Samstag, 14. November 2015

Demente Gesellschaft - oder wie gute Absichten Europa beenden

Vorweg: ich habs satt. Die Heuchelei, die Augenverschließerei, die Lügerei, die Denunziation Andersdenkender und die Ignoranz von Leiden außerhalb des eigenen Fokus.
Ein paar Beispiele:

1. In Paris gab es schon wieder einen Anschlag. SCHON WIEDER. Nicht "erneut", nicht "seit Charlie Hebdo" und nicht "zum zweiten Mal". Es muss heissen: schon wieder. Wieso regt mich das auf und was meine ich?
Ich meine damit zum einen die "Vergesslichkeit", die ich als "gutmenschliche Demenz mit der Absicht des Vergessens dessen, was nicht sein darf" bezeichnen möchte. Seit den Anschlägen auf das WTC am 11.9.2001 hat Europa eine Welle von islamischem Terror gesehen. Und ich schreibe bewusst "islamisch" und nicht "islamistisch".
Für alle, die es nicht mehr wissen, hier eine kurze Liste der letzten Jahre(aus der ich den palestinensischen Terror ebenso wie den tschetchenischen ausklammere, obwohl auch dieser maßgeblich auf Lehren des Islam aufbaut):

11.03.2004 Madrid. In 10 gut abgestimmten Explosionen töteten die muslimischen Terroristen 191 Pendler und Zugnutzer, verletzten weitere 1800 Menschen. Da sich viele nicht darüber im Klaren sind: Verletzungen durch Sprengmittel bedeuten oft Behinderung. Körperteile werden abgerissen oder unbrauchbar gemacht, Trommelfelle reißen, Augen werden beschädigt, Flammen eingeatmet, welche die Lungen dauerhaft schädigen usw. Von den traumatischen Eindrücken, die allen Anschlägen zwar gemein sind, bei Bombenattentaten aber nochmal eine andere Dimension erhalten, mal zu schweigen.

2.11.2004 Amsterdam. Der Künstler Theo van Gogh wurde auf offener Strasse abgeschlachtet, nachdem er ein islamkritisches Video, welches die Behandlung der Frau zum Thema hatte, veröffentlichte.

7.7.2005 London. Vier Selbstmordattentäter sprengen sich in öffentlichen Verkehrsmitteln in die Luft, töten 52 Menschen und verletzen 700 weitere.

31.07.2006 Zwei Kofferbomben in Zügen vom Kölner Hauptbahnhof detonieren nicht. Ein Konstruktionsfehler verhindert schlimmeres.

18.04.2007 Malatya, Türkei. Fünf Türken dringen in das Zirve Verlagshaus ein, ermorden einen türkischen Priester einer evangelikalen Bewegung, einen Konvertiten seiner Gemeinde und einen deutschen Missionar. Die Täter sollen Zettel mit entsprechenden Geständnissen bei sich gehabt haben. Ein Abteilungsleiter im Justizministerium der Türkei soll als Reaktion auf die Tat gesagt haben, dass Missionsarbeit leider nicht als Straftat angesehen würde.

29.06.2007 London. Zwei Autobomben wurden rechtzeitig entdeckt. Die Täter sollen am nächsten Tag in Glasgow zugeschlagen haben.

30.06.2007 Glasgow.  Zwei Attentäter versuchten mit einem mit Propangasflaschen gefüllten Fahrzeug in den Flughafeneingang zu rasen. Ein Sicherheitspoller stoppte sie am Eingang. Fünf Menschen wurden verletzt, einer der Attentäter starb später an seinen Verbrennungen.


4.09.2007 Die "Sauerland-Gruppe" wird vor dem von ihnen geplanten Anschlag verhaftet.
 
11.12.2010 Stockholm. Ein Selbstmordattentäter ließ zwei Sprengsätze explodieren. Der erste verletzte zwei Menschen leicht. Die Autobombe war mangelhaft konstruiert und darum in ihrem Sprengradius stärker eingegrenzt, als vermutlich geplant.
Der zweite Sprengsatz war eine Sprengweste - von dessen sechs Rohrbomben aber lediglich eine wirklich auslöste und den Träger tötete.

