Aus Zeitgründen verzichte ich auf Links.
Fast vier Tage lang beherrschte ein kleiner Ort namens Clausnitz in Sachsen die Titelseiten. Was war passiert?
Etwa 100 Menschen hatten sich versammelt, um mit einer Demonstration und quergestellten Fahrzeugen einen Bus zu stoppen, welcher Menschen in ihren Ort brachte, die sie dort nicht haben wollten. Im Gegensatz zu dem in Deutschland regelmäßig passierenden üblichen Blockaden, handelte es sich diesmal nicht um "Nazis raus" rufende "Aufrechte", sondern hier demonstrierte das "Pack".
Weil es ja im gesinnungskontrollierenden Deutschland sein muss:
Nein, auch ich finde es nicht richtig, einen Bus in dem potentiell wirkliche Kriegsflüchtlinge sind mit Schreien, Lärm, Wut im Gesicht und mancher Beleidigung auf den Lippen zu stoppen. Spätestens wenn man weinende Kinder sieht und erkennt, dass die Polizei Maßnahmen zum Schutz VOR der eigenen Person ergreift, sollte man anfangen sich zu fragen, was zum Teufel man da eigentlich mache. Nichts gegen Proteste - aber es gibt Grenzen.
Und jetzt das ABER.
Seit Jahren passiert in Deutschland genau das gleiche - eben andersherum. Menschen, die pauschal als Nazis, Rassisten und Faschisten, als "Ultra-Erz-Katholiken" und "Frauenhasser", als "Vertreter des Patriarchats" oder "Rechte" beleidigt werden, dürfen immer wieder erleben, wie sie während ihrer Demonstrationen, zu Hause oder auf der Arbeit bedroht, beleidigt und ihrer Grundrechte beraubt werden.
Ich spreche nicht von Reichskriegsflaggeschwingern mit "Meine Ehre heisst Treue" auf dem Arm - die haben sich ja recht deutlich selbst eingeordnet - sondern von dutzenden Ereignissen pro Jahr im ganzen Land, bei dem Menschen verschiedenster politischer Ansichten Opfer meist linker Aktivisten werden. Blockierte und attackierte Demos, wie die Demos gegen die Genderideologie in BaWü, die Schweigemärsche gegen Abtreibung in Berlin und andernorts oder auch lediglich Gedenkveranstaltungen und Orte für deutsche Opfer des Bombenterrors durch alliierte Luftwaffen.
Auch was in Anwohnern vor sich geht, die bspw. im Umfeld einer 1. Mai-Randale wohnen, kann man sich gut vorstellen.
Eine solch übergreifend-ablehnende Berichterstattung mit anschließender Pseudo-Analyse ("typisch Sachsen!") vermisse ich da schon seit Jahren. Nunja, bis auf die pauschalisierende Analyse.
Dabei wäre die wirklich angebracht. Die linke Szene, und hier reichen sich AntiFa, JuSos, Grüne, Grüne Jugend, Die Linke uvm. die Hand, können auf regelrechte Protestprofis zurückgreifen. Es gibt Handbücher, Flugzettel, Internetseiten und Wikis die erklären was es so an Protestformen gibt, was legal ist und wie man sich nicht erwischen lässt oder falls doch, wie man unbefleckt aus der Sache wieder rauskommt. Im Notfall gibt es sogar eine Organisation, die festgenommenen oder angeklagten Linken rechtliche Hilfe (und darüber hinaus) zukommen lässt: die Rote Hilfe. Diese lässt geständige oder gar reuige Täter aber sofort Fallen - und hat Mitglieder bis in den Bundestag.
So wird u.a. das "durchfließen von Polizeiketten" anempfohlen und geübt. Das dabei regelmäßig Menschen verletzt werden, vor allem Beamte, wird billigend in Kauf genommen.
Das Spektrum reicht von solchen Aktionen, über Sitzblockaden bis zu lautstarken und steinewerfenden Massenaufmärschen oder überfallartigen Kommandos - wie seinerzeit der Überfall auf Lucke während einer Wahlkampfveranstaltung.
Die Einschüchterung und Demolierung von möglichen Veranstaltungsorten der "Feinde" steht ebenfalls auf der Liste.
Diesen Zustand hat der linke Teil unserer Bevölkerung und seine politischen Vertreter nicht nur seit Jahren hergestellt, sondern auch geschützt. Erst als in Frankfurt beinahe Beamte in ihrem Fahrzeug verbrannt wurden, gab es eine nennenswerte Medien- und Politikreaktion.
Davon war Clausnitz weit entfernt. Wie gesagt, was dort passierte verdient Ablehnung und Kritik - aber die Empörung ist Heuchelei - vor allem angesichts der ausbleibenden Empörung über die unmittelbaren Folgen.
