Montag, 30. Mai 2016

Die Geister, die ich rief

"Die Linke" bzw. einzelne ihrer Politiker erleben derzeit ein paar Momente der Wahrheit.
Ramelow und Wagenknecht, beides Spitzenpolitiker in hohen Partei- und öffentlichen Ämtern bekamen den Zorn der AntiFa zu spüren, jener Organisation, die behauptet, sich gegen Faschismus aufzulehnen und dafür dessen Methoden verwendet.
Ramelow hatte sich gegen eine Aktion ausgesprochen, bei der Aktivisten sich vor dem Haus eines AfD Politikers versammeln wollten und diesen wie auch seine Familie und Nachbarn damit unmittelbar unter Druck setzen wollten. Er nannte dies "Nazi-Methoden" und traf den Nagel auf den Kopf.
Dafür wurde er von AntiFa-Leuten und "Aktivisten" hart bedrängt, ausgebuht, beleidigt und angepöbelt, sogar mit "Aktionen" bedroht. Unsere Medien berichteten natürlich nur über seine Reaktion.


Wagenknecht brachte es fertig zu sagen, dass sie nicht glaube, unser Land könne unbegrenzt Flüchtlinge aufnehmen. Dafür bekam sie dann eine Torte ins Gesicht und eine Vielzahl an Beleidigungen und Drohungen sowie Rücktrittsforderungen. Vergleiche mit der NSDAP und der AfD wurden in den digitalen wie realen Raum geworfen.

So sehr es mir imponiert hat, dass beide Politiker kurzzeitig gesunden Menschenverstand bewiesen und diesen auch noch öffentlich vertraten, so vorhersehbar war die Nullreaktion auf das, was ihnen danach wiederfuhr. Statt nun in Selbstreflektion die eigene Bewegung zu überprüfen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen folgt nichts mehr auf den kurzen Moment der Empörung.

Wozu den Rechtsradikalen in unserem Land Organisation und Anzahl fehlt, das bringt nunmehr der äußerste linke Flügel fertig und die gemäßigten Linken sind zu verblendend oder begeistert, um dies zu erkennen bzw. verhindern zu wollen.
Den Weg, den unsere Gesellschaft hier einschlägt, führt nicht zu einem gemäßigten, demokratischen Miteinander.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen