotheker" - es geht um einige wenige Betrüger, die sich über die Bundesländer verteilen. Unter 20 000 Apotheken und ca. 17 000 selbstständigen Apothekern. Die genaue Zahl der Täter ist mir bislang nicht untergekommen - es dürfte auch schwer sein, denn "Sie machen dabei gemeinsame Sache mit Ärzten oder Patienten."
Komischerweise heißen die Artikel nicht "Patienten prellen Krankenkassen" oder "Ärzte betrügen organisiert" sondern eben Apotheker. Es wird in kopfschüttelndem Ton über das Vertrauen zu den Apothekern gesprochen, welches ungebrochen groß ist. Warum dies so ist, könnte man leicht erfahren. Etwa wenn die Stammapotheker sich ein Bein ausreißen, um ein Medikament zu bekommen, welches der Kunde (in der Apotheke wird aus dem Patienten der Kunde - eigentlich) dringend braucht, die Apotheke aber nicht auf Lager hat. Oder wenn der Apotheker bemerkt, dass der Arzt einmal mehr einen Fehler gemacht hat (falsches Medikament, zu hohe oder zu niedrige Dosierung, Wirkung mit anderen Medikamenten, welche der Kunde bekommt) und sich darüber dann mit dem Arzt eine Diskussion liefern darf - zum Besten der Kunden.
Wie gerade die Senioren mit der für den Kunden kostenlosen Apothekenzeitung ihren Alltag bereichern und sie darum vehement einfordern - und der Apotheker dies bezahlt.

Geradezu bescheuert wird es im Text aber, wenn von "organisiertem Betrug" die Rede ist - wir also den Vorwurf verbreiteter und organisierter Kriminalität haben. Eine Behauptung, die nur durch den Satz des Ökonomen Gaeske getoppt wird, der behauptet, Betrügereien würden nur schwer erkennbar sein.
Organisiert höchstens im Sinne, dass sich alle drei Beteiligten Personenkreise (Patienten, Ärzte und Apotheker) zusammen tun, aber nicht im Sinne verbreiteter Strukturen, die weite Kreise innerhalb der Gruppen ziehen.
Und das dies nicht auffällt kann nur behaupten, wer entweder keine Ahnung von den Abläufen hat, oder bewusst Partei genommen hat - zugunsten der Kassen. Wer es nicht glaubt, möge sich einen Tag in der Apotheke ansehen. Diese senden die gesammelten Rezepte in bestimmten Abständen an die Abrechnungsstellen der Kassen - wo diese intensiv auf mgl. Fehler oder Nichtbeachtungen der von ihnen abgeschlossenen Rabattverträge (de facto ebenfalls eine Maßnahme gegen Moral und unsere marktwirtschaftliche Regeln)  geprüft werden. Kann etwas beanstandet werden, so gehen die Rezepte unbezahlt zurück oder die Apotheken werden sogar "retaxiert". Das kann sogar Ärzten passieren. Diese angebliche "Wirtschaftlichkeit", die von den Kassen zu Einsparungszwecken und m.E. auch zur Mauscheleien genutzt werden, geht zulasten der Ärzte, Apotheker und letztlich auch der Patienten / Kunden.
Die Überprüfung hierbei, zusammen mit dem bei Apotheken ziemlich durchdringenden Blick der Finanzämter verhindert, mit einigen weiteren Stellen, dass solche Betrügereien wirklich spielend leicht durchgeführt werden. Abgesehen davon, dass die Mehrheit der Menschen gesetzestreue Seelen sein dürften, kommt diese Erschwernis hinzu um zu verhindern, dass jenes Problem wirklich so riesig ist, wie behauptet.
Es handelt sich um Fälle von Betrug, und wie bei jedem Beruf dem Vertrauen geschenkt wird, ist es besonders unangenehm und sensationell - aber einseitige Berichterstattung und Pauschalisierung sind hier erbärmlich.

Vor allem angesichts der bescheidenen Analysen und Kritiken an jüngsten Polit- und Medienskandalen...

