Mittwoch, 10. August 2016

Deutsch-Iraner war an der Waffe trainiert , Ansbach und Würzburger Terroristen hatten IS Kontakt - Überraschung...

Wenn es noch einen Anstoß bedurfte unserer regionalen wie bundesweiten Presse kein Geld mehr für ihren Informationsservice zu geben, dann haben wir ihn nun vorliegen. Tagelang bzw. wochenlang wurde uns nach den Anschlägen und Massenmorden vorgebetet, was wir zu denken bzw. nicht zu denken haben.
Jeder Gedanke, die Anschläge oder Meldungen von Gewalttaten und Explosionen könnten durch Islamisten begangen sein wurde als "Vorurteil" und als "vorschnell" abgeurteilt.
Als die Identitäten der Täter bekannt wurden, durfte ihre Abstammung bzw. Herkunft auf keinen Fall zu irgendeiner gedanklichen Verbindung mit Terror, dem Islam oder unserer aktuellen Politik dienen.
Jeder, der anderes verlautete "spielte Rechtspopulisten in die Hände" oder war selbst ein Rassist, Populist oder Nazi. Mindestens aber Fremdenfeind.
Die Bekenntnisse des IS zu dreien der Anschlägen wurde lächerlich gemacht und während man betonte, dass man nicht glauben könne, dass dies Terroristen waren wurde auf ihre angebliche oder reale psychische und religiöse Schwäche hingewiesen. Diese Stimmen wurden zwar leiser, verschwanden aber nicht, als man Flaggen des IS, Bekennerschreiben und schließlich sogar Bekennervideos auf einer Plattform des IS fand.
Einen Tag nach der Tat aber war der Täter von München bereits ein Rechtsradikaler mit der Betonung auf "deutsch" in "deutsch-Iraner".
Am 25.7. benutzte Roman Grafe den Münchner Amoklauf um Legalwaffenbesitzer unter dem Titel "Des Massenmörders bester Freund" für einen Amoklauf mit einer illegalen Schusswaffe verantwortlich zu machen und allerhand Halb- und Unwahrheiten in die FAZ zu bringen.

Ich verlinke diese Dinge nicht. Sie können unter den betreffenden Schlagwörtern als Artikel leicht gegoogelt werden. Blätter wie Zeit, TaZ und Süddeutsche sind regelrecht voll von Berichten darüber, wieso es sich nicht um Anschläge und Terroristen gehandelt habe, sondern um bedauernswerte Geisteskranke und Benachteiligte die keinen Ausweg mehr gesehen hätten.

Am Ende steht es nun fest. Die Täter von Würzburg und Ansbach ebenso wie der Massenmörder von Nizza und die Priestermörder aus der Normandie wurden vom IS als "ihre Schahid", also Märtyrer, bezeichnet und mittlerweile konnten Kontakte bzw. Mitgliedschaft in Terrorzellen nachgewiesen werden. Im Fall des Ansbachers ist herausgekommen, dass er die Bombe nicht als Selbstmörder zünden sollte, sondern weitere Attacken begehen sollte. Er hätte die Explosion filmen sollen, das Material wäre dann ausgeschlachtet worden. Der Plan ging hinten und vorne nicht auf, weil eine gute Security und die verfrühte Detonation es verhinderten.
Scheinbar sind die Ermittler aber nur kurze Zeit nach den Anschlägen auf einige Beweise und Informationen gestoßen, welche für die Einordnung bedeutend sind und längst die Titelseiten dominieren sollten. Nicht nur, dass sowohl der Würzburger als auch der Täter von Nizza Helfer im jeweiligen Land hatten, sie wurden mittels einer offenbar bestens funktionierenden und ziemlich offen arbeitenden Logistik aus Saudi-Arabien unterstützt und angeleitet.
Wie oft in den letzten Monaten sogenannte Experten erklärten, die Anschläge von Paris und Brüssel seien Verzweiflungstaten des im sterben liegenden IS gewesen, weiß ich nicht zu schätzen. Die Radikalen würden mittlerweile aufgrund der guten Abwehrarbeit unserer Polizei nun auf "einsame Wölfe" setzen, die keinen Kontakt und keine Planung bräuchten. Fakt ist offensichtlich das Gegenteil. Ziemlich offen, in Videochats, in Chaträumen von Videospielen, auf Twitter und Co. kommunizieren die Terroristen miteinander. Problemlos sind in den letzten Jahren offensichtlich mehr als drei dutzend Terroristen ins zentrale Europa gekommen - und das sind jene, die aktiv wurden und nach denen, so sie noch leben, gefahndet wird.
Und das vor den Augen der gleichen Regierungen und Behörden, die eine Denunziationsagentur erschaffen, geleitet von einer ehemaligen IM der Stasi, um "Hassrede" aus dem Netz zur Anzeige bringen - natürlich nur einseitig. Bislang ist kein einziger der teilweise heftigen Ausfälle bspw. gegen die katholische Kirche, das Christentum oder den deutschen Staat zur Anzeige gebracht worden, und wenn Einwanderer über Juden oder Hindus oder Kurden schreiben, scheint dies auch niemanden zu stören. Eine ganze Witzeseite auf die ich kürzlich stieß besteht nur aus beleidigenden, herabwürdigenden und entmenschlichenden Kurdenwitzen. Die Namen und Pseudonyme der Einsteller deuten dabei auf einen Ausdruck der aktuellen Lage in der Türkei.