2.03.2011 Frankfurt. Ein 21jähriger bis zur Tat völlig unauffälliger Islamist, Arid Uka, dringt in einen Bus voller US Soldaten am Frankfurter Flughafen ein, erschießt zwei Soldaten und verwundet zwei weitere schwer, bevor seine Waffe eine Ladhemmung aufgrund unsachgemäßen Umganges hat. Er

11.-22.03.2012 Toulouse und Montauban. Der 23jährige Mohammed Merah ermordet sieben Menschen und verletzt fünf weitere. Er zielt auf muslimische Soldaten der französischen Armee und auf Juden. Als er einen Rabbiner und dessen zwei kleinen Söhne erschoss, filmte er sich. Besonders stolz war er bei diesem Angriff auf eine jüdische Schule auf den Mord an einem kleinen Mädchen, dass er an den Haaren festhielt und die Waffe wechselte, bevor er es in den Kopf schoss. Das Video stellte er mit ausdrücklichem stolz online und erhielt dafür manch ekelerregendes Lob. Der Täter liefert sich eine 30stündige Belagerung, an deren Ende er durch ein Fenster zu fliehen versucht und dabei erschossen wird. Seine Familie verklagt Frankreich wegen Mordes und Folter. Sein Grab muss von der Polizei bewacht werden, da es zur Pilgerstätte wurde und mehrmals wurden Wände mit Lobeshymnen auf den Mörder besprüht.

7.05.2012 Bonn. Zwei Beamte werden schwer verletzt, als ein Salafist, Teilnehmer einer Gegendemo, auf sie einsticht. Der Mann erkennt weder die deutsche Polizei noch das Gericht an, wie er bei seinen Verhandlungen aussagt.

10.12.2012 Bonn. Am Bonner Hauptbahnhof wird eine Bombe gefunden.

13.03.2013 Vier Salafisten werden wegen eines geplanten Attentats auf einen Politiker festgenommen. Ihnen wird auch die Bonner Bombe angelastet und weiterer Sprengstoff in ihrem Besitz gefunden.

22.05.2013 London. Zwei nigeriastämmige Konvertiten fuhren den außer Dienst befindlichen Soldaten Lee Rigby vor dessen Kaserne an. Der verletzt am Boden liegende wurden von ihnen vor den Augen dutzender Zeugen mit Messern und einem Hackbeil angegriffen und enthauptet. Die blutbesudelten Täter zerrten den Körper auf die Strassenmitte, unterhielten sich mit Zeugen und erwarteten die Polizei, welche sie angriffen und dabei verletzt wurden.

25.05.2013 Paris. Ein französischer Soldat auf Streifendienst wird an einer Metrostation mit einem Messer angegriffen. Der Angreifer, ein Konvertit, flieht, sobald die beiden Kameraden des Angegriffenen reagieren.

24.05.2014 Brüssel. Ein einzelner Attentäter eröffnet im Jüdischen Museum der Stadt das Feuer. Er tötet drei Menschen an Ort und Stelle, ein weiteres Opfer stirbt später im Krankenhaus. Der 29jährige Mehdi Nemouche wurde in Marseille verhaftet und als Anhänger des IS identifiziert.

20.12.2014 Joue les-Tours, Frankreich. Ein Mann sticht unter "Allahu Akhbar" rufen auf drei Beamte ein, nachdem er in die Wache gerannt kam. Diese erschießen den Angreifer, alle drei bleiben verletzt zurück. Der Mann hieß Bertrand Nzohabonayo und war Konvertit, dessen Facebook-Seite die Flagge des IS zeigt.

