Nun hat er es endlich bestätigt. Unser Bundespräsident wird für keine zweite Amtszeit zur Verfügung stehen. Zum Glück.
Ähnlich wie bei Obama setzte ich viele Hoffnungen in den ehemaligen Leiter der "Gauck-Behörde", welche sich der Auswertung und "Aufbewahrung" bzw. Entsorgung der Stasi-Hinterlassenschaften, namentlich der unglaublich vielen Informationen der "Informellen Mitarbeiter", zugordnet sah.
Auch ein wenig mehr Klerus und ein wenig Widerstandsgeist hätten diesem Land in dem doch recht "repräsentativen" Amt vielleicht einiges bewirkt.
Was wir bekamen war jemand, der zwar redete wie ein Pfarrer und grundsätzlich ahnte, wie Behörden arbeiten, aber lediglich den Mund aufmachte, um alles andere als "gemäßigte" Ansichten von sich zu geben.
Wer könnte vergessen, dass ausgerechnet ein ostdeutscher Bundespräsident von "einem dunklen Teil Deutschlands" sprach und damit ziemlich unverblümt den Osten der Republik meinte (ausgenommen natürlich das geistesbefreite Berlin).
Eine Fernsehansprache, in der er von Angriffen in U-Bahnen sprach, motiviert durch die dunklere Haarfarbe und den Hauttyp - nach einer schier endlosen Reihe von solchen Attacken, bei der die Beschreibung auf die Täter, nicht aber auf die Opfer zutraf. Höhepunkt dürfte wohl der Mord an einer jungen Frau gewesen sein, die von einem iranischen Einwanderer grundlos vor den Zug geschubst wurde.
Außerhalb der U-Bahnen geht es nicht viel anders zu. Sei es der Mord in Weyhe an Johnny K., Daniel S. oder der jüngst in Bad Godesberg erfolgte Mord an Niklas - beide nebenbei nicht als Mord verfolgt, als würden Tritte auf den Kopf nicht genau darauf hinauslaufen.
Dafür findet unser (noch) Präsident keine deutlichen, lediglich relativierende Worte.
Deutliche Worte zu den Vorgängen um die IM, welche nun für den Justizminister "Hasssprache" im Internet verfolgen und melden soll - Fehlanzeige. Ausgerechnet. Anstöße um die DDR-Vergangenheit und die Linkslastigkeit, Sprach- und Darstellungsgebote zu überdenken kamen nicht.
Statt dessen propagierte er ein "modernes" Familienbild. Nicht geschieden von seiner angetrauten Frau, lebt er mit einer anderen zusammen, die als "first Lady" auftritt. Was mir im Grunde völlig egal ist, denn das muss jeder mit sich ausmachen. Als christlicher Geistlicher und als "Aushängeschild der Republik" aber finde ich dies befremdlich. Offensichtlich gelten für solch einen Mensch völlig andere Werte, als ich sie erwarten würde.
Nein, wahrlich, Gauck hat sich nicht mit Ruhm bekleckert, dem Volk nicht gedient, sondern es belehrt und ihm vorgeschrieben, obwohl er selbst sich nichts vorschreiben lassen wollte.
Diesen Präsidenten werde ich nicht vermissen.
Aber er hatte es noch nicht offiziell gemacht, da kreisten bereits die Parteigeier. Die Debatte, wen man vorschlagen sollte begann augenblicklich.
"Die SPD möchte ihr Profil schärfen und mit dem Kandidaten klare Kante zeigen" musste ich mir in einem der wenigen radiogetränkten Momente anhören.
Eigentlich sollten die Vorschläge zum Präsidenten (wie zum Kanzler) weniger den Parteiinteressen dienen, als vielmehr dem Wähler, dem Volk, dem Staat. Es sollten die fähigsten Kandidaten rangezogen werden, gleich welchen Geschlechtes und welcher Partei - und nicht jene, weil sie eine Frau ist, und jener, weil er so offen dem Zeitgeist den Mund redet.
Aber das war in der Vergangenheit schon selten der Fall.
Trotzdem habe ich aktuell das Bild vor Augen, welches den alten Monumentalfilm "Der Untergang des Römischen Reiches" beendet. Wenn die Generäle, eben noch loyal dem alten Kaiser gegenüber, nunmehr mit ihren Armeen im Rücken anfangen Geldsummen auszurufen um den Thron zu besteigen.
Naja immerhin war der Vorgaenger dieser Tage ja kein Commodus, aber sehr treffendes Bild, vielleicht weil die Protagonisten ähnlich skrupellos erscheinen wie die Generäle.