Ehrlichkeit und Vollständigkeit in der Berichterstattung
Bislang hat es nicht eine einzige Nachrichtenagentur geschafft, eine komplette Auflistung aller Anschläge, Attentate und Morde  von Islamisten in Europa seit 2001 zu veröffentlichen. Immer fehlen die meisten gescheiterten Versuche und fast immer fehlen alle, wirklich immer die meisten Anschläge, bei denen es wenige Tote zu beklagen gab - so etwa die Ermordung einer jungen Tänzerin bei der Vorbereitung eines Anschlages auf eine katholische Kirche in Frankreich kurz nach Charlie Hebdo. Die gesamte Reihe von Anschlägen mit Fahrzeugen, die in Menschenmengen raste wurde bislang geschlossen als "nicht terrorbezogen" ausgelassen. Trotz der plausiblen Einordnung in die Kategorie, die wir nun in Nizza erlebten.

Das der Terror als solcher in den jüngsten Ereignissen so lange abgestritten wurde nach einer mittlerweile selbst nach politisch korrekter Reinigung unglaublich langen Liste geglückter Anschläge in den vergangenen Jahren, dass man die Bekenntnisse des IS sogar versuchte lächerlich zu machen, obwohl sie bislang keine bekannte Geschichte von "fremden Federn" vorweisen kann ich nur in einer  Richtung verstehen. Es gibt keine neutrale Berichterstattung im Sinne der Information über Ereignisse mehr.  Eine solche Form von lenkender, manipulierender Presse muss es sich gefallen lassen, mit den Medien der DDR und des Nazi-Reiches verglichen zu werden. Denn das ist sie. Ereignisse, die in das gewünschte Bild passen werden unkritisch und ungeprüft aufgegriffen und aufgeblasen (bspw. die zahllosen Geldfunde durch Flüchtlinge, die vermeintlichen Fluthelfer, für die bereits in Sicherheit gebrachtes Hab und Gut wieder in überschwemmte Häuser geschleppt wurde, damit die Bilder inszeniert werden konnten, der NPD Politiker, welcher von Busfahrern gerettet wurde, während diese Flüchtlinge transportierten und sich dann mit hämischer Schadenfreude konfrontiert sah, über die Schlagzeile "NPDler durch Flüchtlinge gerettet").

