Nicht Riad - Bonn Bad Godesberg |
Aufkleber aus London |
2014 folgte dann eine Salafistengruppe in Wuppertal diesem Beispiel und ging mit entsprechend beschrifteten Westen auf Streife.
Nun wurde in Berlin ein kurdischer Kioskbetreiber, sein Sohn und ein helfender Freund verletzt, als sie sich gegen die Attacken einer nach Aussage des Opfers muslimischen Jugendbande verteidigten, die ihn angriffen, weil er Alkohol verkaufte.
Diese Entwicklung sehen wir auch in der sich reislamisierenden Türkei und Ländern wie Iran, Ägypten oder Tunesien, wo das politisch korrekt schweigende westliche Kulturgefüge seinen Einfluß zugunsten von strikt nach den Geboten des Islam richtenden Gruppen verliert.
Wer im Ramadan tagsüber in der Öffentlichkeit etwas zu sich nimmt oder gar Alkohol verkauft oder trinkt kann mächtig Ärger bekommen.
Beispiel Türkei
In Istanbul wurde 2011 erstmal das Alkoholverbot am Ramadan ausgesprochen, nachdem in der Türkei durch die herrschende AKP seit 2003 bereits die Alkoholsteuer immer wieder angehoben wurde - 2010 lag der Preis für Alkohol bereits 130% höher als zuvor. Eines der Resultate war der Anstieg an Schwarzbrennerei, welcher mehrere Male Touristen zum Opfer fielen, die "preiswerten Alkohol" kaufen wollten oder vorgesetzt bekamen.2013 folgte dann das nächste Gesetz mit drei drastischen Verschärfungen.
So sollte ab 22 Uhr gar kein Alkohol mehr verkauft werden, in der "Nähe" von Moscheen und Schulen sollte der Ausschank und Verkauf generell verboten werden und generell keine Werbung mehr für Akohol. Wie sogar die TAZ feststellte ist die dichte von Moscheen in den meisten türkischen Städten, nicht nur in Istanbul extrem hoch. Würde das Gesetz konsequent umgesetzt, so wäre es nur noch an wenigen blinden Flecken, am ehesten noch in den Touristenhochburgen und -clubs möglich, zu trinken. Seitdem boomt ein Schwarzmarkt, wie in den USA zu Prohibitionszeiten.
Völlig zurecht wird darauf verwiesen, dass in der Geschichte des islamischen Reiches der Osmanen Alkohol existierte und konsumiert wurde, ebenso wie in der Türkei. Allein die Existenz des türkischen Kulturgetränkes Raki bewiese ja, wie falsch der Zusammenhang sei. Falsch sind allenfalls die vermeintlichen Kenntnisse der Geschichte. Denn im Osmanischen Reich gab es immer wieder Versuche der Kalifen bzw. Sultane, gegen den Alkohol vorzugehen - teilweise sogar während sie selbst durchaus gern einen Schluck tranken. Dies ist bspw. von Murad IV bekannt, der ein totales Verbot von Alkohol, Tabak und Kaffee erließ, obwohl er selbst, so sein Biograph Halil İnalcık, regelmäßig trank (Alkohol wie Kaffee).
Ähnliches wird dem Lieblingssultant der modernen Türkei nachgesagt: Süleyman dem Prächtigen. Schon die filmische Nutzung eines Alkoholglases in einer Historienserie im türkischen Fernsehn brachte in diesem Zusammenhang eine hitzige Debatte inklusive Versuche, die Darstellung des Sultans mit Haremsfrauen und Alkohol zu verbieten.
Bestenfalls inkonsequent kann dann der historische Umgang mit Alkohol genannt werden.
Ägypten
Als die islamischen Parteien im "arabischen Frühling" gewählt wurden, konnte man in Ägypten sehen, wohin die Islamisierung gehen würde. Die neue, auf der Scharia basierende Verfassung erinnerte in vielen Zügen an Länder wie Saudi-Arabien und beinhaltete neben Alkoholverboten auch Kleidungsvorschriften und vieles mehr. In einem Land, in dem die Touristik die bedeutendste Wirtschaftskraft darstellte ein erstaunliches Unterfangen, welches dann zuerst durch "besondere Zonen" wie Hotelanlagen entschärft werden sollte und schließlich durch den Militärputsch abgewendet wurde - nicht ohne zuvor auf dem Tahrir-Platz mehrfach demonstriert zu haben, welches Bild Frauen in der Öffentlichkeit weg hatten und was sich Männer meinten erlauben zu dürfen.Bonn Bad Godesberg
Als vorbildlich bezeichnet - "deutsche Beschriftung größer" |
Zweisprachige Beschriftung - auch dies sei perfekt |
Als Beispiel für die Islamisierung Bonns bieten sich da eher die Verweise auf die Fahd-Akademie an, die, obwohl bekannt als radikale Moschee mit ausländischen Mitteln nach wie vor das Umfeld dominiert.
Schon seit Jahren wird über solche "No Go Zones" gesprochen. Mal soll es sie nicht geben, mal geben sogar Polizisten zu, in bestimmten Ecken Deutschlands nur noch in Mannschaftsstärken aufzulaufen und sogar alltäglichen Aufgaben nicht mehr nachkommen zu können. Wenn das Steinke Sprachinstitut in Bonn seine Austauschstudenten vor bestimmten Ecken in Bonn mithilfe einer Karte warnte (nicht vor Nazis sondern vor vorwiegend muslimischen Einwanderern) so wird ihnen bestenfalls Panikmache, schlimmstenfalls Rassismus vorgeworfen - so wie einem indischen Studenten vorgehalten wird, seine Geschichte über den Versuch der Zwangsislamisierung gefolgt von schwerer Körperverletzung (an der Zunge) selbst inszeniert zu haben. Warum auch immer.