So wurden die Ortsschilder mit "Nazi" vollgeschmiert, am Rathaus der 800 Seelengemeinde tauchte "Clausnitz aufs Maul" auf, und die Drohung, sollte so eine Demo noch einmal passieren, würde man Clausnitz auslöschen wurde regelrecht öffentlich ausgesprochen. Wie viele von den 100 nun Clausnitzer waren und wie die Position der übrigen Bewohner aussieht - oder wie die exakte Position der Demonstranten selbst aussieht - das interessiert bei dieser Pauschaldrohung erstmal nicht.
So regt sich mancher Journalist auf, dass der Leiter des Flüchtlingsheimes ein AfDler sei - und es kam noch schlimmer. Der Spiegel berichtet über die Familie, nomen est omen zieht immer, Hetze. Karsten Hetze, der zwar betonte, dass es eine friedliche und ruhige Demo hätte sein sollen (sprich: was passierte war nicht gewollt), der Leiter des Heimes in Clausnitz und schließlich der Bruder, der zwar auch einen Facebook-like bei Petry hinterließ - aber dann doch tatsächlich irgendwie mit seinen Containern bei einem Flüchtlingsheim mit drin hängt. Wie genau ist da auch Nebensache für die werten Schreiber, immerhin hing da ein Zettel mit so einem Vermerk.
Vielleicht wäre die Story noch eindrucksvoller gewesen, wenn der Spiegel die Weigerung des Bruders seine Container für Flüchtlinge herzugeben hätte drucken können - aber sei es drum. Der Spiegel musste nehmen, was er aus dem machen konnte, was da war.
Was mir wirklich auf den Keks geht, steht in der Überschrift. Vier Tage hat die Pressewelt über Kölner Silvester geschwiegen um dann mit der Politik gemeinsam nur das nicht mehr Verschweigbare zu berichten und kleinzureden - vor allem von linker Seite mit prominenten Wortmeldungen in dieser Hinsicht. Von "bißchen Fummeln" über "nur wenige der 1000 Nordafrikaner vor Ort" bis hin zu "das waren keine Flüchtlinge - die Deutschen sind selbst Vergewaltiger".
Dann kam heraus, dass Köln bei weitem kein Einzelfall war, sondern in 12 unserer 16 Bundesländer ähnliche Ereignisse stattfanden, in vielen Großstädten ähnliches passierte und bis heute vor sich geht (s. Kieler Einkaufszentrum, Schwimmbäder etc.).
Und jetzt erblöden sich Medien, Politik und ja, auch manche Blogger nicht, diese Ereignisse nebeneinander zu stellen. Einen Vergleich zu ziehen zwischen Silvester am kölner Hauptbahnhof und Clausnitz oder Bautzen.
Darum jetzt hier in aller Deutlichkeit:
Die Opfer von Silvester sahen sich i.d.R. einer Gruppe, mehr als einige male aber einer Menschenmenge ausgesetzt, die sie bedrohte, begrapschte, beraubte, beleidigte, schlug und in nicht wenigen Fällen vergewaltigte. Mittlerweile weiß man, dass sich einige der Opfer nicht mehr aus der Wohnung trauen. Überhaupt nicht!
Diese Opfer mussten sich sogar Drohungen, Hohn, Spott und Vergleiche oder gar Todesdrohungen gefallen lassen. Es wurde von "Mitläuferinnen" geredet, sobald die 100 Anzeigenmarke gebrochen war. Opfer, die an die Öffentlichkeit gingen wurden als Rassistinnen beschimpft, weil sie ihre Peiniger beschrieben.
DAS war und ist Silvester. Mittlerweile wird ein einziger in Köln wegen sexuellen Vergehens angeklagt - die Ermittler vergleichen gerade mit dem "Unglück" der Loveparade und richten ihre Aufmerksamkeit darauf, das Leck zu finden und zu bestrafen, welches die Informationen, die erst ein richtiges Bild von der Situation vor Ort und der Republik ergaben ausfindig zu machen.
Die Politik hat mindestens ebenso versagt, wie die Polizeioberen - und was für Konsequenzen gab es? Ein einziger bekommt nun ein paar Jahre früher seine Rente. Mehr nicht. Ach ja, eine paar "gute Tipps" zu Karneval, ein Container als "Fluchtpunkt" für Frauen.
Keine der Frauen aus Köln wird ihre Angreifer, als sie mitten im Pulk die Hände am ganzen Leib spürten, noch beleidigt haben, keine wird ihnen den Tod angedroht haben - auch wenn sie ihn sich stumm wohl wünschte. Und spucken... Und warum? Weil diese Frauen Angst hatten. Angst, was die hunderten von Männern an diesem öffentlichen Platz vor den Augen des WDR und Polizisten mit ihnen machen. Angst ob sie dies halbwegs heil überstehen werden. Ausgeliefert, wehrlos, schutzlos.
Genau das aber, so sickerte am Tag drei der Empörung durch, geschah im Bus in Clausnitz. Eine Frau, das kann man auf dem Video gut sehen, schreitet wütend nach vorne und spuckt von innen nach den Demonstranten - gegen die Scheibe.
