Sonntag, 24. April 2016

Wenn 1000 Menschen verschwinden aber von Wachstum die Rede ist, dann ist es die Bundeswehr

Der Zustand der Bundeswehr, das ist bekannt geworden und kann erfragt werden, ist desolat. Ausrüstung, Moral, Personalstärke. Darum hat von der Leyen ja nun nach zwei Jahren rumgeeiere einen größeren Haushalt gefordert (der immer noch fast um die Hälfte zu klein zum vertraglich bei der Nato festgehaltenen und zum real benötigten ist) und spricht seit Anfang des Jahres über eine personelle Vergrößerung.
Die Realität sieht genau entgegen gesetzt aus. Monat für Monat schrumpft die Bundeswehr - und wir reden nicht um kleine Zahlen. Die alten Zeitsoldaten scheiden langsam aus, die Nachrücker sind zahlenmäßig schwach auf der Brust, die möglichen Verlängerer entscheiden sich in zu großer Zahl zum Abgang. Die einzigen wirklich wachsenden Zahlen sind die der weiblichen Offiziere - und die der Soldaten im Schwangerschafts- und Mutterschutz (nicht falsch verstehen, beide Einrichtungen halte ich für verpflichtend - ob dieser Gesamtumstand in eine Armee passt stelle ich sehr wohl zu Debatte). Außerdem die Zahl der minderjährigen Soldaten, also Soldaten unter 18. Etwas, dass "die Linke" mit Recht kritisiert und das Ministerium mit einem fahlen "Ausbildungsplätze schaffen" beantwortet.

Wie "Augen geradeaus" Autor Thomas Wiegold berichtet, sind von Februar auf März 2016 die dienenden Soldaten wieder deutlich weniger geworden. 177.077 waren es im Vergleich zu den vorher
178.171.
Nochmal die Worte von Frau von der Leyen aus dem Interview, welches sie im Februar gab.
Die Bewerberlage ist exzellent. Im vergangenen Jahr haben sich über 100.000 Menschen bei der Bundeswehr beworben, von denen wir rund 25.000 eingestellt haben. Mich freut, dass wir bei den Zeitsoldaten fast alle Stellen besetzen konnten. Das beste Ergebnis seit 15 Jahren. Auch beim Frauenanteil ist alles auf dem richtigen Weg: Die Ausbildung zum Offizier treten bereits über 20 Prozent Frauen an.
Mitte vergangenen Jahres hatte sie bereits die Zahlen "erhöht".
Und vergangenen Monat nochmal einen drauf gelegt.
Sieht man sich die geschrumpften Personaldecken aber mal genauer an, so sind diese "Aufstockungen" bestenfalls der Ersatz, für die in der angeblich hervorragenden Situation befindlichen Stärkemeldungen. Statt also mehr Soldaten als bisher unter ihr und ihrem Vorgänger geplant in Dienst zu stellen, wird man gerade so die Mannschaftsstärken beibehalten können - bei fragwürdigem Erhalt in den einzelnen Bereichen (Verwendungen).
Auch die Zahl der Islamisten aus Bundeswehrrängen ist nunmehr Ziel der Aufmerksamkeit geworden. Jedenfalls so ein wenig. Richten soll es der MAD (Militärischer Abschirmdienst), welcher aber nicht die behaupteten Kapazitäten hat, um JEDEN Soldaten bei Dienstantritt und weiterhin bei Notwendigkeit oder sporadisch zu überprüfen. 

Die Politik spielt hier herum und ebenso wie Bereich des Notrufes (welcher i.d.R. auf Landesebene ruiniert wird) ruiniert sie lebenswichtige Einrichtungen, die unser Leben garantieren. Rettungskräfte ganz direkt, die Armee mittelbar - abgesehen von der Gefährdung der Soldaten selbst, die im Einsatz weder auf politisch korrekte noch christlich, humanistisch oder sonstige Werte einen Pfifferling gebende Feinde treffen, die es einen Dreck schert, ob dieser als humane Hilfe, Polizeieinsatz, Rettungsmission, Ausbildung oder Krieg bezeichnet wird.
Und da wird jeder Mann (und jede taugliche Frau) gebraucht. 

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