Derzeit wühlen zwei Meldungen zwei völlig unterschiedliche Gruppen von Menschen auf.
Die erste dreht sich um die Vergewaltigungsmeldung eines 13jährigen Mädchens, welches eine ganze Nacht als verschollen galt, um am nächsten Tag wieder aufzutauchen. Sie sei von einer Gruppe Flüchtlinge entführt und vergewaltigt worden. Zunächst wurden Untersuchungen wegen Vergewaltigung eingeleitet, dann hieß es, es seien keine Spuren einer Vergewaltigung festzustellen gewesen und mittlerweile wird wegen Kindesmissbrauches gegen zwei Männer durch die Staatsanwaltschaft ermittelt. Beide Männer haben einen türkischen Migrationshintergrund bzw. einer ist Türke.
Genauere Angaben sind nicht zu bekommen, aber die Medien wie die Polizei und Politik sahen sich deutlicher Berichterstattung aus Russland gegenüber, die von einer Vertuschung aufgrund der Flüchtlingskrise ausgeht. So kamen dann Schlagzeilen über "russische Propaganda" zustande, die durch Proteste von Russlanddeutschen noch etwas forciert wurden.
Meine Meinung: eine 13jährige, die mit zwei (!) (halb-)erwachsenen Männern in einer Nacht einvernehmlichen Sex gehabt haben soll.... selbst wenn das Mädchen "mitgespielt" haben sollte ist der Unterschied zwischen Vergewaltigung und Missbrauch lediglich ein juristischer - kein moralischer oder sozialer. Sich darauf zu berufen ist erbärmlich und ich kann angesichts der jüngst ans Licht gekommenen Medienpolitik den Vorwurf der Vertuschung durchaus nachvollziehen.
Ganz zu schweigen, dass wir seit mehreren Jahren mit dem Phänomen der "Loverboys" zu kämpfen haben - also junge Männer die Mädchen dazu bringen sich in sie zu verlieben um sie dann auszunutzen und zu prostitutieren. Angesichts der jüngsten Welle an Ereignissen und solcher Meldungen wie Rotherham sollte die Polizei wie die deutsche Medienlandschaft vielleicht leiser auftreten und die Justiz mehr feingefühl aufweisen.
Auch hier sind es die Feministinnen, die durch ihr Schweigen den Verdacht erhärten. Ein kleines Mädchen das mit zwei Männern "einvernehmlichen Sex" gehabt haben soll...das wäre sonst ein Aufreger. Vor allem, wenn zuerst von einer Gruppenvergewaltigung berichtet wird - ob nun durch das Mädchen selbst oder durch die Familie.
Die Zweite handelt von einem toten Flüchtling, der bei der Warterei auf seine Erfassung und Behandlung sich "den Tot geholt" haben soll. Das kalte Wetter soll zu einer Erkältung und diese schließlich zum Tod geführt haben, so ein Mitarbeiter von "Moabit hilft" via social network.
Allein, es gibt keine Leiche, keinen Namen, keine Daten, keine Zeugen. Trotzdem wird die Meldung zuerst aufgegriffen und verbreitet. Mittlerweile scheint klar, die Sache war eine Ente.
Auch hier ist die Medienwelt lautstark aufgesprungen, quasi als Gegenentwurf.
Die Leiterin des Hilfswerkes Henniges gab mehr als ein Statement vor laufenden Kameras. Als sich abzeichnete, dass der Verursacher gelogen hatte und sich in seiner Wohnung ohne Kontakt verbarrikadierte sagte sie:
Zuvor hatte Henniges in einer improvisierten Pressekonferenz gesagt, es sei "eine Katastrophe für uns", sollte sich herausstellen, dass es gar keinen Todesfall gab. Denn "das würde bedeuten, dass wir unseren ehrenamtlichen Helfern nicht mehr trauen können." Sie stand jedoch auch am Abend noch zu ihrem Mitarbeiter. Er sei ein vertrauenswürdiger Mann und man glaube ihm, sagte sie.Ein toter Flüchtling ist schlimm, aber zu melden, dass es einen gäbe ohne einen zu haben, dass ist für den Verein "eine Katastrophe" - aber dann etwas leiser zu treten erschließt sie nicht daraus. Oder zu differenzieren - von einem Helfer auf alle ist jedenfalls wieder in die andere Richtung peinlich.
Alles in allem: wir leben in einem Irrenhaus, wo sexueller Missbrauch eines Kindes durch zwei Männer nicht als Vergewaltigung zu bezeichnen sein soll aber frei erfundene Geschichten um tödliche Warteschlangen nicht mehr in Verschwörungszeitschriften sondern der Hauptpresse erscheinen...
Und dann gibt es Leute in meinem Bekanntenkreis, die sich über Foxnews und RT lustig machen, aber allen Ernstes behaupten, die deutschen Journalisten bräuchten eben 5 Tage, um im Falle Kölns zu recherchieren.
AntwortenLöschenJa, ich hatte jetzt auch mein "Kollegenerlebnis". Besagte Person ist auch noch Kölner.
Schon interessant, wie bereitwillig gerade die "guten" Deutschen mit Kritik an Staaten, Institutionen und Völkern um sich werfen und wie wenig Selbstkritik da drin ist.
LöschenIch kann aber berichten, dass die lange Schweigezeit immerhin einen Menschen davon überzeugt hat im großen Stil belogen und betrogen zu werden und darum seine Standpunkte überprüft. Ich bin gespannt was dabei herumkommt.
Allerdings kein Kollege.
Die Zeiten, in denen wir wieder auf BBC zurückgreifen müssen, um vollumfänglich über deutsche Zustände informiert zu sein, sind längst zurück - bester Theodred. Nein, ich fange erst gar nicht mit den anderen Parallelen an. Wie ich mal erwähnte: der Deutsche macht alles bis zum Schluss und gründlich.
LöschenDie ganze Welt ist mal wieder gegen ihn, den Deutschen, der doch nur das Beste für alle will. Und es natürlich auch besser weiß.
Andere, mit denen ich wiederum spreche, haben ein sehr mulmiges Gefühl, was den kommenden Karneval angeht. Mein deutscher Familienteil wird dann jedenfalls in den Niederlanden sein. Ich bin froh darum.
Ich wünsche Deiner Familie Sicherheit und Spaß.
LöschenAnsonsten kann ich nur zustimmen. Alte Attitüden... von wegen "aus der Geschichte lernen".
Und ich der deinen; insbesondere freut mich ja dein Vaterglück.
LöschenWie Will schon zu sagen pflegte: "Ja, aber dazu braucht man Intelligenz, Geduld und Fleiß!"
Ich meine, wir sind auch mit Sicherheit fehlbar. Man muss es ja nicht gleich wie Machiavelli übertreiben. Dennoch; wenn ich lese, wie die Presse nunmehr einen großangelegten russischen Plan hinter der ganzen Angelegenheit sieht, fragt man sich doch, wo die Verschwörungstheoretiker wirklich stecken.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/vorwuerfe-aus-moskau-das-geschwaetz-von-der-vertuschung-14037518.html