AntwortenLöschenIch wählte es vor allem ob des Geschacheres um Macht und Einfluß. Normalerweise kann ich Statements wie "denen geht es nur um Macht" nicht zustimmen, da es meist nicht so einfach ist. Aber in diesem Fall geht es wirklich um die eigene Position an den Zügeln des Staates (bewusst nicht Nation).
LöschenBin völlig anderer Meinung als Sie:
AntwortenLöschenJoachim Gauck hat seine Sache als Bundespräsident sehr gut gemacht.
Bzgl. seiner privaten Liäson mit Frau Schadt bei nicht geschiedener Ehe ist er für mich zwar kein Vorbild; zumal als ehemaliger ev. Pastor.
Das ist aber auch das einzige, was mir an ihm nicht gefallen hat.
Ansonsten hat er unser Land ausgezeichnet und ehrlich repräsentiert.
Ich hätte ihn mir auch noch weitere 5 Jahre als Bundespräsident gewünscht, kann aber die Beweggründe für seine jetzige Entscheidung verstehen und nachvollziehen.
Ich wünsche ihm jedenfalls dankbar alles Gute für die Zukunft.
Danke für Ihre Meinung.
LöschenIch bitte Sie um eine Erklärung bzgl. Ihrer Haltung.
"Unser Land repräsentiert": wenn man sein Land in ein "helles und ein dunkles Deutschland" unterteilt - ist das für Sie diese Person dann der Repräsentant aller, also des ganzen Landes?
"ehrlich" - wie erklären Sie sich dann die Verdrehung der Gewaltakte an deutschen U-Bahnhöfen? Aus Opfern wurden Täter und aus Tätern Opfer.
Ich will Ihnen Ihre Meinung nicht nehmen - aber in diesen Punkten bin ich gespannt auf die Herleitung Ihrer Meinung.
Mir sind die von Ihnen monierten beiden Aussagen Joachim Gauck's nicht geläufig.
AntwortenLöschenIch müsste sie im Zusammenhang kennen, um sie adäquat bewerten zu können.
Er hat jedoch kaum die Bürger aus Bundesländern der ehemaligen DDR diffamieren wollen; schließlich stammt er ja selbst daher und vertritt das auch selbstbewusst und nachvollziehbar.
Garantiert liegt es ihm fern, Verbrechensopfer zu beleidigen, indem er etwa die Täter ent- und die Opfer beschuldigt.
Das anzunehmen ist abwegig.
Ich bewerte im Übrigen seine Arbeit insgesamt und beiße mich nicht an Einzelheiten fest.
"Ich bewerte im Übrigen seine Arbeit insgesamt und beiße mich nicht an Einzelheiten fest."
LöschenWie bewertet man ein Gesamtbild, ohne seine Einzelteile zu betrachten? Wenn Sie mit Gesamtbild lediglich Amtsan- und abtritt meinen, ja, das hat er hinbekommen.
Wenn Sie nicht mal zwei seiner am meisten beachteten Sätze mitbekommen haben, dann würde ich sagen, haben Sie wenig auf den Repräsentanten geachtet.
Das Sie, ohne den Satz, seinen Hintergrund oder seine folgenden Stellungsnahmen zu kennen bereits meinen zu wissen, was er eigentlich gesagt hat, finde ich befremdlich.
Das Wort "Dunkeldeutschland" ist volkstümlich üblich als Bezeichnung für den Osten der Republik. Dessen ist sich Gauk mit Sicherheit bewusst, das attestiert ihm sein Umfeld und ihm positiv gegenüber eingestellte Journalisten.
Er äußerte den Satz in einer Zeit, als besonders Sachsen ins Visier genommen wurde von Medien und politischer Öffentlichkeitsarbeit. Vielleicht haben Sie Schlagzeilen, die Sachsens "Hang zur Rechtsradikalität" thematisieren mitbekommen. Falls nicht, googlen Sie diese bitte.
Sollte er es, und ich schließe mich hier nicht an, also wirklich nicht "die Ossis" gemeint haben, dann hat er das schlechtmöglichste Wort zum ungünstigsten Zeitpunkt genutzt. Auch das wäre keine gute Arbeit.
http://www.sueddeutsche.de/politik/bundespraesident-joachim-gauck-die-ossis-und-dunkeldeutschland-1.2622780
Die besagte Ansprache, in der er die Rollen vertauschte, war eine seiner ersten Weihnachtsansprachen. Gehalten 2012.
"Sorge bereitet uns auch die Gewalt: in U-Bahnhöfen oder auf Straßen, wo Menschen auch deshalb angegriffen werden, weil sie schwarze Haare und eine dunkle Haut haben."
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wortlaut-gaucks-erste-weihnachtsansprache-a-874548.html
Wenn Sie Sich vertreten fühlen, gratuliere ich Ihnen.
