In der englischen Presse ist das Thema bereits seit etwa einem Jahr präsent, ein Artikel der FAZ zieht nun auch bei uns nach.
Afghanen, die in ihrer Heimat von Taliban verfolgt und ermordet werden, weil sie den "Besatzern", also der mittlerweile abgezogenen Nato, geholfen haben. Dabei sind vor allem Dolmetscher und Kundschafter gemeint.
Laut Pressemitteilung von Pro Asyl und der Partei Die Grünen wurden von den 1800 Anträgen auf Asyl aus diesem Grund lediglich 40% positiv beschieden.
Ich kenne die Fakten nicht und habe bislang auch keinen ausführlichen Bericht über sie gefunden. So bleibt es bei dieser Meldung.
Für mich gilt: wer der Bundeswehr geholfen hat und sich einsetzte, um ein modernes Afghanistan aufzubauen, weg von den Gesetzen der Taliban und ohne islamistischen Einfluß, der sollte hier durchaus Asyl bekommen.
Aber vielleicht wäre es sinnvoller, die Afghanistanpolitik zu überdenken. Nach 13 Jahren ist das Land wieder fast da, wo es am Anfang war. Die gemässigte oder vermeintlich gemässigte Bevölkerung zu evakuieren und "bis zur wundersamen Besserung" der Situation bei uns unter zu bringen erscheint mir als fragwürdig.
Auerdem: die Zahl der bedrohten Bundeswehrhelfer kann nach meinen Überlegungen gar nicht so groß gewesen sein. Die Zahl unserer Truppen vor Ort, der durch diese beschäftigten Dolmetscher, Führer, Bauarbeiter usw. mag insgesamt mehrere tausend Menschen umfasst haben (wie gesagt, fast 13 Jahre Einsatz), aber wie viele davon den Taliban bekannt und von diesen auf Todeslisten gesetzt worden sind, ist dann doch wieder ein anderes Blatt. Wer bei leichten Bauarbeiten an einer Strasse vor 10 Jahren mitgeholfen hat, wird wohl kaum als Kollaborateur verfolgt werden.
Andererseits - was weiß ich, wie Taliban denken. Da wäre es mal wieder an der Zeit für eine Recherche, liebe Journalisten.
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