Immerhin erklären sie, dass die Täter als Nordafrikaner oder Araber identifiziert wurden. Um dann an die Presse foglende Worte zu richten:
Es gibt keinen Hinweis, dass es sich hier um Menschen handelt, die hier in Köln Unterkunft als Flüchtlinge bezogen haben“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Dienstag. Entsprechende Vermutungen halte sie für „absolut unzulässig“. Kölns Polizeipräsident Wolfgang Albers sagte: „Wir haben derzeit keine Erkenntnisse über Täter.Keine Erkenntnisse, aber Zeugen (wie ein Türsteher eines nahen Hotels, sehr lesenswertes Interview mit einigen Ereignissen, die bislang nicht veröffentlicht wurden) und Opfer sagen, es waren Nordafrikaner (Erkenntnis 1), was dazu führt zu sagen, dass ein Verdacht in Richtung Flüchtlinge "absolut unzulässig" ist (Erkenntnis 2).
Klingt logisch. Wenn 2+2 neuerdings die √5,6 ist.
Oder: wie differenzieren wir aus der Menge A die Menge A1 heraus? Indem wir uns auf die 1 konzentrieren...
Aber es wird noch besser im Irrenhaus. Polizeichef Albers betont ebenfalls, es wären keine 1000 Täter gewesen. Die 1000 Menschen waren eine Gruppe, die gemeinsam ankam. Aus dieser Gruppe wurde dann Feuerwerk auf andere unterhalb der Gruppe geschossen und gleichzeitig oder kurz darauf lösten sich kleine Grüppchen von gerade mal fünf bis 20 Männern aus diesen 1000 Menschen um Frauen zu berauben, belästigen, anzufassen, demütigen und wenn möglich zu vergewaltigen.
So langsam glaube ich, in ihrem bestreben, die Differenzierung anzumahnen sind unsere "Machthaber" bereit, wirklich Leben zu opfern.
Ok, also haben diejenigen unter den 1000 die nicht mitgemacht haben auch gar nicht gewusst, mit welchen Nordafrikanern oder Arabern sie sich da zusammen tun, haben nicht gesehen, wie aus ihren Reihen Raketen und Böller auf unterhalb stehende Passanten geschossen und geworfen wurde und haben natürlich auch gar nichts von den Belästigungen, dem Gebaren und den Rauben (plural laut Duden...) mitbekommen...
Ich bitte euch. Vielleicht war der ein oder andere wirklich überrascht und hat sich womöglich davon gemacht. Da aber die Beteiligten noch in der letzten Konferenz als bekannte Intensivtäter bezeichnet worden waren, will uns da der Polizeichef wirklich erklären, die anderen wären mit völlig Unbekannten dort hin gezogen, nichts ahnend von dem, was kommen würde? Von plötzlicher Blöd-, Blind-, und Taubheit ergriffen ohne Möglichkeit zu erkennen, was vor sich geht? Die Opfer zu sehen und zu hören?
Jeder Deutsche, der mit einer Gruppe irgendwohin ginge und dann daneben stünde, während diese Gruppe Verbrechen beging, der würde wenigstens in den Verdacht rücken Mittäter zu sein oder wenigstens Hilfe unterlassen zu haben.
Als an der gleichen Stelle einige wenige Hooligans vor über einem Jahr einen Polizeibus umwarfen, hat sich da irgendwer hingestellt und darauf hingewiesen, dass weit über 2500 ebenfalls anwesende Hooligans nicht daran beteiligt waren?
Mir liegt die Frage auf den Fingern, wer diesen Verantwortlichen ins Gehirn ge.... aber das ist wohl die Wut in mir.
Und es sind ja nicht nur die Politiker, Beamten und Journalisten. Vor dem Dom, also oberhalb des Bahnhofes haben sich "mehrere hundert Menschen" zusammengefunden, und demonstrieren gegen das Geschehen.
Aber nicht ohne zu differenzieren, wie das Photo beweist. Ein Schild gegen das Geschehene wird hochgehalten. Parole lautet:
"Gegen Sexismus
Gegen Rassismus".