Weder ich, die meisten meiner ostdeutschen Freunde und Bekannten (als jemand, der eine Ostdeutsche geheiratet hat und selbst 8 Jahre in Sachen lebte sind das einige) teilen diesen Eindruck. Und jene, die heute und hier in Westdeutland in den S Bahnen meiner Region regelmäßig stumm leiden, angefangen unter dröhnender Handymusik oder unter Belästigung bis zur unprovozierten Prügel vermutlich auch nicht.
Darum schrieb in den Punkt, welchen Sie einzig aufgriffen, als Randnotiz und mit eben jenem Inhalt - seine Ehe und deren Missachtung interessiert mich am Privatmann und Individuum Gauck nicht die Spur. Als Repräsentant ist es unpassend. Wäre sonst nichts bedeutendes an Fehlleistungen dazu gekommen, es wäre keiner Silbe wert gewesen in seiner Bilanz. Als Tüpfelchen auf dem i aber...
Wie gesagt, es sei Ihnen unbenommen seine Amtszeit, seine Amtsführung gut oder schlecht zu finden, ihn zu bejubeln, als Restitutor zu feiern wie es so viele Politiker über "die Würde des Amtes" derzeit unternehmen.
Dabei ist aber die Kritik einfach zu ignorieren oder umzuinterpretieren "nicht hilfreich".
Ein Gesamtbild bewertet man, indem man sich einen Eindruck von seiner Gesamtwert verschafft.
AntwortenLöschenSicher betrachtet man auch einzelne Stellen wie die Signatur u.ä. genauer z.B. mit einer Lupe.
Aber entscheidend für die Gesamtwirkung wird immer noch der mit gewissem Abstand betrachtete Gesamteindruck sein und nicht der Farbe irgendwo am Rand.
Sie unterstellen mir, mir gar kein Bild von J. Gauck und seiner Arbeit als BP machen zu können, da ich ihn gar nicht genau kenne.
Dabei wissen Sie nichts über mich und wie ich mich informiere.
Das Dunkeldeutschland bezog sich meiner Erinnerung nach keinesfalls pauschal auf "die Ostdeutschen" sondern in der Tat auf rechtsextremen Gedankengut aufgeschlossene Menschen. Davor darf man schon Sorge haben gerade auch als Bundespräsident. Ich teile diese Sorgen und beklage, dass gerade auch einige Katholiken auf solche Rattenfänger hereinfallen und ihnen nachlaufen.
Ich warne: Auch Hitler, Goebbels und noch andere prominente Nazis waren mal ehemals Katholiken!
Dass Gauck auch seinerzeit öffentlich Stellung bezog gegen rassistisch motivierte Gewalttaten und Übrrgriffe, ehrt ihn.
Mir ist schon klar, dass J. Gauck bei zahlreichen Bürgern der ehemaligen DDR nicht beliebt ist. Zum einen sind das natürlich ehemalige SED-LEUTE, Stasi-Mitarbeiter aber auch z.T. einfache Mitläufer, die sich halt einigermaßen kommod in der Diktatur eingerichtet hatten und für die der unbequeme Mahner Gauck an ihrem schlechten Gewissen rührt. Einfach durch sein Dasein und seine Person.
Wenn's Sie nicht emotional überfordert, empfehle ich Ihnen sein autobiographischen Buch "Winter im Sommer - Frühling im Herbst" zu lesen.
Vielleicht verstehen Sie ihn dann etwas besser und beurteilen ihn milder.
Ich unterstelle Ihnen zwei Dinge, und keines davon beinhaltet, dass Sie sich gar kein Bild machen.
LöschenAus der Tatsache heraus, dass Sie zwei der prominentesten Äußerungen des scheidenden Präsidenten nicht kannten unterstelle ich Ihnen, sich ein Urteil zu bilden, ohne sich gründlich zu informieren. Das ist weder beleidigend noch tragisch, eher usus.
Zweitens haben Sie erklärt, wie eine der beiden Äußerungen, über die Sie nicht informiert waren und sich auch hernach nicht informierten, nicht zu verstehen sei und was Gauck damit meinte - was Sie auch jetzt wiederholten. Die genannten Argumente ignorieren Sie - auch das Ihr Recht, aber weiterhin Grund zur Kritik.
Der Zusammenhang "Hitler, Goebbels, Dunkeldeutsche" und "Katholiken" ist mir unbegreiflich. Gerade Geschichtsinteressierte sollten Hitlers Haltung zum Katholizismus und dem Christentum im Allgemeinen kennen - und dieser steht nicht im Propagandawerk "Mein Kampf" sondern in den Aufzeichnungen der Tischgespräche, den privaten Notizen seiner Umgebung und den Biographien der Nazigrößen.