21.12.2014 Dijon, Frankreich. Ein Mann, dessen Namen nicht bekannt gegeben wurde, überfuhr unter dem o.g. Ruf 11 Menschen, alle überlebten, wurden aber verletzt. Er wurde vom Innenminister am gleichen Tag für "sehr instabil" erklärt.

22.12.2014 Nantes, Frankreich. Ein weiterer, namentlich nicht genannter Mann fuhr in eine Menschenmenge, verletzte 10 und tötet einen Menschen. Danach versuchte er mit einem Messer Selbstmord zu begehen. Mehrere Zeugen sagte aus, auch von ihm den Ruf gehört zu haben - der Innenminister erklärt den Täter für "unausgeglichen".

7.-9.1.2015 Paris. Eine Serie von insgesamt fünf Anschlägen, u.a. auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo und einem jüdischen Supermarkt kostet 17 Menschenleben und läßt weit über 20 Verletzte zurück. Die Täter werden am Tatort erschossen.


14.-15.02.2015 Kopenhagen. Omar Abdel Hamid El-Hussein verübt einen Anschlag auf eine Pressekonferenz von Medienleuten und Journalisten. Am Folgetag attackiert er eine Synagoge. Er tötet bei diesen Vorfällen jeweils einen Menschen, verletzt außerdem zwei Polizisten. Die zu seiner Verhaftung angerückten Beamten beschiesst er ebenfalls, worauf er erschossen wird.

19.04.2015 Villejuif & Paris, Frankreich. Aurélie Châtelain wird von einem Terroristen erschossen. Er brauchte ihr Fahrzeug um nach Paris zu fahren, wo er eine Kirche angreifen wollte, kurz vorher aber von Sicherheitskräften gestellt wurde.

26.06.2015 St. Quentin Fallevier, Frankreich. Ein Terrorist nordafrikanischer Herkunft, Yassine Sahli tötet seinen Chef, enthauptet ihn und fährt seinen Kurierwagen in einen Gastank eines örtlichen Energieanbieters. Die anschließende Explosion bleibt entgegen den Erwartungen des dem IS angehörenden Terroristen klein und verletzt lediglich zwei weitere Menschen. Er versucht noch mehrere Tanks zu öffnen um den Brand auszuweiten, wird aber überwältigt.

21.08.2015 Thalys auf dem Weg nach Paris. Ayoub El Khazzani, ein 25 Jahre alter Marokkaner versuchte mit einem Sturmgewehr, einer Pistole, einem Messer und einem Molotov-Cocktail ein Massaker im Zug anzurichten. Er wurde durch das beherzte einschreiten zweier Franzosen und dreier Amerikaner sowie eines Bedienungsfehlers des Gewehres daran gehindert. Er verletzte einen der Franzosen und zwei der Amerikaner, bevor er überwältigt wurde. Sein Anwalt behauptete in seinem Namen, er habe die Waffen lediglich "unter einem Busch gefunden" und wollte nur Geld rauben.

17.09.2015 Berlin. Ein irakstämmiger Mann versucht Polizisten mit einem Messer anzugreifen und wird dabei erschossen.

5.11.2015 Bayrische Autobahn. Bei einer zufälligen Kontrolle wird bei einem Mann aus Montenegro eine Waffensammlung von 8 Aks und mehreren Faustfeuerwaffen sowie große Mengen an Munition gefunden. Es wird ein Zusammenhang mit einem geplanten Anschlag vermutet.

13.11.2015 Paris. Sieben Angriffe in der Stadt hinterlassen mindestens 128 Tote.

Die Liste ist nicht vollständig. bspw. ist der Fahrer aus Graz, der drei Menschen überfuhr und mit einem Messer bewaffnet unter dem mehrfach erwähnten Ruf versuchte weitere zu verletzen als geisteskranker Gewaltäter eingestuft worden. Die Angriffe in Russland, wie jener auf das Moskauer Theater, den Flughafen oder die Schule von Beslan werden oft auf einen "nationalen Konflikt" geschoben. Dem Stimme ich zwar nicht zu, aber ich versuchte die Liste möglichst nicht kontrovers werden zu lassen.
Sollte ich jedoch ein wichtiges Ereignis vergessen haben, bitte melden.