Leseempfehlung (Artikel): Ein Moslem, dem man zuhören sollte

An verschiedener Stelle habe ich betont, dass ich bestimmte Muslime sehr schätze und mir wünschte, man hätte ihnen zugehört, sie an bestimmte "Integrationsstellen" gesetzt, anstelle solcher Leute wie Kaddor und Mazyek. Einer davon ist Bassam Tibi, dessen Idee des "Euro-Islam" vor nun einer Reihe von Jahren Schlagzeilen machte und vermutlich viel zu optimistisch ist. Gleichzeitig betrachtet er aber die aktuellen Vorgänge (wie auch die damaligen) aus einer realistischen Perspektive und geriert keine Einseitigkeit.
Aktuell hat er einen sehr lesenswerten Beitrag in der Welt veröffentlicht, der sich mit der kulturellen Differenz beschäftigt. Wie immer stimme ich ihm nicht in allem zu, aber in sehr vielem.
Leseempfehlung.

Freitag, 6. Mai 2016

Ein ereignisreicher Tag in der bunten Republik

Diese Himmelfahrt werde ich so schnell nicht vergessen. Derzeit hagelt es bei uns ein Problem nach dem anderen, und das unmittelbar vor der Geburt meiner nächsten Tochter.
Und just heute stellte ich fest, dass mein Rasenmäher aus der Gartenlaube gestohlen wurde. Jemand (und es müssen mehr als einer gewesen sein, denn das Ding war wirklich schwer) drang in den Garten meiner Familie, sprengte das Schloss ab und stahl meinen Rasenmäher (und andere Dinge). Ich warnte die unmittelbaren Nachbarn - und eine Stunde später klingelte einer der etwas entfernteren Nachbarn um mich zu fragen, ob ich evtl. etwas gehört hätte - sein Rasenmäher sei gestohlen worden.
Bei uns wurde schon mehrfach versucht, einzubrechen. Ein Versuch geschah während unserer Anwesenheit, bei voller Beleuchtung und Musik während der Renoverierungsphase in der Nacht.

Doch dabei endet es nicht. Ich rief die Polizei an (nicht den Notruf, eine im Netz zu findende Telefonnummer für die Region). Die Dame meinte, da müsste ich mit der Nummer des Rasenmähers zur Wache. Nun war ich schon etwas miefig, weil ich als Geschädigter nun auch noch mehr Aufwand hatte - um zu erfahren, dass im Umkreis von rund 30 km keine Wache besetzt sei, und ich in die nächste Großstadt fahren müsste.
Ab da fühlte man sich bereits nicht mehr beschützt, das Gewaltmonopol verkommt zu einem Witz.
Aber auch damit nicht genug. Eine Viertelstunde vor zwei Uhr, die Nerven haben sich langsam etwas beruhigt, höre ich ein Motorengeräusch näher kommen. Nun wohnen wir in der Ausweichschneise eines Flughafens und hören öfter Luftfahrzeuge, in der Nähe ist eine Ausbildungskaserne der Bundespolizei, also hin und wieder auch Helikopter. Aber diesmal war es sehr viel näher, lauter, beständiger. Das dröhnen ließ die Scheiben vibrieren und kurz darauf war es draußen "heller". Meine Frau und mein Kind wurden wach - vielen Dank dafür.... - und machten große, ängstliche Augen. Ein Blick nach draußen - mindestens drei Polizeihelikopter standen über unserem Dorf, niedriger Flug und mindestens einer von ihnen leuchtete mit einem Scheinwerfer IN die Wohnungen und Häuser. Auch unser Dachfenster und die großen Gartenfenster wurden illuminiert. Mittlerweile ist (jetzt im Moment) die ganze Strasse wach, in fast allen Häusern ist Licht zu sehen. Die meisten Anwohner sind Senioren und um zwei Uhr in der Nacht eher nicht aktiv...

Nach ca. 10, vielleicht auch 15 Minuten flogen die Helikopter weiter. Und wir sitzen hier mit dem Gefühl: die suchen jemanden - und bei drei Maschinen ist das kein harmloser Zeitgenosse. Keine Meldung, keine Mitteilungen, keine Beamten vor Ort. Lediglich dieses Szenario wie in einem schlechten Film.
Und ich werde diese Nacht aus Sorge um meine Familie kein Auge zu tun. Drei Runden um alle Fenster und Türen zu kontrollieren habe ich nun hinter mir.

Und ich vermute mal, egal was vorlag, es wird nicht in den Zeitungen erscheinen...