Wenn Sie aber Vergleiche so bevorzugen: die Nazis waren auch zu Anfang Warner, vor einer aufziehenden Bedrohung. Sie waren die Einteiler die festlegten wer "gut" und wer "böse" war. Und dieser Fakt spielt eine bedeutende Rolle in den Geschehnissen der Jahre 1919 bis 1945 - anders als der Katholizismus Hitlers, dem Bayern und Rheinländer eben nicht blind folgten sondern die niedrigsten Wahlergebnisse der Weimarer Republik bescherten und deren Kirche am schärfsten von Gestapo und SS beobachtet wurde.
LöschenWie gesagt, es steht Ihnen frei, es gut zu finden, wie er sich positioniert. Schuldig bleiben Sie, gerade bei der Freude über eine angeblich antirassistische Haltung, eine Antwort auf die Umdrehung der realen Verhältnisse in besagter Ansprache. Wenn er sich gegen Rassismus ausspricht - wo ist ein vergleichbar vehementes und prominentes auftreten bei rassistischer Gewalt gegen Weiße? Gegen Deutsche? Gegen Europäer? Gegen Christen? Auch und gerade in den Flüchtlingsheimen?
Lesen Sie es nach - die meisten Übergriffe in U- und S-Bahnen, die eine "ethnische" Tendenz haben fanden genau anders herum statt. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Ihr Kind, wenn Sie selbst solch ein Opfer würden, aber nur die Umkehrung der Verhältnisse findet Einzug?
Sich gegen Rassismus auszusprechen ist eine Selbstverständlichkeit in meinen Augen. Es sollte nicht mal nötig sein, auch wenn es das leider derzeit (und nicht 2012!) ist. Aber eine Gruppe zu ignorieren und die andere zu bevorzugen, zu beschönigen und hervorzuheben ist ein No go.
Ebenso wie Ihre Gleichsetzung der nicht zustimmenden Ostdeutschen mit SED Leuten. Diese finden Sie nämlich keineswegs in Opposition. Menschen wie Vera Lengsfeld haben im Gegenteil dramatisch gelitten - ihr eigener Mann bespitzelte sie. Ursprünglich warb Sie sogar noch für seine Wahl und gehört nunmehr zu seinen Kritikern. Ich bitte Sie hiermit, Ihre Haltung, Ihre Vorverurteilung aufgrund der Position zu überdenken. So simpel ist das nicht - und die Kritiker Gaucks umfassen eine ganze Anzahl von Aktivisten des Widerstandes in der DDR, die über diese Gleichsetzung, dieses herunterbrechen der Argumente schwer beleidigt wären.
Im Gegenteil: Gauck äußert sich nicht zu der von Maas mit Sprachfilterung beauftragten ehemaligen IM. Seine Tätigkeit als Chef der Behörde führte nicht zu dramatischen Durchbrüchen bei der Aufarbeitung, im Gegenteil wurde die Vernichtung einer Anzahl Akten moniert, ebenso wie die Beschäftigung einer großen Zahl ehemaliger Stasi-Mitarbeiter und sogar von IMs.
Bis heute ist die Aufarbeitung nicht geglückt und das Bewusststein über die von Gauck öffentlich richtigerweise als Gefängnisstaat dargestellte DDR ist mehr als mangelhaft.
So sind es nicht zwei einzelne Elemente die mich zu meinem Urteil über Gauck führen, sondern sein gesamtes Verhalten als Präsident, seine Reden, seine Schwerpunkte und die Erfüllung seiner Aufgaben als Repräsentant ALLER Deutschen.
Der Kampf gegen Unrecht verliert an Glaubhaftigkeit und Effekt, wenn er einseitig wird. Gauck brachte es nicht fertig, die Bejubelung der Bombardierung Dresdens, die drastisch zunehmende blanke Gewalt gegen Polizei, AfD und Andersdenkende (sprich, nicht des Mainstream, der eher links fließt) oder die erschreckende Abnahme der Qualität unseres Journalismus ähnlich anzusprechen.
Wenn Sie also mit Recht eine Gefahr in Menschen sehen, die Feuerwerkskörper vor Asylheimen zünden und damit scheiben zerstören, wieso dann nicht in Menschen, die Steine und Feuerwerkskörper in Polizeiwachen werfen, die Büros der ungeliebten Partei mit komprimierten Feuerwerkskörpern verwüsten und dabei ebenso Leben und Gesundheit anderer gefährden?
Und diese Frage ist es, die sich auch Gauck stellen lassen muss.