Und dies sind nur die europäischen Anschläge. Die weltweite Zahl lässt sich nicht ohne tagelange Arbeit wiedergeben - wöllte ich gründlich sein vermutlich wochenlang. So fragte mancher Nigerianer, warum die Auslöschung eines ganzen Dorfes fast am gleichen Tag wie der Anschlag auf Charlie Hebdo die europäische Medienwelt fast gar nicht berührte oder veranlasste zu berichten.
Wer jetzt also überrascht tut oder von einer "neuen Dimension" oder einem "nun eröffneten Krieg" schreibt, der heuchelt, dass es mich ekelt.

Das gleiche gilt für die "Einzeltäter","Einzeltat" und "Das hat mit dem Islam nichts zu tun" Schreiber und Redner. Diesen Menschen muss ich eine Mitschuld geben. Mitschuld nicht an den Morden - aber daran, dass wir das Problem nicht zu lösen versuchen. Ich würde vorbehaltlos schlucken, was da behauptet wird, wenn die Liste nicht so Elend lang wäre. Wenn die Liste sich nicht auch auf vorhergehende Jahrzehnte und Jahrhunderte verlängern ließe. Wenn es nicht weltweit das gleiche "Spiel" wäre. Oder wenn irgendeine andere Weltreligion eine ähnliche oder auch nur ansatzweise vergleichbare Zahl solcher Täter hervorbringen würde. Wie oft behaupten diese Menschen, das wäre überall so. Ist es nicht. Ja, alle Religionen haben ihre Konflikte, und viele Religionen erleben dunkle Phasen. Aber auch nur genau das. Phasen. Das Christentum wurde zuerst jahrhundertelang verfolgt - und hat nicht ansatzweise etwas aus dieser Zeit aufzuweisen, was dem gerade passierenden Albtraum oder der gewalterfüllten Entstehungsgeschichte des Islam gleicht. Wir hatten unseren Konfessionskrieg und unsere konfesionellen Auseinandersetzungen - vom Konflikt der Arianer mit der Urkirche über die Spaltung der West- und Ostkirche über die Verfolgung der Katharer u.a. Aber wir haben unsere Märtyrer nicht aus dem Töten "Ungläubiger" geboren, sondern aus der kampflosen Hingabe des eigenen Lebens. Unser Ringen nach der Definition eines jus ad bellum, eines Rechtes Krieg zu führen oder eines bellum justum, eines "Gerechten Krieges" ist weit über 2000 Jahre alt und somit älter als das Christentum selbst - während diese Frage im 7. Jh. wie heute scheinbar keine Rolle für den Islam spielt.
Für mich zählt jedes Individuum als solches - aber ich vermisse die muslimischen Individuen, die mit ihren Familien und Freunden, ihren Glaubensgeschwistern in ähnlichen zehn- und hunderttausenden gegen den Terror, das Morden und das Krieg führen im Namen des Islams auf die Strassen gehen, wie im Sommer 2014 gegen Israel. Die Beschwerden, sie nicht wegen des Terrors zu diskriminieren sind größer, als die Beschwerden über den Terror. Die Gelder die fließen um den IS, Al Quaida und Co zu unterstützen scheinen bedeutend größer zu sein, als beispielsweise Hilfsgelder zur Befreiung yezidischer Sexsklavinnen.
Als in Berlin Anfang des Jahres eine "muslimische Mahnwache" gegen den Terror von Paris stattfand, war die Zahl der Anwesenden der betreffenden Gruppe unsäglich peinlich klein. Und die Kosten für Bühne, Technik und Sicherheit bezahlte dann nicht die DITIB oder eine türkische oder islamische Gemeinde, sondern SPD und CDU - am Ende also deren Mitglieder und der Steuerzahler. Sensibilität, ehrliches Bedauern oder Sympathie - das sieht anders.
Und so war nach Charlie Hebdo eine pro-muslimische Solidaritätskundgebung auf dem Marsch - aber die Synagogen und Juden der Stadt erhielten keine derartige Sympathiekundgebung, obwohl sie ja die Opfer zu beklagen hatten. Der Spiegel betonte, wie die Imame zum Frieden aufriefen - um im gleichen Atemzug der Überschrift die Angst vor Generalverdacht eben jener Imame zu betonen. Sollte der Friedensaufruf nicht ohne derartige Hintergedanken und Randbemerkungen auskommen, wenn man sich in der Verantwortung sieht?
So könnte ich noch Stunden weiter machen - und werde das wohl beizeiten auch tun, aber ich hoffe, mein Punkt ist klar: der Islam hat etwas damit zu tun, es sind keine Einzelfälle und Muslime sind hier sehr wohl in der Pflicht zu reagieren - individuell oder in Gemeinschaft. (und ja, es gibt solche, die dies tun. Ihnen sollte der Dank und die Unterstützung der muslimischen Gemeinden gelten und unsere Anerkennung)