Denn wir wissen ja, wie schlimm der Rassismus am Silvesterabend am Bahnhof wütete...
Welches der beiden Probleme also das Schlimmere in den Augen der Demonstranten ist, das geschehene Verbrechen an unzähligen Menschen oder die möglicherweise aus dem Geschehenen geborene Geisteshaltung, wird dem Betrachter bei kurzem Nachdenken ziemlich schnell klar.
Und somit, mit welchem Schlag Mensch wir es zu tun haben.
Am Ende möchte ich nochmal zurück zur Bürgermeisterin, welche in ihrer Wortgewalt bereits deutlich macht, welche unfähige Verwalterin sich Köln da in der Folge eines Wahlbetruges (ein Ratssitz der SPD war unrechtmäßig durch Falschauszählung der CDU vorenthalten worden, der Inhaber war der eigentliche Kandidat der SPD und musste nach bekannt werden den Platz räumen) ins Amt gewählt hat.
Nachdem sie ja zuvor bereits zu Stift und Papier gab, dass Besucher in Schutz zu nehmen seien und somit indirekte sagte, dass ihre eigenen Bürger ihr egal sind, setzte sie noch einen drauf, indem sie von Kölnern und Kölnerinnen als Opfern der Gewalt sprach - obwohl bislang lediglich weibliche Opfer bekannt wurden.
Darüber vergisst sie aber nicht darauf hinzuweisen, dass die 1000 "völlig unbekannten und unidentifizierten" aber als "Intensivstraftäter bekannten" aus Nordafrika stammenden Menschen nicht aus den Aufnahmestellen kämen und darum keine Flüchtlinge seien. Soweit man dies nachvollziehen könne. Also gar nicht.
Es ist geradezu geisteskrank selbstironisch, wenn so erzählt wird. Denn der Begriff "Flüchtling" ist in deren Köpfen damit ausschließlich temporär besetzt und definiert. Nur Menschen, die in den letzten Monaten hier ankamen (und dementsprechend in solchen Unterkünften leben) sind "Flüchtlinge". Menschen die vor der merkelschen Völkerwanderung aus Nordafrika oder sonstwo hierher kamen, dass sind keine Flüchtlinge. Sollte sie mal den Asylantragbearbeitern sagen. Die würden sich freuen ihre Prüfungen beenden zu können. Denn wenn die Leute wie die Opfer und Zeugen sagen alle aus Nordafrika kamen "oder" Araber waren, die meisten von ihnen nur rudimentär der deutschen Sprache mächtig, dann kann man davon ausgehen, dass sie hier eingereist sind - als erkannte Intensivtäter von mehrmonatiger oder -jähriger Aktivität scheinbar mit der Absicht zu bleiben.
Da die Definition von Flüchtlingen somit rein temporär ist und nicht inhaltlich (also "vor etwas oder jemandem Geflüchtete") ausgebreitet wird, ist die inhaltliche Debatte durch diese semantische (wortdeutende) Willkür von vorneherein abgewürgt. Man kann nichts diskutieren, wenn die Namen und Begriffe ihre Bedeutung nach gusto der einen Partei erhalten und Informationen je nach Nutzungswunsch betont oder vergessen werden.
Arabisches Siedungsgebiet. Quelle: wikipedia |
Immerhin regt sich ein wenig Widerstand. Die gleiche Plattform, welche die beiden oben genannten Artikel anbietet, veröffentlichte immerhin einen halbherzigen Versuch, den Kern der Debatte nicht aus den Augen zu verlieren: Eine Männergruppe und ihr Hintergrund.
Wirklich lesenswert aber ist der Kommentar: Mitten in Köln. Sachlich und präzise analysiert er, was da gerade passiert. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Wenn die Sache in die ein oder andere Richtung kippen sollte, so kann sich die FAZ wenigstens rühmen "wir waren stets bemüht". Mehr als die meisten anderen Medien behaupten können...
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