Gauck ist nicht Präsident der Syrer oder Chinesen (letzteres nebenbei ein Land, in dem er gar nicht als diplomatisch gilt), sondern der Deutschen. Uns zu repräsentieren und in unserem Land für Stabilität, Ausgleich und Frieden zu Sorgen wäre das Optimum. So aber trug er zur Kluft zwischen "Eliten" und einem Teil der Bevölkerung bei, die sich kriminalisiert und dämonisiert sieht.
Insgesamt würde ich mich in unserer Diskussion also eher durch Bezugnahmen, Fakten und Beispiele überzeugt sehen - denn gerade der Vorwurf der Emotionalisierung ist angesichts Ihrer Erklärung eines Vorkomnisses dessen Sie sich gar nicht bewusst waren doch ziemlich ironisch.
Ich denke, Sie haben eine völlig andere - nämlich negative - Wahrnehmung von unserem Bundespräsidenten als ich.
AntwortenLöschenEr ist für Sie ein Bestandteil einer abgehobenen Elite, die sich für "uns hier unten in der U- und S-Bahn und anderswo, die wir die frechen Migranten etc. ertragen und aushalten müssen", überhaupt nicht mehr interessiert.
"Allenfalls schöne Worte redet, die nichts mit unserem frustvollen Alltag zu tun haben und uns nicht helfen."
Ich habe hier etwas zugespitzt, um vielleicht die Wut die ich aus manchen Ihrer Beiträge herauslese, deutlich zu machen.
Da kommt es Ihnen natürlich recht, dass ich offenbar die von Ihnen angeführten Passagen aus des Bundespräsidenten Reden gar nicht zu kennen scheine. Daran beißen Sie sich dann richtig schön fest und nehmen das als Bestätigung der Richtigkeit Ihres Urteils über BP Gauck.
Nun, wie gesagt, mir sind diese von Ihnen als geradezu skandalös empfundenen Worte Gauck's gar nicht weiter als problematisch in Erinnerung geblieben.
Ich denke wie gesagt, dass er mit den Dunkeldeutschen diejenigen meinte, die den mindestens z.T. rechtsextremen Rattenfängern von Pegida bzw. AfD zuzurechnen sind oder mit ihnen offen sympathisieren.
BP Gauck sieht wie auch ich selbst durchaus auch die Extremisten im linksautonomen Bereich und verschließt auch nicht seine Augen vor kriminellen Aktionen, die von Leuten mit Migrationshintergrund ausgehen.
All das ist auf keinen Fall hinnehmbar und gehört geahndet; zumindest geächtet.
Aber ich bin der festen Überzeugung, dass AfD oder Pegida keine brauchbaren Rezepte zur Bewältigung vorhandener Probleme haben.
Ich wundere mich, dass solche Gruppierungen insbesondere Anklang in manchen katholischen Blogs finden.
Dem galt auch meine Warnung mit Verweis auf die ursprünglich katholische Herkunft mancher Nazigrößen (z.B. Hitler, Goebbels). Diese waren mal Katholiken, haben Taufe, Erstkommunion und Firmung empfangen und z.B. auch an Fronleichnamsprozessionen teilgenommen.
Aber sie haben irgendwann am katholischen Christentum gezweifelt, sich anderen vermeintlichen Heilslehren geöffnet und sich allmählich dem Christentum entfremdet und es schließlich ganz verlassen.
In dieser Gefahr stehen auch heute Katholiken, die entweder Ideologien folgen oder vermeintlich einfachen Antworten statt der Lehre Jesu folgen.
Zum ersten vermag ich Ihre Person und die des Herrn Gauck wohl zu trennen - ich nutze also keineswegs eine Kritik an Ihnen um meine Kritik an ihm zu bestätigen. Nebenbei eine sehr abstrakte Anschuldigung.
LöschenIch "beiße mich nicht fest" - ich habe Kritik an Ihnen bzw. Ihrer Reaktion formuliert und Sie wischen diese argumentationslos vom Tisch, nutzen Sie nun zum Richtungswechsel ad hominem.
Auf meine semantischen Argumente gehen Sie nicht ein - weshalb ich wiederholt darauf verwies, dass Sie in einer Diskussion um Haltungen ohne Hintergrundwissen die Motive einer Person erläutern.
Das tue ich nicht, um Sie zu ärgern oder aus irgendeinem anderen emotionalen Grund, sondern weil eine Diskussion aus der Abhandlung von Fakten besteht und deren Abwägung. Nicht aus deren Ignoranz.
Nochmal: was SIE als offensichtlich Westdeutscher, der Kritiker des Herrn Gauck sofort in die Mitläufer oder gar Stasi-Ecke verbannt, glauben, dass unser Bundespräsident mit der Nutzung des Begriffes "dunkles Deutschland" in einer Diskussion über Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutlich meint ist völlig Ihre Sache. Das aber der Begriff "Dunkeldeutschland" schon seit vielen Jahren, ja vermutlich seit über zwei Jahrzehnten für Ostdeutland genutzt wird, sollten auch Sie zumindest anerkennen und damit in der Lage sein die Problematik anzuerkennen statt zu diffamieren.
