Wissen Sie, was hinter Enhanced Forward Presence steckt? Falls nicht: es ist eine Aktion der Nato um mehr militärische Präsenz in Richtung Russland zu zeigen. Das ist nötig, seitdem Russland mit Griff Richtung Ukraine und einer großen Zahl an Luft- und Seeraum- und Grenzverletzungen von der Ukraine über Polen und Estland bis Finnland und Schweden und sogar England wieder und wieder klar seine Macht meint demonstrieren zu müssen.
Lassen wir die Vorgeschichte um Abwehrraktenstationierung, Georgienkonflikt, ukrainische Regierungen mal außen vor, sind militärische Provokationen unweit einer heißen Kampfzone nicht tragbar. Besonders Länder, die mit Russland eine heikle Geschichte teilen, wie eben Polen, Finnland, Norwegen und die Baltikstaaten reagieren hier sehr sensibel und suchten z.T. genau aus diesem Grund auch Anschluß und Schutz in einem größeren Verband.
Norwegen z.B. sah sich genötigt 2015 seine Wehrpflicht auf Frauen auszudehnen (beschlossen bereits 2013), Schweden warf gerade einen Blick auf seine Kampfbereitschaft.
Und wer die Geschichte kennt, der weiß, dass bereits ein besonderes Mal ein Diktator den Eindruck hatte, ein Bündnissystem sei zu schwach und nicht willens, sich gegen eine Invasion Polens zu stellen.
Aber sei dies, wie es ist. Ich bin kein Fachmann in Ostfragen und die jüngere Ostgeschichte ist mir auch nicht zu sehr bekannt, als dass ich mich dazu ausführlich zu Wort melden möchte.
Was aber auffällt ist die Tatsache, dass wir an der oben genannten Aktion beteiligt sind. Und man sollte sich keine Illusionen machen: da werden Abwehrmaßnahmen einer möglichen Invasion aufgebaut. Man ist besorgt. 2013 verabschiedeten wir die letzten schweren US Einheiten aus Deutschland und am 13.12.2016gab die Obama-Regierung, die nicht gerade für Eskalation einstehen will offiziell bekannt mit der 3rd Armored Brigade wieder Kampfpanzer und gepanzerte Infanterie über Deutschland heranzuführen.
Insgesamt hatte man im Juni beschlossen, vier Batallione nach Osten, Lettland, Estland und Polen zu verlegen. Deutschland hat daran seinen Anteil. Angesichts der Personal-, Material- und Wirtschaftslage der Bundeswehr sowie unserer Geschichte und dem politischen Willen der Bevölkerung eigentlich ein brennendes Thema, dass doch wenigstens zwei bis drei Mal irgendwo auf den Titelseiten und Talkshowankündigungen zu finden sein müsste.
Es wird zwar nicht totgeschwiegen, aber eine "große Sache" scheint es nicht zu sein, wenn die Bundeswehr, die immerhin Videos zu dem Thema auf youtube hochlädt, bewaffnete Truppen in Regionen stationiert, die sich vor einer russischen Invasion fürchten - und historisch gesehen deutsche Truppen nicht unbedingt ausschließlich positiv finden.
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