Donnerstag, 5. Mai 2016

Trump oder Clinton

Momentan fragen mich viele Leute, mit denen ich diskutiere oder die meine Ansichten kennen, ob ich nun zufrieden wäre, da Trump der Kandidat würde (und nunmehr ist), den die Republikaner in den USA als Kandidaten aufstellen.
Meine Antwort lautet: Nein. Ich kann mir keinen größeren Aufschneider vorstellen, keinen widerlicheren Schmutzwerfer, kein solches Großmaul und kaum einen unberechenbareren Menschen als Trump.
Ich hatte auf Carly Fiorina gehofft. Eine vernünftige Frau, die ebenso zuhören kann wie Entscheidungen nach eingehender Beratung treffen. Sie wurde nie laut, nie unverschämt. Sie hat Würde und Verantwortungsbewusststein. Leider ist sie schon in der zweiten Runde ausgeschieden.
Auch mit Ben Carson hätte ich gut leben können. Ein ebenso leise und bescheiden auftretender wie mitfühlender Mensch.

Unter den "wenigen" Kandidaten" der Demokraten gab es keinen und Clinton ist für mich eine Verbrecherin und Lügnerin der schlimmsten und gefährlichsten Sorte.

Auf die Frage, ob ich nun zufrieden bin muss ich antworten: Nein, diesmal habe ich Angst, was aus den USA wird. Sie wählen zwischen Pest und Cholera.

Erdogan - der Führer der Türkei

Heute wurde publik gemacht, dass der Ministerpräsident der Türkei nach einem Machtkampf und einer gestrigen Aussprache mit Erdogan sein Amt als Vorsitzender der islamischen AK-Partei räumen wird. Laut Medienberichten bedeutet dies, er muss auch als Ministerpräsident zurücktreten, da seine Partei die Besetzung dieses Amtes nur dem Vorsitzenden der Partei gestattet.
So weit, so deutlich genug, was Erdogan angeht. Allerdingsn neigt ja bsppw. auch unsere Kanzlerin dazu, Konkurrenten in der eigenen Partei ins Abseits zu drängen.
Aber es kommt noch dicker. Warum haben sich Davutoglu und Erdogan zerstritten?
Die AKP will die Verfassung der Türkei ändern um dem Präsidenten, also Erdogan, mehr Machtbefugnisse einzuräumen.
Wer jetzt Sorge trägt, dass die Demokratie und Freiheit in der Türkei bedroht ist - der kommt zu spät.
Schon die letzte Wahl wurde von Beobachtern nicht mehr als frei und unbefangen bewertet, der Wahlkampf war von Schließung, Besetzung und Übernahme verschiedener Medien und Sender gezeichnet. Seitdem hat sich dies drastisch verschärft.
Schon 2014 hatte ein Gesetz der Regierung, also Erdogan, stärkeren Zugriff auf die Justiz, namentlich Richter und Staatsanwälte eingeräumt. In der Folge sind mehrere Festnahmen und Verurteilung von unliebsamen Journalisten und Militärs erfolgt während bspw. der Prozess gegen die Mörder des Missionars Geske und zweier türkischer Konvertiten zu platzen droht (oder besser, schlicht nicht weitergeführt wird). 
Parlamentssitzungen laufen mittlerweile fast wie Kämpfe ab. Bei Abstimmungen verhindern AKPler auch mal gerne, dass die politischen Gegner überhaupt zur Abstimmung antreten können, indem sie den Saal blockieren.
Was gerade passiert ist nichts anderes als 1934. Die Zentralisierung der Macht auf eine Person, Personenkult, Messias-Komplex. Was Erdogan dann daraus macht, ob die bestehende Diskriminierung Andersgläubiger, von Juden und Kurden weiter wächst, ob er weiterhin kriegerisch auftreten wird und sogar vor Invasionen nicht zurückschreckt, das wird die Zukunft zeigen.
Jeder Verweis auf "er wurde aber gewählt" und "so schlimm ist er nicht" zwingt mich auf die Haltung der Welt in den Jahren 34 bis 39 zu verweisen. Auch der deutsche "Führer" ist nicht sofort mit der Tür ins Haus gefallen, sondern hat sich gesteigert - und kam durch Wahlen und die Aktionen gewählter "Volksvertreter" an die doppelte Macht.