Genauso wie es Ihre Sache ist, tausende Menschen als Gefahr, verblendet oder eben opportunistisch einzustufen. Darüber aber andere der Pauschalisierung zu bezichtigen darf ich mir dann erlauben als Riß in Ihrer Glaubwürdigkeit zu erachten. Ebenso wie Sie ihn als Streiter gegen den unrechtsstaat DDR verorten (wie ich nebenbei bis zum Amtsantritt und seitdem einhergehenden Meldungen und Recherchen) - während eben tausende Betroffene wie Analytiker seiner Amtsleiterzeit dies anders sehen.
Nun behaupten Sie zwar, Herr Gauck sehe auch den Linksextremismus und seine Gefahr - einen Beleg der gleichwertigen Behandlung dieser Gefahr für Leben und Demokratie in unserer Gesellschaft bleiben Sie schuldig. Ich bitte Sie hiermit ausdrücklich mir Beispiele für eine ebenso stringente Haltung und Behandlung in seiner Amtszeit zu liefern.
Nur SO könnten Sie mir beweisen, dass er eben kein einseitiger, kein befangener Präsident war.
Auch sonst wäre es nett, wenn Sie auf Argumente eingehen würden, wie ich es ebenfalls versuche.
Ob Pegida oder die AfD Rezepte haben, kann ich nicht sagen. Ihre Programme sind an vielen Stellen durchaus plausibel - ob sie darüber funktionieren weiß ich nicht.
Was die regierenden Parteien aber anbieten hat bislang auf ganzer Linie versagt. Ohne das Ausland, dass von Merkel (und, wenn man einmal den beiden direkten östlichen Nachbarn zuhört auch Gauck) alles andere als begeistert ist.
Gegen AfDler und Pegida(ner?) wurden bislang zahlreiche Gewaltakte verübt - andersherum wurde viel behauptet, aber wenig fundiertes aufgeführt. Das allein stellt Ihre Warnung und Haltung gerade im katholischen Sinne doch durchaus in Frage. Denn die "Früchte der Warner" sind bislang Gewalt.
Mir persönlich ist es völlig gleich, was oder wen Sie wählen - das ist Ihre Sache. Genauso ob Sie katholisch sind oder nicht. Es gibt einen Katechismus und es gibt die klare, historische Trennung von weltlichem und geistigem Gut.
Fortsetzung...
Was den erneuten "Nazi"-Hinweis angelangt: die Geschichtsschreibung widerspricht Ihnen und es ist schade, dass Sie Kirchenfeinden nachplappern.
LöschenHitler ist als Katholik geboren wie erzogen und bezieht sich in seiner Propaganda oft auf "Gott". Aus Taten und Privatgesprächen nach 1924 wird ersichtlich, dass er mit dem Christentum nichts am Hut hatte, im Gegenteil, die Auslöschung plante.
Goebbels scheint in der Tat bis in seine Jugendzeit dem Katholizismus angehörig gewesen zu sein. Wenn Sie seine Tagebücher und Biographien konsultieren werden Sie finden, dass es eben nicht der Katholizismus ist, sondern die Phase nach diesem, geprägt von Atheismus, Begeisterung für den Sozialismus bis hin zur Revolution und skeptischem Agnostikertum, welches zu seinem Anteil an den weiteren historischen Entwicklungen trug.
Warum Sie dies also aufbringen ist mir ein schieries Rätsel. In den Kadern der Nazis waren ehemalige und Taufscheinkatholiken ebenso vertreten wie ehemalige oder eingetragene Protestanten. Führerkult und besonders in der SS ein Neo- oder Pseudo-Pagananetum sind nicht mit dem Katholizismus zu begründen, schon gar nicht, wenn die Auslöschung antiker Religionen und Kulturen so gerne auf eben das Christentum zurückgeführt wird von den gleichen Stimmen, die auf die Konfession Hitlers verweisen.
Es sind eben nicht im besonderen Katholiken die Gefahr laufen. Es sind AUCH Katholiken. Und wenn Ihnen Fakten etwas bedeuten, würden Sie auf o.g. Argumente rund um die Wahl ebenso Bezug nehmen, wie auf die angebliche Religion Hitlers.