Diejenigen, die noch immer von "vorschnellen Urteilen" oder "Vorurteilen" sprechen, wenn es zu Anschlägen kommt, haben offensichtlich ihren Verstand verloren. Ein Vorurteil ist eine Meinung, die man sich im Vorfeld durch Stereotypen und eigene, meist negative Haltung bildet. Wer aber nach den Anschlägen der letzten Wochen, Monate und Jahre nun bei weiteren Anschlägen, Explosionen und brutalen Morden zuerst auf einen islamischen Terrorangriff schließt, der tut dies aus der Erfahrung, aus der Routine der jüngeren Vergangenheit. Schlimmstenfalls könnte man von einem pawlowschen Reflex sprechen. Der Hund wurde beim läuten der Glocke gefüttert. Am Ende erwartet er sein Futter, wenn die Glocke läutet. Wenn uns eine Explosion in einem Flughafen gemeldet wird, besteht die Möglichkeit eines Gaslecks oder einer Kerosinexplosion. Wie oft kam dies in Relation zu islamischen Anschlägen in den letzten Jahren vor?
IRA, ETA, RAF und Co. haben sich in den letzten Jahren sehr ruhig gezeigt. Rechtsradikale haben, vom NSU einmal abgesehen, keine spektakulären Anschläge in den letzten Jahren verübt. Wegen dem NSU ist er aber eine Möglichkeit - auf dem zweiten Platz, dicht zusammengequetscht mit Linksradikalen, die ebenfalls manche Bombe gelegt und manchen Mordversuch verübt haben. Der einzige "aktive Konkurrent" auf dem Feld der offen zur Schau gestellten Gewalt ist die organisierte Kriminalität. Autobomben, drive by shootings, Hetzjagden mit Schusswaffen, spektakuläre Morde und Bomben in Restaurant und Pubs hatten wir einige - aber nicht eine in der Größenordnung des Anschlages in Brüssel oder dem Massaker von Paris. Und auch der Amokfahrer in Nizza passt nicht in das Profil der Mafia, wenn er wahllos und ohne Möglichkeit der Selektion durch eine Menge rast, umkehrt und noch mehr Opfer verfolgt.
Die ersten Berichte aus München gaben Augenzeugenaussagen weiter, nach denen mehrere Männer mit Langwaffen morden würden - auch dies passt eher zum modus operandi der Terroristen und wäre die Wiederholung von Paris gewesen. Darum waren so viele Menschen, auch ich, zuerst überzeugt, einen weiteren Anschlag in unmittelbarer Folge auf jenen von Würzburg zu erleben. Am Ende ist es ein Amoklauf eines gemobbten Schülers in psychiatrischer Behandlung und mit Migrationshintergrund. Und hier spricht es gerade FÜR die Deutschen, dass wir nicht sofort eine Verbindung zu dem Mord vor wenigen Monaten herstellen, als ein junger Iraner eine zufällig ausgewählte junge Frau in Berlin vor eine einfahrende U-Bahn stößt. Denn so typisch scheint dieses Verhalten dieser Gruppe von Menschen nicht zu sein. Wiederholen sich solche Taten von Iranern in einem überschaubaren Zeitrahmen, so wird sich dies ändern. Nicht als "Vorurteil" und nicht aus Fremdenhass. Das ist die Logik, die dem "nicht vorschnell urteilen" eines großen Teils unserer Bevölkerung gegenübersteht.
Und natürlich gibt es Fremdenhasser, Rassisten und eine ganze Reihe völlig überreizter und verängstigter Menschen, die sich nicht beschützt fühlen, die nach München und ohne Blick auf den Berliner Mord gegen Einwanderer aus dem Iran im speziellen, aus dem Orient im weiteren oder gegen alle im weitesten Sinne Stellung beziehen und diese in Verbindung bringen.
Diese sind aber das andere Extrem, während die "hat nichts mit XY zu tun", "nicht verallgemeinern" und "Vorurteile und Fremdenhass stehen hinter jeder Mutmaßung in diese Richtung" auf der anderen Seite des Spektrums liegen. Die Mitte muss auf beide Seiten achten, um irgendwann Probleme zu lösen und nicht ständig neue zu schaffen.


Aber zu den Details aus München:
Der Attentäter von München, dem die Presse zuspricht ein Rassist und Rechtsradikaler gewesen zu sein, weil er sich als stolzen Arier bezeichnet und mit 300 Schuss im Rucksack nach der Erzählung unserer Presse noch viel mehr hätte töten können (soll sagen, ALLE seine getöteten Opfer wären gezielt ausgewählt), hat seine Tat über ein Jahr lang vorbereitet. So setzte er eine falsche Facebookseite auf, mit der er vermeintliche Opfer an den Ort des Verbrechens lockte. Er besorgte sich über das Darknet eine Waffe und ausreichend Munition.

Die Waffe - ein Wunschmärchen
Besondere mediale Aufmerksamkeit bekommt die Bewaffnung des Müncher Amokläufers, darum muss ich hier etwas genauer darauf eingehen. Dies erscheint vielleicht unnütz oder langweilig, ist aber nötig zum besseren Verständnis.