Nie wieder ist eine Phrase aus Deutschland, denn exakt so wie damals kann es bei uns nicht mehr passieren. Wenn aber extrem ähnliches im Ausland passiert, dann sollten all jene, welche die Phrase so sehr schätzen vielleicht hellhörig werden.

Mittwoch, 4. Mai 2016

Merkels "Überzeugung"

Unsere Kanzlerin und "ich mach was ich möchte" Herrscherin hat ein Interview gegeben, in welchem sie darlegte, wie man die AfD-Wähler abholen wolle.
Nach Monaten der Beleidigungen, der Verdächtigungen und der Pauschalurteile über Partei und Wähler stellte sie sich nun vor ein Gymnasium und sprach in die Kamera, dass man seine Werte besser vorstellen solle. Daraufhin nannte sie ein paar ihrer Werte - u.a. dass man nur "gemeinsam" im 21. Jh. seine Ziele in Europa verfolgen könne.
Das ist die gleiche Kanzlerin, die ohne Absprache mit anderen Staaten die Politik der offenen Tür erkärte und für fast ein dutzend Länder eine gravierende Entscheidung traf - die sie zu keinem Zeitpunkt überdachte oder auch nur besprach. Mehrfach wies sie Diskussionswünsche und Kritik eindeutig zurück und setzte Die jede Maßnahme anderer Staaten um der Völkerwanderung Herr zu werden zu kritisieren bereit war - insbesondere aber Ungarn.
Die Kanzlerin, die nicht einen "gemeinsamen Weg" betonte, sondern andere Staaten in der Pflicht sieht, die Folgen ihrer Entscheidung mit zu tragen - ob sie wollen, oder nicht.
Es ist die gleiche Kanzlerin, die keinen Finger bewegt, um Griechenland bei der massiven Zahl an Personen zu helfen, welche diese aufnehmen und versorgen müssen.
Es ist die Kanzlerin, die ihre Kritiker erst ignorierte und dann beschimpfen und denunzieren ließ.

Das ausgerechnet diese Frau nun von "gemeinsam" spricht...

Dienstag, 3. Mai 2016

1. Mai und AfD - was fehlte in den Nachrichten?

Ein Video aus Berlin Kreuzberg zeigt, wie es am 1. Mai VOR den eigentlichen Abend- und Nachtrandalen zuging.
Kopfsteine werden nach den Beamten geworfen. Die, um nicht zu provozieren ohne Schilde angerückten Beamten müssen sich der Glasflaschen und Steinwürfe mit Schlagstöcken und den Versuchen, die Geschosse zu fangen erwehren - während andere Demonstranten sie aufs übelste beleidigen, ihnen Dinge zeigen, die sie nicht sehen wollen und Sprechchöre ihnen, ihren Besitztümern und Familien Dinge androhen.
Wenn die Polizei dann zugreift, vielmehr, sich wehrt und auf Provokationen noch relativ sanft reagiert wird protestiert, geheult, geschimpft und von Polizeibrutalität geschrien.
Das war der 1. Mai. Nicht nur in Berlin sondern in vielen Städten.
Dieses Jahr blieb die Zahl der Verletzten erneut unter der drastischen Grenze von 100 - bei 59 (laut Gewerkschaft der Polizei, der Innensenator sprach von 49). Eingesetzt waren 6 000 Beamte, die den Tag sicher auch lieber mit ihren Familien verbracht hätten, als betrunkene Jugendliche die noch bei Muttern wohnen und vom Staat Geld beziehen dabei zuzuhören, wie schlimm der Staat und die Polizei doch sei.

Über was aber zogen es die Redakteure vor drei oder vier Tage in Titelseiten und Leseempfehlungen zu schreiben? Den AfD Bundesparteitag und das "neue" Programm. Der Untergang des Abendlandes - wenn man manchem Journalisten seine Zeit schenkt. So orakelt Oliver Georgi in der FAZ, wie sehr das Programm das Gesicht von Deutschland verändern würde - und führt die dafür verantwortlichen Punkte an.
Bei vielem fragt man sich, was daran so spektakulär sein soll und bei anderem, was der Unsinn in einem Programm zu suchen hat - aber die vorhergesagte "Gesichtsveränderung" eines Staates, der sich seit ca. 10 Jahren im radikalen Umbruch vor allem in seiner Gesellschaft (Überalterung, Altersarmut, Einwanderungswellen, Völkerwanderung, Ghettoisierung, Polizeiabbau und -überlastung etc.) sehe ich nicht - ebensowenig wie diese Äußerung überhaupt bei einem sehenden Menschen in einen aktuellen Artikel geraten kann. 

