„Die Tat ist nicht schlimmer, weil sie ein Flüchtling begangen hat.“Das gilt vor dem Gesetz. Oder es sollte. Dort jedoch wird derzeit häufig über Herkunft und Kultur und angebliches wie reales Alter uvm gesprochen, was dazu führt, dass ein Autochthoner einer höhere Strafe befürchten muss, wenn er nicht auch ein paar "gnadenweckende Vergangenheitsprobleme" mitbringt. Und wenn nicht ist die Strafe auch dann oft in meinen Augen noch zu milde und mehr auf das Wohl der Täter fixiert.
Aber gehen wir vom Idealfall aus: da ist es dem Richter egal, woher der Vergewaltiger und Mörder kommt. Flüchtling oder in 15. Generation Bayer spielt keine Rolle.
Moralisch aber sieht das anders aus, und das sollte gerade ein Grüner wissen - vor allem wenn es um Sexualverbrechen geht. Warum ging es denn 2011 bis 2013 in allen "Leitmedien" fast täglich um die katholische Kirche und den sexuellen Missbrauch von Kindern und Gewalt gegen Schutzbefohlene? Ging es da wirklich um ein statistisch herausragendes Phänomen, welches der Kirche bis heute per Gerichtsbeschluss geduldete Schimpfnamen und dem Kirchenpersonal einen pädophilen Ruf einbrauchte? Mitnichten. Wer es nachliest und rechnet kommt eben nicht auf mehr Täter als im Rest der Gesellschaft. Es geht um die Moral und die Randerscheinung. Ein Priester predigt Moral und steht für Sitte, Tradition, Moral und Anstand. Er schört heilige Eide und sollte ein Vorbild sein, mindestens aber die vertrauenswürdige Person, die man in jenem Amt erwartet.
All das erfüllten jene nicht, die Messdiener, Kirchgänger, Waisenheimbewohner uvm mehr belästigten, missbrauchten oder misshandelten. Darum ist es ein besonderer Schock und eine besondere Abscheu, welche die Menschen dagegen verband. Das wissen Medien und m.E. auch viele Politiker.
Und das diverse Bischöfe und vatikanische Entscheide den Täter dann nicht einer Strafverfolgung aussetzten und exkommunizierten, sondern mitunter noch nicht mal versetzten sondern nur abmahnten, machte die Sache nochmal schlimmer. Vertuschung und Täterschutz waren und sind Schlagworte.
Darum ist es eben kein so großer Aufschrei, dass mit Cohn-Bendit und Beck Menschen für die Grünen in den wichtigen Gremien dieses Landes sitzen oder saßen, die sich in Sachen Pädophilie für die Täter einsetzten. Darum war der Skandal des Kindesmissbrauches bei den Berliner Grünen und den Bundesgrünen in den 80ern und 90ern, der in seiner Dimension dem kirchlichen noch etwas vormachen kann, eigentlich gar keiner. Da wurde still eine Komission eingesetzt, ein paar prominente Grüne sprachen sich noch gegen die Opfer aus, nannten deren Leid eine Schmutzkampagne oder gleich Erfindungen. Dann gabs irgendwann einen Abschlussbericht und das wars. Begleitet von ein paar Artikeln in unregelmäßigen Abständen in ein paar verschiedenen Medien.
Von Politikern und gerade den Grünen hat man sowas regelrecht erwartet und regt sich gleich weit weniger auf.
Und das gleiche gilt auch für Verbrechen. Irgend ein X-beliebiger Täter aus Deutschland, auch ein legaler Migrant der schon Jahre hier verbrachte oder in zweiter oder dritter Generation hier verweilt, hätte wohl nicht so viel Aufmerksamkeit für diese Tat erhalten, wie der "jugendliche Afghane". Das aber die Medien wie die Politiker sich weigerten, den Fall überhaupt zu vermerken hat eine moralische Tatsache verstärkt.
Der junge Mann ist als "Hilfesuchender", als "Geflohener vor Gewalt und Verbrechen" zu uns gekommen. Wenn auch alles andere als das gesamte Volk haben ihm die Hand gereicht, unser Staat und unsere Gesellschaft bot ihm Schutz, Hilfe, eine Pflegefamilie und ein gerechtes Verfahren.
Zum Dank zog er ein junges Mädchen nachts vom Rad, zwang sie mit Gewalt zum Geschlechtsakt und ertränkte sie dann.
Das soll nicht schlimmer sein?
Oben drauf kommen Diskussionen wie diese, Geldsammelaktionen wie die der Eltern des toten Mädchens, Aufrufe und zornige Anschuldigungen von Rassismus. Ausschreitungen und Gewalt im Namen der Toleranz. Und ja, auch die Ausnutzung des Falles für die Unterstreichung politischer Aussagen.
Das Mädchen hat das Schlimmste erleben müssen und durfte nicht mehr weiterleben.
Nicht schlimmer? Ich finde das Verbrechen an sich nicht schlimmer. Wie auch. Es ist das Schlimmste. Moralisch aber ist der Täter noch tiefer als die meisten Anderen. Statt sich dankbar zu zeigen und die Chancen zu nutzen, die er bekam, entschloss er sich, eben solch ein schlimmes Verbrechen zu begehen (nach neuesten Meldungen wohl nicht zum ersten Mal, er scheint bereits in Griechenland ein Gewaltverbrechen gegen eine junge Frau verübt zu haben). Ohne Gnade. Ohne Mitgefühl.
Und noch etwas macht es schlimmer: die Vertuschung. Genau wie im Fall der Kirche. Die Verweigerung der vermehrten Aufmerksamkeit, der Anerkennung des öffentlichen Interesses durch die Medien. Der Kleinrederei durch Politiker.
Und noch eines oben drauf: das dahinter durchscheinende System. Die Polizei meldet eine stark gestiegene Anzahl sexueller Belästigungen in Freibädern. Wieder und wieder lesen wir von Vergewaltigungen in Flüchtlingsheimen, durch "Flüchtlinge" außerhalb der Anlagen. Kinderehen. Bandenwesen, Massenschlägereien, Terrorismus. Und immer wieder die Behauptung: sei gar nicht so schlimm und normal, ja eigentlich weniger.
Das ist es nicht. Wer andere um Hilfe bittet und diesen dann beraubt, der macht sich wenigstens moralisch niedriger, als es das Verbrechen hergibt. Und die Statistiken mögen nicht so schlimm aussehen. Ob ihnen zu trauen ist, angesichts der andauernden Meldungen aus Schwimmbädern im Sommer bspw. steht außer Frage. Ein klares Nein. Die "Haushaltsbücher" werden gefälscht. Sonst wäre allein dieses Jahr am 1.1. bereits Kölns Statistik drastisch gestiegen.
Ist sie nicht. Und darum kann sich ein Ralf Stegner hinstellen und behaupten, der Vorfall sei "instrumentalisiert" worden - von der CDU. Die sich nicht gerührt hat...
Moralische Verantwortung - ein Phrase die Links gerne genutzt wird und nicht mal die Atemluft wert ist, welche die Nutzer dabei verbrauchen.
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