Ein Junge, ob es der Weinende ist, oder sein Bruder, den die Polizei aus dem Bus herauszerren musste, zog nach übereinstimmender Aussage den Finger über die Kehle, während der zu den Demonstranten blickte.
Das ist keine Entschuldigung für das Verhalten der Demonstranten - aber wo bitte ist die sonst mit "zum Streit gehören zwei" versehene Mediensprache hin? Wo sonst "Schießereien" steht, wenn ein Beamter in den USA hinterrücks erschossen wird oder von "Prügelei, Schlägerei" wenn ein Samariter einer bedrängten Frau helfen will und dafür niedergeschlagen wird, da ist nun nichts von "gegenseitigen Beschimpfungen" oder "gegenseitigen Drohungen" zu lesen. Neben den 100 Demonstranten sind es allein die Beamten, die hier den Bösen geben. Und zwar das Ultimative. Die Schande. Das Grauen.
Dabei sind es lediglich andere Rollen und die Demonstranten sind Anfänger, die, wären sie nicht so frustriert und wütend, wohl kaum diesen Platz eingenommen hätten.
Wer solche Bilder verhindern will, der sollte nicht nur einer Seite Menschlichkeit zusprechen. Aber dafür ist es bereits zu spät. Pauschale Berichterstattung seit Jahren hat über Ablehnung hinaus zu purem Misstrauen geführt.
Auf die Frage, was an Sachsen anders sei, werden viele Theorien geäußert. Ein Politiker behauptete dreist und pauschal, dass dort seit "Jahrzehnten" Rechtsradikale gefördert oder ignoriert würden.
Das Sachsen auch ein Linksradikales Problem hat, wird dabei ignoriert. Wie es in Leipzig oder Dresden zugeht, wenn die Linken marschieren ist ja auch Nebensache - auch wenn dabei mehr Verletzte und höherer Sachschaden entstehen als bspw. durch Pegida - die obwohl unter Generalverdacht und Rundumbeobachtung nicht durch derlei auffallen können.
Vielmehr ist Sachsen anders, so denke ich, weil dort jahrelang eine Regierung an der Macht war, die den Menschen nicht erzählte, was richtig und was falsch ist. Die sich lediglich versuchte mit Problemen auseinander zu setzen. Mal mehr und mal weniger erfolgreich. Das haben die Sachsen ebensowenig vergessen, wie die Lektionen der DDR.
Würde nicht das pausenlose Medien- und Gesellschaftsfeuer auf uns einprasseln, dass uns verkündete alle Ankömmlinge flöhen vor Krieg und Verfolgung, seien eine Bereicherung, nicht auffälliger als Deutsche und generell gäbe es gar keine Probleme, Silvester sei Oktoberfest usw., ja würden nicht Politiker Gesetze zu Hassrede und Co. schaffen, Blockwarte nicht mehr nur auf korrekte Mülltrennung sondern auch auf korrekte Denkweise achten - es sähe wohl überall so aus, wie in Sachsen.
Radikale, die zu radikalen Mitteln greifen und eine Bevölkerung die, allein gelassen mit neuen Problemen und Herausforderungen und einem zumindest zu Teilen rotzfrechen und anspruchsbehafteten Zuwanderern auf ihre Kosten zunehmend wütend wird und weder an Schutz durch den Staat noch Fürsorge für seinesgleichen glaubt.
Statt da nun kollektiv drauf zu kloppen täte Gesellschaft, Politik und Medien gut, einen Tisch aufzubauen und zu sehen, wie man existierende Probleme, bestehende Ängste und mangelnde Zukunftsperspektive gemeinsam löst.
Dann klappt das auch mit der Toleranz.
Aber dafür ist unsere Elite leider zu dumm.
ich denke nicht, dass unsere "Elite" dumm ist. Sie verfolgt ihre Ziele doch sehr geschickt, oder?
AntwortenLöschenEin unterwürfiger CDU Minsterpräsident ist doch vielfach nutzbar.
Es ist natürlich eine Pauschalaussage mit einem Begriff, der heute nur noch selten zur Selbstbezeichnung genutzt, aber umso öfter gedacht wird.
LöschenJournalisten berichten nicht mehr, sie "erziehen" und "handeln zum Wohle", Politiker, wie Merkel erst jüngst in ihrem Talkshowauftritt direkt formulierte, wollen die Welt ändern wie sie es für richtig halten - und nicht im Auftrag derjenigen, die sie wählen.
Ja, manch einer von ihnen hat seinen eigenen Plan - die meisten leiden lediglich unter Selbstüberschätzung und besitzen gar nicht die Intelligenz und das Wissen um Pläne zu schmieden. Das geht mir nebenbei genauso. Ich kann sehr gut kritisieren, vielleicht auch mal einen konstruktiven Vorschlag machen, aber ich glaube, in solch einem verantwortungsvollen Amt wie Ministerpräsident würde ich keine bessere Figur abgeben. Darum lasse ich es aber auch sein und randaliere nicht in den Medien rum, wenn mich jemand kritisiert (mal abgesehen davon, dass die mir ohnehin keinen Platz geben würden).