In England sind unterdessen aufgrund des dortigen "Common Law" auf Zivilebene bereits seit vielen Jahren Scharia-Gericht tätig. Wenn sie auch nicht gleiche oder gar höhere Anerkennung haben, als die staatlichen Gerichte, so fungieren sie als sog. "councils" und "tribunals". Bis zu 85 solche Höfe beschäftigen sich anerkannt und legal mit Dingen wie Scheidungsrecht, religiösen Pflichten und familiären Zwisten. Das dies nach dem Koran, der Scharia und den Haddithen meist mit Gleichberechtigung und Gleichbehandlung auf Kriegsfuß steht, ist für Kenner der Texte nicht überraschend.
Gerne wird versucht, diese Einrichtungen zu verharmlosen, seien sie eben keine richtigen Gerichte und das UK-Recht steche ihre Entscheidungen immer aus - allein, dafür müssten die Entscheidungen bis dorthin getragen werden. Solange diejenigen, welche die Scharia-Gerichte anrufen um bspw. einen Streit zu schlichten oder eine Scheidung zu regeln, solange haben diese Gerichte Macht - und da dies in Gebieten wie Luton oder East London tausende von Menschen sind, welche die staatlichen Stellen nicht nutzen oder gar nicht erst anerkennen, kann man sich die Verhältnisse bereits vorstellen.
Nochmal deutlich: hier herrscht bereits das religiöse Recht der Scharia, also des Islam.
Und so schließt sich der Kreis. Angefangen vom Strassenbild, welches mehr und mehr vollverschleierte Frauen und Männer mit Häkelkappen vor arabischer Werbung präsentiert, hin zu Schariageboten und -wächtern (die Herrn Jäger weit weniger Kopfzerbrechen bereiten als Bürgerwehren) bis zum Versagen der Polizei und Medienlandschaft bzw. Forderungen nach Verschärfung der Lästereigesetze (bspw. durch Prof. Christian Hillgruber).
Und da wird sakrosankt, was auf der christlichen Seite vehement unter Feuer steht - unter Beleidigungen die noch als "vorbildlich" betrachtet werden. Der Antwortbrief eines Apothekers, der normalerweise unter kindisch, beleidigend, formal fragwürdig, inhaltlich widersprüchlich angeprangert würde, gilt als ein tugendhaftes Beispiel - auch wenn er selbst anspricht, was hier wohl am problematischsten ist - die Gesetzeslage. Denn eigentlich dürfte der Apotheker weder die darin enthaltene Aufforderung äußern (Versorgungsgebot) noch den Ton Anschlagen (Kammervorschriften) - aber hier geschieht dies ja im guten Namen.
Auch das kann man als Islamisierung verstehen. Jesus, Christen und die Kirchen bzw. kirchliche Hilfsorganisationen mit allem Dreck bewerfen, den man sich denken kann - selbst in der FAZ kein Problem.
Den Hintergrund des Kopftuches als beleidigend empfinden? Ausgeburt des Rassismus. Der Islam ist ihm heilig, steht er doch auf dem Altar der (eingeschränkten) Toleranz.
Fehlt noch, dass die Apotheke bilingual beschriftet....
Und wer integriert sich mal wieder nicht? Natürlich, diese faschistischen Italiener! Keine zweisprachige Beschriftung. Wo bleibt der plakative Aufschrei in allen Zeitungen? Es handelt sich immerhin um die drittgrößte Ausländerguppe in diesem Land! Merkwürdig nur, dass die ansonsten kaum auffällt.
AntwortenLöschenHätten wir einen Zentralrat, ich würde mich natürlich sofort da beschweren. Fällt mir ein: warum haben wir eigentlich keinen Zentralrat…?
Natürlich hat das alles mit dem Nichts nichts zu tun.
Und die Tatsache, dass "Ristorante" auch demjenigen verständlich sein dürfte, der kein italienisch spricht hinderte die Herrschaften auch keine Sekunde daran, diesen Vergleich mit arabischen Schriftzeichen zu ziehen...
LöschenMit Verlaub, Bonn ist mittlerweile auf dem untersten Level des "solange wir Toleranz im Satz haben, merkt keiner was für nen Mist wir reden" angekommen...
Richtig. Die Herrschaften vergleichen gerne das Unvergleichbare, das liegt in ihrer Art - in die eine, wie in die andere Richtung.
LöschenTheodred, Bonn bleibt bunt, da wird sich nichts dran ändern. Was man hier alles hinkutschierte, nur, um zweihundert verstreute Demonstranten mit einer anderen Meinung einzukesseln war von solch epischem Ausmaß, dass ich NRW per se für verloren gebe. Viele in unserer Altersgruppe bemerken es ja nicht einmal mehr. Manchmal hat man den Eindruck, diese Leute sehen irgendetwas, was wir nicht sehen.
Oder wissen etwas, was wir nicht wissen.
Leider habe ich eher den Eindruck, dass es umgekehrt ist.