Dienstag, 23. April 2013

Sehet die Vögel...

Eines meiner Hobbies ist es, die Vögel in meinem Garten zu hegen und ihnen zuzusehen. Von einem wirklichen Ornithologen bin ich sehr weit entfernt, aber es bereitet mir höchstes Vergnügen einer Gruppe Greifvögel dabei zuzusehen, wie sie majestätisch im Wind schweben oder mit einer unnachahmlichen Würde auf Feldern im Dreck sitzen und ihre Umgebung im Auge haben.

Der jetzt vergangene Winter war lang und teilweise hart für Greifvögel wie die hier überwinternden Wild- und Gartenflieger. Dazu kommt die Unregelmäßigkeit der steigenden Temperaturen, die uns Menschen zwar einen Aufschub vor Stechmückenplagen bereiten, den brütenden Meisten und ihren Verwandten aber einen wichtigen Nahrungslieferanten während dem Aufziehen ihrer Jungen verweigern. Mit ein Grund warum ich mir das Buch "Vögel füttern - aber richtig" besorgte und seitdem das Restaurant in meinem Garten ganzjährig geöffnet halte. Ich plane auch im nächsten Winter, natürlich dann in Absprache mit den Pflegern, Jägern und Naturschützern, den Greifvögeln bei Bedarf etwas Nahrung anzubieten. Das die Meinungen hier stark auseinandergehen - geschenkt. Solange die gefiederten Himmelsbesucher immer mehr vom Aussterben bedroht sind sollte man alles versuchen.
Und damit bin ich beim eigentlichen Thema. Die Naturschutzbewegung ist seit der Gründung der "Umweltpartei" mit ihnen schwer verknüpft. Dies machte seinerzeit auch Sinn, war diese bei allen Fehlern und Sünden immerhin die Partei des Schutzes von Wald und Reservaten. Aber die Zeiten haben sich gedroht. Aus Umweltpolitik wurde Klimapolitik und kein Grüner kräht mehr nach den Rechten der Tiere. Naja, das stimmt nicht. Wenn es ihrer Energiepolitik entspricht, dann wird gerne nochmal nachgefragt.
Das dabei mittlerweile auch der eigentlich zum Schutz der Vögel gegründete NaBu bedrohte Vogelarten regelrecht verkauft hat mich schockiert. Zum Hintergrund: m.W. sollte die Klage aufgrund der Unterschreitung der Mindestdistanz zu brütenden Rotmilanen erfolgen, was aber durch die "Spende" geregelt wurde. Das die Windräder nun aber noch immer am gleichen Platz stehen und somit der Tod der bedrohten Vögel wahrscheinlich ist scheint nebensächlich...
Umso schlimmer ist dies, da die allgemeine Lage der Vögel weltweit sich dramatisch verschlechtert. Die nach der Meerüberquerung erschöpften Zugvögel werden mittlerweile auf einer Breite von 700 km von einer Wand aus Netzen erwartet, mit denen Ägypter sie fangen und als "Snack" verkaufen. Das dies die Bestände innerhalb weniger Jahre völlig auslöschen könnte scheint allen egal zu sein.
Wie es in Gaza, Malta, Spanien, Marokko etc. aussieht braucht man fast gar nicht zu fragen. Dort wird geballert was die Flinte hergibt, egal wie viele Protestaktionen gefahren werden. In Deutschland sind die Windräder nicht die einzige Bedrohung. Noch immer werden Krähen bejagd, mancher Bauer oder Tierhasser legt noch immer Giftköder aus und tötet somit jedes Jahr wichtige Teile der Population bedrohter Vogelarten, von Hunden und Katzen mal ganz abgesehen.

Nabu, so sehr ich (aber auch Gründungsmitglieder) diesen Verein mittlerweile kritisiere, hat immerhin eine Petition auf seiner Seite eingestellt, die unsere Politiker auffordert, den 700 km Zaun zu bekämpfen (mit politischen Mitteln natürlich). Ich würde mich freuen, wenn Sie, werter Leser, diese unterzeichnen würden.

Sie können aber auch im Alltag den Vögel eine Hilfe sein, selbst, wenn sie nicht füttern möchten oder können. für wenige Cent erhalten Sie Aufkleber, für ein paar Euro Stifte, bspw. bei vivara, mit denen Sie Ihre Glasfenster für Vögel klar als Hindernis erkennbar machen.
Pflanzen Sie im Garten einheimische, fruchttragende Sträucher und Bäume.
Patenschaften für bedrohte Tierarten sind immer eine gute Idee - u.v.m.
Dazu gibt es einiges an Literatur, auch wenn bei manchen Dingen, wie der Fütterung, die Meinungen auseinandergehen. Aber jeder Versuch den Vögeln zu helfen ist eine gute Tat.


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