Ich habe mir nebenbei den Newsfeed, oder sollte ich schreiben, das Mobbing von der FAZ zur Inauguration, wie man jetzt fachmännisch die Vereidigung auch in deutschen Medien nennt, angetan. Und jetzt ist mir mal so richtig nach einem Schrei der Wut. Es ist das who is who derjenigen, die "Spaltung" und mangelnde "menschliche Anerkennung" beklagen, wenn sie über konservative, rechte oder rechtsradikale Kräfte sprechen, dass sich seit Stunden, ach was sage ich, seit Tagen darüber auslässt, wie mies alles an Trump ist und jeden runterputzen, der auch nur mit ihm spricht oder nicht über ihn meckert.
Geradezu hämisch geben die zuständigen Redakteure jeden noch so unwichtigen Witz eines noch so unbekannten Verfassers wieder, solange er sich nur gegen Trump, dessen Familie, Mitarbeiter oder die Künstler bei der Vereidigung richtet.
Nicht ein einziges gutes Wort kommt über die Lippen. Und auch keine Kritik an dem, was sich da die letzten Tage abgespielt hat. Künstler, die zugesagt hatten, auf der Vereidigung aufzutreten wurden massiv beleidigt, unter Druck gesetzt und bedroht. Das der blinde Opernsänger Andrea Bocelli bspw. in der Minute der Bekanntgabe seiner Teilnahme sofort von Fans und angeblichen Freunden seiner Musik regelrecht die Pistole auf die Brust gesetzt bekam und bis zu seinem Rückzug von Boykottaufrufen bis zu Protestandrohungen alles abkriegte, was nicht strafrechtliche Maßnahmen nach sich ziehen musste, wird kaum angesprochen.
Das die "friedlichen Protestler" die Zugänge (und auch die Notausgänge) zu blockieren suchen - keiner Rede wert.
Es liegt mir wie immer auf den Fingern in gewohnter Weise endlos viele Worte und Beispiele dafür zu bringen, wie menschenfeindlich die "Anti-Trump" Bewegung vorgeht, solange die Menschen auf die sie losgeht nicht ihren Vorstellungen und Zielen entsprechen. Das schlimme dabei ist der Schulterschluss zwischen den Moderaten unter den Linken und den ohnehin geistig nicht mehr anwesenden extremeren Personenkreisen. Es scheint, dass Würde und Zurückhaltung, dass Grenzen der Erziehung, des Geschmackes oder eben der Menschlichkeit nicht mehr zählen, solange es um "Trumpianer" und diesen selbst geht.
Aber jeder kann sich selbst ein Bild machen.Man muss sich nur eines vor Augen halten: noch hat Trump absolut nichts unternommen. Er hat keine Gesetze erlassen, keine Behörden geschaffen, keinen Druck auf Städte oder Staaten ausgeübt.
Alles, was es zu protestieren gibt, sind Worte. Auch wenn einem davon viele nicht gefallen mögen oder unangenehm sind - darüber hinaus Hemmschwellen abzubauen und eine Trennung, eine Konfrontation herauszufordern ist das dümmste, das schlimmste Verhalten, welches man an den Tag legen kann. Und die Medienwelt, besonders in Deutschland unterstützt das.
Angesichts des endlosen Bashings der "Tea Party", die nicht ansatzweise in vier Jahren eine so verheerende Bilanz aufweisen kann, wie die "Anti Trumper" in zwei Monaten (inklusive Fake News) wirkt das lächerlich.
Das dabei auch die deutsche Politik noch mitspielt ist frech. Obamas NSA ließ Merkel und die Regierung bespitzeln - erinnert sich jemand an die schwerwiegenden Folgen? Hat Obamas ansehen darunter gelitten? Nicht die Bohne.
Trump hat angekündigt, den Beitrag der Natopartner einzufordern, der vertraglich festgelegt ist. Und ist unten durch. "Man werde sich seine Rede genau anhören" - oho! Vorsicht Mr. Trump. Momentan sind wir Deutschen wieder mit einer erfolgreichen Sprachpolizei gesegnet. Die wird schon was finden. Und wenn sie nur "I will" sagen würden...
Die Kräfte, die hier von fiesen Beleidigungen bis zu Molotovbrandmitteln bereit sind alles einzusetzen nennen sich progressiv. Weil sie etwas verändern wollen, angeblich verbessern. Das sie dabei nur noch fordern und nicht mehr diskutieren und nach Kompromissen, nach gemeinsamer Bewegung in Gesellschaft und Kultur suchen, dass sie nur noch auszuschließen suchen ist die Tragik, ist die Gefahr. Nicht Rechtspopulisten und Trump. Würden Piraten, Grüne, SPD, Linke und CDU nicht jede konservative Stimme, nicht jeden Kritiker, nicht jeden Bürger mit anderer Meinung und Lebensart ins Rechtsradikale Eck stellen sondern mit ihm reden und einen gemeinsamen Weg suchen gäbe es keine AfD, keinen Trump.
So aber spalten genau jene, die am lautesten Spalter rufen. Werfen jene Steine, die aus einem soliden Haus selbst ein politisch korrektes Glashaus gemacht haben, so dass selbst fleißige Mitwirker mittlerweile immer wieder Scheiben einwerfen.
Es macht mich wütend. Diese Heuchelei, diese Arroganz, diese Selbstüberschätzung, dieses Aufspielen als moralische Polizei. Und das der Weg in die gegenseitige Entfremdung unausweislich scheint.
Ich selbst merke, wie mir der Spaß an Filmen vergeht, in denen solche Heuchler mitspielen, obwohl ihre Haltung und Redeweise jenseits der Schauspielerei keinerlei Einfluß auf das cineastische Ergebnis hat. Aber es klingelt die ganze Zeit im Hinterkopf: dieser Schauspieler sieht nicht in der mordenden, versklavenden, vergewaltigenden, folternden Islamistenbewegung die aktuelle Gefahr, sondern in einem großmäuligen Präsidenten unter einer geteilten Gewalt im Rahmen einer Verfassung....
Quo vadis lieber Westen?
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