Ach und was Ihre Unterstellung meiner Betrachtungsweise Gaucks angeht: Gauck ist kein Teil einer Elite. Ich finde Ihn schwierig in eine Gruppe einzuordnen, ohne im niedere oder höhere Motive zu unterstellen. Vor 10 Jahren hielt ich ihn für einen aufrechten Bürgerrechtler und Menschenfreund. Sie können gerne fragen, wie ich Ihn heute sehe. Das wäre dann auch weniger unterstellend, da auch Sie mich nicht kennen und lediglich einige Texte von mir gelesen haben.
Da ich momentan kaum Zeit habe, und für die Diskussion mit Ihnen meinen Spielraum für weitere Beiträge verwendete sehen Sie es mir nach, dass ich an dieser Stelle, die ohnehin lediglich auf die persönliche Ebene abzurutschen droht, aussteige.
Sollten Sie mir die Freude machen und auf Argumente eingehen, werde ich mich bezeiten bemühen, die Diskussion fortzusetzen. Sollte es Ihnen nun wirklich nur noch um meine Person gehen, bitte ich Sie von weiterer Antwort abzusehen. Was natürlich nicht heißen soll, ich würde Ihre weiteren Kommentare nicht freischalten.
MfG
TS
In der Tat bewerten wir beide BP Gauck aber auch die Bundeskanzlerin völlig unterschiedlich.
AntwortenLöschenMir war stets klar, dass ich Sie nicht von meiner Auffassung überzeugen kann, das war auch nie meine Absicht.
Ich wollte nur klarstellen, dass es auch eine völlig andere Sichtweise auf die gen. Personen gibt als die Ihre, die allein schon in der beißenden Wortwahl für mich eine kaum verständliches Wut erkennen lässt.
Ich möchte aber nochmals auf etwas anderes eingehen, was Sie offenbar nicht verstehen (wollten?):
Meine Warnung im Zusammenhang mit den führenden Nazis Hitler und Goebbels an heutige Katholiken bezog sich darauf, wie gefährlich es ist, vom christlichen Glauben abzufallen, wie es diese gen. Personen eben taten.
Kein Christ soll sich da zu sicher sein und frühzeitig aufpassen, welchen vermeintlichen Heilslehren ER sich zuwendet.
Am Ende einer Solchen Entwicklung steht der Glaubensabfall vom christlichen Glauben, der wie bei Hitler oder Goebbels und anderen Nazis in der persönlichen Katastrophe - dem Verlust der ewigen Seligkeit - enden kann.
Noch immer kein Einlaß zu Argumente. Schade.
LöschenTrotzdem, entgegen meinem Vorhaben eine Antwort.
1. Sie wollten klar machen, dass es auch eine andere Sicht als die meine gibt? Das 99% der aktuellen Berichte und geschätzt 90% der sich äußernden Politiker nur Gutes berichten ist weder Ihnen noch mir entgangen - damit war dieses Vorhaben völlig unnötig.
Der geneigte Leser dieses Blogs kann und wird Nachrichten lesen und Links folgen - und dort zwangsläufig auf diese Haltung stoßen.
2. Sie bemühen sich auch nicht, andere Positionen zu verstehen. Ihre moralische und theologische Belehrung würde darum bei mir bedeutend freundlichere Worte finden, wenn Sie MIT mir reden, als lediglich ZU mir.
3. "Heilslehren". Leichtfertig um sich geworfener Begriff für eine politische Bewegung. Bislang kann ich bis auf mediale Versuche keinen Personenkult und keine religiösen Züge erkennen - lediglich in der Ignoranz gegenüber der Gewalt gegen sie.
Nur als Hinweis: ich stimme Ihnen zu und bedauere sehr, dass Rassismus und Fremdenfeindlichkeit Probleme und Gefahren darstellen. Sie hingegen haben lediglich Worte mit spöttischem Unterton und eine unbewiesene Behauptung bzgl. Gaucks Position für Demokratiefeindlichkeit und Gewaltbereitschaft gegenüber Andersdenkenden und Staat übrig gehabt.
So lasse ich keine Person hochleben, während Sie, Argumente ignorierend und wichtigen Fakten ungewahr, sich genötigt fühlen auf einem privaten Blog ein Lob (mir lag "Loblied" auf der Fingerspitze, aber das wäre einen Hauch zu viel gewesen) als Verteidigung auszusprechen.
Ich neige nicht zu theologischen Belehrungen. Aber für Sie: Matt 7:3
Danke; die gen. Bibelstellen könnten Sie selbstkritisch auch auf sich selbst anwenden.
AntwortenLöschenSie sehen Gauck kritisch - ist Ihr Recht.
Ob es guter Stil ist, ihn, immerhin den höchsten Repräsentanten unseres Staates, öffentlich so zu verunglimpfen, wie Sie es getan haben, sollten Sie sich schon fragen.
