Donnerstag, 11. April 2013

Pirincci 4 (und das letzte Mal)

Weiter geht es mit dem Mediensummen um Akif Pirinccis Artikel "Das Schlachten hat begonnen". Kurzer Rückblick: nachdem der Artikel erschienen war gab zustimmende wie ablehnende Stimmen, selbst auf dem Portal "Achse des Guten", auf welchem der Text erschien.  Eine der ablehnenden Stimmen war die von Tobias Kaufmann. Dieser scheint daraufhin Reaktionen erhalten zu haben, eine davon hat die Achse des Guten eingestellt. Ich finde sie sehr ehrlich und lesenswert.
Auch P. äußerte sich zum zweiten Mal zu seinem Text. Die Überschrift lautete diesmal "Anstatt einer Entschuldigung" und hält sich diesmal deutlich mit Kraftausdrücken zurück. Dafür erhält man einen Einblick in den Menschen der jene Zeilen schrieb, was ihn sorgt, was ihn umtreibt. Mich bewegt dabei, bei aller Missbilligung für die Wortwahl der ersten Ausführungen, das die entstandene Wut aus einem Mitgefühl entstand mit den jungen Männern, die eben nicht durch "unglückliche Umstände" einen "plötzlichen Tod" fanden, sondern durch Hass, Gewaltbereitschaft und mangelnden Respekt qualvoll in den Tod geprügelt und getreten wurden. Gerade Christen sollten angesichts der vor Augen geführten Passion Christi mitleiden, wenn ein Mensch auf diese Art aus dem Leben geschlagen wird.
Da gibt es nichts zu relativieren.
Passend schreibt P. in seiner jüngsten Stellungsnahme:
In der Tat ist der Text in einer umbarmherzig harten Sprache verfaßt, was zum Thema allerdings paßt. Wir reden hier von der Ermordung von jungen Menschen und nicht von falsch getrenntem Müll.
Hauptkritikpunkt an P. ist die fehlende Angabe von Fällen, es wird eine unrechtmäßige Verallgemeinerung beklagt, die aus Einzelfällen mehr macht. Wer sich aber die Mühe macht, auch nur zwei Minuten nach den offensichtlichen Fällen, die in das von P. angeprangerte Muster passen zu suchen wird schnell fündig. Es gibt sogar eine Seite, die sich "Deutsche Opfer fremder Täter" nennt und bei der suche recht hilfreich ist. Diese Seite scheint alle schweren Straftaten von Migranten erfassen zu wollen, was so in seiner Gesamtheit natürlich eher dem entspricht, was man P. vorwirft. Aber darunter findet man dann eben auch die Meldungen, die P. meint und die es angeblich gar nicht gibt. Nur diese Minirecherche ergibt schon eine kleine Reihe von Fällen, die in besagtes Schema passen. Wie der Fall des 16jährigen der nur durch eingreifen einer beherzten Zeugin gerettet werden konnte und dessen Mutter zu Recht fragt, warum solche Unterschiede bei der Herkunft nach Opfern und Tätern gemacht werden. Oder der Fall von Rico G., der in einer Disco niedergestochen wurde und ebenfalls nur durch Zeugen (auch vor weiteren Tritten) gerettet werden konnte. Besonders erschreckend sollte das Verhalten eines 14jährigen Somaliers sein, der sein Vorgehen offensichtlich für die legitime Suche nach einer Freundin hielt. Ein Fall der von P. angeprangerten Vertuschung findet sich im Fall der in München in eine Wohnung gelockten und dort von einer Gruppe vergewaltigten Mädchen. In allen Artikeln findet sich kein Hinweis auf die Herkunft der Täter, einzig der Merkur berichtet halb davon. Man kann nur erahnen wie viele Fälle gar nicht erst in den Medien auftauchen oder dort so neutral berichtet werden, dass sie nicht ermittelbar sind. Dazu kommt dann die bekanntlich hohe Zahl an nicht gemeldeten Vergewaltigungen und Gewaltverbrechen.
Einzig in einer Beziehung irrt  sich P. Er schrieb: Frauen fänden sich nicht unter den Opfern der Gewalttaten ohne Vergewaltigung. Das ist falsch, wie eine 17jährige in Hamburg erlebte.

Warum sich die Journalisten, Politiker und Aktiven, die sich jetzt überall über P. ereifern nicht mal ein paar Stunden hinsetzen und Recherchen, besser noch, mit den Opfern reden ist mir unbegreiflich.




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