Mit anderen Worten - das "nicht mehr therapierbare Geisteskranke und Süchtige, welche eine Gefahr für sich und andere darstellen" statt in eine Klinik in Sicherungsverwahrung genommen werden sollen ist die Bedrohung unserer Zivilisation - das an jedem 1. Mai Ausnahmezustand herrscht und insgesamt hunderte Beamte mit ihrer Gesundheit geradestehen dürfen ist völlig normal...

Angepaßt und so wenig rebellisch wie nie - deutsche Jugend

Wenn Kinder zu jungen Erwachsenen, sogenannten Jugendlichen, werden, dann ist das eine Zeit, die im normalerweise "Pubertät" geheißen wird. Sie ist eine Zeit der Orientierung. Ein Zeitraum, in dem man versucht herauszufinden, wie man sein Leben lebt, was sein muss, darf soll und sollte.
Eine der alten Weisheiten lautet: "Wer mit 18 kein Sozialist ist, der hat kein Herz, wer es mit 30 noch ist, der hat kein Hirn".
Es gibt Jugendliche und junge Erwachsene, die rebellieren gegen Eltern, Gesellschaft und Staat gar nicht, und solche, die bis ans Limit des Erträglichen und darüber hinaus gehen. Das war schon immer so. Jene, die bei Nacht und Nebel verschwinden, um ihr Glück in der Ferne zu suchen und nicht mehr dem Kommando ihrer Familie gehorchen zu müssen, jene die brav dem Lebensweg folgen, den ihre Eltern ihnen vorgezeichnet haben (oder auch nicht) und irgendwas dazwischen.
Das ist völlig normal und führte schon von jeher zu Verzweiflungsrufen der Erwachsenen - die Jugend sei der Untergang.
Eine jetzt veröffentlichte Studie, die "Sinus-Jugendstudie", zeichnet nun ein Bild der "angepassten, weltoffenen, toleranten Jugendlichen". Eigentlich heisst die Studie "Wie ticken Jugendliche 2016?"
Der Titel verspricht nicht unbedingt ein wissenschaftlich ausgearbeitetes Ergebnis, aber die Studie wird scheinbar regelmäßig wiederholt (zuletzt 2012).
Die im Titel genannten Adjektive stammen aus den zahlreichen Medienberichten, welche die Studie aufgriffen.Wer mag, kann sie sich kaufen oder in die PDF hineinsehen.
Mir persönlich macht diese Umschreibung ein wenig Sorge. Immer, wenn die Jugend sich zu gut oder zu schlecht mit Politik und den älteren Generationen versteht, drängen sich einzelne Sorgenfalten auf meine Stirn. 
Kinder sind vielen Einflüssen ausgesetzt und offen. Neben den Eltern und der Familie sind dies natürlich auch die Freunde, Medien, Umfeld, Vorbilder (die sie sich selbst wählen aber auch "serviert" bekommen können) und nicht zuletzt Schule und Lehrer. Es sollte zu denken geben, wenn Schüler begeistert auf die Strassen strömen, um anderen Intelligenz, Mitgefühl und Grundrechte abzusprechen und damit voll auf der Linie der Regierenden liegen - aber gleichzeitig geurteilt wird, sie rebellierten nicht und lehnten sich nicht auf. 
Diese Umschreibung passt nämlich auf einige Jugendorganisationen - und wie in der Medienwelt bin ich erstaunt und entsetzt, wenn die Haltung und die Außenwirkung dem entspricht, was totalitäre Staaten sich wünschten - nur ohne deren regide und perverse Lenkung wie HJ oder Jungpioniere.

Selbst die Studien attestiert, dass die hinter der Haltung stehenden Gedanken auf bestimmten "Werten" beruhte - es liest sich ein wenig wie aus dem Parteipgrogramm der Linken oder Grünen (oder SPD und CDU - wer kann die heute noch auseinander halten, wenn nicht an Gesichtern).