Eine 19jährige, die sich in einem Flüchtlingsheim engagiert hat, wird von einem 17jährigen Flüchtling abgepasst, vergewaltigt und ermordet.
Hinter diesen drei Worten stehen grenzenloser Schrecken, Qual und ein elendiger Tot. Mit dem Tod endet das Leid des Opfers größtenteils, das ihrer Angehörigen, derjenigen die sie lieben, beginnt.
Das Leid endet größtenteils? So sehe ich das zumindest. Wen interessiert denn das verlorene Leben? Die einen melden Trauerkundgebungen an, wollen das, was diesem Menschen angetan wurde nicht einfach in die schnelle Vergessenheit fallen lassen, in das "wir müssen weitermachen als wäre nichts, sonst gewinnen die Bösen" einstimmen. Aber geht es ihnen wirklich um das Opfer, oder um die eigenen Ängste, die Sicherheit der eigenen Angehörigen und der eigenen Person?
Vielleicht, ich weiß es nicht.
Aber ganz sicher weiß ich, dass all jene Politiker und Journalisten, die sich jetzt ausschließlich damit beschäftigen die Gruppe, aus der jener Täter stammt in Schutz zu nehmen, teilweise mit Gewalt auf den Strassen gegen die oben genannte erste Gruppe - denen ist das Mädchen völlig egal. Die interessiert nicht, dass dieses gerade aus dem Kindesalter entwachsene junge Leben unverdient und auf unerträgliche Weise beendet wurde. Die Aufklärung des Verbrechens, die Ehrung der Toten ist ihnen egal.
Wer es nicht glaubt, möge bspw. mal nachlesen, was vor vier Jahren mit den Mahnmal für Irene N. in Neuss passierte. Geschändet und mit Drohungen versehen. Und das geht fast jedes Mal so. Die Missachtung gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen ist nichts anderes als "extremistisch".
Wer immer von Menschenrechten spricht, dem "Hass den Kampf ansagt" und nicht gegen diese Demonstrationen vorgeht verliert in meinen Augen jegliche Glaubwürdigkeit.
Es bleibt dabei. Ein idealistisches, 19jähriges Mädchen ist VERGEWALTIGT und ERMORDET worden. Das und ähnliche Verbrechen, egal von wem, sind untragbar. Und jedes Opfer verdiente Aufmerksamkeit, Respekt, Trauer und Erinnerung. Und wenn diese Erinnerung MÖGLICHERWEISE genutzt oder missbraucht wird, dann sollten wir hinterher und in ruhigem, zivilisiertem Ton darüber sprechen können.
Wer das nicht kann, soll gefälligst komplett still sein.
An dieser Stelle würde ich normalerweise auf den Weißen Ring hinweisen, eine Organisation, die sich der Opferhilfe für die Betroffenen von Kriminalität verschrieben hat.
Mittlerweile aber setzt auch sie ihre Mittel zum Teil für die Flüchtlingshilfe ein. Dafür ist sie nicht da, und jedes Opfer eines Verbrechers welches deswegen nicht aus den vollen Schöpfen kann wird für mich damit nach hinten gerückt. Darum diesmal kein Link.
Ich bete für die ermordete Studentin, ihre Angehörigen und alle Opfer solcher Verbrechen wie auch deren Angehörige.
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