Donnerstag, 6. März 2014

Kindergesundheit

In Deutschland tobt ein Meinungskrieg über die Gesundheit und damit zusammenhängend Erziehung und Familiengestaltung der Kinder. Soll, muss, darf ein Kind in fast jedem Schulfach mit Sexualität bombardiert oder konfrontiert werden. Ist Gleichgeschlechtlichkeit der Eltern ein Gewinn, eine Gefahr oder gleichgültig? Sind Patchworkfamilien Förderung oder Behinderung der sozialen Fähigkeiten von Kindern und steigt das Risiko der Vernachlässigung / des Missbrauchs oder sinkt es?
Wissenschaftler bedecken sich dabei nicht mit Ruhm. Auf beiden Seiten gibt es von ihnen einige Vertreter die mit allen Mitteln gewünschte Ergebnisse liefern oder unerwünschte kritisieren. Dabei gibt es aber einen offensichtlichen Hang in der Öffentlichkeit vor allem jene zu präsentieren, die bestimmten Ideologien entsprechen. Derzeit kann man anhand der Beleidigungen und Medienberichten sehr schnell erkennen, welche Ideologie am Drücker ist.
Noch schlimmer wird das Bild, wenn man sich bestimmte Fakten ansieht, die im deutlichen Gegensatz zu den Gender- und Gleichberechtigungsmeldungen stehen und die den besagten Forschern scheinbar am falschen Körperteil vorbeigehen. (Umso mehr Bewunderung verdienen jene, die sich trotzdem noch damit auseinandersetzen, die Probleme publizieren und nach Lösungen forschen.)
So ist die Sterblichkeit männlicher Neugeborgener und Kinder noch immer höher als der weiblicher (Beispiel NRW, Beispiel PDF Steiermark, Beispiel EXCEL Tabelle Schweiz Link recht weit unten) ohne nennenswerte politische oder soziale Regung die diesen Fakt thematisiert oder angeht.. Oder doch nennenswert - denn wenn sich mal eine Gleichstellungsbeauftragte daran setzt wird sie aufs Korn genommen und entlassen.
Ein anderes Beispiel ist der Absturz schulischer Leistungen von Jungen. Schlechtere Noten, weniger hoch qualifizierende Abschlüsse und mehr Abbrecher. Auch unter den Suiziden von Jugendlichen finden sich mehr männliche Opfer, nämlich glatt drei Mal so viel! Thematisierung? Nö.
Da sterben also Kinder und Jugendliche (würde man das Thema ausweiten ist auch die bekannte Differenz in der absoluten Lebenswerwartung zu nennen) und danach kräht kein Hahn. Soviel also zur Objektivität in Wissenschaft und Politik.
Da harre ich jetzt wenig gespannt, wie die folgende Meldung aufgenommen und umgesetzt wird:
Elterngesundheit beeinflusst Kindergesundheit.
Darin gibt es einige Informationen, die gerade bei der Debatte um Familiengestaltung aufhorchen lassen sollten.
Ein paar Auszüge:
- sind die Eltern gestresst und / oder kriselt es in der Beziehung belastet dies die Kinder und führt schnell zu Erkrankungen
- Eltern haben den Eindruck geschlechtsspezifischer Medienkompetenz. Mädchen sind kritischer im Umgang mit Inhalten während den Jungen der Umgang mit Technik leichter fällt
- Alleinerziehende sehen sich gesundheitlich belastet
- Verantwortung für den Haushalt führt häufig zu gesundheitlicher Belastung
- jedes fünfte Kind ist gesundheitlich belastet, jedes vierte Kind übergewichtig

Das Bild welches sich aus diesen Punkten zusammensetzen lässt erscheint zumindest mir wie eine Kritik an der Marschrichtung unserer Gesellschaft. Aber vielleicht bin ich da ebenfalls zu befangen...

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