Die Waffe war eine Glock, welche auch zahllose Behörden und Sicherheitsdienste als preiswerte und zuverlässige Dienstwaffe nutzen. Unter Sportschützen in Deutschland wird sie bspw. etwas stiefmütterlich behandelt, während sie "costumized", also mit viel Zubehör und durch Handwerker gefertigter Individualisierung in den USA viele Fans hat. Anders als Roman Grafe in seinem Beitrag in der FAZ schreibt, ist sie für die betreffenden Sportschützen in Deutschland nicht die erste Wahl, obwohl sie im Preis und erwerbbaren Zubehör unschlagbar ist. Auch in Sachen Bedienung und Präzision gibt es durchaus bessere Modelle - die aber teurer sind. Marken wie SIG Sauer, CZ und Tanfoglio liegen hier vorne. Diese aus Deutschland auf dem Schwarzmarkt zu bekommen dürfte schwer bis nahezu unmöglich sein, denn der bald durch die EU Gesetzesänderung beendete, überwachte und regulierte Privathandel unter Sportschützen ist hier rege. Man bekommt selbst abgenutzte und schadhafte Modelle oft nur wenig unter dem Neupreis, welcher bei allen genannten Marken relativ hoch ist und beim doppelten der Kosten für eine Glock beginnt. Sportschützen sind beim privaten Handel dabei sehr penibel, denn wenn die Waffe nicht ordnungsgemäß an einen Berechtigten (i.d.R. einen anderen Sportschützen) abgegeben wird, so bemerkt dies die Polizei i.d.R. zeitnah. Der Handel läuft nämlich auch über deren Tisch. Eintragung und Austragung in die Besitzkarte kann nur die Behörde vornehmen. Die Suggestion, ein deutscher Sportschütze wäre hier der Täter und sowas wäre ein typisches und öfter auftretendes Problem lenkt die Aufmerksamkeit dorthin, wo die Journalisten ohnehin eine Agenda verfolgen. Es gibt nur eine winzige handvoll Journalisten, die dem Schießsport und den Schützenvereinen Verständnis entgegen bringen. Die Mehrheit möchte ein völliges Verbot umgesetzt sehen und sieht weder die Freiheit der Schützen noch den Sport als Gegenargument ein.
Und so wird natürlich auch der Verweis auf die letzten größeren Amokläufe mit Schusswaffen gelegt. Erfurt (2002) und Winnende (2009). Es wundert nicht, wie schnell die Medien von einer "Besessenheit" des Mörders für seine Vorgänger berichtete und über Literatur dazu. Genauer ging es um "Amok im Kopf", ein 2009 erschienenes Buch, welches sich vor allem mit "school shootings" auseinander setzt und eine relativ spekulative, weil ohne Zugriff auf die Täter und deren medizinische Unterlagen selbst erfolgende post-mortem Analyse, die zum Schluss kommt, dass die Morde hätten verhindert werden können, wenn man die Geisteskranken der Schuldigen anhand ihrer Signale früher erkannt hätte.
Die These zu diskutieren reizt mich, aber im moment ist wichtig daran, dass der Schütze von München hier keine Anleitung fand. Die darin aufgezeigten Morde sind völlig anders abgelaufen, als seine Tat. Seine Planung ist im zeitlichen Aufwand zwar durchaus vergleichbar, nicht aber in der Interaktion mit seinen Opfern in Form einer gestellten Falle.
Der Wunsch, eine Querverbindung zu den deutschen Massenmördern ziehen zu können, weg von islamischen Terroristen, ist scheinbar größer, als die Fakten (u.a. die Tatsache, dass Winnende keinen bedeutenden Einzug in das besagte Buch mehr hatte, weil es im gleichen Jahr erschien, und der Autor sich seinem Berufsethos verpflichtet fühlte zu recherchieren - es ist also keine "Anleitung", wie mitunter behauptet).

