Beide Worte könnten nicht geheuchelter sein. Hinter "Fake News" steht nicht der Wortsinn. Es geht nicht um erfundene oder falsche Nachrichten. Es geht nicht darum, die Medien zu mehr Sorgfalt zu verpflichten, ihre Wortwahl zu überdenken, Neutralität zu wahren, Meldungen von öffentlichem Interesse oder Belang gefälligst zu melden - und zwar vollständig (vier Tage Meldungsblackout nach Köln sind eben nicht vergessen).
Es geht um die "social medias" und darin verbreiete Behauptungen von Privatperson oder kleinen "Networks". Und das angeblich, weil die US Wahl so stark durch falsche Meldungen eben dort und von diesen beeinflusst worden sei. Beweis dafür? Trump ist gewählt worden, oder? Daran sieht man das.... Das dieser Kontext bereits frei erfunden wurde und nicht eine einzige Umfrage oder Erhebung dahinter steht, ja nicht mal eine brauchbare Zahl an Wortmeldungen in den social medias selbst. Zudem gibt es gleichzeitig die Behauptung, der FBI Direktor Comey habe die Wahl entschieden, als er wenige Tage davor die eMail-Affäre Clintons aus der Mülltonne geholt hatte (in die er sie selbst gepackt hatte).
Es geht auch nicht darum, Ideologen ALLER Art ihre Redefreiheit einzuschränken. Nicht eine Sekunde wird darüber nachgedacht, den Feministinnen, die auf die deutschlandweit zur Silvesternacht vorgekommene Belästigungs- und Vergewaltigungsserie erst mit Schweigen und dann falschen Behauptungen begegneten (das Oktoberfest sei viel schlimmer, dort würden dutzende Frauen missbraucht). Den vielen Flüchtlingshelfern, die uns nicht nur propagandistisch selektierte Bilder präsentieren sondern auch noch die Tatsache verleugnen, dass die absolute Mehrheit der hier ankommenden eben nicht vor Krieg und Verfolgung Reißaus nehmen mussten.
Fake News und Post-Faktisches sind, und darum ging es vielen der "Wutbürger" in den letzten drei Jahren, längst Kennzeichen unserer Gesellschaft. Wir diskutieren seit Jahren über die "Wage Gap" - also die geschlechtsbedingte Schlechterbezahlung von Frauen. Diese ist zwar "faktisch" gar nicht existent, wenn man eine detaillierte Analyse oder einen schlichten Vergleich des Stundenlohns der gleichen Arbeitsstelle anstrengt, was aber Medien, Ideologen und "social justice warriors" nicht abhält, zu behaupten, Frauen verdienten viel weniger. Darum müssten immer neue Gesetze ran - obwohl es bereits unter Strafe steht, jemandem für die gleiche Arbeit (!) weniger zu bezahlen, weil er andere Sexualorgane, Hautpigmentierung etc. besitzt. Was natürlich nicht hindert, per Quotenregelungen immer neue Zurücksetzungen für Männer einzuführen und Frauen Arbeitsplätze "faktisch" zu reservieren. Denn ob es überhaupt genug Bewerberinnen (und von der Qualifikation reden wir dabei noch gar nicht) auf die Managerposten gibt oder gab scheint keinen FeministInnenX zu stören - Hauptsache Frauen bekommen die Posten.
Unsere Minister und Abgeordneten behaupten dies und jenes, munter in die Welt hinein. Quellenangaben sind ihnen, wie einem großen Teil unserer Journalisten, schlicht nicht abzuverlangen.
Ausgerechnet ein Heiko Maas verlangt nun bis zu 5 Jahren Haft für "Fake News" Verbreiter und Ersteller. Der Heiko Maas, der Linksextremisten beklatschte. Der Maas, der weit über seine Kompetenz hinaus in den Justizablauf eingriff, als er einem Staatsanwalt unter Rauswurfdrohung befahl, ein Verfahren einzustellen. Der Maas, der auf die Silvesternacht reagierte, indem er "sexualisierte Werbung" verbieten lassen wollte. Der Maas, der sich an der Stasi-Verangenheit einer privaten Zensurorganisation in seinem Auftrag nicht stört, und einer Studie vertraut, die ohne eine Seite den Opfern selbst zu widmen der Betreffenden attestiert "keinen Schaden" mit ihrer Denunziationsarbeit angerichtet zu haben...
Es ist so derartig lächerlich geworden. Warum haben wir nochmal die Monarchie abgeschafft (bekommen)? Um von Despotie und Willkür weg zu kommen? Erstaunlich, dass unsere Demokratie unseren Kaisern und Königen da scheinbar noch was beibringen könnte. Die Farben des Jahres 48 verdient diese Republik jedenfalls nicht.
Update: In der Jungen Freiheit gab es just einen Kommentar von Michael Paulwitz zum Umgang mit Informationen in Politik, Medien und Forschung.
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