2. Die FAZ schrieb "Paris erlebt seinen 11. September." Was für ein Quatsch. Am 11. September kaperten mehrere Terroristen in den USA, einem Land mit enorm hohem Sicherheitsdenken, mehrere Flugzeuge und steuerten sie in das WTC und das Pentagon - in einem weiteren Flieger verhinderten die Passagiere derartiges, indem sie das Flugzeug zum Absturz brachten. Dabei starben Tausende. Zuvor hatte es solche Anschläge "nur" von innländischen Terroristen gegeben (Oklahoma Bombing).
Der Anschlag von Paris ist nicht der erste Anschlag seiner Art, er ist nicht der erste Anschlag der zeigt, dass die Sicherheitsgesetze und -vorkehrungen nicht helfen und er hat bei weitem nicht so viele Opfer auf einmal gefordert.
Derart aber sind die Behauptungen, die derzeit durch die Medien wandern. Da sind wieder die "Experten" die behaupten, die Terroristen seien desillusionierte Kinder, die keine Zukunft und keine Alternative sähen, oder die vom Tod ihrer Mitgläubigen durch die Hand des Westens so traumatisiert seien, dass sie sich zu solchen Taten zum Handeln gezwungen sähen. Dieser Quatsch wird von vielen geglaubt - ohne zu fragen, warum warum dann die Desillusionierten Europäer und Nichtmuslime oder die Opfer des islamischen Terrors sich nicht derart radikalisierten.
Warum gibt es hierzulande zwar viel Aufmerksamkeit für den "christlichen Terror der Kreuzzüge" gibt - aber als der italienische Präsident im Februar an einen zweijährigen jüdischen Jungen gedachte, der bei einem Terroranschlag auf die Große Synagoge von Rom 1982 ermordet wurde und dessen Täter von Griechenland nicht ausgeliefert sondern freigelassen wurde diese berührende Rede nicht mal eine Zeile im deutschen Nachrichtenwald fand, das kann man nicht mehr rational erklären.
Der Vergleich mag hinken - aber vielleicht wird verstanden, worauf ich hinaus will. Wie der Islam in die Levante kam - kein Thema. Hape Kerkeling erklärt uns im ZDF "der Islam kam nach Spanien und ein goldenes Zeitalter brach an" - das davor erstmal dieser unerwähnte und unprovozierte Angriffskrieg tausende und abertausende Opfer kostete und die Bevölkerung aufgezwungen bekam, was sie gar nicht wollte - Nebensache.
Christentum darf man kritisieren und im Namen der Kunst seine Symbole entweihen - beim Islam aber hat die Kunst zu schweigen.