Die Fähigkeiten im Umgang mit der Waffe
So ist auch wenig überraschend, was die Presse gemeinsam mit der Politik zu keinem Zeitpunkt thematisierte. Vielleicht auch aus jenem besagten eindeutig mangelndem Sachverstand, wie ich hinzufügen muss. Der Umstand, dass der junge Mann extrem gut mit der Waffe umgehen konnte.
Als ich seinerzeit mit 19 Jahren das erste Mal an scharfe Waffen gelassen wurde, die nicht auf dem Jahrmarkt auf 1 m Entfernung Keramiksternchen platzen lassen konnten  (wenn man genau traf), war ich nervös und aufgeregt. Zahllose Male hatten wir die Waffe zerlegt und zusammengesetzt. Theorie gebüffelt. Trockenübungen vollzogen. Und dann lag ich da und hatte ein Gewehr in den Händen. Wie bei fast allen Rekruten war das Ergebnis eher mäßig. Die ersten Schüsse sogar sehr schlecht. Mehrfach verfehlte ich. Mit der Pistole wurde es noch schlimmer. Zwar war dieDistanz mit 20 bzw. 25 m relativ groß, aber das Ziel bewegte sich nicht und abgesehen von wartenden Kameraden hatte ich keinen Druck. Und trotzdem ging der größte Teil meiner Schüsse zuerst vorbei.
Dies wurde erst durch Training besser.
Viele Jahre später wurde ich zum Sportschützen, und nach dieser langen Pause wiederholte sich das Erlebte. Wenn ich traf, war es meist nicht exakt dort, wohin ich gezielt hatte, und zwei Schüsse oder gar mehr dicht nebeneinander auf die Scheibe zu bekommen (ein sogenanntes Trefferbild) war eine Herausforderung. Von fünf oder zehn in schneller Folge konnte ich nicht mal träumen. Das hat gedauert und noch heute ist es an manchen Tagen schlechter als an anderen. Dann bekam ich eine andere Waffe - und brauchte erstmal wieder einige Zeit, bis ich mit ihr so umgehen konnte, wie mit ihrer Vorgängerin.
Diese Einsicht gebe ich, um die Herausforderung des Schießens zu vermitteln. Ich gehe davon aus, dass nur ein kleiner Teil meiner Leser eigene Erfahrung an der Waffe hat.
Umso erstaunlicher war es, als die Daten über den Täter bekannt wurden. Ein 19jähriger, mit einer illegal besorgten Pistole aus leichtem Verbundstoff (die Glock ist, wie viele Dienstwaffen eine "Plastikwaffe", die hauptsächlich aus Polymeren bestehen und damit sehr leicht ist, was die Kontrolle der Waffe bei mehreren Schüssen schwieriger macht) und trotz schneller Schussfolge und vermutlich hohem Adrenalinspiegel sehr viele Treffer auf sich schnell bewegende und z.T. relativ kleine Ziele, die Opfer, verzeichnete. Zu einem großen Teil auch noch tödlich oder lebensgefährlich.
Nun kam heraus, dass sein Vater mit seinem Sohn während einem Urlaub im Iran im letzten Jahr Schießübungen unternahm. Ob dies die einzige Gelegenheit des Trainings war, wage ich zu bezweifeln, aber es bleibt abzuwarten, was die Ermittlungen noch ans Licht bringen.
Damit ist auch klar, dass weiterhin Beziehungen zum Iran bestehen. Denn Verfolgte dürfen bei einer Rückkehr in den Iran eher die Inhaftierung fürchten (wie bspw. derzeit eine Iranerin mit britischer Staatsbürgerschaft) als sich gemütlich zu einem Waffentraining zu begeben und meiden darum i.d.R. einen Familienurlaub in der alten Heimat.

Ist das nicht einer Beachtung in der Diskussion über Hintergründe wert - zumindest einer Zurückhaltung in Sachen "deutscher Rechtsradikaler"? Scheinbar ebensowenig, wie die Tatsache, dass sein Mitwisser ein Afghane war...

Auch in Ansbach, Nizza, Würzburg und London
Wie oben bereits angesprochen: auch bei den Tätern der besagten Anschläge kommt nach anfänglicher Leugnung oder erstaunlichen weil sonst selten gehörten Forderungen nach Geduld für die Ermittlungen heraus, dass es islamische Terroristen waren, die Taten nicht mit Geisteskrankheit in Zusammenhang stehen und durchaus gelenkt und koordiniert waren.
Also genau das, was die gescholtenen Kritker vermuteten. Lediglich München und der Mord eines Syrers an einer jungen Polin ragen mit anderen Motiven heraus - was die eigentliche Diskussion und Beweiskette aber nicht beendet.
Die Terroristen haben sich erfinderisch gezeigt und alles mögliche für ihre Mordtaten benutzt. Neben Sprengstoffen und Schusswaffen wie in Paris, Brüssel, Kopenhagen, Orlando und Ansbach (Kriegswaffen, inklusive RPGs), Messern und Macheten wie in der Normandie, Paris, London, auch Fahrzeuge in Nizza, geplant in Deutschland und meiner Meinung nach und Gastanks Saint Quentin Fallavier (und Sydney Police Station im letzten Monat).
Gehen wir weiter zurück, finden wir ähnliches Vorgehen auch bei einem Anschlag auf Glasgow Airport, Graz usw. Auch Flugzeuge (9/11) und Gift (Anschlag in Spanien) kamen schon zum Einsatz.

