muslimisch geprägten Viertel Molenbeek in Handschellen abgeführt wurde, erschüttert Brüssel. Eigentlich sind es mehrere, denn eine ganze Reihe von Bomben wird gelegt und die meisten detonieren "erfolgreich", töten oder verletzen zahlreiche Menschen.
Und wieder sind die Medien scheinbar "überrascht", werden "Experten" hinzugezogen, Bilder von mit Langwaffen ausgerüsteten Polizisten gehen durch alle Kanäle und es dauert nur Stunden bis erst in den sozialen Netzwerken und dann den Nachrichtenseiten die ersten Relativierungen einsetzen. Zwar bekennt sich der IS umgehen zur Tat und droht, wie im November und Januar 2015 weitere Anschläge an - eine Drohung, die er bislang auch umgesetzt hat), aber natürlich hat dies nichts mit dem Islam zu tun, wir müssen, anders als bei anderen Gruppen, differenzieren.
Gewöhn Dich dran, Europa. Die Anschläge hören auf diese Weise nicht auf. Solange wir uns vor unseren eigenen, durchaus möglichen, dunklen Seiten mehr fürchten als vor dem, was Einzelnen von uns angetan wird, sei es in Madrid, London, Paris, Kopenhagen und vielen, vielen weiteren Orten mehr, solange wird es weiter gehen. Weitere Anschläge, weitere Opfer.
Brüsseler Metro nach dem Anschlag |
Madrid 2004 |
Fehlgeschlagener Anschlag Glasgow Airport 2007 |
Was ist das bitte für eine Gesellschaft, der es am Allerwertesten vorbeigeht, wenn immer wieder Züge voller Unschuldiger, Menschen jeden Alters, vom Kleinkind bis zum Greis, in die Luft gesprengt werden, der aber wutgeifernd über "racial profiling" schwadroniert, wenn mehr Muslime als Christen von den Geheimdiensten überwacht werden?
Eine Gesellschaft, die einen christlichen "Marsch für das Leben" unter Hohn des ZDF einen Spießrutenlauf absolvieren lässt, aber jede
Moskauer Flugplatz 2011 |
Wo sind die tausenden gemäßigten Muslime während hunderte Mohammed Merah huldigen oder die muslimischen Bewohner Abdeslam, den Terroristen von Paris durch Molenbeek lotsen und vor der Polizei vier Monate lang verstecken?
Immer wieder wird abgestritten, dass unser heutiges "aufgekärtes" Europa nicht trotz sondern wegen dem Christentum da ist wo es steht. Die Verfechter behaupten, es wäre dem Christentum mit Kritik und im Kampf abgerungen worden, was heute besteht. Diesen Kampf aber nun auf etwas auszuweiten, dass sich wirklich tödlich, wirklich gefährlich erwiesen hat und immer wieder erweist - das bleibt aus.
Lee Rigby, 2013 auf offener Strasse in London abgeschlachtet |
Paris, November 2015 |
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