3. Waffen. Ja, richtig, Waffen. Wer die Liste weiter oben einmal durchgeht wird erstaunt feststellen, dass wir einen Anschlag nach dem anderen mit Kriegswaffen erleben. Waffen, die in Europa für keinen Zivilisten legal zu erwerben sind. Nie. Sie unterliegen strengsten Regeln, ihre Produktion und ihr Verkauf werden sogar mitunter von der Politik scharf angegangen, kontrolliert und teilweise auch verboten. Das hindert Terroristen nicht, die Waffen zu bekommen. Anfang des Jahres wurde dann mitunter auch mal die Frage gestellt: wo bekommen die Terroristen die eigentlich her. Die Antwort: auf dem Schwarzmarkt - in wenigen Stunden.
Für jeden Kenner des Themas ist das keine Überraschung. Die Waffen aus Libyen landen Containerweise in Südfrankreich. Die Briten haben seit dem generellen Waffenverbot von 1997 eine regelrechte Importschwemme - zuletzt über kleine Privatflughäfen. Und die Deutschen sitzen auf der Transitstrecke für Waffen aus dem Kosovo, Ex-Jugoslawien und dessen Nachbarn. Nicht zu vergessen die Zeiten des Abzuges der Sowjetarmee. Was da noch schnell an Waffen vertickt wurde, so munkelt man, sei schwerlich zu erfassen.
Allein in Deutschland sollen bis zu 20 Millionen illegale Waffen herumgeistern - freilich eine viel zu kleine Schätzung, sind doch allein 20 Millionen Waffen zu Zeiten des verschärften Waffengesetzes in Folge der RAF illegal geworden, aber nur ca. 2 Millionen wurden abgegeben. Wer glaubt, die übrigen seien verschwunden oder es seien keine neuen dazu gekommen, der muss schon recht gutgläubig sein.

Die Waffengesetze in Europa, von streng wie in England bis relativ locker wie in der Schweiz beziehen sich lediglich auf Pistolen, Revolver und Gewehre die mit jedem Druck auf den Abzug einen einzelnen Schuss abgeben. Diese sind in fast allen Staaten nur mit vorheriger Überprüfung, einem oder mehreren Tests und Qualifizierungen zu bekommen. Bei uns bspw. für Jäger und Sportschützen und, ohne Munition, für Sammler. Bis dahin muss man viel Zeit und Geld investieren. Kriminelle und Terroristen haben es da einfacher. Zumal die besagten Gruppen zwar Waffen besitzen, aber nicht mit sich führen, also dabei haben dürfen (vom Jäger während der Jagd einmal abgesehen).
Die Terroristen wissen also, abgesehen von Polizisten (und selbst da oft nicht, s. England), müssen sie mit keiner bewaffneten Gegenwehr rechnen.
Nachdem wir aber nun so oft gesehen haben, nicht nur durch Islamisten sondern auch durch jemanden wie Breivik und Verrückte wie in Erfurt oder Winnende, wie dies abläuft, uns die Polizei und das Gesetz nicht schützen können, sollten wir da nicht vielleicht mal unsere Haltung überdenken und die Berichte bspw. aus Russland, Mexiko und den USA überprüfen, vergleichen und überdenken?
Ich denke schon - denn zwischen den ersten Schüssen in der Konzerthalle am 13. und dem Eintreffen der Polizei bzw. der Erstürmung des Gebäudes lagen weit mehr als 40 Minuten - eine Zeit, welche die Terroristen sich mit Exekutionen vertrieben. Da hätte ich lieber die Chance, mich zu wehren....

Politik und Gesellschaft sind nicht in der Lage oder Willens eine Lösung zu finden - vielleicht verhindert auch unsere Menschlichkeit, unsere Ethik, Moral oder christliches Bewusststein, eine solche. Vieleicht sollte man dann wenigstens über Wege nachdenken, das Problem wenigstens zu verkleinern.

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