Es ist erst wenige Tage her, da wurde die englische Abgeordnete des House of Commons Jo Cox von einem Rechtsradikalen mit einer selbstgebauten Pistole erschossen der anschließend noch auf sie einstach.
Der Schock über diesen Mord an einer jungen Mutter wegen ihrer Politik und politischen Aktivitäten sitzt tief und der Vergleich zum Anschlag auf die heutige Kölner Bürgermeisterin Reker drängt sich auf.
An diesem Wochenende kam es zu einem weiteren Zwischenfall. Ein 20jähriger Brite versuchte auf einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump die Waffe eines Polizisten zu ziehen um den Politiker zu erschießen. Er hatte am Tag zuvor gelernt, wie man eine Waffe handhabt. Zwar ist dieser Mordversuch sehr dilettantisch und von Anfang an zum scheitern verurteilt, aber er gehört in die aktuelle Reihe von Gewalt in der Politik. Es ist auch nicht der erste Versuch, mit Gewalt an Trump heranzukommen.
Hier in Deutschland sieht es nicht viel anders aus. Ich will an dieser Stelle auch nicht meine Meinung kundgeben, wer hier Verantwortlich oder welche Seite eher aktiv ist.
Es geht schlicht um eine bemerkenswerte Tatsache. Wir sind weg von Ohrfeigen, faulen Eiern und Buhrufen. Torten und nackte Brüste erscheinen mittlerweile ebenfalls fast schon überholt und können bestenfalls auf führende Linke oder in Kombination noch journalistisches Interesse erwecken.
Die blanke Gewalt mit dem Ziel zu verletzen oder zu töten zieht ein. Sprengsätze an Parteibüros, Kopfsteine die gezielt auf Personen geworfen oder geschlagen werden, Messerangriffe, Schüsse.
In den USA, in England, in Frankreich und in Deutschland.
Was sagt das über unsere "freie Gesellschaft", unsere viel zitierten "Werte", die Sicherheit und Demokratie, für die wir uns so gerne auf die Schultern klopfen?
Was sagt das über die Richtung, in der wir uns bewegen?
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