Wie sich unsere Politiker da auf europäische Sportschützen stürzen können und dies nicht allgemein als billiger Aktionismus auf Kosten gesetzestreuer Bürger verstanden wird, ist peinlich für alle Beteiligten.
Fast ebenso peinlich wie die Entschuldigungsversuche. Mancher Experte erklärte uns bspw. dass der Täter von Nizza kein gläubiger Muslim gewesen sei und darum als Fanatiker ausscheide. Neben der Tatsache, dass im Laufe der Zeit ein Doppelleben aufgedeckt wurde, welches einen doch recht gläubigen Menschen hinter der Fasade des Kleinganoven offenbarte haben diese Experten eines nicht verstanden. Der Islam ist mitunter recht rigoros in den Dingen, die Menschen nach dem Tode in die Hölle verbannen. Es gibt keine Beichte und Sühne wie im Katholizismus und keine Garantie durch Gott wie im Christentum allgemein. So ist es nicht verwunderlich, wenn gerade Menschen mit krimineller Vergangenheit oder  "den westlichen Verlockungen Erlegene" sich als besonders fanatisch erweisen und schnell radikalisieren. Denn den Schahid, den islamischen Märtyern wird der Einzug ins Paradies garantiert. Ob dies exakt so in der islamischen Theologie zu begründen ist, sei dahingestellt, aber es wird den Terroristen von ihren geistigen Führern vermittelt. Nicht erst seit dem IS. Auch PLO und ihre Nachfolger, Hamas und Fatah haben so argumentiert. Ebenso die Muslimbruderschaft und Al Quaida. Ob Boko Haram und Dschandschawid, al Schabaab und Abu Saayaf so ihre Anhänger motivieren ist mir nicht bekannt, aber es spricht vieles dafür.
Sich also hinzustellen und zu behaupten: dieser Mann hat früher Handtaschen geklaut und Drogen konsumiert und kann darum kein islamischer Terrorist sein, weil er nicht gläubig war, erscheint weltfremd. Denn gerade diese können sich dadurch in ihren Augen die vielleicht einzige Chance erbomben.
Immer wieder wird auch argumentiert, dass die Radikalen meist keine Ahnung vom Islam haben. Kommt diese Behauptung von Nichtmuslimen finde ich sie arrogant und überheblich. Ich behaupte, die Meisten, die solche Dinge sagen, haben weder das sahih muslim noch das sahih bucchari gelesen und nur ein kleiner Teil den Koran. Ihre Auseinandersetzung mit dem Islam beläuft sich in er Regel auf die Lektüre von Interview, Stellungsnahmen und Gesprächen.
Davon aber an anderer Stelle mehr.

Was wir nun brauchen ist eine Rückkehr der neutralen Berichterstattung. Nur so kann sich die Bevölkerung ein eigenes Bild erstellen. Wer darauf beharrt, dass die Wahrheit in einem neuen 1938 endet, der hat entweder ein sehr deutliches und unterdrücktes Bild der Wirklichkeit oder absolut kein Vertrauen in die Deutschen - und nur nicht in diese, somit ein rassistisches Motiv.
Ich vertraue darauf, dass neutrale Berichterstattung die Meinung negativ beeinflußen würde - daraus aber Politiker und Organisationen gezwungen würden endlich einen wirklich ehrlichen und offenen Diskurs anzugehen, der am Ende produktiv sein würde. Weder würden alle Probleme verschwinden oder der Terrorismus ganz beendet, aber man würde beides reduzieren, statt es zu verstärken, wie es momentan der Fall ist.


Vielen Dank an die Leser, die bis hierhin durchgehalten haben.

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