Ich finde ihn sehr gut als Bundespräsident; übrigens wie eine überwältigende Mehrheit in unserem freiheitlichen Land.
Auch das ist mein Recht und das beruhigt mich, dass ich mit meiner diesbezüglichen Meinung nicht alleine bin.
Wenn Ihnen nichts besseres einfällt, als den von mir gebrauchten Begriff "Heilslehren" zu bekritteln für meine Warnung an gläubige Katholiken, nicht auf die vermeintlich einfachen Rezepte der AfD bzw. Pegida zur Krisenbewältigung hereinzufallen, zu bekritteln, so tut's mir leid.
Und wieder ausschließlich ad hominem.
LöschenDer Begriff Heilslehre steht semantisch für einen ganz bestimmten Inhalt - wie die meisten Worte. Wenn Sie diesen Inhalt nicht meinten, dann sagen Sie dies bitte und seien nicht beleidigt ob meiner Kritik an diesem Wort.
"Verunglimpfen"? Ich habe Kritik geäußert, die Ihnen nicht gefällt. Darob ist es verunglimpft?
Nochmal für Sie:
Als Leiter der "Gauck-Behörde" stellte er Stasi-Offiziere und IMs ein, um die Akten des MfS zu Sichten und zu bearbeiten. Das ist FAKT und keine Verunglimpfung. Er selbst hat das (auch in seiner Biographie) nie geleugnet, sondern verteidigt - mit einem sofort widerlegten Argument (Effektivität).
Der Nachfolger seiner Nachfolgerin bezeichnete dies als großen Fehler der Schaden verursachte - wie viele Betroffene ebenfalls bemängeln.
Wo ist da die Verunglimpfung?
Sie hingegen zichtigen jeden Kritiker aus dem Osten des DDR-Opportunismus. DAS ist Verunglimpfung.
Ich bemängelte verschiedene von ihm getätigte Aussagen, die in der expliziten Wortwahl eindeutig und völlig daneben sind.
Sie hingegen bemühen nicht seine Worte sondern "wissen" was er meint.
Während ich mich in dieser Diskussion, der ich viel mehr Zeit widme als ich eigentlich habe, immer wieder versuche auf die von mir angebrachte Kritik zu beziehen, erfahre ich von Ihnen einen zunehmend persönlicheren Ton.
Und als Krönung, während ich noch angemerkt habe, dass die Haltung zu seiner Ehe vor allem eine persönliche, ggf. noch auf der Basis seiner Vorbildfunktion gegeben ist, geben Sie hier vor, was Katholiken zu denken und (nicht) zu wählen haben.
Entschuldigung, aber das empfinde ich nun als frech. Ich verunglimpfe den BP nicht, wenn ich kritisere. Und das Argument, dass Kritik nicht angebracht ist oder ohne Beleidigungen "verunglimpft", das kenne ich lediglich von Anhängern eines Personenkultes oder der Vertreter zweier Regime vergangener Zeiten.
Ihre Warnung ist mittlerweile so ausgehöhlt wie es nur geht. Die Wand vor der Sie warnen bekommt von Ihnen Steine spendiert.
Trotzdem Wünsche ich Ihnen eine erfüllte Zeit. Lediglich mein Interesse an der Diskussion mit Ihnen ist erloschen.
Und nochmal: solange Sie nicht beleidigend werden oder eine Geschichtsklitterung vorbringen, die Opfer schmäht werde ich Ihre Kommentare freischalten. Vielleicht nicht so schnell, wie Sie es wünschen. Aber das kann ja auch eine Lektion für zwei christliche Tugenden beinhalten. Eine beginnt mit G die andere mit D.
Na, meine letzte Antwort konnten Sie wohl nicht ertragen?
AntwortenLöschenDeshalb nicht veröffentlicht?
Wie ich Ihnen und mehrfach in diesem Blog schrieb, bin ich zeitlich derzeit sehr angespannt und keineswegs jeden Tag online oder am Blog.
LöschenMit anderen Worten: meine Welt dreht sich weder um Sie noch um Ihre Meinung.
Warum nur so beleidigt, nur weil mal jemand Ihnen widerspricht, weil er nicht Ihrer Meinung ist?
AntwortenLöschenJa so ist das nun mal in einem freien Land - da darf man seine Meinung gottlob noch offen äußern.
Tut mir leid, aber Ihr Vorwurf einer meinerseitigen pauschalen Verunglimpfung ehemaliger DDR-Bürger ist lächerlich, wenn man meine vorigen Ausführungen nüchtern liest.
Ich lasse es damit bewenden und überlasse Ihnen selbstverständlich das letzte Wort, wenn dieses zu Ihrem persönlichen Wohlbefinden beiträgt.
Adieu.