Femenanführerin mit Gefolge und typischem Gruß |
Und wie sieht es in der Umsetzung aus? Femen arbeitet mit Gewalt, Vandalismus, Drohungen, Desinformation und Inszenierung. All das ist leicht erkennbar und keineswegs, wie oft behauptet wird, von östlichen Medien fälschlich unterstellt.
Ein paar Beispiele:
2012 sägten Femenaktivistinnen in Kiew ein Holzkreuz um. Propagiert wurde, es handele sich um einen Protest gegen die Verurteilung der Pussy-Riot Aktivistinnen, welche in Russland eine Messe in der erst 2000 wiedererrichteten Christ-Erlöser Kathedrale der russisch-orthodoxen Kirche gestürmt und mit einem Punksong als Protest gegen die Kooperation der Kirche mit Putins Regierung die Religionsfreiheit störten. Schon diese Aktion war mehr als nur ein wenig schlecht gewählt. Denn die Kathedrale war von den Sowjets im Kampf gegen die christliche Religion gesprengt und mit Spendenmitteln erst nach dem Ende der Sowjetunion wiederrichtet worden. Ausgerechnet an diesem Ort eine Messe zu stören sprach von mangelnder Rücksicht.
Dafür belangte der russische Staat die Gruppe, stellte sie vor ein Gericht und verurteilte sie. Jede erhielt zwei Jahre Haft, die sechs Monate in Untersuchungshaft wurden angerechnet. In der Berufung wurde eine der drei Frauen auf Bewährung entlassen. (Zwei Tage nach dem Urteil stürmten in Köln, wie zuvor in Wien, die katholische Kathedrale und störten auch hier die Messe.)
Femen machte daraus scheinbar lebenslange Haft oder gar eine Todesstrafe. Anna Guzol sagte:
Was ist denn ein kleines Stück Holz im Vergleich zu drei verlorenen Leben?Femen sägte also ein Kreuz um und posierte am Stumpf als der Gekreuzigte. In Kiew, welches bekanntlich nicht in Russland liegt. Das Kreuz war von Katholiken aufgestellt worden. Zum Gedenken der Opfer des Stalinismus. Kurzzeitig versuchte Femen die Bedeutung des Kreuzes zu leugnen, indem sie auf die größere Installation einige Meter weiter verwiesen und von einer Journalistenverschwörung sprachen. Im Interview des DeutschlandRadio stellten Femen-Aktivistinnen dann selbst klar:
Femen-Direktorin Anna Guzol weist solche Anschuldigungen zurück. Femen sei konsequent antireligiös und antikirchlich.
Das Beispiel scheint auch prompt Schule gemacht zu haben, aus einem angeblichen Protest wird reihenweiser Vandalismus.
Mit Vandalismus auch in Museen hat Femen jedenfalls keinerlei Probleme, wie diese rechts abgebildete kostspielige Attacke im Louvre zeigt. Abgerundet durch medienwirksames Posing neben dem angerichteten Schaden inklusive dem "Femengruß".
In einem anderen Fall versuchte eine Aktivistin den Patriarchen der russischen Kirche anzugreifen, wird aber im letzten Augenblick daran gehindert. Auf ihrem Körper steht "Kill Kirill" - tötet Kirill.
Die Gewaltbereitschaft demonstrierten sie jüngst bei einem körperlichen Angriff auf den Europaabgeordneten Brok. Erst hinterher wird zusätzlich bekannt, dass die Anschuldigungen die Femen als Legitimation für die Attacke anführte, frei erfunden waren.
Kirchenhass und Respektlosigkeit |
Inszenierung in Notre Dame |
Femen auf dem Petersplatz während des Angelus |
Dabei achten sie darauf, sich als Opfer zu inszenieren. Wer sich die Videoaufnahmen betrachtet, stellt fest, dass sie keine Hemmung haben um sich zu schlagen und zu treten, während die meisten Wachleute oft nur zögerlich zugreifen und sich bemühen, niemanden zu verletzen. Eine Bildserie belegt das wie ich finde recht eindrucksvoll. Darauf ist unter anderem eine Dame zu sehen, die sich bei der WM unter schwedische Fußballfans (inklusive einer Anzahl weiblicher Fans) ihre ohne spärliche Bekleidung vom Leibe reißt und dann inszeniert. Wäre die Welt und insbesondere die Männerwelt wirklich so schlecht wie von Femen behauptet, wäre die Reaktion der versammelten und alkoholisierten Männer wohl anders ausgefallen.
Ob Weltwirtschaftsforum, übertriebene Korrektheit eines Möbelhauses, Berlinale oder französische Justiz, nichts, was nicht den Zorn der Femen-Frauen auf sich zieht oder für ihre Zwecke genutzt wird.
Bei einem Protest in Kiew wird wieder klar, wie durchgeplant die Inszenierungen sind.Wieder ist es eine Kirche, wieder wird medial alles festgehalten. Zur Sicherheit, dass die Bilder im Westen auch verstanden werden sind auch Schilder in Deutsch dabei.
Im Interview wird denn auch von einer "Schuld der christlichen Gemeinschaft" gesprochen. Der Tonfall sollte bekannt vorkommen.
Stets sind entweder die Medien eingeladen oder man bzw. frau sucht sich Orte, an denen sich die Medien bereits befinden. Der Zorn, die Angst und der Verlust der Menschen, die gestört, angegriffen oder angebrüllt werden, die ihrer Religion, ihrem Hobby oder ihrer Arbeit nicht nachgehen können, wird dabei weder von Femen noch von den Medien festgehalten oder gesendet.
Natürlich gibt es eine große Zahl an Dingen, die es lohnt, kritisiert und kontinuierlich abgebaut zu werden. Seien es Zwangsprostitution und Menschenhandel, Genitalverstümmelung, Verschleierung oder Zwangsehen. Auch die Sexualität eines Menschen unter Strafe zu stellen ist in meinen Augen falsch. Das aber fordert die katholische Kirche nicht, ob es die orthodoxe tut entzieht sich meinem Wissen, ich bezweifle es aber.
Vergewaltigung wird in meinem Empfinden viel zu nachlässig, ja geradezu generös gegenüber den Tätern verfolgt und bestraft. Rassismus ist eines der großen Übel unserer Zeit, auch wenn der Focus der Öffentlichkeit leider einseitig zu sein scheint.
Dem aber mit jener Menschenverachtung zu begegnen, wie es Femen unternimmt, Hass und Gewalt als legale Mittel, Gewaltverherrlichung und -androhung als Methoden zu nutzen führt nur zu einer drastischen Verhärtung der Fronten und vermutlich auch über kurz oder lang zur Eskalation.
Dabei zu pauschalisieren und rücksichtlos alles anzugehen, was man für den "Feind" hält zeugt von blinder Wut und Verbitterung.
Und schlussendlich ist es billig, die ständig zur Zielscheibe zu machen, die sich nicht wehren. Wenn Femen nackt bei der Hadsch in Mekka steht würden ich zumindest ihren Mut anerkennen können.
Hab da grad Kritik auch von anderer Seite gefunden:
AntwortenLöschenhttp://feministphilosophers.wordpress.com/2013/04/05/women-against-femen/