Mittwoch, 4. Januar 2017

Israel, Palästinenser und die Menschenrechte

Eben kam ein Urteil rein über einen jungen israelischen Sanitätssoldaten, der einen verletzten, am Boden liegenden Terroristen per Kopfschuss tötete. Zum Fall selbst kann ich nichts sagen. Es gibt zwar angeblich ein Video von dem Vorfall, ich habe es aber bisher nicht gefunden. So war ich nicht nur nicht dabei, ich kenne weder Aussagen noch Bildmaterial des Vorganges. Ich kann mir also keine Meinung bilden, ob es sich also um eine ungerechtfertigte Tötung handelt oder es einen Anlaß gab. So wie die FAZ es schildert, scheint es sich in der Tat um einen Mord gehandelt zu haben. Ob es sich so verhielt ist eine andere Frage. Gerade im Umgang mit Berichten und Bildern von und über Palästinenser sollte man vorsichtig sein, da hier ganz massiv betrogen und gefälscht wird. Und das soll nicht heißen, dass hier nicht doch manches Unrecht an Palästinensern geschieht - es heisst aber, dass vieles, wenn nicht der Hauptteil des Berichteten nicht stimmt oder entfremdet wird.
 Wie gesagt, in diesem Fall ist mir nicht klar, um welche Art Fall es sich handelt. Der Soldat wurde wegen Totschlages verurteilt.
Kritiker waren schnell bei der Hand. Es ginge immerhin um Mord. Kaltblütig sei der Verletzte von jenem getötet worden, der ihm helfen sollte.
Selbst wenn wir davon ausgehen, dass dem so war und Kritik am Strafmaß berechtigt ist, so finde ich eines auffällig: die Stimmen jener Kritiker sind nicht zu hören, wenn die palästinensischen Regierungen von Gaza und dem Westjordanland (beide so weit von demokratischer Legitimierung entfernt wie Assad) Menschen hinrichten lässt, die Land an Juden verkauft haben. Oder der Kooperation mit Israel bezichtigt wurden.
Wo sind die Stimmen, die ein Gerichtsverfahren nebst dem Schuldspruch kritisieren, wenn die Familien von Attentätern, die Zivilisten wie Wehrpflichtige ermorden, von den gleichen Offiziellen Gelder und Vergünstigigungen nebst öffentlichen Jubelauftritten bekommen, welche dann den "Siedlungsbau" als terroristischen Akt bezeichnen?

Da sind wir wieder bei der Israelkritik. Muss, darf und kann man Israel kritisieren? Unbedingt. Es ist ein Staat wie Frankreich, Deutschland oder Schweden. Nur sind die Rahmenbedingungen anders.
Israel liegt im permanenten Belagerungszustand. Selbst die "befreundeten" Nachbarn Türkei und Ägypten hängen stets in der Schwebe auf Feindschaft umzuschalten. Pausenlos werden Israelis durch Terror bedroht.
Und dabei hagelt es Kritik. Wer sich das Ungleichgewicht der Berichterstattung, der UN Resolutionen und Anträge ansieht, die sich gegen Israel und seine Handlungen aussprechen im Verhältnis zu bspw. Assad, Saddam, dem Iran oder Kuba, ja sogar Nordkorea und China, der sollte zumindest anerkennen können, dass hier etwas nicht ganz in Relation steht.

Kürzer und auf den Punkt gebracht: Israel verurteilt einen seiner Soldaten wegen der nichtgerechtfertigten Tötung eines Terroristen vor laufenden Kameras wegen Totschlages.
Die Palästinenser spendieren der Familie von kindsmordenden Terroristen Gelder, Wohnraum und, vor laufenden Kameras, öffentliche Verehrung - überlebenden Terroristen auch Unterschlupf und Versorgung.

Wer sich für Menschenrechte einsetzt macht sich unglaubwürdig, wenn dieses getötete Baby weniger bedeutet und Aktionen nach sich zieht, als dieses.


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